Über diesen Film ist so viel gesagt worden, dass es schwer fällt, noch Worte zu finden. Dazu gibt es ein sehr gutes Buch von Mushtaq Shiekh, das ich nur jedem empfehlen kann, der sich dafür interessiert, wie so manche Szene entstanden ist oder warum Santosh Sivan Licht und Farben gerade so einsetzte. Dazu werde ich am Ende ein paar Sachen aus dem Buch anhängen für die, die es noch nicht kennen.
Wir befinden uns im Indien des dritten Jahrhunderts vor Christi. Bindusara, Maharadscha der Mauryadynastie von Magadha ist alt und schwach, unter seinen Söhnen verschiedener Mütter schwelt seit langem ein Machtkampf um die Thronfolge. Asoka (Shah Rukh Khan) ist einer der Prinzen, er liegt seit seiner Kindheit im ständigen Wettstreit mit Kronprinz Susima (Ajit Kumar) um den Thron. Dieser fürchtet seinen Halbbruder so sehr, das er immer wieder versucht, ihn umbringen zu lassen, allerdings ohne Erfolg. Als die Situation mal wieder eskaliert, zwingt Asokas Mutter mittels der Androhung eines Schweigegelübdes ihren Sohn, das Land zu verlassen und als einfacher Mann zu leben.

Auf seiner unfreiwilligen Pilgerfahrt begegnet er im Königreich Kalinga der Prinzessin Kaurwaki (Kareena Kapoor), die zusammen mit ihrem Bruder Arya auf der Flucht vor den Mördern ihrer Eltern ist. Begleitet und beschützt werden sie von General Bheema, der die Prinzessin wohl heimlich liebt. Auch Asoka verliebt sich in die spröde Kriegerin und macht ihr trotz überall lauernder Gefahren den Hof.

Da er auf Wunsch seiner Mutter niemandem verraten darf, wer er ist, gibt er sich als Soldat der Armee Magadhas aus. Unter dem Namen Pavan (der Wind) beschützt er sie und ihren Bruder, den Thronfolger von Kalinga und gewinnt schließlich auch das Herz der Schönen. Als Kaurwaki erfährt, dass sie keine Prinzessin, sondern ein Findelkind ist, bricht ihre Welt zusammen, doch Asoka fängt sie auf und macht sie zu seiner Prinzessin. Kurz nach ihrer Heirat erreicht Asoka die Meldung, dass seine Mutter schwer erkrankt sei und ihn zu sehen wünsche. Schweren Herzens lässt Asoka die beiden unter der Obhut von Bheema zurück und reitet nach Magadha. Asoka ist nicht rechtzeitig zurück, um den nächsten Anschlag auf Kaurwaki und Arya zu verhindern. In dem Glauben, das beide tot sind, stürzt er sich daraufhin im Namen Magadhas in einen Feldzug nach dem anderen, nur auf der Suche nach dem Tod, denn er hat das Wichtigste in seinem Leben verloren. Sein einziges Ziel ist es jetzt zu erobern.

Ohne Erbarmen gegenüber seinen Gegnern oder sich selbst wird Asoka schließlich schwer verwundet und in einem buddhistischen Kloster von Mahadevi gesund gepflegt. Als sie einen erneuten Anschlag von Susimas Schergen vereitelt und einen Mann tötet, um Asoka zu retten, begeht sie als Buddhistin eine schwere Sünde. Ihr angehender Bräutigam weigert sich daraufhin, sie zu heiraten. Um ihre Ehre zu retten und aus tiefer Dankbarkeit und Zuneigung heiratet Asoka sie, obwohl eine buddhistische Braut niemals am Hofe Magadhas anerkannt würde. Doch auch ihre Liebe kann den Hass und Zorn, der in Asokas tief verwundetem Herzen brennt, nicht tilgen. Sein Schwert macht keinen Unterschied zwischen Freund und Feind. Wurde ihm der Krieg zuerst noch aufgezwungen, wird er nun zu seinem einzigen Lebenszweck. Er stürzt sich erneut in den Kampf um den Thron und als er diesen errungen hat, in die Schlacht um Kalinga, das einzige Königreich, das sich ihm noch widersetzt und seinem letzten verbliebenen Bruder beherbergt. Denn hier hat er seine wahre Liebe verloren…

Spoiler
Asoka ist vor allem die Geschichte der Wandlung eines Mannes, der bedingt durch äußere Einflüsse und Schicksalsschläge vom lebenslustigen Krieger zum Eroberer, Kriegsherren und erbarmungslosen Schlächter und nach einer besonders blutigen Schlacht zum Wegbereiter des Buddhismus in ganz Asien wird, als er inmitten all der Gefallenen erkennt, das kriegerische Lösungen keine sind. Denn nur die Toten sehen das Ende eines Krieges.
Wie sein Bruder Vitasoka nach der Schlacht zu ihm sagte, Du hast die Tränen der Witwen gewonnen, das Jammern der Waisen und den Geruch verbrannter Leichen. Das alles hast du gewonnen. Und mit geöffneten Händen stellt er fest, dass er gar nichts gewonnen hat.

Sein Schicksal ist nicht das eines Herrschers, sondern eines Reisenden, der seine Reise noch nicht beendet hat, eine Reise der Liebe, des Friedens und der Gewaltlosigkeit. Nun geht er auf seine wahre Reise, wieder eine Eroberungsreise, doch diesmal erobert er die Herzen der Menschen durch die Botschaft der Liebe. Und auch deshalb gilt Asoka noch heute in Indien als Held, er hat seine Fehler erkannt und Wiedergutmachung geleistet. Vom unreifen verwöhnten Kind, das in seiner Wut auf alles einschlägt, wandelt er sich den verantwortungsbewussten Wegbereiter einer noch jungen Religion, der als verbindendes Element seines riesigen Reiches einen allgemeingültigen Moralcodex einführt. Aus dem Schlächter Chandasoka wurde Dhammasoka.

Ein so episches Drama ist sehr selten im indischen Kino, vielleicht ein Grund, warum der Film dort nicht so gut gelaufen ist. Denn verständlich ist das eigentlich nicht. Santosh Sivan schuf hier ein bildgewaltiges Epos um Liebe, Macht und Verrat. Asoka ist nach Phir Bhi Dil Hai Hindustani Shah Rukh Khans zweites Projekt als Produzent. Anstatt nach dessen Einbruch an der Kinokasse auf Nummer Sicher zu gehen, legt er mit diesem historischen Epos noch eins drauf. Santosh Sivan sprach mit Shah Rukh das erste Mal über sein Projekt auf dem Dach des Zuges in Dil Se, denn als er Shah Rukh in den Tanzszenen des Filmes gesehen hatte, wusste er, er hatte seinen Asoka gefunden. Shah Rukh hat Asoka in einer Zeit gemacht, als alles um ihn herum sich gegen ihn verschworen zu haben schien, dazu kamen gesundheitliche Probleme. Doch am schlimmsten war sicher der Verlust seines langjährigen Freundes und Sekretärs Anwar, der wie ein kleiner Bruder für ihn gewesen war, kurz vor der Umsetzung der Schlachtenszene.

Wer sich für den ganzen geschichtlichen Hintergrund Asokas interessiert, dem empfehle ich wie gesagt das Making of von Mushtaq Shiekh. Hier würde es den Rahmen sprengen und sicherlich auch manche langweilen. Der Film erhebt allerdings nicht den Anspruch, historisch korrekt zu sein, das wäre auch gar nicht möglich, da nicht alles überliefert ist. Übernommen wurden einige Figuren und geschichtlich relevante Eckdaten, um ein Grundgerüst zu errichten, in das dann von Kameramann und Regisseur Santosh Sivan mit wunderbaren Bildern, kraftvollen Songs, kleinen Scharmützeln und großen Schlachten, und großartig agierenden Schauspielern eine berührende Liebesgeschichte eingebettet wurde.

Santosh spielt mit Licht und Schatten, Sonne, Mond und Nebel, er benutzt einen Farbcode, um die Wandlung Asokas hervorzuheben. Jeder klar umrissene Abschnitt von Asokas Weg hat seine definierenden Farben, sei es die Kleidung, die Hintergründe oder selbst die Jahreszeiten. So schafft er es, den gewünschten Eindruck zu intensivieren. Hervorstechend ist auch der Einsatz von Körperkunst, vor allem bei der Figur der Kaurwaki. Doch auch bei den Männern wird sie passend zum Charakter eingesetzt, um die Eigenschaften der Figur zu unterstreichen. Oder auch als Kunstgriff, um die Impfmale moderner Zeiten zu kaschieren, wie bei Shah Rukh. Santosh ist in erster Linie Kameramann und das merkt man dem Film an. Er erschafft wunderbar poetische Szenen wie in Roshni Se, als teilweise rückwärts gedreht wird, um Asokas verzweifelten Wunsch, die Zeit zurückzudrehen, darzustellen, und dann wieder äußerst brutale Kampfszenen. Kleine, aber feine Szenen wie die verlöschende Flamme bei Asokas Hochzeit mit Kaurwaki dienen als Omen. Der Soundtrack ist passend zum Film beeindruckend archaisch und auch sehenswert ästhetisch in Szene gesetzt worden, während die Hintergrundmusik den Film trägt.

Shah Rukh ist in diesem Film ganz anders und im ersten Moment gewöhnungsbedürftig. Er spielt die Figur kraftvoll, emotional und sehr facettenreich und die innere Zerrissenheit, die manchmal fast manisch-depressiv anmutenden Stimmungsumschwünge dieser komplexen Figur so unter die Haut gehend, das es so manches Mal Gänsehaut bei mir hervorrief. Der dramaturgische Kunstgriff, in hoch emotionalen Situationen Asokas Nasenbluten einzusetzen, macht seelische Verletzungen auch visuell sichtbar. Seine Kampfszenen sind eher stilisierte Tänze, die dem Wort Kampfkunst eine ganz neue Bedeutung verleihen. Er lernte sogar, mit dem Schlangenschwert umzugehen, was ihm fast einen Fuß gekostet hätte. Doch so sieht er selbst in diesen Szenen glaubwürdig aus. Sein damals noch natürlich geformter Körper verbirgt in all seiner Weichheit die Stärke und Zähigkeit des Athleten. Leider konnte er sich damals aufgrund weiterer Filmverpflichtungen die Haare nicht dauerhaft wachsen lassen, die Extensions sind doch oft als solche erkennbar. In der Schlammbadszene wurden sie sogar aus Zeitmangel nur mit Schlamm fest gekleistert. Er musste für den Film sowieso so einiges über sich ergehen lassen. Das so einladend ausschauende Schlammbad war eiskalt und er konnte es zwischen den Takes nicht verlassen, und in der Unterwasserszene musste er mal wieder gegen seine Abneigung gegen das Schwimmen kämpfen, während Kareena es genoss.

Doch in Asoka kommt trotz des historischen Anliegens auch der Romantiker in ihm zum Zug. Auch wenn vielleicht nicht ganz passend in einem Historiendrama, bringt er mit Kareena eine ergreifende Liebesgeschichte aufs Zelluloid. Ihre Szenen sind einfach wunderschön. Kareena Kapoor ist sowieso ein Glücksgriff für den Film. Sie überzeugt in emotionalen Szenen genauso wie in kämpferischen. In wunderschönen Songsequenzen darf sie ihr tänzerisches Talent zeigen und zum Ende zu auch, das sie mit einem Schwert umgehen kann. Denn auch sie macht als Kaurwaki eine Wandlung durch.

Großartig sind auch die Nebenrollen besetzt, sei es Danny Denzongpa als Virat, Rahul Dev als Bheema, Hrishitaa Bhatt als Devi, Ajith Kumar als Susima und nicht zu vergessen, der kleine Suraj Balaje als Arya. Hier wurde es allerdings manchmal zum Problem, das nicht alle Hindi verstanden. Auch Johnny Lever hat mal wieder einen Einsatz, er gehört zu den drei Soldaten, die wie im klassischen Theater der Chor als handlungsunterstützende Erzähler fungieren. Ihre Szenen sind nicht ganz so überflüssig, wie sie anmuten…
Santosh hat hier ein visuell anspruchsvolles Epos mit einer emotionalen Tiefe und Breite geschaffen, das sich vor dem Westen nicht verstecken muss, mit einer in diesem Umfang einmaligen Schlachtenszene. Dazu kommen große Emotionen, teil künstlerische, teils brachiale Action und überraschende Wendungen.
Auch wenn der Film in Indien ein Flop war, gehört er bei jedem Fan ins DVD Regal, denn Asoka gehört zu den künstlerisch anspruchvollsten und kraftvollsten, aber auch berührendsten Werken von Shah Rukh. Wenn er am Ende mit dem sterbenden Arya in den Armen begreift, was er angerichtet hat und zutiefst bereut, bleibt wohl keine Auge trocken.

Eine nicht ganz unwichtige Frage, die für mich unbeantwortet bleibt, hat er Virat nun getötet oder nicht?

Ein paar Auszüge aus The Making of Asoka:

Die Schlammbad-Szene!

Wie diese ungewöhnliche Aufnahme zustande gekommen ist, ist ziemlich einfach, das ist die eine Szene, in der Rahul Dev kommt, um Asoka zu töten und begreift, dass Asoka und Pawan ein und derselbe sind. In der Szene trägt Shah Rukh Haarverlängerungen. Es ist erforderlich, das Shah Rukh und Rahul im selben Bild erscheinen, allerdings muss Rahul am nächsten Tag nach Amerika abreisen. Da die beiden in den nächsten beiden Monaten keine gemeinsamen Termine frei haben, muss die Szene eben an diesem Tag gedreht werden. Shah Rukh hat keine Zeit, die Verlängerungen anzubringen.
Daher präsentiert Santosh die Idee einer Schlammbadszene, in der Shah Rukh all die Haarverlängerungen nicht tragen muss, da sie mit Schlamm überklebt und abgedeckt werden können.
Santosh Sivan erklärt die Idee hinter der Szene, „Abgesehen vom Terminproblem dachte ich, dass die Darstellung einer mit Schlamm bedeckten Person, von der nur die Augen zu sehen sind, einen sehr üblen Geschmack hinterließe. Es ist eine faszinierende Wahrnehmung. Es symbolisiert im Kontext dieser Geschichte die böse und niederträchtige Natur von Asoka. Schlammbäder werden gewöhnlich zur Entspannung oder für kosmetische Zwecke angewandt. Wenn nun Asoka gezeigt wird, wie er ein Schlammbad nimmt, besagt es, dass dieser Mann, ungeachtet des Gemetzels und der Morde, die um ihn herum im Gange sind, entspannt ist! Es fügt dem ganzen Charakter diesen gewissen Wahnsinn hinzu.“
Shah Rukh erinnert sich mit einem Frösteln, „Die Dreharbeiten wurden nachts auf einem offenen Set in Film City, Mumbai, vorgenommen. Es war eiskalt und ich war die ganze Zeit im Wasser. Um es noch schlimmer zu machen, war die Temperatur in dem Bad sogar noch niedriger, wie Ihnen aufgefallen sein muss. Die Aufnahme besteht aus drei Kameraeinstellungen, daher musste ich so lange in dem Bad bleiben. Das Bad war durch die Zugabe einer Mischung aus Sägemehl und chandan (Sandelholz) zum Wasser präpariert worden! Ich kam nicht heraus, weil ein ständiges Rein und Raus aus dem Schlammbad in Anbetracht der beißenden Kälte noch gesundheitsschädlicher gewesen wäre. Obwohl das Terminproblem zu diesem Dreh führte, mag ich wirklich die Art und Weise, wie es in der Geschichte interpretiert werden könnte.“

Die Kallaripayattu Kampfszene!

Das ist Santoshs Inklusion in Asoka, ungeachtet der Tatsache, dass diese Kampfkunst aus Kerala stammt. Seine Idee ist es, sie als symbolische Tanzform zu benutzen. Es besteht ein gewisses Risiko, da die Truppe der Kallarifechter, die zu den Dreharbeiten kamen, keine Filmgefechte gewohnt waren. Komischerweise sind es diese traditionellen Fechtartisten, die während der Dreharbeiten verletzt werden, da sie der Sicherheit des Schauspielers mehr Aufmerksamkeit widmen. Diese Szene wird in Panchmarhi gedreht, wo der kühle Nebel mit der Belichtungszeit Verstecken spielt.
Dies sind Shah Rukhs erste Kampfszenen nach der Operation, der er sich unterzogen hatte und er ist nicht sicher, ob er imstande wäre, sie auszuführen, aber er liefert nicht nur fast neunzig Prozent der Aufnahmen selbst, sondern fühlt sich bei dieser Kampfkunst sofort in seinem Element. Er verwendet während des ganzen Films das gefährlichste der Kallari Schwerter, das Schlangenschwert, abgesehen vom ersten und letzten Teil, wo er in einer Menge kämpft. In diesen wird eine Schwertattrappe verwendet, damit er niemanden um sich herum verletzt. Während Santosh möchte, dass die Szenen wie ein Tanz anmuten und jegliche blutige Szenen vermeidet, um es auf der metaphorischen Ebene zu behalten, möchte Shah Rukh es mehr wie eine Art Kung-Fu und Karate angehen. Shah Rukh sagt, „ich improvisierte ein wenig, um es mehr wie einen animalischen Kampf als einen Tanz aussehen zu lassen. In dem Film sieht es so anmutig und rasant aus, fast flüssig, es gibt keine ruckartigen oder abrupten Bewegungen.
Mein Bein kurz nach der Operation ohne einen Muskelkrampf zu bewegen, war eine echte Aufgabe. Wir benutzen echte Schwerter, aber die geringfügigeren Schnitte, die Rahul, die anderen und ich während dieser Szenen davongetragen haben, waren nichts im Vergleich zu dem Schmerz in den Handgelenken, verursacht vom Umgang mit den echten, aber sehr schweren Schwertern.“
Die Kallaripayattu Szenen sind Shah Rukhs und Santoshs Version von Matrix im Jahre 232 vor Christi!

Die Sonne und Mond Szene!

Santosh betont, „Die einzige Äußerung, die Asoka in den Edikten ausdrücklich zugeschrieben worden ist die, dass ‚Die Bedeutung des Buddhismus in der Welt so lange bestehen bleiben wird, wie es Sonne, Mond und Sterne gibt. Das wirkliche Königreich ist nicht das Materialistische, sondern das der Güte und Gottesfurcht und findet sich im Befolgen von Buddhas Pfad.‘
Ich war mir ganz klar darüber, dass dieser Satz sehr wichtig ist und im Film verwendet werden sollte. Asoka erzählt Arya von der Sonne und dem Mond und den Sternen, die sein Königreich sind. Ich wollte es allerdings bildhaft präsentieren, um den Kameramann in mir zufrieden zu stellen.“
Shah Rukh fügt hinzu, „Wenn wir einen Slogan für Asoka hätten, wäre es diese Zeile gewesen. Es war Santoshs Genius, dass wir sowohl Sonne als auch Mond im selben Bild einfangen konnten. Wir konnten es nicht im richtigen Licht drehen, ansonsten hätten wir auch einen Stern wie die Venus im Bild haben können. Es ist eine wunderschöne Aufnahme, die Sonne ist noch nicht vollends untergegangen und da prangt der Mond in all seiner Schönheit. Es ist Mutter Natur, die Asoka mit all ihren Schmuckstücken verziert hat und prächtig aussehen lässt.
Normalerweise hätte die Crew Planung und Vorbereitung für solch eine Aufnahme gebraucht, aber wir hatten keine Zeit für die perfekte Umgebung als solche. Auf Grund von Produktionsärger und so weiter hatten wir nur einen halben Tag, um die komplette Szene zu drehen, von 15 Uhr bis 17.30 Uhr am Nachmittag. Diese wichtigste Szene des Films wurde auf die wohl hastigste Art und Weise gedreht. Es war für uns wie ein Zeichen Gottes, dass wir bei der Schaffung von Asoka trotz der Scherereien auf dem richtigen Weg waren. Die einzigen Asoka zugeschriebenen Worte werden in dem Bild perfekt eingefangen. Es ist magisch!“

Kaurwaki’s Kampfszene!

Es ist Kareenas erste Kampfszene überhaupt vor der Kamera. Sie hat vorher niemals in einem Film gekämpft. Ihr Unbehagen bezüglich dieser Tatsache ist jedem im Studio klar, aber vor der Kamera ist ihre Angst umso größer. Da hat der Actionmeister einen brillanten Geistesblitz und Windmaschinen werden hereingebracht. Sobald die Gebläse ankommen, scheint es, als ob ein kriegerischer Geist von Kareena Besitz ergreift. Mit ihren fliegenden Haaren und ihrem Gesicht, das unter den Sandkörnern erschaudert, die der Ventilator ihr ins Gesicht bläst, hat Kareena eine feminine Anziehungskraft, während sie kämpft.
Ehrlich gesagt ist diese spezielle Aufnahme von dem Film Der Patriot inspiriert. Was die Dreharbeiten noch gefährlicher macht, ist das Gefecht im Vordergrund, bei der eine Reihe von Pferden und Elefanten um die Stelle herumstapfen. Kareena bekommt bei dieser Szene eine Menge Sand in die Haare, aber für jeden, der die Szene beobachtet hat; war es ein haarsträubendes Erlebnis. All ihre Szenen werden mit dem Sandsturm Effekt gedreht, da sie glaubt, dass sie unter diesen Bedingungen besser agiert.
Kareena hat nur kurzzeitig während der Proben für den Kampf geübt. Das Kämpfen mit all den Pferden und Elefanten und Tausenden von Männern um sie herum wäre sogar für einen ausgebildeten Krieger eine heikle Szene gewesen. Aber dennoch kämpft sie mit echten Schwertern und Messern und die dabei entstandenen Szenen sind fantastisch.

Die Lotusszene unter Wasser!

Als Teil des Songs Roshni Se… beruht diese Szene auf dem romantischen Gedanken an einen Jungen, der einem Mädchen eine Blume überreicht, um seine Liebe zu bekunden. Ein Konzept, das Reich und Arm gleichermaßen zu Eigen ist. Doch anstatt der üblichen Rose ist eine Lotusblume verwendet worden… und das auch noch ein wenig anders.
Shah Rukh geht näher darauf ein, „Santosh hat eine Menge Symbolik mit Lotusblumen und Pfauen in dem Film eingesetzt. Für Asoka bedeutet der Pfau Kaurwaki. Wann auch immer er einen Pfau sieht, wird er an Kaurwaki erinnert. Das andere Symbol ist das der Lotusblume, die für Reinheit und Tugend steht.“
Santosh erklärt, „Wir entschieden uns dafür, die Szene ‚Junge überreicht Mädchen eine Blume’ unter Wasser zu drehen. Normalerweise wäre es hier eine Aufnahme mit einer Lotusblume und einem Jungen gewesen. Er schwimmt zu der Blume und überreicht sie dem Mädchen unter Wasser. Was wir haben, ist eine Lotusblume in einem Teich, die plötzlich verschwindet… Schnitt zu Asoka, der sie bei sich hat und Kaurwaki unter Wasser überreicht.“
Die Szene wird in einem Hotelpool auf Madh Island gedreht. Das Wasser ist genau genommen nur drei Fuß tief. Aber ein Spiegelglas verleiht ihm die Tiefe. Shah Rukh erinnert sich, „Es war sehr mühsam, die Szene in solch geringer Tiefe zu drehen. Ich bin unter Wasser ziemlich katastrophal, Kareena dagegen fühlt sich da sehr wohl. Sie liebt Wasser und ist eine echte Wasserratte. Ich meinerseits schluckte während der Dreharbeiten eine Menge Chlorwasser, während sich Kareena über meine Misere kaputtlachte. Die Kamera befand sich mit drei Leuten in einem wasserdichten Kasten unter Wasser, die sie aus dem Inneren der Box bedienten. Das größte Hindernis waren die Fliesen im Pool. Wir mussten uns äußerste Mühe geben, damit die Kamera nicht die Keramikfliesen erwischte; der Boden ist mit unechten Pflanzen bedeckt, um diese modernen Fliesen zu verbergen. Im Grunde war es eine gewöhnliche Szene mit einer außergewöhnlichen Umsetzung, der Effekt auf die Leinwand ist einfach fantastisch.“