Mhm, noch ein ambitionierter Film, der in die Hose ging. Gedacht als Film gegen die Drogen, daher auch der Name, Feind der Welt, hat der Film außer seinem Staraufgebot wenig zu bieten.
In dem letzten Film von und mit dem beliebten Komiker Mehmood, der die Drogenpolitik Indiens aufgreift, kann man einige davon entdecken. So tauchen in dem Streifen unter anderem Shah Rukh Khan in einem ausgedehnten Gastauftritt auf und Salman Khan, der sich selbst spielt.

Spoiler

Die Handlung ist schnell erzählt. Die beiden Waisen Mahesh (Jeetendra) und Reshma (Sumalatha) verlieben sich ineinander und heiraten. Sie bauen sich ein Leben auf und bekommen ein Kind. Ihr Sohn Lucky (später Manzoor Ali) macht seinem Namen alle Ehren und ist wirklich ein Glückskind, denn Maheshs Bruder Badru (Shah Rukh Khan) rettet den Jungen vor einem heranrasenden LKW und opfert sich dabei selbst. Nach einer liebevollen und behüteten Kindheit, in der ihm seine Eltern alles geben, was sie selbst nie hatten, gerät er als Student mit seinen Freunden jedoch an Drogen, die er von dem Dealer Baba (Mehmood) bekommt und damit auf die schiefe Bahn abwärts. Nach und nach gerät er in diesen Teufelskreis aus Drogen und Beschaffungskriminalität, er wird süchtig und damit zerbricht die heile Welt von Lucky und auch seinen Eltern. Als sein bester Freund im Drogenrausch stirbt, verspricht er ihm, von den Drogen loszukommen. Er versucht sein Bestes und sein Vater verschafft ihm eine Arbeit, da er das College nicht mehr finanzieren kann. Doch seine alten Freunde lassen ihn nicht los und als sein Vater vermutet, dass er noch immer abhängig ist, wirft er ihn raus. Lucky landet auf der Strasse und um seine Sucht zu finanzieren, wird er zum Dieb. Als er und seine Kumpane einen Juwelier ausrauben, kommt es zu einer Verfolgungsjagd mit der Polizei. Nach einem Crash mit dem Auto entkommt er verletzt und schleppt sich nach Hause. Dort tötet er seine eigene Mutter, um an Geld zu kommen. Seinem Vater bleibt nur ein Ausweg, um seinem Sohn ein letztes Mal zu helfen und ihn zu retten, mit Tränen in den Augen erschießt er ihn…

Der Film hat schon die richtige Botschaft, nur verabreicht Mehmood sie recht schmerzhaft mit dem Holzhammer. Er versucht auch, teils komische und teils tragische Elemente zu vereinen, was allerdings zu einer etwas merkwürdigen Mischung führt. So dienen Johny Lever, Shah Rukh Khan und Salman Khan als Comic Relief und sollen das trockene Thema auflockern. Wenn man wissen möchte, ab Shah Rukh ein Hitlerbärtchen steht, sollte man sich den Film ansehen (er tut es nicht). Seine Szenen und die bemühte Komik sind eher peinlich und seiner nicht würdig und das Beste an allem ist, so bizarr das auch klingt, noch seine Todesszene als sich aufopfernder Held.
Auch die eigentlichen Hauptdarsteller haben Mühe zu überzeugen. Für Manzoor Ali war dies der einzige Einsatz als Schauspieler (er war gleichzeitig Regieassistent) und das war eine gute Entscheidung, denn er überzeugt in keinster Weise. Doch seine Kollegen machen es auch nicht viel besser.
Am besten kommt vielleicht noch die Musik von Anu Malik weg, aber das rettet den Streifen auch nicht mehr. Denn alles in allem wirkt der Film wie ein übertriebener Lehrfilm gegen den Drogenmissbrauch. Wie aus dem Lehrbuch, ein Joint führt zur Abhängigkeit, die Leiter abwärts bis zu den harten Drogen, Drogenkriminalität und Verfall der gutbürgerlichen Werte. Und das Ende kommt dann als Megazaunspfahl für alle, die es bis dahin noch nicht kapiert haben sollten. Sicher gut gemeint, aber als Film einfach schlecht und ohne Unterhaltungswert umgesetzt. Schade…