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Letter from the Editor

Still reading King Khan

Jitesh Pillaai

Wenn Bollywood der Sears Tower ist, dann ist Shah Rukh Khan King Kong, sorry King Khan. Rittlings auf der Spitze sitzend, die Arme ausgestreckt in einer unsichtbaren Umarmung, während er, seiner Stärke, seiner Kraft sicher, Prätendenten ungestraft wegschlägt. Anders als andere, die mit ihm die Spitze erklommen haben, mußte sich SRK nicht auf die Brust schlagen oder falsche Bescheidenheit in Bezug auf seine Position zeigen. Er war nicht auf eine Krone oder einen Titel versessen, wußte, daß Macht nicht auf Symbolen beruht. Daß wahre Macht keiner Erklärung bedarf.

Mit 51 liefert er die beste Arbeit seines Lebens. Er ging nie auf Nummer sicher und findet immer noch Vergnügen daran, Risiken einzugehen. Es ist diese kindlich-naive Unschuld, die er sich noch immer übers Kino bewahrt hat, die vielleicht der Grund für seine Beständigkeit und ewig wachsenden Fangemeinde ist.

Im Laufe der Jahre hat er sich als Botschafter des guten Willens aufgebaut. Sie freuen sich auf einen Shah Rukh Khan Film, weil Sie wissen, daß er dafür sorgen wird, daß Sie sich selbst und das Leben gut finden. Für ca. drei Stunden wird er Ihnen helfen, in eine Welt zu flüchten, wo gebrochene Herzen heilen, Freundschaften gedeihen, Eltern sich nicht auseinanderleben, und wo Sie schließlich sich selbst finden. Sie wissen, daß es eine Fantasie ist, aber er macht es zu einer plausiblen Fantasie. Er läßt Sie an den Schwindel glauben. Und doch fühlen Sie sich nicht betrogen. Sie spüren, daß Sie Zeuge von Magie geworden sind. Das ist seine größte Attraktivität, sein größter Trick.

Und er ist diesbezüglich immer aufrichtig gewesen. Er hat entwaffnend eingeräumt, daß er sich in Beziehungen unbeholfen fühlt. Daß er im echten Leben nicht der fabelhafte Geliebte von der Leinwand ist. Er weiß, daß das Leben nicht schwarz weiß ist. Er glaubt selbst nicht an den Schwindel. Aber er weiß, daß es sein Job ist, sein Publikum davon zu überzeugen und er ist im Laufe der Jahre verdammt gut darin geworden.

Diese Ausgabe ist der fabelhaften, 25-jährigen Reise von Shah Rukh Khan gewidmet. Wir spüren seiner Laufbahn nach, von der Kultserie Fauji bis hin zu seinen aktuellen Blockbustern, von der Anführung der heimischen Kinokasse hin zur Zähmung der ausländischen Kinokasse, vom Dasein als unbekannter Außenseiter hin zu jemandem, der eingeladen wird, bei TED zu reden, von einem Mann, der ohne Zugfahrkarte nach Mumbai kam, zu jemanden, der von Forbes als reichster asiatischer Entertainer bezeichnet wird. Außerdem ist unsere Interpretation seiner sagenhaften Zusammenarbeit mit seinen Heldinnen enthalten, sowie eine Sammlung seiner Zitate aus Filmfare Interviews über die Jahre… Machen Sie sich also bereit für eine berauschende Dosis von dem Stoff, daß sowohl Ihren Lieblingskhan analysiert als auch auf seinem Mythos aufbaut.

Beziehungen…

Da tobt gerade diese Debatte über Nepotismus in unserer Branche. Das ist gut, weil jede Art von Dialog gut ist. Das brachte mich dazu, einen Blick auf unsere Filmgeschichte zu werfen. Im Besonderen auf die Geschichte unserer Superstars. Meine Erinnerung führte mich zu Ashok Kumar Ganguly, einem Mann, der sicher als unser erster echter Superstar bezeichnet werden könnte. Seine natürliche Ungezwungenheit vor der Kamera und sein gepflegter Herzenstakt wurden damals sehr bewundert. Aber er war ein krasser Außenseiter, der von Devika Rani entdeckt wurde. Er hatte einen überaus talentierten Bruder, Kishore Kumar, das Genie der Familie.

Es erscheint logisch, daß Ashok seinem jüngeren Bruder dabei geholfen haben muß, Schauspieler zu werden. Kishore hatte seine Erfolge, kam aber nie groß raus als Schauspieler. Er hatte eine grandiose Stimme, aber es gab eine Zeit, wo Mohammed Rafi für ihn Playback sang. Kishore hatte erst in den späten 60er Jahren mit dem Aufstieg von Rajesh Khanna Erfolg als Sänger. Kishore Kumars talentierter Sohn Amit Kumar ist heute unbekannt. Die Sache ist die, daß der Kampf von Kishore trotz seines Bruders, dem größten Star in der Branche, der auch einen Anteil an einem der größten Studios in Indien hatte, nicht leichter wurde. Er mußte enorme Höhen und Tiefen durchmachen. Der Erfolg wurde ihm nicht auf einem Silbertablett serviert. Und all das trotz des allen Talents der Welt, wohlgemerkt.

Dilip Kumar war ein Außenseiter. Er deklassierte alle anderen Schauspieler in seiner Ära, wenn es um die Schauspielerei ging. Die Leute sagen, daß er die Schauspielerei im indischen Kino definierte. Er nahm seine Kunst so ernst, daß er Berichten zufolge Hilfe brauchte, um aus seiner Rolle zu kommen. Nur wenige wissen heute, daß auch Nasir Khan, einer von Dilip Kumars Brüdern, in den frühen 50er Jahren als Filmheld lanciert wurde, es aber nie geschafft hat. Sein einziger bemerkenswerter Anspruch auf Ruhm bleibt der Ganovenfilm Gunga Jumna (1961), wo er den ehrlichen Polizisten spielte und dem Outlaw Avatar seines Bruders gegenüberstand.

Auch andere Superstars wie Dev Anand, Rajesh Khanna und Amitabh Bachchan waren Außenseiter. Profitierten ihre Kinder von den Beziehungen der Eltern? Ja. Aber sie standen ihren eigenen Herausforderungen gegenüber.

Der Punkt hier ist, daß Beziehungen definitiv helfen, das läßt sich nicht leugnen. Aber ‘Nepotismus’ kann Sie nicht so weit bringen, wie behauptet wird. Die Medaille hat immer zwei Seiten. Weil nichts besser ist als harte Arbeit, Talent und Glück. Ihr Erfolg hängt von einer Kombination dieser drei ab. Und der Mann, dessen Gesicht dieses Cover ziert, Shah Rukh Khan, hatte all diese Trümpfe… darum ist er trotz des Status als Außenseiter der King…

Lang lebe der König!

Vor zwanzig Jahren wagte ein Mann, die gläserne Decke zu brechen und Filmgeschichte neu zu schreiben. Dank ihm glauben die Leute selbst in dieser Ära von ‘Nepotismus’ und Trollen, daß Außenseiter Erfolg beim Film haben können. Shah Rukh Khan ist in seiner ganzen Karriere ein Traumverkäufer gewesen. Sei es seine Besteigung des Throns oder sein Einfluß auf die romantischen Ambitionen von Frauen auf der ganzen Welt, SRK ist der Mann zum Aufblicken gewesen. Er ist der eine, mit dem jeder Neuling wetteifern will. Er ist größtenteils dafür verantwortlich gewesen, das indische Kino in die Welt zu bringen. Als wesentlicher Teil des Khan’schen Trios hat er die Unterhaltung rund um den Globus beeinflußt. Machtzentren auf der ganzen Welt honorieren ihn als einen der einflußreichsten und wohlhabendsten Schauspieler auf dem Planeten. In kaum mehr als zwei Jahrzehnten hat SRK ein Königreich aus Zelluloidträumen etabliert, mit ihm als Monarch. Filmfare bringt Ihnen ein ausführliches Spektrum von Artikeln, Bildern und Meinungen, die den Aufstieg von King Khan aufzeichnen. Lesen Sie weiter…

Der König der Welt

Shah Rukh Khan hat Berichten zufolge allein in 2017 $38 Millionen verdient. Das ist ein Einkommen von ungefähr 244 crores in einem einzigen Kalenderjahr, das noch nicht mal zu Ende ist. Er nimmt den bescheidenen Platz Nummer 65 in der alljährlichen Liste der 100 Promieinkünfte von Forbes ein. Er ist aber der höchstrangige Inder, ein wenig vor seinen Zeitgenossen Salman Khan und Akshay Kumar. Mit 26.2 Millionen Followern auf Twitter und einer globalen Reichweite von 3.5 Milliarden ist Shah Rukh Khan eine veritable internationale Marke. King Khan hat Fanclubs zuhauf in Ländern wie Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Malaysia, den Philippinen, Südkorea und fast dem ganzen Nahen Osten. Länder wie Marokko dehnen SRK’s Reichweite auch auf den afrikanischen Kontinent aus. Er wird als einer der reichsten Filmstars der Welt betrachtet. Sein Reinvermögen wird im Rahmen von $650-750 Millionen prognostiziert. Eine Zahl, von der die meisten Hollywoodgiganten nur träumen können.

Die Entdeckung einer neuen Welt

Die Zahlen, die globale Reichweite, der internationale Einfluß von SRK ist nicht mehr einzigartig, aber vor 20 Jahren, als das Hindi Kino mehr eine überregionale Sensation war, waren es die Filme von SRK und seine überlebensgroße Aura, was die Grenzen des indischen Startums ins Ausland ausdehnte. Raj Kapoor hatte eine Fangemeinde, und hat sie immer noch, in der nicht mehr bestehenden UDSSR der 50er und 60er Jahre. Dem folgte das globale Phänomen von Amitabh Bachchan, da seine Aura und Starruhm im Westen anerkannt und gefeiert wurde. Aber es war SRK, der das Busineß indischer Promis in unkonventionelle und neue Märkte führte. Länder mit soliden indischen Populationen wie Fidschi und Mauritius wurden Knotenpunkte fürs Hindi Kino, dank der Filme von SRK wie DDLJ, KKHH, Dil Se und Mohabbatein. Seine Filme sorgen durchweg für Schlagzeilen und sind in Deutschland, Malaysia und der Schweiz erfolgreich. Das war lange bevor indische Promis eine feste Größe auf globalen Plattformen wie Cannes und den Oscars wurden. Die Weltherrschaft von Shah Rukh Khan wurde allein auf der Reichweite und universalen Attraktivität seiner Filme aufgebaut. Er verkaufte die indische Romantik, die Lieder und Tänze, die Version der ‘weitgeöffneten Arme’ der Zelluloidträume an die Welt.

Globale Kinokasse

Lange bevor Sie Lobgesänge singen konnten, daß Baahubali Millionen Dollars in den Vereinigten Staaten einspielt, oder Aamir Khans Filme Rekorde an den Kinokassen in China brechen, knackten SRK’s NRI und globalisierungsfreundliche Filme geschlossene Märkte.

1998, als Einspielergebnisse von 100 crore noch ein Traum waren, kassierte KKHH nahezu 27 crores an der internationalen Kinokasse. Das waren $6 Millionen, eine Zahl, die für Hindifilme beispiellos war. KKHH war auch der erste indische Film, der weltweit mehr als 100 crores brutto einspielte. Mohabbatein spielte im Jahr 2000 $4.1 Millionen im Ausland ein, K3G brachte 2001 $8.9 Millionen heim, Devdas verdiente 2002 $4.9 Millionen und KANK schockte die Welt, als er 2006 $10.6 Millionen einspielte. Ein Hindifilm, der mehr als 50 crores im Ausland einspielt, war ebenso unerhört wie das Erreichen der US Top Ten von Baahubali 2. KANK hat wohlgemerkt nur um ein Haar eine Position unter den Top Ten in den Vereinigten Staaten verpaßt. Und das war ein gutes Jahrzehnt vor SS Rajamouli’s Epos. In den letzten Jahren haben Filme wie Dilwale, Chennai Express, My Name Is Khan und Happy New Year phänomenale Zahlen im Ausland verbucht. Manchmal haben die Einnahmen im Ausland das Geschäft von SRK Filmen zuhause übertroffen. Dilwale verdiente 147 crores im Ausland, verglichen mit seinen Nettoeinnahmen von 138 crores daheim. SRK’s Einfluß auf die globale Kinokasse ist jetzt seit mehr als 22 Jahren gut in Form gewesen.

Markenerinnerung

Shah Rukh Khan ist das Gesicht internationaler Marken wie Tag Heuer, Royal Realty aus Dubai, Pepsi und Hyundai. Er war auch das Gesicht von Nokia, einer der populärsten Marken in der Welt, die in den letzten Jahren erloschen ist. SRK’s Image schließt sich mit diesen namhaften internationalen Marken zusammen, und das hilft ihm, bei den westlichen Medien und Publikum relevant zu bleiben. Er hat nie zu Cannes gehört, internationalen Filmfestspielen oder der Oscar Brigade. Paheli von Regisseur Amol Palekar (2005) brachte SRK zu Festivals und der Oscar Kreise. Aber keiner seiner großen Erfolge davor oder danach hat an diesem Maßstab geklebt. Seine Stellung als globaler Star stammt direkt aus seinen Filmen und seinem Image als klassischer romantischer Held.

Superberühmtheit

Jedes Jahr am 2. November, seinem Geburtstag, stellen sich Tausende vor Mannat auf, um einen Blick auf SRK zu erhaschen. Doch das ist keine auf Indien allein beschränkte Szene. Ähnliche Leidenschaft war in Ländern wie Deutschland, dem Vereinigten Königreich und Marokko zu sehen. Als SRK 2014 bei den Marrakech Filmfestspielen erschien, versammelten sich Millionen Menschen aus dieser kleinen arabischen Nation, um SRK zuzujubeln und Selfies mit ihm zu machen. Auf ähnliche Weise kam seine Uraufführung von Om Shanti Om in Berlin einem Rockkonzert gleich, wo sich Scharen von Fans aufstellten, um ihm nahezukommen. Es ist ein Wahnsinn, den seine Fans manifestieren. Es erstreckt sich über den ganzen Erdball. Es ist logisch, daß, wenn er bei Stichproben auf amerikanischen Flughäfen rausgezogen wird, die Sache auf höchsten diplomatischen Ebenen aufgriffen wird. Das ist eben die Macht von SRK.

Einer der einnehmendsten Seiten seiner Karriere ist die Tatsache, daß er seinen Promistatus benutzt hat, um sich still und leise humanitär zu engagieren. Er macht kein Getue um seine Spenden. Aber hin und wieder wird ihm wegen seines sozialen Engagements die UNESCO Pyramide con Marni verliehen oder die Chubb Fellow Auszeichnung der Yale Universität. Er ist einer jener seltenen Stars, die weiter ihre Fans ansprechen. Während der Werbetour für Raees in diesem Jahr bestieg er einen Personenzug. Auch wenn es einige umstrittene Folgen hatte, SRK hat nie das Scheinwerferlicht gescheut. Er behielt immer eine freundliche Atmosphäre um seine Berühmtheit bei. In der Tat ist eine der definierenden Eigenschaften seiner langen und kurvenreichen Karriere seine soziale Kompetenz gewesen. Er ist ein geborener Charmeur, und das wirkt Wunder für sein Image auf der ganzen Welt.

Held unter Helden

Das Time Magazine setzte ihn 2004 auf das Cover einer Sonderausgabe. Der Kern dieser Ausgabe waren Asiens Top 20 unter 40 und SRK war die Nummer eins auf dieser Liste. Es war ein Schlüsselindikator, daß der Westen SRK’s Wirkung auf die globale Szene erkannte und anerkannte. Während er nicht mit Hollywoods Besten zusammenarbeitete, erfreute er sich freilich einer Fangemeinde, die mit den Will Smiths und Georges Clooneys dieser Welt verglichen werden kann. Das ist vielleicht der Grund, warum Brad Pitt beschloß, seinen Film War Machine mit SRK in Indien zu promoten. Der R&B Star Akon bekam 2011 sein erstes Stelldichein mit Indien dank SRK’s Ra.One. Hugh Jackman hat sich außerdem auf der Bühne im Tanz mit SRK gemessen. Leonardo DiCaprio, Martin Scorsese, Warren Beatty, diese Treffen können zufällige Momente gewesen sein, aber sie beweisen die Tatsache, daß der Westen das Hindi Kino via SRK identifiziert. Shah Rukh Khans Form an der Kinokasse mag in den letzten paar Jahren leicht nachgelassen haben. Aber seine Innings als internationale Ikone sind nichts Geringeres als eine Pionierleistung gewesen. Er hat wahrlich seit Jahrzehnten die globale Szene beherrscht. Und seine Bemühungen haben Indien in der Welt wirklich bekannt gemacht.

Die Riten des Königs

Devesh Sharma porträtiert die Reise des Außenseiters, der zum King wurde – Shah Rukh Khan

Es gibt eine Szene in seinem Film Fan, wo Shah Rukh Khans obsessiver Fanboy Gaurav ohne Fahrkarte mit dem Rajdhani Zug fährt, weil seine Ikone dies im echten Leben getan hatte. Die Szene beruhte angeblich auf einer wahren Begebenheit. Shah Rukh Khan soll den Rajdhani bestiegen haben, als er das erste Mal von Delhi nach Mumbai reiste. Er hatte sicherlich das Geld, um sich eine Fahrkarte zu kaufen. Vielleicht machte er es aus Spaß. Der Punkt ist, daß Sie nie sicher sind, wo der Mythos auf die Wirklichkeit trifft, wenn es um Shah Rukh Khan geht. Die Leute sehen dieses überlebensgroße Image von ihm und vergessen irgendwie seinen Kampf. Er repräsentiert die Branche heute so weit, daß die Leute vergessen, daß er nicht hochwohlgeboren ist. Vielmehr mußte er als Außenseiter mehrere harte Initiationsriten durchlaufen, bevor er zum König gesalbt wurde.

Es war sein Faible, Risiken einzugehen, was sich anfangs auszahlte. Wenn er populistische Serien wie Fauji und Zirkus machte, versuchte er sich auch am skurrilen Kino, indem er die Hauptrolle in Mani Kauls Adaption von Dostoevsky’s The Idiot spielte. Er begann als zweite Hauptrolle unter Rishi Kapoor in Deewana (1992). Rishi’ s Stern war deutlich am Sinken. SRK’s Wagnis, daß die Menge seinen rebellischen Avatar und die neue Paarung mit Divya Bharti mögen würde, zahlte sich triumphal aus. Er akzeptierte auch Hema Malini’s Angebot, in ihrem Regiedebut Dil Aashna Hai (1992) zu spielen. Darin spielten etablierte Stars wie Mithun Chakraborty, Dimple Kapadia, Amrita Singh und andere und er hatte keine große Rolle, wurde aber dennoch bemerkt.

Das größte Wagnis von allen war die Zusage zu Yash Chopra’s Darr. Es war eine Rolle, die angeblich von Aamir Khan abgelehnt wurde. Das wäre genug gewesen, um einen Neuling abzuschrecken. Aber SRK nahm den fallengelassenen Ball auf und machte einen sensationellen Touchdown. Alle glaubten, daß er beruflichen Selbstmord beging, als er dem eine weitere negative Rolle in Baazigar (1993) folgen ließ, doch die SRK Welle sollte von Dauer sein. Und zur Krönung des ganzen machte er den skurrilen Film Maya Memsaab, wobei viel über seine Liebesszenen mit Deepa Sahi diskutiert wurde. Neulinge sollen auf Nummer sicher spielen, doch hier stand er und brach kühn alle Normen. Der Wohlfühlfilm Raju Ban Gaya Gentleman (1994) gab ihm die Identität des Jungen von nebenan, gefolgt von Yess Boss (1997).

Salman Khan war der andere helle Stern am Horizont. Shah Rukh nahm es in in Karan Arjun mit ihn auf und war Salmans Aura Bild für Bild ebenbürtig. Dann kam der Film, der ihn in den Annalen der Filmgeschichte auf ewig zum Star machte. DDLJ (1995), produziert vom Mentor Yash Chopra und unter der Regie von Chopra’s Sohn Aditya machte ihn sowohl zum Liebling des NRI Marktes als auch zum Helden der Massen. Der Film wurde allein im Maratha Mandir mehr als 1000 mal gespielt und bis heute läuft eine Nachmittagsvorstellung. Nachdem er diese erhabene Höhe erreicht hatte, folgte eine Flaute. Filme wie Ram Jaane (1995), Trimurti (1995), Koyla (1997) liefen nicht wie erwartet. Obwohl er mit KHKN (1994) bei den Kritikern und kommerziell erfolgreich war. Es waren Pardes (1997) und Dil Pagal Hai (1997), unter der Regie der Urgesteine Subhash Ghai beziehungsweise Yash Chopra, die seinen Status als Nummer eins an der Kinokasse wiederherstellten. Er versuchte, mit Dil Se (1998) unter der Regie von Mani Ratnam wieder zum Experimentieren zurückzukehren, doch der Film zündete beim Publikum nicht. Er ging ein weiteres Risiko ein, als er wider besseren Wissens einwilligte, in Mansoor Khans Josh (2000) den Bruder von Aishwarya Rai zu spielen. Der Schritt kam nicht gut beim Publikum an. Komischerweise war es ihre Chemie, die Mohabbatein (2000) trotz ihrer Gastauftritte anschob. Er wand sich mit Ashoka (2001) dem Geschichtsfilm zu. Die atemberaubende Optik von Santosh Sivan war ein poetischer Hochgenuß, doch der Film wurde vom Publikum zu sehr als Nische betrachtet. In Devdas (2002) ließ er die von Saratchandra Chatterjee geschaffene Ikone, den dem Untergang geweihten Lover, lebendig werden, und der Erfolg des Films beim Kommerz und den Kritikern war tatsächlich ein Segen. In Kal Ho Naa Ho (2003), in dem er einen Krebskranken spielte, ging er darüber hinaus, eine fluffige, romantische Hauptrolle zu spielen. Das war gewissermaßen eine Wiedererfindung für den Schauspieler, der danach immer mehr mit kantigeren Rollen experimentierte.

Ja, es gab auch den absolut kommerziellen Main Hoon Na (2004) in dieser Periode, aber es gab auch Veer-Zaara (2004), in dem er ungefähr 25 Jahre für seine Rolle alterte, Swades (2004), in dem er einen Mann spielt, der entschlossen ist, wieder Hoffnung in ein sich veränderndes Indien zu bringen und Paheli (2005), in dem er einen von einer Frau betörten Geist spielte. KANK (2006) war sein Ausflug ins außereheliche Territorium, obgleich mit einer gemischten Reaktion. Er kostete kommerziellen Erfolg mit Don (2006) – der 2011 auch eine Fortsetzung bekam – und Om Shanti Om (2007).

Chak De! India (2007) bleibt der wichtigste Film dieser Periode. Seine Rolle eines ehemaligen Hockeystars, der es auf sich nimmt, die indische Frauenhockeymannschaft zu trainieren, ist seine bis dato vielleicht reifste Leistung. My Name Is Khan (2010), in dem er einen Mann spielte, der unter dem Aspergers Syndrom leidet, ließ ihn ein Zeichen gegen den Terrorismus setzen und öffnete außerdem unsere Augen für die Herausforderungen, vor denen behinderte Menschen stehen. Dabei ließ er die Kinokasse jedoch nicht aus seinem Griff. Sein Chennai Express (2013), in dem er sich über alles lustig machte, was ihn zu einem solch angesagtem Objekt machte, bleibt sein bestes Ergebnis an der Kinokasse.

Seine Sehnsucht zu experimentieren, etwas anderes zu machen, erreichte einen Zenit mit Fan (2016), in dem er einen Superstar und auch seinen wahnsinnigsten Fan spielte. In dem düsteren Film gab es keine Lieder, etwas, was als unantastbar für seine Filme betrachtet wurde und ein Wunderwerk filmschafferischer Genialität war. In Hello Zindagi (2016) nahm er sich zurück und ließ Alia Bhatt das Rampenlicht stehlen, was es zu seiner bis dato subtilsten Darstellung machte. Raees (2017) war ein Rückblick auf die Gangsterfilme der 70er Jahre. SRK zeigte, daß er auch leicht ein Salim-Javed Held hätte werden können…

Picture abhi baaki hai… er bahnt weiter neue Wege. Sein Imtiaz Ali Film Jab Harry Met Sejal soll seine Wiedererfindung als romantischer Held sein. Sein Film mit Aanand L Rai, in dem Motion Capture Technologie verwendet wird, um ihn in einen Zwerg zu verwandeln, wird mit Spannung erwartet. Wirklich goldene Innings für einen über 50-jährigen Außenseiter, oder?

Shah Rukh Khan’s Verbindung mit der Geschichte
Shah Rukh Khan teilte seinem Filmpartner Tigmanshu Dhulla, der in dem Film von Aanand L Rai seinen Vater spielt, kürzlich eine interessante Trivialität mit. Tigmanshu führte letztens Regie bei dem Film Raagdesh über den Freiheitskämpfer Shah Nawaz Khan, gespielt von Kunal Kapoor. Wissen Sie was? Shah Nawaz Khan war der Großvater von Shah Rukh Khan. Er erzählte Tigmanshu, daß Shah Nawaz Khan seine Mutter adoptiert hatte. Und der Schauspieler pflegte ihn mit tauji anzusprechen. Er erinnert sich auch daran, als Kind viel Zeit in seinem Haus verbracht zu haben. Für jene, die mit Geschichte nicht vertraut sind, Shah Nawaz Khan war ein indischer Politiker, der während des zweiten Weltkrieges als Offizier in der indischen Armee diente. 1945 wurde er dann wegen Kriegs gegen den König vor ein öffentliches Kriegsgericht im Red Fort gestellt. Er wurde von Anführern wie Tej Bahadur Sapru und Jawaharlal Nehru verteidigt. Ist das nicht interessant? Übrigens war der Freiheitskämpfer Prem Sehgal, in dem Film dargestellt von Mohit Marwah, der Großvater mütterlicherseits des Filmemachers Shaad Ali.