Da ich noch nicht weiß, ob ich im Hotel W-Lan habe, verabschiede ich mich hiermit bis nächsten Sonntag in den Urlaub… lasst euch die Zeit nicht lang werden… Gruß Dunedain…

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5 Sep 2014

Gauri Khan mag eher als die Frau von Shah Rukh Khan, dem King of Bollywood, bekannt sein, doch nun hat sie sich in der Welt des Innendesigns selbst einen Namen gemacht, indem sie renommierte Projekte in Dubai und Indien an Land zog. Sie erzählt Shiva Kumar Thekkepat, warum es trotz genügend Selbstbewusstsein Zeit brauchte, um aus dem Schatten ihres Mannes zu treten.

Gauri Khan ist zierlich und ruhigen Blickes. Die 1.65 große Frau von Shah Rukh Khan, dem regierenden King of Bollywood, kann die Männer in schwarz – die drei riesigen stattlichen Wachleute, die sie schützen – jedoch mit nur einem Wölben ihrer wohlgeformten Augenbrauen weich in den Knien werden lassen.

Das Trio ist an verschiedenen Stellen in der Lobby des Al Qasr Hotels in Madinat Jumeirah in Dubai positioniert, um jeden zu überprüfen, der versucht, ihre Suite zu betreten. Und nur für den Fall, dass es jemand wirklich schafft, durch ihren Ring in der Lobby zu schlüpfen, stehen noch ein paar von ihnen im Flur der Suite bereit, potenzielle Eindringlinge zu stoppen und zu befragen.

Als sie ein Kleid aufgebügelt haben möchte, bittet Gauri einen der vor ihrer Suite aufgestellten Männer, jemanden dafür zu rufen und der respekteinflößend dreinschauende Mann springt bereitwillig, um dafür zu sorgen. Die 43-jährige ist offensichtlich eine sachliche Person, und das zeigt sich an der Art, wie sie reagiert, als sie hört, dass Shah Rukh fast seinen Flug von Mumbai bis Dubai verpasste – die beiden reisten aufgrund des hektischen Arbeitsplans des Stars getrennt.

„Ich wäre überhaupt nicht überrascht gewesen,“ sagt sie, als der in Los Angeles lebende Architekt Tony Ashai – der Royal Estates designt, ein Dh2.3-Milliarden Immobilienprojekt, wofür Gauri die Innenräume entworfen hat – ihr per Telefon die Details mitteilt. „Ich habe den Überblick verloren, wie oft wir Flüge verpasst haben!“

Stahl verbirgt sich in ihrer weichen wohlklingenden Stimme, als sie von einigen der kleinen Sünden ihres berühmten Mannes erzählt. „Ich bin ein äußerst disziplinierter Mensch“, sagt Gauri, mit dem für sie typischen Lächeln. „Shah Rukh und ich sind sogar völlig gegensätzlich. Ich lege viel Wert auf Zeit, Termine und Verabredungen. Wenn Leute nicht rechtzeitig auftauchen, macht mich das verrückt. Sei es Essen, oder auch nur ins Fitnessstudio zu gehen, ich führe ein sehr diszipliniertes, routinemäßiges Leben.

„Ich habe drei Erfolgsmantras, die ich befolge – Disziplin, Organisation und harte Arbeit. Disziplin macht Sie zu einem besseren Menschen und der Grund, dass ich im Stande bin, bei der Arbeit erfolgreich zu sein, liegt an meinem organisierten Terminplan.“

Ihre Disziplin ist die Folge einer strengen Erziehung durch ihre Eltern, einem indischen Armeeoberst und einer Hausfrau. In der Tat besagt die Legende, dass Gauri kaum amüsiert war, als ein liebestrunkener Shah Rukh ihr von Delhi nach Mumbai folgte, wo sie während ihrer Collegeferien zu Besuch war, und ihr wie der typische Bollywoodheld auf der Straße singend und tanzend seine Liebe zu ihr erklärte. Und im Gegensatz zu einer Bollywoodheldin fiel sie ihm nicht am Ende des Liedes in die Arme. Es brauchte eine Menge ernsthafter Überzeugungsarbeit von Seiten Shah Rukhs, bevor sie bereit war, seinen Antrag in Betracht zu ziehen und ‚ja‘ zu sagen.

Sie zögert sogar, Shah Rukh übermäßigen Verdienst für ihren beruflichen Aufstieg als Innendesignerin für die Reichen und Berühmten im Jahre 2012 zuzuschreiben. „Seine Anerkennung [für das, was ich tue], ist die einzige Art, wie er mich beruflich beeinflusst hat“, sagt sie.

Ihre Freunde waren jedoch mehr als ermutigend. „Viele Leute liebten [das Dekor meines Hauses]. Sussanne Khan [die Noch-Ehefrau des Bollywoodschwarms Hrithik Roshan], war die erste, die zu Besuch kam und es gefiel ihr einfach“, sagt Gauri. Sussanne war auch bereit, ihr Geld auf das Talent von Gauri zu setzen. „Sie eröffnete 2012 in Mumbai ihren Laden The Charcoal Project, also schloss ich mich ihr an. Ich arbeite immer noch an einigen Projekten mit ihr und einige meiner Kollektionen befinden sich in ihrem Laden.“

Sie räumt jedoch schnell ein, dass Shah Rukh immer ihr Rückgrat gewesen sei. Bevor sie sich auf Innendesign festlegte, produzierte Gauri einige seiner Filme – darunter die Blockbuster Chennai Express, Main Hoon Na und Om Shanti Om – modelte zeitweilig, und versuchte sich an der Moderation einer Fernsehshow auf MTV India, all das nebst der Erziehung ihrer drei Kinder, Aryan, 16, Suhana, 14, und AbRam, 1.

„Ich begann damit, Sachen für meinen eigenen Bereich zu sammeln, als wir vor einem Jahrzehnt unser Traumhaus namens Mannat in Mumbai einrichteten (was auf Hindi ‚Segen‘ bedeutet). Er hat mir immer gesagt, dass ich das Talent habe, einfach das richtige Stück [Kunst oder Möbel] auszuwählen, um den Raum zu komplementieren.

„Viele Jahre lang habe ich versucht, dahin zu gelangen, wirklich zu verstehen, was ich liebe, wofür ich eine Leidenschaft habe und dann dabei zu bleiben. Deshalb brauchte ich so lange, um mich auf etwas einzulassen, was ich genieße und leidenschaftlich gern mache. Es ist die Innengestaltung und deshalb bin ich heute hier.“

Und was definiert sie wirklich? Gauri weigert sich, da mitzuspielen. „Ich als Person? Das ist so langweilig!“ ruft sie. „Was soll ich sagen? Nichts, wirklich!“ Sie lacht ein wenig verlegen.

Nach einer Pause fährt sie fort: „Ich möchte nicht über mich selbst sprechen, es klingt zu sehr nach Selbstlob. Solche Aussagen können manchmal falsch zitiert werden. Andere Magazine könnten es aufgreifen und das ‚Ich, ich, ich…‘ könnte allzu provokativ klingen. Deshalb gebe ich nicht gern Interviews. Was soll ich sagen? ‚Ich bin sehr kreativ, ich bin eine tolle Mutter, ich bin dies, ich bin das…‘ Das möchte ich lieber lassen. Lasst die Welt über meine Arbeit sprechen.“

Und warum brauchte sie so lange – sie heiratete Shah Rukh 1991 im Alter von 20 – um ihre Karriere zu starten?

„Ich heiratete sehr jung, und kurz darauf kamen die Kinder“, sagt sie. „Ich habe mich in vielem versucht… versuchte, den richtigen Beruf für mich zu finden. Ich versuchte mich an Kleidung, ich habe gemodelt… doch nichts davon klappte wirklich. Es gefiel mir nicht wirklich und vielleicht war ich gar nicht gut genug. Es könnte beides sein. Ich war damals auch nicht so fokussiert. Dies [Raumgestaltung] lag mir im Blut und alles lief sehr gut.“

In der Tat war sie selbst überrascht, als sie schließlich herausfand, worin sie wirklich gut war. „Ich hatte nicht immer den Unternehmergeist in mir“, sagt sie. „Es ist die Summe all meiner Erfahrungen, die mich dahin brachten, wo ich jetzt bin, ich brauchte Zeit, mich zu verstehen, meine Leidenschaft, meine Fähigkeiten. Der einzige Grund, warum ich so lange brauchte, um den Laden zu eröffnen, war der, dass ich nicht etwas mit einem Paukenschlag starten wollte, wo ich nicht sicher war, ob es meine Berufung war, und ob ich im Stande sein würde, dem gerecht zu werden und ein Zeichen zu setzen. Das ist sehr wichtig für mich.“

Sie hat auch gesagt, dass sie keinen Problemen mit dem Selbstvertrauen begegnen musste. „Ich bin eine sehr selbstbewusste Person“, sagte sie in einem Interview in einer indischen Zeitung. „Es ist nur so, dass ich das Interesse an Dingen verliere. Doch ich glaube, Sie lernen, während Sie älter werden. Jetzt bin ich mir meiner Absichten sicher. Ich bereue nichts. Ich denke, dass alles zur rechten Zeit kommt und geht. Sie sind daher nie zu spät für irgendwas im Leben.“

Vor einigen Jahren deutete Gauri an, dass sie keine Ehrfurcht vor der Berühmtheit ihres Mannes oder Bollywood habe. „Ich fühle mich wohl in meiner eigenen Haut und Milieu. Ich denke nicht, dass ich von meinem Mann oder seiner Persönlichkeit in den Schatten gestellt werde. Ich habe eine stärkere Persönlichkeit als Shah Rukh. Er ist eine eigenständige Persönlichkeit und ich betrachte ihn nicht als Superstar, wenn ich mit ihm zuhause bin. Er ist nur mein Mann, und dafür respektiere ich ihn.“

Während Selbstvertrauen kein Problem gewesen sein mag, ist es für Gauri nicht leicht gewesen, im Schatten ihres Superstar Mannes Fuß zu fassen. Besonders, da Shah Rukh selbst erklärt, dass er keinen Geschäftssinn habe. Doch sie hat schnell die Kunst gelernt, im Treibsand von Bollywood zu manövrieren, wo ein einziger Fehler eine Karriere zerstören kann. Sie erwies sich ganz als Unternehmerin, indem sie die Produktionsfirma Red Chillies Entertainment mit begründete und einige der Filme ihres Mannes produzierte. Und nach der Verbindung mit Sussanne Khan gründete Gauri Anfang des Jahres auch ihren eigenen Laden für Innendesign in Mumbai, the Design Cell.

„Wir expandieren jetzt, führen viele Projekte aus“, sagt sie. „In Dubai haben wir uns mit einer Firma vor Ort zusammengetan, The First Ferry, einer Design und Architektur Firma im The Oberoi, wofür ich diesen Juni hier war. Sie haben viele Innendekorationsprojekte in Dubai, an denen ich arbeiten werde. Ich mache auch etwas in Pune, wofür ich mich kürzlich verpflichtete. Ich kümmere mich auch um ziemlich viele Privatresidenzen in New Delhi und Mumbai.“

Doch was ihr am Herzen liegt ist The Design Cell. „Ich möchte, dass Sie erwähnen, dass es das wichtigste ist!“ beharrt sie charmant. „Weil es ein neuer Laden ist, und ich will, dass Leute sich dessen bewusst sind, was ich tue. Es ist ein Konzeptgeschäft, nicht nur Möbel, sondern auch viele Accessoires, Ideen… Beleuchtungskonzepte, es gleicht einer Vitrine, einer Visitenkarte, sozusagen. Es ist kein Laden, den Sie einfach betreten und anfangen, Dinge zu kaufen. Es ist kein großer Raum. Es ist ein sehr kleiner Raum, doch Sie können auf kleinsten Raum Schönheit erschaffen. Groß ist nicht zwangsläufig schön. Das ist das ganze Konzept hinter dem Laden.“

Gauri kann offensichtlich nicht aufhören, über ihr neues Projekt zu sprechen. „Es ist nicht nur für die Privilegierten“, sagt sie. „Das Konzept meines Ladens begann mit Bombay [sie zieht es vor, es bei seinem alten Namen zu nennen, anstatt Mumbai, wie es jetzt heißt], wo die meisten Menschen in Wohnungen leben, anders als in, sagen wir, Städten wie New Delhi, wo sie in Häusern wohnen können, selbst Farmhäusern. Die Möbel sind daher grundsätzlich für Leute, die in kleinen Häusern leben. Alles in einem kleineren Maßstab. Und erschwinglich.“

Was sie zu erwähnen vergisst ist, dass in ihrem Wortschatz selbst erschwinglich ziemlich tiefe Taschen erfordern kann.

Während sich das Interview dem Ende zuneigt, wendet sich Gauri wieder an die Männer in schwarz, weil sie nach dem Flug von Mumbai Hunger hat. Der taff ausschauende Mann ist eine Minute lang perplex. Das ist offensichtlich kein Auftrag, der in seiner Branche üblich ist. Dann hellt sich seine Miene auf und er ruft per Walkie-Talkie seine Kollegen in der Lobby an, um einen Lunch für ‚Madam‘ zu bestellen. Als ich ihn passiere, starrt er mich mit steinerner Miene an. Sie haben, anders als ihr Arbeitgeber, nicht gelernt, hold zu lächeln, während sie ihren Job machen.