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November 28, 2015

Namrata Joshi

Shah Rukh Khan geht bei The Hindu aus sich heraus, während er mit Namrata Joshi über seine Liebe zur Stadt der Superlative spricht.

Im Grunde sind Sie ein Junge aus Delhi in Mumbai…
50:50 bin ich das. Ich war 25, als ich nach Mumbai kam und jetzt bin ich 50. Ich sage das im Sinne eines Hindi Films: Ek ne tujhko janam diya, ek ne tujhko paala, kisko kahega tu maiyya (bezieht sich auf einen bekannten Hindifilmsong). Demnach bin ich in Delhi zur Welt gekommen und von Mumbai erzogen worden. Beide sind meine Heimatstädte. Meine Eltern sind aus Delhi, meine Kinder aus Mumbai, und ich stecke mittendrin.

Es sind aber ganz unterschiedliche Welten, nicht wahr?
Delhi ist wunderschön, hat eine andere Kultur. Es ist das politische Zentrum, hat breitere Straßen und blühendere Landschaften. Das Schöne an Delhi ist, dass Sie Lust haben, in dieser Stadt zu leben. Jetzt ist sie viel überfüllter, hat aber immer noch ihre Wohnfühlzonen, große Gärten und Parks. Der Lebensstandard entspricht mehr den Anforderungen und Bedürfnissen von Heranwachsenden. Sie können einfach einen Ball nehmen, rausgehen und da sind fünf Parks, um darin zu spielen. Ich komme aus einer Familie der unteren Mittelschicht, dennoch gab es das Manavsthali Gelände für mich und weitere. In Mumbai ist das schwierig.
Es gibt jedoch eine Kehrseite. Ich weiß noch, dass ich in Chowpatty war, um Vada Pav zu kaufen. Wenn Sie in Delhi rausgehen, um etwas zu kaufen und Fragen stellen wie, ist es gut, ist es frisch, kann man kosten, könnte der Ladenbesitzer zu Ihnen sagen, lassen Sie es sein, kaufen Sie es nicht, trinken Sie einen Tee, oder zumindest eine Cola. Es ist viel gelassener, entspannter, es dreht sich alles um die “Geschäft mit Muße” Einstellung. Als ich dieselben Fragen in Mumbai stellte, sagte der Vada Pav Typ, er würde es essen. Wenn du kosten willst oder so, verschwinde. Es herrscht diese nüchterne Einstellung — Ich esse es, wenn es für mich gut genug ist, wird es auch für dich gut genug sein. Es dreht sich alles darum, das Geschäft schnell abzuschließen und weiterzugehen.
Mein Leben in Delhi fühlte sich viel entspannter an — die Abende, der Nebel, die Lichter, die gelber werden. In Delhi können Sie Ihr Haus zur Muße verlassen. In Mumbai verlassen Sie Ihr Haus für die Arbeit. Ich mag das. Ich habe wirklich Freude daran. Ich bin keine sehr soziale Person. Ich mag aufgrund meiner Arbeit viele gesellschaftliche Auftritte machen müssen, doch ich bin äußerst schüchtern, öffentlichkeitsscheu, und mag es nicht, außer Haus zu sein. Es ist nicht so, als ob ich auf einem Markt bummeln gehen würde. Ich fahre auch nicht nach New York und ziehe dort durch die Straßen.

Sie können nicht…
Selbst wenn ich könnte, würde ich es nicht tun. Viele Leute fragen mich, ob ich es vermisse. Ich hätte es nie getan. Ich möchte rausgehen und arbeiten. Ich mag es, morgens die Schuhe anzuziehen und des Nachts auszuziehen. Es liegt in meiner DNA. Sorry, ich sollte gegenüber The Hindu nicht DNA erwähnen. Ich werde sagen, dass Mumbai zu meiner Lebensweise passt. Ich arbeite gerne. Ich bin arbeitssüchtig. Daher mag ich diese nüchterne Stadt wirklich. Wenn Sie arbeiten wollen, ist es Mumbai für Sie, wollen Sie mit Muße arbeiten und einen Lebensstil, der relaxter ist, dann ist es Delhi.

Sie vermissen Delhi also überhaupt nicht?
Ich hänge an keiner Stadt. Es heißt: Mulla ki daud masjid tak (Des Priesters einziger Bestimmungsort ist die Moschee). Für mich ist es das Studio. Ich stehe auf und gehe ins Studio und dann kehre ich nach Hause zurück. Dazwischen realisiere ich nicht mal, welche Straße ich passiert oder welche Plakatwand ich verpasst habe. Es ist dasselbe, wenn ich ins Ausland reise, und bin ich fast überall gewesen, außer in China und Russland. Doch wenn Sie mich fragen, gefielen Ihnen die Straßen von Marokko, erinnere ich mich nicht mal dran. Ich drehte dort, sie waren schön, ich war glücklich, aber ich fuhr nur vom Hotel dahin, wo ich arbeiten sollte und kam zurück. An den Abenden gehe ich nicht aus. Meine Crew geht aus, aber ich esse im Hotel. Ich bin in jeder Stadt in der Welt gewesen, doch ich weiß nichts von irgendeiner Stadt in der Welt. Und ich bin in den exotischsten und schönsten davon gewesen. Wenn Sie mich mitten einer Stadt stehenlassen würden und mich fragten, welche es ist, werde ich es Ihnen aller Wahrscheinlichkeit nicht sagen können.

Sie sind also kein Reisender…
Ich hasse das Reisen und für jemanden, der das Reisen hasst, reise ich jeden dritten Tag, durch die ganze Welt, zuweilen in einem Privatjet. Ich sollte heute oder gestern im Vatikan sein. Ich reiste nur für einen Tag nach Edinburgh und kam zurück. Ich werde in ein oder zwei Tagen nach Dubai oder London fahren. Ich sollte in Kairo sein. Ich kam gerade vor zwei Tagen aus Delhi zurück.

Irgendetwas, was Sie an Mumbai nicht mögen?
Ich weiß, dass die Leute sich sehr über den Verkehr beklagen, aber ich kann sogar damit leben. Es ist die einzige Zeit, wo ich dazu komme, meine E-Mails zu lesen und andere Sachen. Um ehrlich zu sein, ich liebe den Verkehr. Es ist die einzige Zeit, wo ich dazu komme, mit mir allein zu sein. Mein Beruf verlangt, dass ich immer von Leuten umgeben bin. Hunderte von ihnen, zu jeder beliebigen Zeit. Seien es Dreharbeiten oder öffentliche Auftritte. Ich mag die Ruhe des Verkehrs in Mumbai, wie er die Dinge verlangsamt.
Ich liebe den Regen. Ich liebe das Meer. Eine meiner frühsten Erinnerungen von Mumbai ist die, irgendwo in der Stadt zu sein, ich erinnere mich selbst jetzt nicht an die Namen der Orte. Ich kann mich verlaufen. Ich erinnere mich an Studios, doch ich werde die Turner Street nicht kennen. Ich denke, dass ich beim Taj war und mit (Produzent/Freund) Vivek Vaswani spazieren ging. Ich ging um eine Ecke und plötzlich lag da diese riesige Weite des Meeres vor mir. Für einen Jungen aus Delhi war das ein Anblick, das riesige Meer kurz nach dieser kleinen Gasse vom Taj. Das ist der Grund, warum ich immer ein Haus am Meer wollte. Das Meer erinnert Sie an Ihre eigene Geringfügigkeit. Ich mag es, ab und zu mal auf die Terrasse zu gehen, um den Leuten zu winken, meinen Kleinen mit rauszunehmen, nur um aufs Meer zu schauen. Für jemanden aus einer Binnenstadt bedeutet das viel, obwohl ich immer noch nicht weiß, wie man Fisch isst.

In Ihrer Anfangszeit haben Sie an vielen Orten in ganz Mumbai gelebt…
Ich wohnte größtenteils in dieser Straße. Als ich herkam, lebte ich im Haus von (Regisseur-Produzent) Aziz Mirza, das in der Nähe liegt und dann mietete ich eine Wohnung hinter diesem Gebäude, eine Einraumwohnung. Das war kurz nach meiner Heirat und dann zogen wir in die Carter Road, welche eine Verlängerung dieser Straße ist. Es war das Eckhaus am Bandstand. Und dann kam ich her nach Mannat. Von daher kam ich nie wirklich über Bandstand und die Carter Road hinaus. Ich bin immer ein Bandra Junge gewesen, obwohl ich eine Zeit lang bei Vivek Vaswani in der Stadt lebte. In dieser Zeit flog ich von Delhi her, drehte und flog nach Delhi zurück. Das tat ich anderthalb Jahre. Ich lebte nicht in Mumbai, bis ich heiratete und mich hier niederließ.

So wie Sie Mumbai und Delhi vergleichen… Haben Sie auch ähnlich starke Eindrücke von anderen Städten — Bangalore, Kolkata, Chennai — oder sind sie einfach an Ihnen vorbeigezogen, wie die Städte im Ausland, die Sie vorher erwähnt hatten?
In Kolkata habe ich viel Zeit auf den Straßen verbracht. Zumindest vom Taj Hotel zum Stadion und das ist ein ziemlich großer Bereich. In Bangalore wurde ich aufgezogen. Mein weiterer Familienkreis stammt aus Hyderabad, und wir lebten in Bangalore. Ich kenne Bangalore auch in- und auswendig. Es ist seltsam, dass ich in all den Städten gewesen bin. Ich wurde in Delhi geboren, meine Mama ist aus Hyderabad, Dad aus Peshawar, ich arbeite in Mumbai, ich habe eine Mannschaft in Kolkata, und ich habe ein Haus in Bangalore. Von daher bin ich überall. Ich habe in all diesen Städten Zeit verbracht. Bangalore hat sich jetzt sehr verändert. Es war einmal wunderschön, pflegte die klimatisierte Stadt genannt zu werden. Als ich kürzlich mein Haus dort aufsuchte, fand ich, dass es kommerzialisiert geworden ist. Dieser Aspekt von Städten, in denen Sie lebten, erschüttert Sie. Delhi erschüttert mich. Es gibt jetzt so viele Überführungen, und Häuser haben sich in Shops verwandelt. Die Defence Colony Street war so wunderschön, jetzt sind dort alles Läden. Insoweit es einige Städte in Indien betrifft, gibt es da einen Unterschied, der sich herangeschlichen hat, den ich fühlen kann, wenn ich dort bin. In Städten, in denen ich gelebt habe, kann ich die Veränderung spüren. Doch ich würde den Unterschied zwischen Indore und Baroda nicht kennen. Jetzt werde ich in Ahmedabad drehen, daher kann ich es kennen lernen. Ich werde für Raees in Surat, Ahmedabad und Kutchh drehen.

Ist Mumbai also jetzt die Heimat?
Mumbai ist der Ort, wo meine Kinder aufgewachsen sind. Und sie sprechen Marathi.

Es muss einige Lieblingsplätze in Mumbai geben, damals und heute…
Ich bin nie in einem Einkaufszentrum hier gewesen (außer für Promotions). Ich gehe nur in ein oder zwei Restaurants. Ich gehe zuweilen ins Olive. Sie nehmen mich oft mit in ein spanisches Restaurant im Marriott, weil ich draußen sitzen kann. Das dürfte gerade zweimal im Jahr sein. Ich gehe gern mit Freunden in einen Nachtklub, doch ich möchte schnell wieder nach Hause, weil es ein wenig schwierig für mich wird, mich lange an öffentlichen Orten aufzuhalten.

Selbst als Sie jünger waren, vor 25 Jahren, hingen Sie nirgendwo speziell rum…
Eigentlich bin ich nie jung gewesen. Ich bin jetzt dabei, jung zu sein. Meine Eltern starben, als ich sehr jung war, in dem Alter, wo ich hätte Spaß haben sollen, habe ich also gearbeitet. Ich sage das nicht mit Trauer, weil ich dann nicht der wäre, der ich bin. Mein Vater starb, als ich 15 war und ich half meiner Mutter und studierte. Es war nicht so, dass ich einer Frau mit einem großen Geschäft half, es ging darum, dabei zu helfen, über die Runden zu kommen, Tag für Tag. Ich erinnere mich an die Bijwasan Busse, die Öl (Petroleum) Bestellungen, es war schmutzig, dann zurück und studieren und auch spielen. Als ich 25 war, waren meine Eltern tot und ich hatte eine kranke Schwester. Daher habe ich nur gearbeitet. Ich habe die letzten 25 Jahre nur gearbeitet. Jetzt, wo ich genug gearbeitet habe, genug Geld, Ruhm und Filme habe, um ein gutes Gefühl zu haben, kann ich jung sein. So spiele ich Play Station, ich mag Brettspiele. Jetzt bin ich dabei, ordentlich auf den Putz zu hauen.

Ein Film, der für Sie Mumbai symbolisiert…
Weil ich ein wenig daran mitgearbeitet hatte, würde ich sagen, Mira’ s (Nair) Salaam Bombay. Ich würde sagen, mein Raju Ban Gaya Gentleman. Es gibt darin kleine Momente und Bemerkungen, die sehr süß sind. So wie ich in dem Film sage, “Bombay mein jagah hi nahin milti hai pyaar karne ki”. Diese Figur bringt sein Mädchen in den Autosalon, tut so, als ob er das Auto testet, wo er sie eigentlich küssen will. All das, weil es keinen Platz in Mumbai gibt, wo Sie sich in Ruhe küssen können. Er ist zornig über etwas und wirft am Bandstand seinen Lebenslauf herum und Paare erscheinen zwischen den Felsen. Er entschuldigt sich und bittet sie, weiterzumachen. Es gibt in Mumbai keinen Platz zum flirten und Raju Ban Gaya Gentleman fängt das ein. In Delhi können Sie immer zur Jawaharlal Nehru Universität gehen.

Es heißt, dass Delhi die Stadt ist, wo die Leute politisch bewusst sind und in Mumbai mehr finanziell veranlagt. Und Sie sind eine gute Mischung der beiden. Sie haben politisches Feingefühl und sind auch ein Unternehmer…
Meine Mama war Sozialarbeiterin, mein Dad Freiheitskämpfer. Die meisten der heutigen ranghohen Führungskräfte befinden sich im Alter meine Eltern, sie sind so alt, wie meine Eltern heute gewesen wären. Ich habe sie durch meine Eltern als normale Leute kennengelernt. Mein Vater sprach viel über die Dinge, ließ uns viele Bücher lesen, Briefe von Nehru, er erzählte uns politische Geschichten, auf sehr interessante Art. Sie kannten einige der Leute, die jetzt Führungspersonen sind. Sie kannten Jagjivan Ram, Morarji Desai. Sie kannten Mr. Vajpayee, Mrs. Indira Gandhi. Sie hatten alle diese Namen gehört. Dann wird man sich dessen auf eine persönliche Art bewusst. Ich bin nicht an Politik interessiert. Ich bin von der Denkweise her ziemlich apolitisch. Alle Parteien und Führer sind cool. Ich kenne die Agendas nicht. Doch ich habe ein Verlangen nach Lernen. Ich verbringe gerne Zeit mit Fernsehen, um zu verstehen, was passiert und nicht nur den Fall (Peter und Indrani) Mukherjea. Ich setze mich gerne hin, um zu verstehen, was bei den Wahlen in Bihar und Delhi passierte, wie sich die Dinge jetzt entwickeln. Was die BJP die Parlamentswahlen gewinnen ließ. Ich will alles wissen. Ich will auch übers Gottesteilchen Bescheid wissen. Ich will Rihannas neues Lied kennen. Ich will wissen, wie Jay Z (amerikanischer Rapper und Musikproduzent) seine Geschäfte führt. Wenn meine Kinder über Leute reden, die ich nicht kenne… Wie gestern, da redeten sie über Hardwell und ich wusste nicht, wer zum Teufel Hardwell war, jetzt habe ich mich über ihn schlau gemacht. Ich weiß, dass er ein DJ ist, ein Mixer, ein Produzent. Ich muss es einfach herausfinden. Ich muss Bescheid wissen. Wenn ich also einen Tweet von Mr. (Anand) Mahindra über etwas lese, was ich nicht verstehe, dann versuche ich, es herauszufinden. Über welche Vereinigung spricht er da? Wenn ich etwas nicht weiß, ärgert es mich. Ich google es. Ich informiere mich über Leute. Wenn ich einen Zeitungs Summit mache oder etwas fürs Fernsehen, und es sind da andere Sprecher und Politiker, gehe ich nicht einfach hin und sage hallo, wer ist dieser Kerl. Ich will wissen, was er oder sie getan hat. Ich möchte Bescheid wissen.

Da Sie sagen, dass Sie viel wissen wollen, wie viele Zeitungen lesen Sie?
Bis zum letzten Jahr las ich vier Zeitungen pro Tag, doch um ganz ehrlich zu sein, habe ich jetzt aufgehört, sie zu lesen. Wenn ich aufstehe, trinke ich zwei Tassen Kaffee und neben mir liegen vier Zeitungen — HT, TOI, Statesmen, weil mein Vater sie zu lesen pflegte, dann erscheint Midday seltsamerweise morgens. Dann ist da noch eine eine Wirtschaftszeitung, aber ich lese sie nicht. Ich finde sie langweilig.

Warum hörten Sie auf, Zeitungen zu lesen?
Ein Grund ist der, dass AbRam (sein kleiner Junge) aufs Bett kommt und sie ruiniert. Zeitungen sind unhandlich. Ich habe immer noch nicht gelernt, wie man eine Zeitung zurückfaltet. Außerdem pflegte mein Vater zu mir zu sagen, dass Ihre Bildung von der Art sein sollte, dass Sie in der Lage sind, jede Seite der Zeitung zu verstehen. Sie sollten die Titelseite verstehen, Politik und ansonsten die Nachrichten aus der Welt. Sie sollten die Sportseite verstehen, den Wirtschaftsteil, die geschäftliche Seite, die Unterhaltung, den Stadtteil. Wenn Sie eine Zeitung lesen und verstehen können, dann sind Sie gebildet — damit sind wir erzogen worden. Doch jetzt finde ich die Seiten alle gleich. Ich finde keinerlei Unterschied. Ich finde Zeitungen nicht mehr interessant.
Ich denke auch, dass Informationen zu flüchtig geworden sind. Wenn ich mich über, sagen wir, den Absturz eines malaysischen Flugzeuges informieren muss, hätte ich es gegoogelt, Live Videos angeguckt, im Fernsehen gesehen. Der einzige Grund, warum ich eine Zeitung lesen würde ist, wenn ich annähme, zu recht oder nicht, dass es mir ausführlichere Informationen liefern würde, weil ihre Journalisten 24 Stunden Zeit hatten, um mehr herauszufinden. Ich finde oft, das Zeitungen das geworden sind, wessen Bollywood beschuldigt wird — Kommerz, Unterhaltung, kein Nachdenken, übertriebene Berichte, zwei Lieder und Itemnummern. Ich nenne es die Bollywoodisierung von Zeitungen. Es ist nur Unterhaltung. Ich brauche keine Beilage über die Stadt, wo alles, was ich sehen kann, Leute sind, die bezahlt haben, um auf der Titelseite zu sein. Und ich bin nicht zynisch. Gott segne sie. Ich bin zu glücklich, nicht zahlen zu müssen, um auf der Titelseite zu sein. Selbst wenn es früher Klatsch war, was man lesen wollte, ist es jetzt nicht länger Klatsch. Es sind auch bezahlte Artikel, redaktionelle Anzeigen oder so etwas. Ich checke die Dinge eher im Netz. Sie können auf Ihrem Telefon Updates erhalten.

In der neuen technologischen Welt haben Filme überlebt, doch für den Druck haben die Leute die Totenglocken läuten lassen…
Filme haben überlebt, doch sie haben jetzt eine andere Plattform. Sie sind digital geworden. Bis gestern kamen Filme in Dosen als Zelluloidrollen. Jetzt kommen sie als kleine Scheibe. Ich kann von meinem Haus aus einen Film in einem Augenblick überallhin ins Land beamen, nur durch Entschlüsselung des Codes. Auf ähnliche Weise wird der Druck nicht aussterben, die Plattform wird sich ändern. Ich las vor einer Weile, dass die Zeitung wie eine transparente Datei werden wird. Wie ein Bildschirm, der aufgerollt werden kann. Sie wären in der Lage, sie zu falten und in Ihrer Tasche zu tragen. Sie werden sie auffalten, antippen und zu Ihren eigenen Lieblingsteilen gehen. So wie wir Filme beamen, werden auch Zeitungen als Datei verschickt werden, anstatt gedruckt zu werden. Das Liefersystem wird sich ändern müssen. Das romantisierte Kind auf dem Rad, das die Zeitung auf ihren Balkon wirft. Das wird verschwinden.
Auch als Journalist, wenn Sie einen Artikel über ein Ereignis geschrieben haben. Wenn es in ein paar Stunden eine Veränderung gibt, können Sie ihn aktualisieren. So wie Kindle, wenn es schwarz auf weiß oder weiß auf schwarz Nachrichten gibt, wird dann ein roter Teil auftauchen, das wird die Aktualisierung zu Ihrer Geschichte sein, die Sie eingestellt hätten. Für Sie als Journalist wird das noch interessanter werden. Sie werden auf Nachrichtenechtzeit sein. Ich wäre bei den Nachrichten besser auf dem Laufenden, Sie werden die Nachrichten viel besser schreiben. Jeder wird auf Draht sein. Das Starsystem wird auch zunehmen. Der Journalismus muss seine Stars haben, wie Fernsehmoderatoren.

Ich werde Ihnen da widersprechen. Ich bin von der alten Schule, ich glaube an die Anonymität einer Verfasserangabe.
Sie können in der heutigen Welt nicht anonym sein. Wenn ich Ihren Namen dort ins Netz stellen würde, gäbe es Bilder von Ihnen, die selbst Sie noch nicht gesehen haben könnten. Als ich zum Film kam, wurde mir gesagt, Sie sind nicht geheimnisvoll. Sie verzetteln sich. Heutzutage spreche ich nur mit Journalisten, wenn mein Film rauskommt, doch ich weiß von anderen Stars, die alle 10 Tage reden, aufgrund des Bedürfnisses, in den Nachrichten zu sein. Sie machen Fotoshootings, sind in Shows. Die Leute müssen jetzt gesehen, gehört, angeblickt, diskutiert werden. Anonymität und Mysterium sind nicht länger gute Eigenschaften. Greta Garbo wäre in der heutigen Welt sehr deprimiert.