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Feb 13, 2017

Prashant Singh

Er hat das Publikum mit einer Vielzahl von Emotionen und Blockbustern bezaubert, seit er 1992 mit Deewana sein Debut feierte. Doch selbst 25 Jahre später ist Shah Rukh Khan noch genauso leidenschaftlich, wie er es einmal war, und sein Publikum verlangt im gleichen Maße nach ihm. “Es fühlt sich nicht an wie 25 Jahre,” sagt der Superstar, während er über seine Kinder, seinen Schaffensprozess, seine Filme und übers Kochen spricht.

Nicht viele Menschen wissen, daß Ihr Vater im Gaststättengewerbe tätig war. Stammt Ihre Liebe zu Lebensmitteln von ihm?
Nicht viele wissen davon, aber ich will ein Restaurant eröffnen. Ich möchte italienisch kochen. Ich bin wie der Boxer Jake LaMotta. Als er dick wurde, eröffnete er ein Restaurant, wo er italienisches Essen zubereitete und den Leuten servierte. Das will ich auch. Wenn ich dick werde, will ich ein Restaurant nahe Juhu oder an irgendeinem Ort eröffnen und Leute bedienen. Ich koche wirklich gern. Ich habe nie die Zeit gehabt, es zu tun. Meine Eltern pflegten zu kochen. Ich habe angefangen, italienisch kochen zu lernen. Ich denke, ich werde sehr sexy aussehen, nur in einer Schürze. Natürlich werden die meisten Gäste weglaufen, wenn ich nur die Schürze trage (Lacht), aber ich möchte Leuten bedienen.

Haben Sie bereits angefangen, in der Küche zu experimentieren?
Zuhause habe ich es bereits gemacht, und ich statte jetzt eine Küche für mich aus. Ich habe das ganze Zubehör gekauft. Ich war drei Monate in Europa, da lernte ich von einer Dame, die zu unserem Team gehörte und kochte. Und ich werde weiter lernen. Doch ganz im Ernst, ich möchte es für meine Kinder machen. Ich weiß nicht, wie ich mit ihnen interagieren soll und ich gehöre nicht zu denen, die beeindrucken. Doch das eine, was uns alle verbindet, ist ‘das Essen ist fertig’. Wenn ich für sie koche, habe ich nicht das Gefühl, daß ich in ihren Raum eindringe, aber sie werden essen müssen. Ich mag den Lernprozeß. Inshallah, wenn ich die Zeit bekomme, werde ich in sechs bis sieben Monaten Leute bekochen, zumindest bei mir. Ich genieße es, und es ist sehr therapeutisch. Außerdem habe ich einige hübsche Pfannen und Töpfe.

Wenn wir über Filme reden, wie blicken Sie auf Ihre Entwicklung in der Branche zurück?
Kürzlich zitierte eine Dame während eines Interviews einige Dialoge aus meinen Filmen, und ich realisierte nicht, daß ich sie in meinen Filmen gesagt hatte. Ich erinnere mich nicht an sehr viele Lieder von mir. Ich weiß die Hälfte der Dinge nicht mehr, die ich getan habe und habe die Hälfte der Dinge nicht gesehen, die ich gemacht habe. Aber ich tue es gerne, ich habe wirklich nicht das Gefühl, daß 25 Jahre vergangen sind. Ich lese manchmal davon und einige Leute sagen zu mir, ‘Sie sind 50 und arbeiten mit 25-jährigen Mädchen,’ aber das stört mich nicht. Ich sage nicht, daß ich in einem Schneckenhaus oder einer Seifenblase lebe und verrückt geworden bin. Ich bin kein ichbesessener Verrückter, aber es fühlt sich nicht an wie 25 Jahre. Es kommt mir vor wie gestern.

Sie sind ein großer Star. Denken Sie, daß Sie einen Mittelweg finden müssen, Schauspieler und Star zu sein?
Ich weiß nicht, warum, aber in letzter Zeit habe ich angefangen, mich zu fragen, ob meine Berühmtheit oder meine Persönlichkeit meine Fähigkeiten als Schauspieler niederdrücken. So meinen die Leute, wenn ich einen Liebesfilm mache, ‘er spielt denselben Lover Boy’ und wenn nicht, dann beklagen sie sich, daß ich keinen Lover Boy spiele. Ich weiß es nicht (lächelt). Ich mache, wonach mir in dem Gemütszustand ist, in dem ich bin, wenn ich für einen Film unterschreibe. Ich habe das früher so gemacht und habe Mißerfolge als auch Erfolge erlebt. Ob es ein romantischer Film ist oder ein düsterer, ich bin ebenso glücklich. Für mich als Schauspieler ist der Vorgang wirklich erfüllend. Rahul, Raj und Raees — alle waren erfüllend. Und dann hoffe ich natürlich auch, daß das Publikum es akzeptiert, da ihr Applaus zählt.

Sie haben auch Theater gespielt. Macht es einen großen Unterschied, Theaterschauspieler oder Filmschauspieler zu sein?
Ich komme vom Theater. Daher fühle ich mich mehr den Leuten zugehörig, die über die Nuancen des Handwerks diskutieren. Doch selbst in einer kommerziellen Konfiguration hat Farah (Khan) zum Beispiel ihre eigene Art und Weise, Nuancen zu erörtern. Und als Schauspieler bin ich sehr formbar; ich bin wie Wasser. Schauspieler sollten so sein. Ich denke, daß es für einen Schauspieler nicht wichtig ist, an das zu glauben, was er spielt, sondern Sie glauben zu machen, daß etwas geschieht. Viele Schauspieler mögen sagen, daß die Dinge anders liegen und sie haben nicht Unrecht. Aber ich persönlich bin anderer Meinung. Ich habe meine eigene Persona, aber ich will Sie an das glauben lassen, woran Asoka (Asoka; 2001), Kabir Khan (Chak De! India; 2007) oder Mohan (Swades; 2004) geglaubt haben. Shah Rukh muß es nicht glauben. Das ist der Job eines Schauspielers.

Bekommen Sie die Zeit, den Prozeß eines Theaterschauspielers zu durchlaufen?
Abhängig vom Film verbringe ich viel Zeit mit der Stimme und anderen Details. Normalerweise zeige ich meinen Vorbereitungssprozeß nicht meinem Regisseur, außer, es gibt eine physische Abweichung, wie meine Rolle in My Name Is Khan (2010). Ich arbeite in einer ‘Solo-Zone’. Kreativität ist eine alleinige Anstrengung; es ist kein öffentliches Engagement. Ich verbringe viel Zeit mit den Charakteren, die ich spiele, selbst wenn sie überhaupt nicht nuanciert sind. Es gibt einen Witz, daß ich Zeit im Badezimmer verbringe, aber mein Badezimmer ist wie ein Wohnzimmer, deshalb sitze ich dort und denke nach. Ich nehme Dinge auf, schaue sie an und lese viel. Ich halte meine Darstellung geheim und dann versuche ich, den Regisseur zu überraschen, genauso wie er mich mit seinen Ideen überrascht. Es ist daher ein Vorgang. Manchmal sind Filme nicht so nuanciert, und kommerzielle Filme müssen es nicht sein, aber ich habe eine Methode, und ich nehme es ernst.

Sprechen Sie mit Ihren Kindern über kreative Dinge?
Aryan schrieb sich im Alleingang an diesem großen College für einen vierjährigen Studiengang ein. Er bat mich um Hilfe dahingehend, wie man das anpackt. Er machte einen Film und kam unter die ersten 10. Und ich sagte, ‘Oh, daran hat er Interesse’. Ich gebe ihm außerdem jeden Monat eine Liste von fünf Filmen, die er sich ansehen sollte. Und er schickt mir eine Nachricht mit den Worten, daß sie sehr langweilig sind (Lacht). Es stehen auch ein paar großartige Filme auf der Liste. Und ich dann, ‘er hat so gute Film verschmäht’. Er mochte Jaane Bhi Do Yaaro (1983) nicht. Ich empfehle ihm immer meine Klassiker, aber ich habe gemerkt, daß ich ihm nichts beibringen kann, da er eine eigene Meinung hat.

Planen Sie auch, Aryan für die Welt des Kinos auszubilden?
Ich glaube wirklich daran, daß in den nächsten vier bis fünf Jahren internationale Plattformen für das indische Kino geschaffen werden können, bei allem Respekt gegenüber Deepika (Padukone), Priyanka (Chopra) oder Irrfan (Khan), die es alle verdienen, auf der internationalen Bühne zu stehen und ihren Beitrag leisten, um den Weg für indische Schauspieler und das indische Kino zu bereiten. All das wird durch die Jugend geschehen. Wenn Aryan in den Vereinigten Staaten studiert, kann er von dort lernen und herausfinden, wie man wohl jemanden wie Steven Spielberg assistiert, anstatt Shah Rukh Khan zu assistieren. Das ist um ein vielfaches besser. Dann kann er nach Indien zurückkommen und einen internationalen Film machen.

Wir haben gehört, daß auch Suhana eine fantastische Schauspielerin ist…
Angenommen, Suhana geht zur Royal Academy of Dramatic Art, deren Schirmherrin Judi Dench ist, und spricht 10 Minuten mit ihr, ich denke, daß dies mehr wert sein würde, als wenn ich zehn Stunden mit Suhana spräche. Ich respektiere Judi Dench millionenmal mehr als mich selbst. Und wenn sie diese Qualität der Schauspielerei speichern kann, dann kann sie es nach Indien mitbringen und unsere Darstellungen international machen. Mir wäre es lieber, wenn meine Kinder das tun. Aber letztendlich wissen Sie es nie, Sie könnten hören, daß Karan Johar sie lanciert (Lacht).