Strike three. He’s out.

Nilufer Qureshi

Das war das eindeutige Urteil der Intellektuellen aus der Branche, als Zamana Deewana durchfiel. Shah Rukh Khan wurde mit dem gleichen Argument abgetan wie einst seine Vorgänger, Salman und Ajay. Dieser nervige Manierismus, maschinengewehrartiges Reden und schräge Darstellungen besitzen von Natur aus einfach keine anhaltende Lebensdauer, das wurde gesagt. Das Publikum des Hindikinos hatte einen Fetisch für die Neuartigkeit, den Shah Rukh mit seiner nervtötenden Theatralik einfach nicht zufrieden stellen konnte. Ein weiteres „Strohfeuer“ ist vor die Hunde gegangen. Ruhe in Frieden, Amen.

Aber der Spezialist vergaß einige Dinge. Zum einen kommt Talent niemals aus der Mode. Außerdem können selbst die gesegnetsten unter den Darstellern nicht die meist gottserbärmlichen Projekte vor dem Untergang an der Kinokasse retten. Und was am bedeutsamsten ist, das wird Shah Rukh selbst bestätigen: Ein guter Mensch bleibt ein fähiger Schauspieler durch dick und dünn, auf immer und ewig. Das walte Gott.

Zurzeit hat Dilwale Dulhaniya Le Jayenge, der letzte Film von Shah Rukh und seine Wandlung zum liebenswerten Loverboy, die aushungerte Fantasie der Kinogänger im ganzen Land genährt, und noch einiges mehr. Gelinde gesagt ist der Film ein Riesenhit hoch drei. So steht er einmal mehr an der Spitze beim Boxoffice (ich beziehe mich hier nicht auf ein erfolgloses Deodorant), und die Experten singen Jubellieder auf einen Mann, über den sie einmal die Nase gerümpft haben.

Im Augenblick fährt Khanbhai, in buchstäblicher Anwendung der ersten Zeile einer besonders fesselnden Melodie aus DDLJ, mit seinen Fingern durchs Hennadurchzogene Haar – sein eigenes (der doli saja ke rakhna Teil wird auf ein weiteres Leben warten müssen). Ein Fläschchen Nasentropfen ist auf dem Weg zu seinen Nasenlöchern („ich leide unter Sinusitis (Nebenhöhlenentzündung), aber ich glaube, dass diese Tropfen mich high machen“. Er zieht mich in seinem Bann, als er spricht, das ganze Themenspektrum durchlaufend, von denen einige durch seinen schieren Esprit von ihrer Alltäglichkeit erhoben werden.

Tatsächlich ist für diesen frühreifen Menschen, der uns wie kein anderer zeitgenössischer Schauspieler Bewunderung abnötigt, die Zeit der Ernte niemals allzu weit entfernt gewesen. Er ist auch eine interessante Studie in Aerodynamik, verbal und physisch. Das ist an sich ein ausreichender Grund, um sich mit ihm zu unterhalten. Natürlich ist es ein Bonus, dass er auch der heute erfolgreichste Schauspieler in unserem Land ist (Ketan Mehta und die langen Warteschlangen der Produzenten vor seinem Haus werden das bezeugen). Während des Interviews begreife ich, die beste Beschreibung von ihm, obwohl eigentlich ein Widerspruch in Bezug auf Filmstars, ist die einer ‚menschlichen Ikone’.

Meine erste zündende Frage – was macht ihn so nervös, fast wie ein eingesperrtes Rhinozeros in Hitze oder eine verirrte Zeitbombe? „Ich bin immer sehr rastlos gewesen. Meine Schwester nannte mich Mr. Nervös, meine Freunde riefen mich mail gaddi. Und meine Frau nennt mich neben anderen Dingen einen Hund. Ich leide unter verbaler Diarrhöe. Aber es gibt Zeiten, da kann ich auf einer Stelle sitzen und lethargisch werden. Ich bewege mich überhaupt nicht. Sonntags bade ich nicht, putze nicht meine Zähne. Ich kann äußerst ruhig sein, in einem Zustand der Leblosigkeit oder ich kann äußerst aktiv sein, ich kann viele Sachen gleichzeitig machen, physisch und mental. Aber ich muss wirklich meine Ruhelosigkeit kontrollieren.“

Doch diese große Unruhe scheint ihn zu befähigen, seine Energie in unvergessliche Darstellungen zu leiten; ist er nicht übersättigt mit dem, was er erreicht hat? „Zu diesem Zeitpunkt bin ich wirklich sehr glücklich, weil ich alles habe. Sogar Gauri ist sehr glücklich für mich, weil mein Film ein Hit ist. Sie hatte Angst um mich, nachdem drei meiner Filme infolge durchgefallen sind, da sie weiß, wie sehr ich Misserfolge hasse. Glücklicherweise habe ich diese Phase früher überstanden, als ich dachte. Nun, ich will nicht vergessen werden. Ich will bekannt sein.“

Ist nicht er bereits ‚bekannt‘? Wie schätzt er den Umfang seiner Beliebtheit ein? „Wie berühmt ich bin? Sehr (Lacht). Im Ernst, ich weiß keine Antwort auf diese Frage. Ich bin nicht so berühmt, wie ich es sein will. Ich will sehr berühmt sein. Ich möchte 50 Jahre nach meinem Abgang nicht vergessen werden. Ich bin es gewohnt, berühmt zu sein, ich mag das Gefühl. Ich mag es sehr, berühmt zu sein. Ich werde ein am Boden zerstörter Mann sein, wenn ich nicht berühmt bin. Natürlich hat das Glück eine sehr wichtige Rolle in meinem Leben gespielt. Ich bin gesegnet – und Gauri meint, das ich so etwas nicht sagen sollte. Aber ich habe keine Angst, da ich gesegnet bin, kann mir das kein Mensch fortnehmen. Ich bin gesegnet mit einer fantastischen Frau und Schwester, einem schönen Haus und Erfolg. Ich habe keinen Grund zu klagen.“

Zumal, da er nach dieser Einstellung riecht, die von reiner Unbescheidenheit stammt, stimme ich zu. „Ja, ich denke, dass ich der Beste bin und ich muss mich mit mir selbst messen. Ich glaube nicht an das Rat Race (Konkurrenzkampf), da ich keine Ratte bin; und das bedeutetbestimmt nicht, dass die anderen Schauspieler Ratten sind. Ich bin ehrgeizig; ich will der Beste zu Lebzeiten sein. Nachts, bevor ich schlafen gehe, sage ich mir, dass ich die Sonne für mich nicht untergehen lassen werde! Ob das geschieht oder nicht, weiß ich nicht, aber es ist ein positiver Gedanke zum einschlafen. Ja ich mag den Wettbewerb, und ich konkurriere gern mit mir selbst, weil ich sehr häufig glaube, dass ich der Beste bin. Zu anderen Zeiten habe ich das Gefühl, jemand anderer ist besser und dann muss ich mich mit dieser Person messen, aber nicht auf hinterhältige Art und Weise.“

Doch ist der Khan, laut einigen Leuten, nicht der Mr. Clean, den er gern darstellen würde. Schnell ist er dabei, zustimmend mit seinen Kopf zu nicken. „Die Leute meinen und sagen, dass ich manipulativ bin, das ist die Antwort, die ich bisweilen mancherorts bekomme. Ich würde nicht manipulieren, um meine Karriere voranzubringen. Ich bin als Schauspieler zu gut, um auf diese Dinge zurückzugreifen. Ich bin clever, ja, aber nicht gerissen. Ich bin mir dessen bewusst, was geschieht. Da ich den Leuten nicht leicht vertraue, bin ich immer auf das schlimmste gefasst. Ich bin intelligent, aber nicht sehr schlau – deshalb bin ich ziemlich naiv. Selbst dieser Glücksfaktor in meinem Leben wird als Instrument der Manipulation betrachtet. Die Leute finden, dass ich weder das Aussehen noch den Körperbau eines Schauspielers habe, und dass ich ein beschränktes Talent habe, genauso die Einstellung. Und da ich erfolgreich bin, muss es aufgrund von Manipulation sein. Dankbarerweise ist DDLJ ein Hit; sonst hätten sie mich getötet. Ich bin nicht durchtrieben oder gerissen. Ich sage oder tue keine Dinge aus großartigen Berechnungen, ich besuche auch niemandes Party, weil ich mit ihm gearbeitet habe. Dies sind unwichtige Dinge.“

Nicht so unwichtig, behaupten die Skeptiker, er ist der Kriecherei vor Yash Chopra und Subhash Ghai seiner aufkeimenden Karriere zuliebe beschuldigt worden, betone ich. „Man weiß, dass der Start einer Filmmusik nicht das größte Ereignis an einem Samstagabend ist, aber man muss dahin gehen. Ich neige jedoch wirklich dazu, meinen eigenen Kreis zu finden und mich zu amüsieren. Ich würde nicht zu irgendjemandes Party gehen, nur um meine Karriere voranzubringen. Und ich denke nicht, dass Subhash Ghai oder Yash Chopra mich einladen, um mich glücklich zu machen oder weil sie denken, dass ich ein chamcha (Schmeichler) von ihnen bin.“ Widerspricht er sich nicht zu dem, was er vor ein paar Minuten gesagt hatte? „Jeder sagt mir ständig, dass ich mir widerspreche. Es ist wahr, was ich sage ist paradox. Für mich ist es das größte Paradox, wenn die Leute behaupten, dass sie sich nur auf eine bestimmte Weise verhalten. Ich denke, dass das die größte Lüge ist. Ich bin ein Mensch und Menschen widersprechen sich.“

Ist diese ehrliche Vermutung ein Anzeichen der Veränderung in ihm, frage ich. „Da wir uns entwickeln, sind wir verpflichtet, uns zu ändern. Änderung ist bei uns sichtbarer, da wir Schauspieler sind. Ich habe eine kleine Familie; meine Ehefrau und Schwester, und Freunde. Ich habe sie bis jetzt nicht geopfert. Die einzige Änderung, von der ich weiß, ist die, dass ich selbstsicherer auf eine Party kommen kann als früher. Ich bin nicht mehr so nervös, wie ich es war.“

Seine Feinde behaupten auch, er habe einen habgierigen Instinkt für Geld und dass er seinen Preis beträchtlich erhöht habe, trotz eines demütigenden Hattricks an Fehlschlägen. „Ja, ich will viel Geld verdienen. Ich würde es als Habgier bezeichnen und ich schäme mich dessen nicht, da es ein Teil der menschlichen Natur ist. Ich mag es und ich genieße es, da ich fehlerhaft bin. Hätte ich gewusst, dass es negativ war, ich würde es nicht machen. Heute finde ich es positiv. Für das Protokoll, es wird bis 1997 keine Steigerung meines Preises geben.

Außerdem gibt es keinen Vergleich zwischen dem Geld, das ich nehme und was meine Costars nehmen. Ich habe in Filmen gearbeitet, wo die Heldin mehr Geld bekam als ich. Einmal wunderte ich mich wirklich, dass bestimmten Schauspieler so viel bezahlt wurde. Ich begann zu glauben, dass ich am Ende vielleicht gar kein Star war. Wie auch immer, selbst jetzt denke ich, dass ich nichts Unmäßiges berechne. Mein Preis ist viel niedriger als der von einigen der anderen Stars und auch einiger Neulinge mit gerade einem Hit.“

Die Habgier beiseite, ist nicht Unprofessionalismus der strittige Punkt, wenn man über sein verantwortungsloses Gebaren gegenüber Kalpana Lajmi spricht? „Ich will Darmiyan kein Gewicht verleihen. Nicht ich habe den Film verlassen; es war der Produzent, der sich dagegen entschied, mich zu nehmen. Ich gab ihm die Daten vom August ’96, doch wollte der Produzent nicht so lange warten. Ich bin nicht diplomatisch, doch war es trauriger für mich, weil ich den Film nicht mache. Ich bin der Verlierer. Es wäre fantastisch gewesen, wenn ich den Film gemacht hätte. Vielleicht wäre das für Kalpana Lajmi nicht so gut gewesen und entließ mich deshalb aus dem Film. Also wird es keineswegs passieren, dass ich zurückgehen und den Film machen werde, wenn ich ihn wieder angeboten bekomme. Ich glaube an die instinktive Art zu arbeiten, ohne schlechte Gefühle. Irgendwo gibt es jetzt eine Feindseligkeit; vielleicht, weil das Ego verletzt ist, weil der Produzent nicht auf mich warten konnte. Ich denke nicht, dass ich Kalpana Lajmi in irgendeiner Form schlecht behandelt habe. Aber es tut mir leid, wenn ich sie in irgendeiner Art verärgert habe.“

Und damit hat es sich, erwidere ich. Und was soll diese plötzliche Prinzipienbrechende Entscheidung, mit seinen weiblichen Costars fotografiert zu werden, erst Anjali Jathar und dann Sridevi, hat Gauri ihm nach all den Jahren das Okay gegeben? „Ich habe nicht angefangen, mit meinen Filmheldinnen Fotosessions für Zeitschriften zu machen. Als ich meine Karriere begonnen hatte, habe ich zwei freiberuflichen Fotografen versprochen, dass ich, wenn ich jemals mit Sridevi arbeitete, für sie mit ihr posieren würde. Ich achte und respektiere Sri sehr. Sie hat wunderbar zur Kunstform der Schauspielerei beigetragen. Als ich mit Sri für Army drehte, hielt ich mein Wort und posierte für diese beiden Jungs. Was Anjali angeht, ich machte mit ihr eine Werbekampagne für Trimurti und keine exklusive Sitzung für irgendeine Zeitschrift. Seltsamweise kamen in einer anderen Zeitschrift dieselben Bilder zur ungefähr selben Zeit heraus. So viel zur Exklusivität. Ich bin überhaupt nicht glücklich darüber, was da passierte. Es war für mich zu ernüchternd.

Und dieses Problem hat nichts mit Gauri zu tun. Ich weiß nicht, warum die Leute so etwas glauben. Ich mache schlimmere Sachen in den Filmen und ich mache dies mit den Filmheldinnen für die Werbefotos der Filme. Gauri bevormundet mich nicht oder bittet mich, das nicht zu tun. Es ist einfach, dass ich mich vor der Fotokamera sehr unbehaglich fühle, es ist eine große persönliche Marter für mich. Zweitens habe ich das Gefühl, dass die Filme missbraucht werden können, ich bin kamerascheu – aber ich weiß, dass niemand das glauben wird.“

Aber er scheint sicher nicht davor zurückzuschrecken, Leute zu verachten und dies ihnen zu zeigen. Obwohl Anil Kapoor nun irgendwie den Diplomaten in ihm zum Vorschein bringt, gab es eine Zeit, als die beiden bei der geringsten Provokation kampfbereit erschienen. Anil hat noch immer das Gefühl, dass Khan Deewana Mastana nicht machte, weil er, Anil, der andere Filmheld war. „Sehen Sie, ich kann nicht in jeden verliebt sein. Es gibt 100 Menschen in einer Crew und ich kann unmöglich alle mögen. Ich ziehe es vor, mit Produzenten oder Regisseuren zu arbeiten, bei denen ich mich wohl fühle. Am Anfang arbeitete ich nicht mit Leuten, die ich nicht mochte. Jetzt habe ich begriffen, dass einige Menschen nicht so schlecht sind wie ihr Ruf. Ich legte Deewana Mastana nicht wegen Anil nieder, ich hatte wirklich Terminprobleme. Ich kann nichts dagegen tun, das er glaubt, dass ich seinetwegen verzichtete. Und ehrlich gesagt, ich habe überhaupt keine Abneigung gegenüber Anil Kapoor.“

Warum der Erfolg so viele Darsteller in armselige Ausflüchte für Menschlichkeit verwandelt, sinniere ich sarkastisch. „Ich denke, dass Schauspieler versuchen sollten zu analysieren, warum Menschen wie sie vorne stehen und versuchen, das beizuhalten. Weil das mit der Zeit vergeht – die Neuartigkeit, Frische, Leidenschaft. Deshalb versuchen Sie, dies für so lange wie möglich festzuhalten. Glauben Sie es nicht, wenn die Produzenten oder Verleiher sagen, ‚Sie sind mein Gott.‘ Sie müssen es vom Standpunkt des Produzenten/Verleihers aus sehen, der Rs. 2-3 crores in Sie investiert hat. Er wird sicher nicht sagen, ‚Sie sind ein totaler Loser und hauen mich übers Ohr. Im Moment tue ich Ihnen einen Gefallen, wenn ich Sie nehme.‘ Bhatt saab sagte mir etwas sehr nettes. ‚Wenn Sie anfangen zu glauben, dass Sie das Ziel sind, werden Sie niemals erfolgreich sein. Sie müssen sich merken, dass Sie ein Mittel zum Zweck sind. Und die Mittel werden sich ständig ändern, aber es wird niemals enden. Sei es Amitabh Bachchan, Rajesh Khanna oder ABSDXYZ. ‚Wenn eine Person mich unter Vertrag nimmt, macht er das nicht wegen der guten Qualitäten von Shah Rukh Khan – genau genommen macht er es, weil er seine Frau und seine Familie liebt oder ein Fachmann ist. Ich bin für diese Person nur ein Mittel zum Erfolg. Wenn Sie diese Tatsache verstehen, dass Sie nur ein Teil in einem größeren System sind, wird es helfen. Deshalb ist eine konstante Verbindung zur Realität lebenswichtig.“

Ist es wahr, dass sich seine hohe Zielgenauigkeit von einst in einen willkürlichen, wahllosen Ausleseprozess verwandelt hat und einen Verlust der Qualitätskontrolle? Das ist es, was seine konsekutive Troika von Kumpels anzudeuten zu scheinen. „Ich bin ziemlich wählerisch bei meinen Filmen. Selbst wenn meine Filme durchgefallen sind, kann niemand sagen, dass ich in diesen Filmen schlecht war. Ramesh Sippy dachte an einen Film mit Dilip Kumar und mir, aber weil wir seine Daten nicht bekommen konnten, entschieden wir uns dafür, einen schnellen Film zu machen – Zamana Deewana. Doch die schnelle Nummer brauchte drei Jahre zur Vollendung und diese Verzögerung ist es, was bei dem Film schief ging. Zu den Terminen, die Zamana Deewana zugeteilt waren, schloss ich Baazigar, Darr und Anjaam ab. Oh Darling Yeh Hai India hatte eine ausgefallene Story. Ich mochte es, ich fand es komisch. Es ging schief, weil es ohne Belang war. Dieser Film wurde auch verzögert: Es sollte in 33 Nächten vorbei sein, doch brauchte es schließlich 155 Nächte.

Ich unterschrieb für Guddu aufgrund des Glaubens von jemand anderem. Der Regisseur Prem Lalwani weinte, als er mir das Skript erzählte. Die Geschichte war seine persönliche Erfahrung und sein Vertrauen überraschte mich. Das Fazit ist, dass er mir viel Geld bezahlte, aufgrund dessen ich mein Haus kaufen konnte. Ich habe den Film nicht gesehen, nur die Teile, für die ich synchronisierte. Ich wünschte, ich hätte mehr Vertrauen in den Film. Dies ist ein Film, wo ich als Schauspieler gemogelt habe. Ich werde immer daran ermahnt. Ich schulde Herrn Lalwani eine Entschuldigung dafür.

Ehrlich gesagt, glaube ich niemals nur an einen Film. Sie werden mich niemals sagen hören, ‚ich freue mich auf diesen bestimmten Film.‘ Oder ‚Das ist ein Film, der mich machen wird‘, nein. Ich freue mich auf alle meine Filme. Ich setzte mein Vertrauen niemals nur auf einen Film, da ich nicht möchte, dass dieses Vertrauen gebrochen wird.“

Es ist sicher leichter, Vertrauen in ein Filmprojekt fließen zulassen, als in einen Menschen; wie ist sein Standpunkt bei dem Thema? „Ich habe in den letzten 10 Jahren niemals irgendjemand vertraut und ich habe niemals irgendjemandem völlig vertraut. Außerdem denke ich, nur Gauri und meine Schwester können mein Vertrauen brechen.“

Was sind seine Beurteilungen für vertrauenswürdig? „Ich denke, dass die Leute mir durchaus vertrauen können und es wird eine gute Investition sein. Ich kann niemals das Vertrauen von irgendjemand brechen und wenn ich es muss, werde ich es ihnen mehr oder weniger sagen. Ich bin nicht gefühllos, gemein oder unbarmherzig. Ich bin kein schlechter Kerl. Ich kann sehr diplomatisch aus hässlichen Situationen herausgehen. Wenn zwei Freunde in einen Streit gerieten und ich der Mann in der Mitte wäre, wäre esmein Ziel, sie zusammenzubringen, selbst wenn das Ergebnis für mich ein wenig schädlich wäre. Aber wenn es zu hektisch wird, dann würde ich es ihnen überlassen, es zu regeln. Und ich habe das ein oder zweimal getan. Ja, ich bin ziemlich vertrauenswürdig und ich würde immer für die Leute eintreten.“

Wie steht’s mit dem Vertrauensbruch seitens der Chopras, bezüglich der schäbigen Behandlung von Honey Irani, deren Name absichtlich aus dem DDLJ-Abspann für das Drehbuch herausgenommen wurde? Warum trat er nicht für die Person ein, der Unrecht geschehen ist? „Yash Chopra und Tante Honey sind untereinander engere Freunde, als sie es für mich sind. Ich kenne beide gleich lang. Und ich wollte mich nicht einmischen, da ich die Wahrheit nicht kenne.“

Sie sagen, dass Paranoia im Wesentlichen das Reich der Filmstars ist, fühlt er sich von diesem Leiden heimgesucht, hinsichtlich Govindas enormer Beliebtheit? „Finden Sie, dass ich über meine Schulter schaue? Tatsache ist, wenn ich Govinda treffe, schauen wir uns beide gegenseitig auf die Finger. Er ist jemand, von dem ich lerne, wenn ich ihn sehe. Er ist einer der besten Schauspieler, die wir haben.“

Sicher nimmt er Sunil Shetty nicht im selben Licht wahr? „Das erste Mal, als ich Sunil sah, bezog ich mich auf seine Stiefel, er trug sehr hohe Stiefel. Er war immer sehr nett zu mir. Ich erinnere mich daran, nachdem er das Filmmaterial von Deewana sah, kam er zu mir und sagte, dass ich in dem Film umwerfend sei. Aber aus irgendeinem Grund fand ich ihn ein wenig kalt bei der Premiere von Barsaat; vielleicht war er ein wenig benommen. Es kann etwas sehr Persönliches gewesen sein, ich weiß es nicht.“

Welche Beziehung hat er zu dem sehr persönlichen Grundinstinkt namens Unsicherheit, oder weniger höflich, Angst? Überfällt sie ihn jemals, wenn die Nacht dunkel ist und das Unbewusste stark? „Ich fürchte mich, alleine zu schlafen, wenn Gauri nicht in der Stadt ist, kann ich nicht schlafen. Es ist nicht so, dass ich Angst vor der Dunkelheit habe oder so etwas. Es ist keine äußerliche Angst, doch ist es eine Angst. Ich mag es, Gauri zu halten und zu schlafen. Das heißt, dass ich in Gauris Abwesenheit meine Heldinnen halten kann, um zu schlafen, um später Gauri zu erzählen, ‚Tut mir leid, Gauri, es ist einfach passiert’, (Lacht). Ich habe Angst davor, die Leute unglücklich zu machen. Ich habe Angst vor Fehlschlägen im Allgemeinen. Ich habe Angst vor dem Tod, nicht um meinetwillen, sondern wegen meiner Frau, meiner Schwester und meinem Hund Chewbacca. Andererseits könnte es auch sein, dass ich nicht allein sein will. Ich mag es, die Leute zufrieden zu stellen und möchte, dass die Menschen, die kommen, um mich zu treffen, gut unterhalten zurückzugehen. Selbst wenn die Person mit der Absicht kommt, sich zu streiten, wünsche ich ihm einen guten Streit. Ich bin gern unter Menschen, doch bin ich auf Parties unsozial, da ich Angst vor Menschenmengen habe. Ich weiß nicht, wie man mit Frauen spricht, wahrscheinlich weil ich nicht viel in ihrer Gesellschaft gewesen bin.“ (Das hat er aber mal genau andersrum gesagt, wieder diese Widersprüche…)

Hmm, deshalb scheint seine Auffassung bezüglich des anderen Geschlechtes tief in seiner Seele verwurzelt zu sein, trotz seiner ungezwungenen Balzphase. Könnte diese Angst etwas mit seinem Äußeren zu tun haben? Betrachtete er sich selbst als gutaussehend? „Meine Fans sagen mir, dass ich persönlich besser ausschaue. Ich habe mich selbst nie als gutaussehend angesehen, Sie werden mich nicht dabei erwischen, wie ich in den Spiegel schaue. Selbst Gauri fand mich niemals gut aussehend. Mir hat niemals meine Frau oder Freundin gesagt, ‚Oh Mann, du bist so begehrenswert.‘ Ich bin sehr zufrieden damit, dass ich kein Sexsymbol bin. Die Mädchen haben eine so launenhafte Ansicht von Sexappeal. Ich habe mich niemals als erotisch angesehen. Wenn ein Kerl erfährt, dass er erotisch ist, dann wird er mehr nicht erotisch sein.“

Könnte seine Scheu vor der Kamera etwas mit seinem Mangel an einer gut ausgeprägten Muskulatur zu tun haben, obwohl sich selbst Govinda beim geringsten Anlass auszuziehen scheint. „Ich habe für eine Szene in Duplicate mein Shirt ausgezogen. Ich habe in Karan Arjun mit Salman ein Unterhemd getragen. Ich denke, dass ich weder einen guten noch einen schlechten Körperbau habe. Ich war früher Sportler und wenn ich Salman zufolge für sechs Monate trainiere, werde ich aufgrund meiner Textur einen guten Körperbau haben. Wenn ich kann, werde ich meinem Charakter in Koyla einen anderen Look verleihen. Ich habe nichts dagegen, meinen Körper zu zeigen. Sehen Sie, ich will mich in Bezug auf entblößen nicht weiter äußern, da Mamta verletzt werden könnte und ich Angst vor ihr habe!“

Apropos, wie ist seine Ansicht über die Erklärung der Dame, dass sie ein Shah Rukh ‚Duplikat‘ als Ehemann haben möchte? „Es war sehr süß von Mamta zu sagen, dass sie einen Mann wie mich will. Sie sagte auch, dass sie dies aufgrund des Freiraums sagte, den ich Gauri gebe und dass es mir egal ist, was Gauri tut. Nun, um das richtig zu stellen, es ist mir überhaupt nicht egal, was Gauri tut. Sie ist bestimmt nicht so frei und ungebunden, wie Mamta es missverstanden haben könnte.“

Lassen Sie uns einige geschätzte Erinnerungen exhumieren, verkünde ich, wie war Gauris Beziehung zu seiner verstorbenen Mutter? „Meine Mama mochte Gauri sehr. Erst kürzlich sagte Gauri zu mir, dass meine Mama sie ständig bat, mich aufzufordern, das Rauchen und solche Dinge aufzugeben. Wenn Gauri vormittags kam, um mich zu treffen, schlief ich. Bis ich aufwachte führten sie und Mama diese langen Gespräche. Ich erinnere mich, als sich Gauri von mir getrennt hatte, war ich sehr still geworden und hatte mich in eine Art Schneckenhaus zurückgezogen. Meine Mama merkte es und fragte mich, ob es ein Problem zwischen uns gäbe. Ich nickte nur und dann fragte sie, ‚liebst du sie?‘ Ich sagte ja. Dann fragte sie mich, ‚willst du sie heiraten?‘ Ich sagte wieder ja. Da gab sie mir Rs. 15.000 und forderte mich auf Gauri zurückzuholen. Ich ging mit meinen Freunden nach Bombay, schlief auf den Straßen und fand Gauri schließlich. Selbst als Mama im Krankenhaus war, fragte sie ständig nach ihr.“

Erzählen Sie mir über Ihre Schwester Lala, stupse ich ihn an. „Meine Schwester war ein sehr sympathischer Mensch; sie war das beliebteste Mädchen an der Schule. Nach dem Tod meiner Mama wurde sie sehr ruhig und zurückhaltend. Und zu dieser Zeit konnte ich nicht viel Zeit mit ihr verbringen. Ich ging nach Bombay und nach meiner Heirat konnte ich meine Schwester nicht hierher bringen, da Gauri und ich in einer Einraumwohnung wohnten. Es waren gut anderthalb Jahre, bevor ich sie hierher holen konnte, um bei mir zu wohnen. Als sie kam, fühlte sie sich in der neuen Umgebung fehl am Platz – vielleicht, weil ich die ganze Zeit so beschäftigt war. Wenn wir zu einer Partei gingen, wollte sie sofort wieder gehen. Ich bedauere, damals nicht bei ihr gewesen zu sein, ich wünschte, ich hätte sie früher herholen können. Jetzt fühlt sie sich absolut wohl und hat sich an diese Stadt gewöhnt.

Gauri und Lala haben eine eigentümliche Beziehung. Auch wenn Gauri jünger ist als sie, wird Lala immer Gauri fragen, was sie tragen soll, wenn wir ausgehen. Und Gauri wird sagen, ‚Nicht den Rock, der lässt dich dick aussehen. Nimm diesen Lippenstift.‘ Ich schaue ihnen einfach zu und lächle. Lala rauchte früher, doch achtet Gauri darauf, dass sie es aufgibt. Und wenn sie herausfindet, dass Lala Zigaretten bezieht oder ich ihr einige gebe, wird sie wirklich böse.“

Und wie schreitet die vollkommene Ehe von zwei Gemütern voran? „Meine Beziehung zu Gauri ist vielmals das gleiche. Wir sind seit 4 Jahren verheiratet und diese Zeit war für uns wie eine Werbephase. Auch wenn wir sieben Jahre miteinander gingen, hatten wir wegen ihrer konservativen Familie niemals wirklich genug Zeit zusammen verbracht. Es gibt noch immer eine Menge Befangenheit zwischen uns. Selbst wenn ich ihr sage, ‚Gauri, lass uns ein Baby bekommen’, werde ich woandershin schauen, ich würde ihr nicht in die Augen schauen. Ich mag es so. Sie ist die einzige Frau in meinem Leben gewesen.“

Zurück zu den Arbeitsgrundlagen: Glaubt er – mit seiner unnachahmlichen Leinwandaura – dass er eine neue Epoche für Bollywood begründet hat? „Ich denke nicht, dass ich bislang eine Ära geschaffen habe, aber ich werde 100 % eine schaffen. Ich möchte eine Ära von professionellen, pünktlichen Schauspielern schaffen, beginnend mit mir. Ein Schauspieler, der bei seiner Arbeit im hohen Maß unberechenbar ist, aber ziemlich vorhersehbar, soweit es seinen Professionalismus betrifft.“

Es ist das Temperament, mein Junge, der das Adrenalin am fließen hält, scherze ich, es könnte Sie für weitere fünf Jahren in glänzender Form halten. Wo also sieht er sich selbst nach all dieser Zeit? „Genau an demselben Platz, wo ich in diesem Augenblick bin – ohne irgendwelche weiteren Bedingungen. Natürlich werden die Leute dann wahrscheinlich nicht bemerken, ‚Er hat diese Position aufgrund Manipulation erreicht, ist er ein Glücksfall, er kann nur mit großen Produzenten arbeiten, andernfalls fallen seine Film durch`. Wenn ich weitere zehn Jahre standhalte, dann werde ich automatisch Shah Rukhji genannt. Nunmehr werde ich tapori, laadla genannt. Ich werde respektiert, selbst wenn ich diplomatisch bin. Wenn ich den Ruf hätte, ein Aufreißer wie Jackie zu sein, hätte ich gesagt, Ab yahan se kahan jaye hum, teri bahon mein mar jaye hum gesagt‘. Aber ich habe diesen Ruf nicht, deshalb werde ich dass nicht sagen.

Wenn ich lange Zeit in dieser Branche bestehe, werde ich wirklich an der Spitze stehen. Vielleicht werde ich auch ein wenig ruhiger sein. Ich möchte ein Spezialeffektestudio eröffnen. Und eines Tages Regie bei einem Film führen – er wird einen besseren Schauspieler als mich in der Hauptrolle zeigen, was bedeutet, dass es sehr schwierig zu machen sein wird. Vielleicht werde ich ihn letztendlich bloß mit mir machen. Ich plane ein Kind für ’97 und zu der Zeit werde ich eine lange Pause machen, so dass ich bei dem Baby sein kann. Danach werde ich ohne Unterbrechung an einem Film arbeiten und dann für 2-3 Monate Pause machen, um die Zeit mit meinem Baby zu verbringen.“

Das ist es, was ich wirklich an diesem Kerl mag, stellen Sie ihm eine Frage und er wird auch die nächsten drei auf Ihre Liste beantworten, gratis. Cool. Ich kann ihn mir einfach nicht im Ruhestand vorstellen. Kann er es? Was würde er tun, wenn er plötzlich erkennt, dass seine Zeit in dieser Branche abgelaufen ist? „Ich werde die ganze Zeit Videospiele spielen. Ich habe keinen teuren Geschmack, deshalb kann ich mich mit dem Geld ausruhen, dass ich verdient habe. Oder ich würde Gauri bitten zu arbeiten! Im Ernst, ich möchte glauben, wenn meine Zeit vorbei ist, wird die der Branche es auch sein. Ich lebe nur für den Augenblick. Ich glaube daran, mein eigenes Schicksal zu ändern, weil ich glaube, dass ich es kontrollieren kann. Ich plane niemals irgendetwas – es geschieht einfach. Und was auch immer geschieht, es kann nicht falsch sein. Es muss einfach richtig sein.“

Und dieser Mann ist einfach richtig, wenn man eine Gedankenjonglierende Sitzung haben will. Seine Worte haben wie immer den gemischten Effekt eines Abführ- und eines Aufputschmittels. Als ich Shah Rukh seiner einnehmenden Lebensfreude überlasse, fühlen sich meine Lebensgeister sowohl aufgefüllt wie auch aufgerichtet (wer braucht Nasentropfen?).

Ein Gedanke lässt sich nicht verdrängen, dass wir Inder schlichtweg das Glück haben, Zeuge der Magie eines wunderbar talentierten Entertainers auf der Leinwand zu sein.

Diese Fähigkeit bleibt jedoch im Grunde das Nebenprodukt des wirklich gesegneten, warmen und fröhlichen Geistes, den Shah Rukh Khan verkörpert.