Was kommt raus, wenn man drei kleine Geschichten hat, die einzeln nicht für einen Film reichen? Man schmeißt sie in einen Topf, rührt ein paar gute Songs ein, schnappt sich Shah Rukh Khan, um das Ganze zu präsentieren und hofft, es kommt was Ansprechendes raus. Manchmal klappt das, hier eindeutig nicht. Keine der drei Geschichten geht tief genug, um zu fesseln, bei den Songs erhöht sich mal kurzfristig die Aufmerksamkeit und wenn SRK auftaucht, steigt die Stimmung. Ein gutes Beispiel dafür, wie lang zwei einviertel Stunden bei einem seelenlosen Film werden können. Da hat mir Kuchh Meetha Ho Jaye weit besser gefallen.

Kurz zur Story, oder besser gesagt, den drei Stories dreier unterschiedlicher Frauen, die eigentlich nichts gemein haben. Die erste ist der Bollywoodstar Zia Rao (Bhoomika Chawla), die zwar alles hat, nur kein erfüllendes Privatleben. Ihr Geliebter Neil Kashyap (Rahul Bose) hat anscheinend nur ihren Starstatus geliebt und sie wegen Diya (Diya Dutta) verlassen. Anushka Verma (Riya Sen) verfällt dem Playboy Nikhil Rai (Ashmit Patel), der sie nur verführen will und merkt nicht, das ihr Kollege Tarun (Jimmy Shergill) sie liebt. Die Dritte im Bunde ist Rehana Ahmedbhoy (Tabu), dritte Frau von Anwar (Kay Kay), die mit den ständigen Affären ihres Mannes leben muss. Erschwerend kommt hinzu, dass sich ihre Stiefsohn Inayal (Karan Panthaky), angewidert vom Verhalten des Vaters, in sie verliebt hat.

Regisseur Khalid Mohamed hat sicher große Ambitionen mit diesem Portrait über die Rolle der Frau in der modernen Gesellschaft verfolgt, schafft es aber mit seinem arg belehrenden und kraftlosen Machwerk nicht, den Zuschauer in die Schicksale hinein zu ziehen und zu fesseln. Schade um Santosh Sivan und sein hier in keinster Weise gefordertes Talent. Langweilige und teils schlecht ausgeleuchtete Sets machen das Zuschauen anstrengend. Gefallen haben mir wie gesagt nur die Songs, ein paar gute Szenen von Tabu, Rahul und Jimmy und die auflockernden Einlagen von Shah Rukh, der als eine Art griechischer Chor die Figuren vorstellt und die Lücken überbrückt. Sein Charme inklusive Grübchen blitzt durch, wenn er sagt, We all have dreams – sometimes they are unlimited. Eine Anspielung auf seine damalige Produktionsfirma Dreamz Unlimited. Und man schaut ihm doch gerne zu, wenn er mit geschlossenen Augen so vor sich hin tanzt, als wäre er allein und stünde nicht gerade vor einer Kamera.

In dem Film steckt eine Menge Potential, das nicht genutzt wurde und frustriert beim Zuschauen. Die bemüht feministische Botschaft ist klar, drei Frauen, die von den Männern, die sie lieben, schlecht behandelt werden. Nur machen sie selbst auch nicht gerade besser. Sie versuchen zwar, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, der Film geht aber einfach nicht genug in die Tiefe, er bleibt zu oberflächlich und greift interessante Handlungsstränge nicht auf. Das bleibt der Fantasie überlassen. So wird die Liebe von Inayal zu seiner Stiefmutter nicht weiter verfolgt, der sicher besser zu ihr gepasst hätte. In der Geschichte von Zia und Neil sehe ich eine Chance, dass sie wieder zusammenkommen, wenn sie denn will.

Schauspielerisch aufgefallen sind mir eigentlich nur Tabu und Jimmy Shergil. Leider sind die beiden verschwendet. Rahul Bose mag ich eigentlich sehr, doch hier bleibt er viel zu blass.
Fazit, ein Film, den man sich sparen kann, es reicht, sich den Vorspann mit Jab Jab Dil Miley anzuschauen. ich habe schon viel Geduld mit schlechten Filmen, aber von diesem unterhaltungsarmen Fiasko wurde sie ganz schön strapaziert.