NAYANDEEP RAKSHIT

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14 Jul 2017

Shah Rukh Khan über sein 25jähriges Jubiläum in der Branche mit seiner Frau Gauri an seiner Seite

Shah Rukh Khan ist jetzt 25 Jahre in der Filmindustrie. Sein Debütfilm Deewana kam 1992 heraus. Der Schauspieler feierte außerdem letztes Jahr seinen 25. Hochzeitstag. Das ist ein halbes Leben zusammen mit Filmen und seiner Frau Gauri. SRK erinnert sich, “Ich kam an dem Tag nach Mumbai, als ich heiratete.” Das Paar verbrachte die Hochzeitsnacht auf einen Filmset! Ab da bis hin zur Akzeptanz der Natur seines Jobs, der unveränderlichen Aufmerksamkeit auf ihr hat Gauri ihn durch die Höhen und Tiefen begleitet. In diesem aufrichtigen Gespräch schwelgt SRK in Erinnerungen über seine letzten zweieinhalb Jahrzehnte bei der Arbeit und Zuhause. Lesen Sie weiter…

Fünfundzwanzig Jahre als Schauspieler. Was sticht heraus?
Eines sticht für mich heraus, und zwar, daß diese 25-26 Jahre sehr schnell passierten. Es fühlt sich an, als wäre ich nur so zwei drei Jahre in Mumbai gewesen. Es kommt mir nicht wie 25 Jahre vor. Ich glaube, daß ich in der Zeit stehen geblieben bin. Wenn Sie Ihre Kinder erwachsen sehen… Das ist sehr schockierend, aber mir ist wirklich so, als ob ich erst seit sehr kurzer Zeit hier bin. Wenn Leute den Umstand erörtern, daß ich dasselbe mache — fühle ich mich seltsam. Ich arbeite mit jungen Schauspielerinnen, also bin ich auch jung (Lacht). Auf Twitter stellten die Leute Poster all meiner Filme aus den letzten 25 Jahren rein. Ich weiß nicht mal, wie viele Filme ich gemacht habe. Es ist ein seltsames Gefühl, daß so viel Zeit so schnell vergangen ist. Mir ist, als ob es gestern war.

Haben Sie endlich Ihren ersten Film gesehen, Deewana?
Ich habe den Film bis heute nicht gesehen. Nicht aus Egogründen, aber ich schaue die neuen Filme (Lächelt). Kurz nach Deewana war ich im Mehboob Studio und drehte für King Uncle, und Rakeshji (Roshan) sagte zu mir, ‘Du bist ein großer Star geworden’. Ich ging am Haus von Salman vorbei und Onkel Salim sagte zu mir, ‘Dein Film hat eingeschlagen, du wirst ein Star werden’. Ich kam nachhause und sagte zu Gauri, daß der Film funktioniert hat, und sie sagte nur, ‘Das ist gut’. Jetzt erfahren Sie die Einspielergebnisse schon vor der Veröffentlichung des Films.

Sie nehmen Kritik nicht ernst…
(Fällt ein) Ich nehme auch Lob nicht ernst. Wenn die Leute mich als den Coolsten bezeichnen, glaube ich es nicht. Sie müssen auch die Kritik ignorieren.

Erinnern Sie sich an das erste Mal, als Sie etwas Gräßliches über sich lasen?
Es gab einen Journalisten, der sagte, daß ich in Raju Ban Gaya Gentleman erbärmlich war. Aber ich habe vorher schlechtere gehabt und danach auch. Und es wird weiterhin so sein. Es ist nicht wichtig, was die Leute von Ihnen denken, es ist wichtiger, was Sie von sich denken. Und nicht in der Hinsicht, ‘Oh, ich bin großartig’. Aber wenn Sie Ihr Innerstes kennen, spielt es keine Rolle. Ich habe es in meinem Buch geschrieben. Daß Sie Ihren Knochen vergraben, wieder rausholen, daran nagen und dann wieder zurücklegen, es ist Ihr Knochen. Wenn Sie also wissen, aus welchem Stoff Sie gemacht sind, was zählt, was andere sagen? Nichtsdestotrotz würde ich, wenn ich ein Rennen verlöre, es zurück gewinnen wollen. Nicht, weil Sie mich dafür kritisierten, das letzte Rennen verloren zu haben — und auch nicht, weil Sie mich dafür loben, es wieder zu laufen — sondern, weil ich es tun will. Ich will es tun, weil ich es mir sage. Ich tue es nicht, um es irgend jemand zu zeigen. Ich denke nicht, daß Usain Bolt 100 Goldmedaillen gewonnen hat, weil sein Nachbar ihm gesagt hat, daß er nicht schnell genug läuft. Vielleicht hat er ein Rennen verloren, als er jung war und ein Rennen gewinnen wollte. Und er hat nicht aufgehört, Rennen zu gewinnen.

Gauri ist bei diesem Rennen bei Ihnen gewesen. Sie verbrachten Ihre Hochzeitsnacht auf einem Filmset. War es wirklich okay für sie?
Der Umzug nach Mumbai war eine radikale Veränderung für uns. Nicht nur für sie, sondern auch für mich. Nicht aus irgendeinem bestimmten Grund, sondern weil wir aus der Stadt herausgerissen wurden, in der wir geboren wurden und aufgewachsen sind und plötzlich in eine neue Welt gesteckt wurden — die so anders war als jede Wirklichkeit. Ich denke, daß Gauri und ich damit fertig wurden. Es gab Tage, wo ich ihr Dinge erklärte, die ich nicht verstand. Es gab Tage, wo sie mir beistand und sagte, ‘Okay, so wird es sein. Laß uns das Beste daraus machen’. Aber ich denke, in den ersten zwei drei Jahren gab uns die Tatsache, daß wir beide dieser Entwurzelung gemeinsam gegenüberstanden, in einer Welt, zu der wir nicht gehörten, zu verstehen, in welchem Milieu wir unser Leben leben werden. Weil wir irgendwo tief drinnen alle wollen, daß das Leben nett und glücklich ist. Und das so lange wie möglich. Realistischerweise dachten wir nicht, daß ich ein so großer Star werden würde, weil wir das Ausmaß des Ruhmes nicht kannten, das hier erreicht werden kann.

Sind Sie und Gauri glücklich und zufrieden damit, wie sich das Leben herausgestellt hat?
Als Gauri und ich kürzlich zusammen saßen und uns mit unseren Kindern unterhielten, erschien es wie ein Traum. Wir beide glauben wirklich, daß wir seit 25-26 Jahren einen Traum gelebt haben. Ich habe an dem Tag geheiratet, als ich herkam und es ist ein guter Traum gewesen. Ein schöner Traum, mit dem wir glücklich sind. Außerdem sind meine Kinder in einem Milieu herangewachsen, in dem sie die Tatsache akzeptieren, daß mein Leben der Welt gehört. Ich denke, daß auch meine Frau und meine Schwester das glauben. Aber es gibt einen privaten Teil von mir, den die Welt überhaupt nicht kennt. Sie genießen diesen Teil. Sie haben sich diesen Teil zu Herzen genommen. Sie spüren, das ist okay, dieser Teil gehört völlig uns und ehrlich gesagt, haben sie mit dem anderen Teil meines Lebens überhaupt nichts zu tun. Sie sagen, ‘Du bist glücklich dabei, also tu es’. Sie fragen mich immer nach meinem Wohlbefinden, sie machen sich ein wenig Sorgen, wenn ich 40 Tage außerhalb drehe, mein zuhause und AbRam vermisse. Also wird er dahin geschickt. Sie geben acht auf mich, wenn ich in der Öffentlichkeit bin. Sie wissen, was privat ihnen gehört, werde ich mit niemand anderem teilen.

Stellte Gauri irgendwelche Bedingungen, als Sie beide nach Mumbai zogen?
Nein, es gab überhaupt keine Bedingungen. Ich sagte ihr, laß es uns Jahr für Jahr angehen. Ich werde Filme machen und sehen, wohin wir steuern. Wir wußten eigentlich nicht mal, was ein erfolgreicher Film war oder ein erfolgloser. Dann arbeitete ich, und wir fingen an, nach einem Haus zu suchen. Dann kauften wir gemeinsam ein Haus und eines führte zum anderen. Wir haben einfach nicht aufgehört zu rollen. Es fühlt sich an, als würden wir in einem Zorb einen Hügel herabrollen. Und es ist eine großartige Zeit gewesen — manchmal ist es überwältigend, manchmal beängstigend und auch holprig und seltsam. Unser Leben ist so gewesen. Sie steigen da raus und könnten sagen, ich werde es niemals tun, aber Sie tun es wieder. (Lächelt) Es ist wie eine Art Reise per Fallschirm. Aber alles in allem ist es ein guter Traum gewesen.

Wie reagiert Ihre Familie auf Ihre Filme? Ihr Lieblingsfilm ist Kabhi Haa Kabhi Naa. Was sind ihre?
Sie kennen mich gut, daher wissen sie, daß der größte Teil des Zeugs, das ich auf der Leinwand mache, mir gar nicht ähnlich ist. Daher hält meine Familie nicht daran fest. Sie sagen nicht ‘Wow’. Natürlich werden sie, wenn ich einen guten Film mache, in dem ich ihnen gefallen habe, kommen und etwas Süßes sagen. Aber das Maximum, das meine Kinder oder meine Frau zu mir gesagt haben, was Lob für meine Filme angeht, ist, ‘Du siehst gut aus in diesem Film’. Es bedeutet nicht physisch. Ein größeres Lob als dieses habe ich nie bekommen. Noch habe ich es erwartet. Wenn sie etwas anderes sagen, werde ich wissen, daß sie es nicht so meinen! (Lacht)

Wenn Sie die besten Erinnerungen oder Momente Ihres Lebens auflisten müßten, welche würden Sie aufgreifen?
Jedes ist anders gewesen, aber eines könnte angeführt werden — die Geburt meiner drei Kinder. Es war jedesmal eine andere Geschichte. In unterschiedlichen Stadien meines Lebens. Die sind wirklich etwas besonderes gewesen. So hat es vor Aryan einige Fehlgeburten gegeben, auch nach seiner Geburt gab es einige schwierige Tage. Suhana war ein Mädchen, daher war es aufregend, da Gauri und ich immer erst ein Mädchen wollten. Aber es kam als zweites. Gauri hatte großes Interesse daran, daß die Kinder wie ich aussehen. Das erste, was sie mich nach der Geburt fragte, war, ‘Sieht sie aus wie du?’ Und Suhana hatte ein Grübchen, von daher sah sie natürlich aus wie ich. Das war interessant. Viel später im Leben wuchs dann das Gefühl in uns, daß es Zeit für ein drittes Kind war, also kam AbRam. Sie sind sicher die Höhepunkte meines Lebens gewesen. In meiner Karriere würde ich Dilwale Dulhania Le Jayenge und Kuch Kuch Hota Hai die größten und denkwürdigsten Filme nennen.
Weil sie mit einer Reihe von Freunden gemacht wurden. Karan, Adi und ich — wir standen uns schon damals sehr nah. Ich kann mich an den ersten Tag erinnern, als wir DDLJ sahen, das war Gauri’s Geburtstag. Wir feierten diese große Party in Mannat, obwohl wir das Haus noch nicht übernommen hatten. Wir hatten keinen Strom im Haus, daher stellten Karan und Adi Kerzen auf. Das war süß. All dies sind sind schöne Momente. Materiell gesehen meine ich, daß Madame Tussauds schön war. Es hat auch einige persönliche Momente zuhause gegeben. Manchmal kann es auch schön sein, mit den Kindern zusammen zu sitzen und zu reden. Wenn wir erleben, sie sind Erwachsene, ihre Probleme, ihr Glück. Jeder Tag zuhause ist meiner Meinung nach ein schöner Moment, wenn wir alle zusammen sind.

Sie hatten eine ziemlich einfache Kindheit, aber Ihre Kinder haben alles…
(Fällt ein) Nein, überhaupt nicht. Meine Kinder sind sehr einfach herangewachsen. Ich weiß, die meisten Menschen kommen nicht dazu, Zeit mit meinen Kindern zu verbringen, und sie sollten es nicht. Es ist nicht ihre Welt. Aber meine Kinder sind nicht anders aufgewachsen als ich. Erziehung ist nicht das Haus, in dem Sie leben. Meine Erziehung war schön, obwohl wir in einem Haus von der Größe einer Streichholzschachtel lebten. Die Kindheit meiner Kinder ist ebenso schön, trotz der Tatsache, daß sie in einem Haus leben, das so groß ist wie das Taj Mahal. Wir (meine Schwester und ich) hatten ein ungeheuer arme Kindheit, aber es berührte uns nie. Das Haus zählt nicht, der Reichtum zählt nicht. Erziehung hat viel damit tun, wie Ihre Eltern emotional mit Ihnen umgehen, mit Ihnen reden und Ihre Beziehung mit ihnen. Es hat nichts mit den Situationen und Verhältnissen zu tun oder Wohlstand.

Ihre Autobiographie heißt 20 Years Of A Decade. Werden Sie den Titel ändern, wo es jetzt mehr als 25 Jahre sind?
Genau wie bei Jab Harry Met Sejal wird der Titel das letzte sein, was kommt. (Lacht) Laßt mich das verdammte Ding erst mal abschließen. Es sind jetzt 25 Jahre, daher ist mein Buch 15 Jahre überfällig. Vielleicht sollte das Buch sogar nie fertig sein. Solange mir gute Dinge passieren, werde ich weitermachen und sie ins Buch einfügen. Daher hoffe ich, daß dieses Buch nie endet. Und ich schreibe weiter daran, damit mir gute Dinge passieren. Nichtsdestotrotz wird eine Zeit kommen, wo mir jemand sagen wird, mach es fertig. Und ich werde es abschließen.