Dear me

Roshmila Bhattacharya

Ich bin Shah Rukh. Shah Rukh Khan. Und ich bin verwirrt. Ich mache einen Spaziergang in die Vergangenheit und erkenne, dass die Erinnerungen verblasst sind. Es ist schwer, mich daran zu erinnern, wie ich in dem Alter meines Sohnes Aryan war. Alles, woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich ein glückliches Kind war und meine Eltern in mich vernarrt waren. Der einzige Unterschied war nur, dass mein Vater kein Filmstar war. Mir Taj Mohammed war Rechtsanwalt, Unternehmer und der jüngste Freiheitskämpfer des Landes. Er war mein Freund, mein Held. Ich wollte so sein wie er, wenn ich groß war. Ich denke, dass ich mich dem nähere… langsam.
Mein Vater war ein Mann der leisen Töne mit einem exzentrischen Humor. Ich erinnere mich noch, als ich sehr klein war, wohnten wir in einem Hochhaus und die Leute, die in den Dachgeschossen leben, warfen häufig den Müll aus ihren Fenstern. Das machte eine alte Dame, die unten wohnte, echt wahnsinnig. Eines Tages entdeckte sie Dad und schrie ihn an, „Cheezen upar se neeche aati hai! (Sachen fallen von oben runter)“ Dad ließ sein tolles Lächeln aufblitzen. „Yeh unhone pehle he bataya tha (er sagte das zuerst)“ bemerkte er beiläufig und ging davon. Ich denke nicht, dass sie verstand, was er meinte oder seinen ironischen Humor erfasste.
Ein paar Jahre später erwischte mich eine Nachbarin dabei, wie ich ihre Tochter neckte, und beschwerte sich bei Dad. Wissen sie, was mein Vater sagte? Er sagte, „Wenn Ihre Tochter genauso hübsch ist wie Sie, kann ich es ihm nicht verdenken.“ Das ist etwas, was ich wahrscheinlich in zehn Jahre sagen werde, wenn jemand kommt, um sich bei mir über Aryan zu beschweren. Ich denke, dass ich Vaters Sinn für Spaß geerbt habe. Was ich nicht geerbt habe, ist sein gutes Aussehen.
Selbst als Kind sah ich immer schmutzig und zerzaust aus. Ich hatte wirre Haare und aufgeschürfte Knie. Ich bin noch immer alles andere als gut aussehend. Ich frage mich vielmehr, wenn ich Jungs wie Hrithik Roshan, Akshaye Khanna, Akshay Kumar, Aamir Khan, Salman Khan oder selbst Mr Bachchan sehe, wie ich jemals ein Filmstar wurde.

Dad war derjenige, der wie ein Filmstar aussah. Über sechs Fuß groß, mit braunen Haaren und wunderbaren grauen Augen. Eine verwegene Kombination aus Clint Eastwood, Gregory Peck und Dev Anand. Er hatte Dev saab’s Nase und Lippen. Er trug immer weiß. Weißes Hemd und Hosen. Er hatte eine Brille auf, trug ordentlich polierte braune Schuhe und eine Aktentasche. Er war ein Herzensbrecher. Es ist sogar so, das Vaters Kollegen in Peshawar an seiner Teilnahme an allen politischen Kundgebungen bestanden, weil das eine Möglichkeit war, die Frauen aus ihren Häusern zu bekommen, um ihnen zuzuhören. Wissen Sie, wenn mein Vater gewollt hätte, hätte er beim Film sein können. Ihm wurde Man Singh’s Rolle in Mughal-e-Azam angeboten. Aber er war nicht interessiert.
Es war leicht, meinen Vater zu vergöttern. Er war ein echter Held. Er hatte mit ein paar Freunden den K2 bestiegen, als er noch ein Junge war. Wann auch immer ich ihn um Erlaubnis bat, etwas zu tun, lachte er mich aus und sagte, „Ich bat meine Eltern nicht um Erlaubnis, um einen Berg zu besteigen. Tu was du willst. Sei ein verantwortungsbewusster Junge!“
Mein Vater war am Freiheitskampf beteiligt und musste zweimal ins Gefängnis. Aß wässeriges Dal aus verrosteten Schalen. Sah, wie Freunde sich wegen dieser ungenießbaren Mahlzeiten in verbitterte Feinde verwandelten. Schaute zu, wie große Führer die britischen Imperialisten um Vergebung baten, um dem Höllenloch zu entkommen. Etwas, was er niemals tat, nicht im Traum daran denken würde. Dad war einfach zu ehrlich, zu redlich.
Und er konnte gnadenlos aufrichtig sein. Einmal hörte er bei einer politischen Versammlung einen führenden Politiker den Gebrauch von khadi (handgesponnener Kleidung) propagieren. Dad stand auf und sagte laut, „Tut mir leid, ich werde kein khadi tragen können. Ich kann es mir nicht leisten.“ Das war eine Aussage, die seine politische Karriere für immer hätte zerstören können. Doch Dad sorgte sich nie um die Zukunft. Er war stolz, dass er Indien die Unabhängigkeit gebracht hatte und bat um keine Gegenleistung.
Wenn mein Vater gewollt hätte, hätte er sich einen angesehenen Posten in der Regierung besorgen können. Aber alles, was er von der Regierung annahm, war ein kleiner Eckladen, der Rs 400 pro Monat abwarf. Er war sehr stolz auf diesen Laden. Und ich bin sehr stolz auf die Medaille, die er mir zu einem Geburtstag schenkte. Eine Medaille, die er für seinen Mut, in Delhi einige Kinder vor dem Feuer zu retten, sein Eigen nannte. Seine Geschenke waren immer ungewöhnlich und aufregend. An einem Geburtstag schenkte er mir eine alte Schreibmaschine, eine Original Olivetti. Ich habe sie immer noch. Er beschenkte mich immer mit Kugelschreibern und Büchern. Seinetwegen bin ich heute ein so eifriger Leser. Er war selbst ein begeisterter Leser und Linguist. Er sprach fließend Kashmiri, Pushtu, Punjabi, Englisch, Italienisch, Hindi, Urdu und Persisch.

Es war leicht, Dad zu lieben, aber schwierig, mit ihm zu leben. Er war so vergesslich. So entdeckte ich ihn häufig, wie er auf dem Toilettensitz sitzend seine gekochten Eier aß, er hatte ihn mit einem Stuhl verwechselt. Bei einigen Gelegenheiten musste meine Mutter ihn zurückrufen, nachdem er zur Arbeit aufgebrochen war, weil er vergessen hatte, seine Hosen anzuziehen. Er hatte sich sein ganzes Leben lang abmühen müssen. Er kam aus einer wohlhabenden Familie, aber das Geschäft machte Pleite. Er baute es wieder aus dem Nichts auf und dann, gerade als es gut aussah, wurde er von einer weiteren Finanzkrise getroffen. Solche Krisen beunruhigten meinen Vater niemals. Er war es gewohnt, ohne die kleinen Annehmlichkeiten des Lebens zu leben. Er zog es vor, mit dem Bus zu fahren. Seine Vorstellung von einem freien Tag war die, in einem Bus Delhi zu erkunden, durch die Straßen zu wandern und in einem Park ein Mittagsschläfchen zu halten. Ich kann ihn noch immer dort im Gras liegen sehen, wie er den Vögeln zulächelt.
Ich verlor Dad, als ich gerade 15 war. Ich wünschte, er hätte länger bei mir sein können, weil er ein toller Vater war. Nicht allzu bestimmend und nicht zu halka phulkas. Seine Körpergröße und Bau machte ihn zu einer eindrucksvollen Persönlichkeit. Doch gleichzeitig war er so sanft und ein Mann der leisen Töne. Ich habe seitdem viele Väter gesehen, aber keinen so freundlichen wie ihn. Welcher Dad würde die ganze Nacht aufbleiben, wenn sich sein Sohn auf eine Geschichtsprüfung vorbereitet? Selbst nachdem ich eingenickt war, blieb mein Vater an meiner Seite. Als ich am nächsten Morgen meine Augen öffnete, entdeckte ich ihn, wie er neben mir saß und in meinem Geschichtsbuch las. Das ist eine Erinnerung, die nicht mit der Zeit verblasst ist.
Dad war zu gelassen, um sich um Noten zu sorgen. Er machte meiner Schwester oder mir nie ein schlechtes Gewissen wegen durchschnittlicher Noten. Alles, was er sagte, war, „Vielleicht solltest du die ganze Nacht aufbleiben und lernen, keine Sorge, das nächste Mal wirst du besser abschneiden.“ Das tat ich immer. Um ihn glücklich zu machen.
Meine einzige Klage gegen Dad war, dass er mir niemals einen Entschuldigung schrieb, wenn ich die Schule schwänzte. Ich wollte, dass er dem Klassenlehrer schrieb, dass ich nicht in die Schule konnte, weil ich eine Magenverstimmung oder Fieber hatte. Doch das hätte er nie getan. Das einzige Mal, als er mir eine Entschuldigung schrieb, schrieb er, dass ich nicht zur Schule gekommen sei, weil „ich keine Lust hatte“. Der Lehrer war verblüfft.
Mein Schwester Shehnaz ist meinem Vater sehr ähnlich. Sie hat eindeutig seine Nase. Und sie ist ruhig, reserviert, naiv und hochgebildet. Sie hat einen Hochschulabschluss sowie einen Abschluss in Jura. Aber sie hat nie in ihrem Leben gearbeitet. Jetzt braucht sie das natürlich nicht. Shehnaz ist allerdings immer eine Prinzessin gewesen. Völlig unberührt von der Welt, eine reine Seele. Niemand, der in die heutige Welt passen würde. Weil sie von allem so losgelöst ist, leidet sie so sehr…

Meine Schwester war nicht immer so. Als wir aufwuchsen, war sie ganz klar die badi bahen (große Schwester). Fünf Jahre älter als ich, hatte sie ihr eigenes Zimmer, ihren eigenen Kleiderschrank, ihre eigene Toilette und ihren eigenen Freundeskreis. Ach ja, sie hatte eine Seife für ihre Hände und eine andere für ihr Gesicht. Ich sollte ihre Seifen nicht anfassen, aber wann auch immer ich die Gelegenheit hatte, stahl ich mich in ihr Badezimmer und benutzte ihre so kostbaren Seifen. Sie erwischte mich ausnahmslos und dann gab es Krach. Manchmal waren es Streitereien wegen der Seifen, manchmal wegen unseres Hundes Honey und manchmal wegen ihrer Freunde. Als ihre Freunde vorbeischauten, hasste sie es, ihren jüngeren Bruder dabei zu haben. Ich wurde gewöhnlich vermöbelt und aus ihrem Zimmer geworfen. Doch ab und zu duldeten sie mich, steckten mich in eines ihrer hübschen Kleider. Shehnaz war auf dem College, als mein Vater starb. Sein Tod zerbrach sie. Sein Tod kam so plötzlich, so unerwartet. Dad war nicht krank gewesen. Er wurde nur von einem kleinen Schnitt auf seiner Zunge gequält. Eine Wunde, die einfach nicht heilen wollte. Er ignorierte es eine Weile und als er eines Tages feststellte, dass er Fieber hatte, rief er den Hausarzt und offenbarte ihm die Wunde, die ihm zu schaffen machte. Der Arzt bat ihn, eine Biopsie machen zu lassen. Und wir erfuhren, dass er Krebs hatte.
Meines Vaters Todeskampf dauerte drei Monate. Er konnte nicht essen, er konnte nicht reden. Wir ließen den Tumor operieren. Er kehrte aus dem Krankenhaus zurück und schien vier Tage ganz in Ordnung zu sein. In der vierten Nacht dann wurde er krank. Wir brachten ihn schnell ins Krankenhaus, aber es war zu spät. Am 19. September 1981 verlor ich meinen besten Freund.

Nach Vaters Tod wandte sich Shehnaz meiner Mutter zu, die ein Fels in der Brandung war. Sie muss auch todunglücklich gewesen sein, aber ich sah sie nie weinen. Für die Behandlung meines Vaters war viel Geld draufgegangen, und unser Restaurant erlebte eines seiner Tiefs. Sie zog mit uns in eine kleinere Wohnung und machte sich daran, das Geschäft zum laufen zu bringen. Zwei Jahre lang schuftete sie Tag und Nacht. Die einzige Zeit, wo ich sie entspannen sah, war am Abend, wenn sie sich hinsetzte, um mit uns einen Film zu schauen. Und nach zwei Jahren hatte sie das Geschäft saniert. Das war keine Überraschung. Sie war eine so energische Frau, die immer bereit war, die Initiative zu ergreifen. Ich habe gesehen, wie sie in die Büros der Leute platzte. Sie ging sogar auf Indira Gandhi zu, die damals Premierministerin war, und forderte ihre Rechte als Witwe eines Freiheitskämpfers ein. Sie bekam eine Ölagentur, die sie erfolgreich führte.
Meine Mutter war nicht nur eine geschickte Unternehmerin, sondern auch eine engagierte Sozialarbeiterin. Eine Schiedsfrau, die für die Rehabilitation von jugendlichen Straftätern verantwortlich war. Sie schlug für diese Jungs so viele Schlachten vor Gericht und gab ihnen sogar Jobs in unserem Restaurant. Sie vergalten es ihr, indem sie Geld und Besteck stahlen und davonliefen. Aber das hielt sie nicht davon ab, den nächsten Jungen aufzunehmen. Ich bekam jede Woche einen neuen Freund. Einer von ihnen brachte mir sogar bei, wie man Kombinationsschlösser knackt.
Meine Mutter war so lebendig, dass es für uns schwer war, sie sich auch nur im Bett liegend vorzustellen. Aber die zwei Jahre der Schinderei müssen ihren Tribut gefordert haben. Denn eines Tages wurde sie krank und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Eins nach dem anderen begannen ihre Organe zu versagen. Ihre wunderschönen Augen wurden jetzt glasig vor Schmerz. Einen Monat lang stand ich an ihrem Krankenbett… hilflos, zornig, elend. Und dann, eines Tages, schien sie auf einmal ruhig, ohne jeden Schmerz. Ich wusste, dass das Ende nah war, aber ich wollte sie nicht gehen lassen. Ich fluchte, wütete und drohte, zum Alkoholiker zu werden. Ich hoffte, sie aus dem Zustand der höchsten Seligkeit zurückzurufen, den sie erreicht hatte. Aber am 15. April 1991 verließ sie mich. Ich möchte glauben, dass sie jetzt ein Stern ist. Und über Shehnaz und mich wacht.
Nachdem meine Mutter gestorben war, zog sich meine Schwester in ihre eigene Welt zurück. Heute bin ich ihre einzige Verbindung mit der Familie, mit dem Leben. Sie ist so abhängig von mir geworden. Heute bin ich vom ärgerlichen jüngeren Bruder zum verantwortlichen älteren Bruder geworden. Sie ist das jüngere Geschwister, das ich einst war, jemand zum beschützen und hegen.
Dachte ich jemals, dass ich eines Tages ein Filmstar sein würde? Nein, niemals. Das war der Traum meiner Mutter. Sie pflegte zu sagen, dass ich wie Dilip Kumar aussähe. Andererseits denkt jede Mutter so. Erst als Sairaji kürzlich auf die Ähnlichkeit hinwies und insistierte, dass, wenn sie und Saab einen Sohn gehabt hätten, er mir sehr ähnlich gewesen wäre, begriff ich, dass meine Mutter Recht gehabt hatte. Obwohl ich in mehreren Stücken gespielt hatte, dachte ich damals nie, dass ich eine Chance hätte, es als Filmheld zu schaffen.
Noch tat es Mehmood´s Sohn Maikey. Er hatte sich gerade eine Videokamera gekauft. Als meine Mutter ihn zu überreden versuchte, mich damit aufzunehmen, sagte er ihr geradeheraus, „Er wird es nie zum Film schaffen. Er sieht nicht gut aus. Hat kein Gesicht. Er ist nicht mal fotogen.“

Ich erinnere mich, dass sich meine Mutter sogar einmal an Aamirs Vater Tahir Husain gewandt hatte, um mir eine Chance beim Film zu geben. Aber er zeigte nicht viel Interesse an einem Jungen mit abstehenden Haaren. Als Ramanand Sagar in die Hauptstadt kam, schleppte mich meine Mutter ins Odion Theatre und präsentierte mich dem altgedienten Filmemacher, indem sie stolz sagte, „Mein Sohn möchte in Filmen mitwirken.“ Ich wollte nichts dergleichen machen, aber bis zu diesem Zeitpunkt hatte meine Mutter über mein Ziel entschieden. Sagar saab schob mich einfach zur Seite und sagte brüsk, „Baad mein (Später)“. Ich war sehr verletzt, habe ihn aber nie an den Vorfall erinnert.
Meine Mutter nahm solches Fehlverhalten gewöhnlich gelassen hin. Sie war überzeugt, dass ich ein Filmstar werden konnte und würde. Als ich in der Schule Wissenschaft studierte, wollte sie, dass ich wie ihr Vater Chefingenieur werde. Aber als ich aufs College kam, entschied ich mich dafür, statt des Ingenieurwesens Ökonomie zu studieren. Sie fing sofort an, vom MBA zu sprechen. Ich beschloss stattdessen, meinen Magister in Massenkommunikationen zu machen. Sie freute sich für mich. Sie wusste, dass ich, obwohl ich noch nicht wusste, wohin ich steuerte, erfolgreich in dem sein würde, was auch immer ich beschloss zu tun.
Während ich Massenkommunikationen studierte, fing ich an, mich nebenbei mit Filmproduktion zu befassen. Ich hatte auch ein aktives Interesse am Sport, besonders Kricket. Meine Mutter wollte mich jetzt im indischen Team sehen. Ein weiterer Pataudi, Abbas Ali Baig oder sogar ein Karsan Ghavri. Aber anstatt Bouncer zu werfen, entschied ich mich dafür, auf die Bühne zu gehen. Ich begann, Theater zu spielen. Da begann meine Mutter, von Dilip Kumar und Filmen zu sprechen.
Bald danach bekam ich in einer Fernsehserie mit einem Haufen von neuen Gesichtern eine Chance. Es ist der Traum eines jeden Jungen, Armeeoffizier zu sein. Ich wurde einer, ohne wirklich der Armee beitreten zu müssen. Ich war ein tapferer Fauji. Ich schoss furchtlos mit echten Waffen und sprang mit dem Fallschirm aus einem Flugzeug. Ich kämpfte, schnitt und verletzte mich. Und hatte viel Spaß.
Meine Mutter war sehr stolz auf Fauji. Ich war es nicht. Wenn ich Aamir oder Akshay Kumar, Salman oder Hrithik Roshan sehe, weiß ich, warum sie Stars werden wollten… warum sie Stars sein sollten. Aber wenn ich Fauji sehe, frage ich mich, was die Leute in mir sahen, um mich über Nacht in einen Star zu verwandeln. Mein Haar stand ab, meine Augenbrauen waren ganz falsch. Es gibt nur eine Aufnahme in der Serie, in der ich meiner Meinung nach ansehnlich aussah und zwar die, wo mein Mädchen auf mich drauf fällt. Aber erstaunlicherweise wurde ich nach Fauji ziemlich populär. Wenn ich durch die Straßen lief, winkten mir die Leute und nannten mich Abhi. Es ließ mich zutiefst erstaunt zurück.
Nach Fauji konzentrierte ich mich ein Jahr auf mein Studium. Dann bekam ich Dil Dariya. Es machte Spaß, die Serie zu machen, weil ich mit vielen meiner Freunde aus dem Theater wie Divya Seth arbeitete. Zu der Zeit studierte ich auch Massenkommunikation. Meine Mutter schaute gewissenhaft jede Episode von Dil Dariya und liebte es.
Sie lebte nicht mehr, um Circus zu sehen. Sie lebte nicht mehr, um zu sehen, wie ich Awards bekam. Aber ich bin sicher, dass sie noch immer jeden meiner Filme anschaut. Ich schätze, es ist ihretwegen, dass ich so viel Glück gehabt habe. Sie muss Gott Wunder für mich wirken lassen.
Nachdem meine Mutter gestorben war, fand ich einen Anker in Gauri. Ich traf sie, als ich in der zwölften Klassenstufe war. Sie war in der neunten. Ich sah sie bei einer Party. Wir umwarben uns neun Jahre. Es war ein spannungsgeladenes Werben. Ihre Eltern akzeptierten mich nicht. Ich war allein auf der Welt und hatte einen Beruf, wo an jedem Freitag Arme zu Millionären werden und umgekehrt.
Einmal, nach einem unserer seltenen Streits, drohte Gauri, mich für ein Jahr nicht zu sehen, und ging mit ihren Freunden nach Mumbai. Ich folgte ihr und fand sie am Gorai Beach, gerade, als mir das Geld ausgegangen war. Ich hatte Gauri neun Jahre nachgejagt. Schließlich lenkten ihre Eltern ein und wir feierten eine großartige Hochzeit. Das Singen und Tanzen dauerte 10 Tage. Am Ende hatte ich wie mein Vater das Mädchen meiner Träume.

Mein Vater hatte seine Traumfrau auch in Delhi gefunden, am India Gate, wo er mit seinem Freund General Shah Nawaz spazieren ging. Mein Großvater war gerade aus Bangalore in Delhi eingetroffen und mit meiner Mutter Fatima und ihren beiden Schwestern zu diesem Touristenspot gefahren. Ihr Auto hatte einen Unfall, und Dad brachte sie schnell ins Krankenhaus. Er spendete meiner Mutter, die sehr schwer verletzt war, Blut. Sie hatte ihr Gedächtnis verloren. Mein Vater besuchte sie täglich im Krankenhaus. Es dauerte nicht lange, bis Dad über beide Ohren in Mama verliebt war. Er hatte viele schöne Frauen getroffen, aber niemals eine, die wie Waheeda Rehman ausschaute. Als meine Mutter nach Bangalore zurückkehrte, folgte Dad mit einem Heiratsantrag. Meine Mutter war mit dem Kricketspieler Abbas Ali Baig verlobt. Andererseits war auch sie von diesem schneidigen Mann hingerissen, der 10-12 Jahre älter als sie war. Zum Glück war meine Nanaji mit dieser Partie einverstanden. Und Dad erhielt seine Dulhaniya. Wie ich.
Gauri hat mir ein wunderbares Geschenk gemacht. Meinen Sohn Aryan. Er ist solch ein wunderbares Kind. Und jetzt haben wir ein weiteres Kind. Ein Mädchen. Ich möchte, dass sie lange, glatte Haare hat. Und ich hoffe, dass sie viel lacht.
In diesem Juni werde ich 10 Jahre im Showbusiness vollenden. Wie die Jahre vergangen sind! Gott sei dank funktioniert die Fauji Magie noch immer. Heute habe ich einen großen Bungalow, eine wunderbare Familie und besitze ein Filmnegativ. Ich soll das Beste sein, was der Industrie im letzten Jahrzehnt passiert ist. Natürlich sagte die Presse jedes Jahr, jedes Mal, wenn ein neuer Star geboren wird, das Ende meiner Regentschaft voraus. Aber meine erstaunliche Erfolgsgeschichte geht weiter. Und erstaunt mich immer wieder. Ich glaube manchmal, dass ich die Gastfreundschaft überstrapaziert habe. Ich habe das Gefühl, als ob die Leute selbst nach zehn Jahren auf Fauji überreagieren. Ich weiß, dass sie eines Tages aufwachen werden und sagen, „He, dieser Kerl hatte einfach Glück!“
Wissen Sie, ich kam in die Stadt der Träume, um in Filmen zu arbeiten. Heute drehe ich Filme. Nach 35 Jahren in der Branche besitzt Yash Johar sieben Negative. Nach zehn Jahren teilen Juhi, Aziz und ich uns ein Negativ. Nicht schlecht!
Phir Bhi Dil Hai Hindustani hat uns einige Blumensträuße und eine Menge Kritik eingebracht. Einige Menschen haben uns applaudiert, einen Film in 11 Monaten zu machen. Viele haben uns attackiert. Einige der Artikel, die ich gelesen habe, sind dumm, offensichtlich von ungebildeten Leuten geschrieben. Man neigt dazu, über sie hinweg zu sehen Aber man erwartet auch, für seine guten Absichten beglückwünscht zu werden. Wir sind drei Menschen, die die Industrie hautnah miterlebt haben. Wir haben eine Menge von der Industrie profitiert, und das war unser Weg, dem Kino etwas zurückzugeben. Ich sage nicht, dass unser Film ein großer Beitrag fürs Kino war. Oder ein Sprung nach vorn im Business. Aber es war ein Versuch, der hätte besser gewürdigt werden sollen. Ich habe in 28 Filmen mitgewirkt. Ich erwarte nicht, dass die Leute jeden meiner Filme mögen. Lieben Sie mich oder verlassen Sie mich. Ich kann mit beidem umgehen. Aber Aziz und Juhi sind nettere Menschen, weniger eitel. Sie verdienten diese Art Hetzkampagne nicht. Nicht nach der Arbeit, die sie leisteten.
Die Presse vernichtete Phir Bhi Dil Hai Hindustani schon vor der ersten Vorstellung. Ich hatte Juhi und Aziz gesagt, gemischte Reaktionen zu erwarten. Aber ich hatte ehrlich geglaubt, dass jene, die was vom Kino verstanden, über Filme schrieben und sie rezensierten, die Tatsache honorieren würden, dass ich ihnen endlich etwas anderes gab. Sie haben geschrieben, dass ich dieselben Rollen spielte, dieselbe Art von Filmen machte.
Reißer… Masala … Routinefilme. Aber als ich versuchte, ihnen etwas anderes zu geben, weigerten sie sich, es anzuerkennen.
Ich hätte ihnen so einfach was Gewöhnliches liefern und Kosten sparen können. Wir mussten es nicht so GROß machen, etwas so anderes versuchen. Wir machten Phir Bhi Dil Hai Hindustani, obwohl wir wussten, dass es keinen universalen Anreiz hatte. Wussten, dass er im Hinterland nicht so gut laufen würde. Wir hatten allenfalls erwartet, dass es ein B+ Film sein würde. Es war kein Titanic, und wir erwarteten nicht, dass er die Einnahmen von Titanic einfahren würde. Vielleicht wird er in fünf Jahren erfolgreich sein. Ich drehte den Film aber für heute, nicht für Morgen. Neunzig Prozent von denen, die den Film gesehen haben, mochten ihn. Einige hatten keine Lust, ihn anzuschauen, aufgrund der Rezensionen, die sie lasen. Alles, was ich ihnen sagen kann, ist, nicht alles zu glauben, was Sie lesen. Einige der Kritiker, die meinen Film rezensierten, machten sich nicht mal die Mühe, ihn anzuschauen. Also gehen Sie heute meinen Film anschauen. Nicht in fünf Jahren, weil es dann zu spät sein wird für mich.
Phir Bhi Dil Hai Hindustani mag kein Kassenerfolg gewesen sein. Aber Dreamz Unlimited ist dabei, einen weiteren Film zu drehen. Wir planen, in den nächsten zehn Jahren mindestens einen Film pro Jahr zu drehen. Und das werden keine ’sicheren‘ Filme sein. Aziz, Juhi und ich sind dabei, eine andersartige Nische für uns zu schaffen. Daran besteht kein Zweifel!
Als Schauspieler denke ich, dass es Zeit für mich ist, Phir Bhi Dil Hai Hindustani los zu lassen. Ein wenig zurückzutreten und meine Arbeit zu überprüfen. Es ist wieder Zeit, sich zu ändern. Vielleicht mehr meinem Alter entsprechend zu spielen, mehr Risiken einzugehen. Ich weiß, dass ich mich als Person geändert habe. Ich bin empfindlicher geworden, ich verliere schneller meine Geduld. Zwischendurch bin ich abgeklärter geworden. Aber es ist langweilig, abgeklärt zu sein. Ich muss aggressiv sein… impulsiv. Ich muss Sachen machen, die die Leute nicht von mir erwarten. Ich muss einen weiteren Fauji machen, auf den ich in zehn Jahren zurückschauen und sagen kann, „Gott, warum war er erfolgreich?“

Wenn die Leute sagen, dass es nicht gut ist, leg los und tu es!
Alles Liebe, Shah Rukh