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Stacey Yount

December 19th, 2011

Sei es in Mumbai, Berlin, London, New York, oder irgendwo dazwischen, ein Name, der in den Sinn kommt, wenn die Filme von Bollywood diskutiert werden, ist Shah Rukh Khan, einer der bekanntesten und angesehensten Schauspieler in der Branche. Er hat diesen magischen „it Faktor“, und sei es als Hauptdarsteller in einem Film, als Gaststar, oder wenn er persönlich auftritt, er erleuchtet die Bildfläche und Sie können Ihre Augen nicht von ihm wenden. In den letzten 20 Jahren hat er die Zuschauer mit fabelhaften Darstellungen begeistert, wie etwa als Raj in Dilwale Dulhania Le Jayenge, Kabir Khan in Chak De India, oder dieses Jahr als Science-Fiction Superheld in Ra.One, und viele mehr. Er spielt den Guten so gut, dass wir uns in ihn verlieben, wir ertappen uns dabei, auch von ihm angezogen zu werden, selbst wenn er der Bösewicht ist. Erinnern Sie sich daran, Don in dem Superhit Don: The Chase Begins Again im Jahre 2006 verfallen zu sein? Bei Don 2, der am 21. Dezember rauskommen soll, schlüpft der Schauspieler zurück in die Haut des Schurken. Don ist der Inbegriff der Coolness und die Zuschauer können es kaum erwarten zu sehen, wie Shah Rukh Khan in der Fortsetzung einen „hageren, bösartigeren, erotischeren und smarteren Don“ zum Leben erweckt. Ich bekam letzte Woche die erstaunliche Gelegenheit, mit Mr. Khan am Telefon zu sprechen und wir führten ein schnelles, fabelhaftes und lustiges Gespräch darüber, den Bösewicht zu spielen, Stunts zu machen und was seine Fans ihm bedeuten! Lesen Sie weiter um zu sehen, was DER Shah Rukh Khan sagt.

Was überzeugte Sie, die Fortsetzung des Films zu machen?
Beim ersten Film war die ganze Ideologie die, dass wir ein Risiko eingehen und einen Schritt nach vorne machen, in dem wir den Bösen am Ende des Films gewinnen lassen – nicht wie üblich den Guten. Das wurde tatsächlich akzeptiert, aber wir dachten nicht, dass wir einen weiteren Film daraus machen würden. Wenn Sie keine gute Geschichte zu erzählen haben, macht es keinen Spaß, einen Film zu drehen. Vor zwei, drei Jahren rief Farhan an und sagte, ‚weißt du was? Ich habe ein weiteres Drehbuch und ich denke, dass wir es zu einem weiteren Don Film verfilmen und wirklich Spaß haben könnten, indem wir den Bösen weiterentwickeln.‘ Das ist sehr aufregend. Wissen Sie, da gibt es dieses dunklere Element in uns allen. Wir bändigen es irgendwie aufgrund der Art, wie wir unsere Leben leben, aber es hat immer existiert. Es ist wirklich schön, eine Handlung aus der Sicht des Bösen zu sehen. Nachdem ich so viele aus der Sicht des Guten gemacht habe, ist das aufregend, wissen Sie. Don ist elegant. Er ist cool. Er ist jemand, der wir alle gern wären, aber wir können es nicht sein, weil es nicht gut ist, Don zu sein. Aber es kann nicht schaden, es zu tun, es kann nicht schaden, es zu sehen.

Wie war es, zurück in die Figur des Don zu schlüpfen und ihn wieder zu spielen?
Wir hatten diesmal mehr Freiheit, weil es eine Art Schreiben in unabhängiger Form war – nichts Feststehendes und ohne Verpflichtung als Remake. Ich denke, Farhan war sich ganz klar, was er tun wollte, nämlich die Einzeiler voran zu treiben und wir werden ihn, wie ich ständig sage, hagerer, bösartiger, klüger, erotischer machen. Er ist ein Typ, der keineswegs gut ist. Ich denke nicht, dass wir das Ziel hatten, das er irgendeinen ausgleichenden Faktor besitzt. Es ist wie bei der Figur in Schweigen der Lämmer, wo Sie wissen, das er ein gnadenloser Mörder ist, doch sind Sie von der ihn umgebenden Sinnlichkeit fasziniert Don hat all die Insignien, der Inbegriff dessen zu sein, was wir als macho betrachten – schnelle Mädchen, schnellere Autos, und einfach cool sein, trinken, Leute verprügeln… halt die Kindheitsfantasie jedes Kerls. (Lacht) Wissen Sie, es einfach noch mal zu erleben war wirklich cool, für Farhan und für mich.

Dieser hat viel mehr Action, und für einen Stunt sprangen Sie von einem Gebäude in Berlin …
Ja, sie lassen mich Sachen machen – ich arbeite hart für mein Mittagessen, für das ich manchmal nicht weggelassen werde. (Lacht) Ja, sie ließen mich von einem hohen Gebäude springen, das waren 400 Fuß oder so. Das war furchteinflössend, ganz sicher. Ich meine, es ist sicher, weil alles festgebunden ist und die Leute mir davor zeigen, wie man es macht, aber dennoch ist dieser Sprung zu machen! Eigentlich habe ich viele davon gemacht. Ich bin von einem 16-stöckigen Gebäude gesprungen. Ich habe einen aus 45 Fuß ohne Kabel gemacht. Aber jedes Mal, wenn Sie diesen Sprung machen müssen, ist es wie, ‚Warum zum Teufel tue ich das? Ich brauche das nicht zu tun.‘ Aber dann habe ich irgendwie das Gefühl, dass mich das Publikum in den letzten 20 Jahren hat glauben lassen, das ich fliegen kann und ich vertraue dem irgendwie. Wenn das Publikum denkt, dass ich fliegen kann, dann kann ich fliegen, daher werde ich das Risiko eingehen.
Die Action ist auch sehr schnell. Sie basiert auf einigen Techniken, die dem unbewaffneten Kampf nahe kommen. Das Gute daran oder der interessante Teil davon ist, dass es in der Kamera nicht aufgedreht wird; wir tun es live in diesem Tempo. Wir müssen auf den Sets viel trainieren. Weil es live bei diesem Tempo ist, kann es Ihnen manchmal Blutergüsse auf Ihren Armen und Beinen bescheren. Sie kehren zwar humpelnd zurück, aber Sie fühlen sich sehr cool. Das ist der Preis, den Sie bezahlen, um einen Actionfilm zu machen. Wenn es auf die Leinwand kommt, sieht das sehr cool und gut aus, daher sind Sie sehr stolz, dass Sie, yeah, im Stande gewesen sind, das zu tun. Wir als Schauspieler kommen dazu, diese Dinge zu erleben, die eine Menge Leuten nicht mal zu sehen bekommen. Das ist wirklich ein ziemlicher Segen.

Die Filmmusik ist wirklich cool und anders. Haben Sie eine Lieblingsnummer?
Ja, da gibt es ein Lied im Hintergrund, das zur Vorbereitung auf eine Gaunerei in dem Film gehört, es heißt ‚Hai Yeh Maya‘. Ich mag diesen Song wirklich. Ich halte ihn für sehr gut, gesungen wurde er von Usha Uthup. Und wir haben eine neue Version von ‚Main Hoon Don‘. Das Lied ist nicht in dem Film, aber wir machten ein Video daraus. Es könnte gerade im Netz sein, in den Trailern. Es ist anders in Szene gesetzt worden, wo Sie während der Action singen; es ist nicht wie tanzen, da Don nicht tanzt. Er ist zu cool, um zu tanzen. Ich mag dieses Lied sehr. Es gibt ein weiteres Lied mit Priyanka, das ich mag, das meiner Meinung nach nicht im Film ist, aber es ist im Abspann, ‚Dushman Mera‘. Wieder ist es eine ganz andere Nummer, wo die Art von Beziehung gezeigt wird, die sie haben, die Hassliebe, die in dem Film sehr intensiv ist. Jeder will den anderen töten, aber sie scheinen einander dennoch zu mögen.
Die Art, wie Farhan das Album gemacht hat ist anders als normalerweise in Hindifilmen. Sie basieren mehr auf der Emotion und dem internen Aspekt des Liedes anstelle von Stellung und Tanzen. Ich mag diesen Aspekt daran. Es ist eine andere Art von Musik. Ich weiß nicht, ob jeder nachvollziehen kann, dass es ein Album desselben Musikgenres ist, wie Sie es auf dem Album eines Solokünstlers haben… kein Filmsoundtrack. Das ist es, was es unterscheidet. So haben Sie in Hindisongalben normalerweise eine Ballade, Sie werden einen Rocksong haben, ein lustiges Lied, eine komische Nummer und ein trauriges Lied oder eine Sufinummer. Dieses gleicht einem normalen Musikalbum, das ein Sänger rausgeben würde. Das ist ein interessanter Aspekt.

Was bedeutet Ihnen die Unterstützung Ihrer Fans?
Sie bedeutet mir alles. Von außen, wo die Leute mich größtenteils auf der Leinwand oder bei einem Interviews im Fernsehen sehen, komme ich vielleicht nicht so dankbar rüber, wie ich für diese Tatsache bin, dass ich, egal wer ich bin, meine Kinder, meine Familie, meine Frau, egal, wofür ich seit den letzten zwanzig Jahren stehe, ganz klar darauf angewiesen bin und sie mir ganz eindeutig von den Leuten gegeben wird, die mich so sehr lieben. Ich komme nach Deutschland, und da sind Hunderte von Leuten. Heute sollte ich nach Patna kommen und es stehen lakhs von Menschen an der Straße. Ich reise nach London, da sind Leute. In Jumarakhesh hatten wir anderthalb lakh Menschen auf dem Platz. Das ist sehr ermutigend. Ich nehme die Verantwortung von all dem nicht auf mich. Ich denke nicht, dass es meinetwegen ist. Es ist so, weil ich Filme gemacht habe. Ich bin zufällig in den Filmen, und ich bin immens, ewig dankbar dafür, dass mir dieses Leben widerfährt. Der einzige Ehrgeiz meines Lebens ist, jeden einzelnen von ihnen zu treffen und sie zu umarmen, wenn mir das in diesem Leben möglich wäre.