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Why only a Feminist, I’d like to be a woman

Laßt uns das klarstellen: SRK weigert sich, als Feminist bezeichnet zu werden. Wenn Feminismus bedeutet, den Männern gleich zu sein, glaubt Shah Rukh Khan, daß wir zu tief zielen. In einem enthüllenden Gespräch mit Tanya Chaitanya verrät Bollywood’ s geistreichster Superstar, warum er glaubt, daß er was ändern kann, was er von seiner Tochter Suhana, der vielleicht angehenden Schauspielerin, erwartet, und den Grund, warum er seinen älteren Sohn Aryan anwies, immer sein Shirt anzubehalten!

Die Sache mit Shah Rukh Khan ist die, daß er sein Publikum zu gut kennt. Sie können mit einem Kübel Popcorn in einem dunklen Kinosaal sitzen oder vor Mannat nach einem Selfie schreien oder ihm mit eingeschalteten Rekorder in seiner Bibliothek gegenübersitzen, an jedem seiner Worte hängend – er wird Ihnen genau das geben, was Sie wollen. Ich bereitete mich auf den Mann mit den weltberühmtesten Augenbrauen, tadellosem Timing und nahezu perfektem Spiel mit Worten vor. Es ist der ahnungslose Bibliophile in mir, der von seiner eklektischen Sammlung von Bill Bryson, Murakami, historischen Texten und einer neuen Version der Gita (die ihm Jaya Aunty schenkte) völlig umgehauen wird. Fast höre ich seine Bitte nicht, mit dem Interview zu beginnen. Gespielt ärgerlich fordert er mich auf, statt dessen seine Bücher zu interviewen und verlegen starte ich den Recorder für den Raees Star.

Woher stammt Ihre Liebe zum gedruckten Wort?
Als ich ein Kind war, besorgte mir mein Vater russische Bücher, die waren damals billig, Rs 2 oder weniger. Von Rumi bis Ghalib, all das las ich wegen meines Vaters. Ich bin ein unersättlicher Leser und hänge nicht so sehr daran, nur richtige Bücher zu lesen – ich lese genauso gern auf dem Kindle.

Teilen Ihre Kinder Ihr Interesse am Lesen?
Meine Tochter Suhana (16) und mein Sohn Aryan (19) müssen erst alle Bücher in diesem Raum lesen (breitet die Arme aus, um die Länge und Breite seiner Bibliothek zu umfassen), bevor sie beruflich irgendwas anderes machen können.

Ich habe gehört, daß Suhana daran interessiert ist, der Schauspielerei nachzugehen – wie ist Ihre Einstellung als Vater?
Ich habe eine feste Meinung. Ich möchte, daß sie auf den Magazincovern ist wie all meine Heldinnen, trägt, was immer sie tragen möchte, sexy und wunderschön ausschaut. Ich möchte, daß sie sich attraktiv, schön und respektiert fühlt, und was noch wichtiger ist, ich möchte, daß sie hart arbeitet. Es gibt Tage, an denen ich niedergeschlagen bin – der einzige Grund, warum ich aufstehe und zur Arbeit gehe ist der Gedanke an sie. Ich habe an sie nur einen Auftrag: sie kann schauspielern, aber zuerst muß sie studieren.

Sie hat den Heimvorteil eines Schauspieler-Vaters, nicht wahr?
Suhana ist mehr an Theater interessiert und hat in Collegestücken mitgespielt. Das beste ist, daß sie die Schauspielerei nicht von mir lernen will. Sie will eine eigenständige Schauspielerin sein. Sie kann eine Schauspielere sein, wenn sie die Leidenschaft und den Mumm hat, fünfmal härter zu arbeiten und zehnmal niedriger bezahlt zu werden, als ich es tue, wenn sich die Zeiten für Schauspielerinnen nicht ändern. Ich will, daß sie erfährt, was meine weiblichen Filmpartner durchgemacht haben. Meine Tochter wird eine Schauspielerin sein wie sie, und ich will den Schmerz spüren.

Ist es schwer, passiv zu sein, wenn Ihr Kind Ihren Beruf in Betracht zieht?
Wissen Sie, um mir das Gefühl zu geben, involviert zu sein, bat sie mich aufzuschreiben, was ich fühle, wenn ich spiele, und sie wird es lesen, wenn sie aus dem College zurück ist. Sie probt für ihre Stücke, aber nie mit mir. Hin und wieder spricht sie darüber, wie damals, als sie in einem Stück einen Typen spielte und mir sagte, daß sie sich zu viel bewege. Instinktiv stand ich auf, um ihr zu zeigen, wie ich es tun würde, aber sie wollte das nicht. Sie sagt ganz klar, daß es ihr unangenehm wäre, von mir zu lernen, weil ich 25-30 Jahre Erfahrung habe und ihr die Dinge von oben nach unten erklären würde. Sie sagt, “Laß es mich so lernen, daß ich das Gefühl habe, daß ich mit dir auf derselben Ebene darüber diskutieren kann.” Ich finde das fair. Nichts würde mich glücklicher machen, als sie als Schauspielerin zu sehen.

Welche Lektionen des Lebens geben Sie Ihren Jungs?
Aryan wird die nächsten vier Jahre das Filmschaffen studieren, und mein jüngerer Sohn AbRam ist erst drei. Aber ich werde meine Söhne dazu erziehen, alle gleich zu behandeln, als Jungen werden sie keine Sonderprivilegien vor Mädchen haben. Manchmal bin ich ein wenig konservativ. Ich glaube, daß ein Mann nicht das Recht hat, in seinem Haus vor seiner Mutter, Schwester oder weiblichen Freunden oben ohne herumzulaufen. Ich sage Aryan, immer ein T-Shirt zu tragen.

Das ist ein bißchen viel.
Okay, aber wie würde sich Aryan fühlen, wenn seine Schwester Suhana ohne ein T-Shirt rauskäme? Wenn Sie sich unbehaglich fühlen würden, Ihre Mutter, Tochter, Schwester, Freundin ohne Klamotten zu sehen, warum sollten Sie voraussetzen, daß sie Sie oben ohne akzeptieren? Es hat nichts damit zu tun, Brüste zu haben oder – tu nichts, was ein Mädchen nicht tun kann.

Also Gleichheit auf allen Ebenen?
Ja, aber Gleichheit sollte keine Entschuldigung sein, Ihre Ritterlichkeit zu verlieren. Ich sage Aryan, daß das ‚Du’ nicht akzeptabel ist, wenn er ein Mädchen anredet. ‘Tu Pizza le aa’, ‚tu idhar aa’, so reden Sie Frauen nicht an. Zeigen Sie etwas Respekt. Jetzt hat es einen Punkt erreicht, als neulich mein kleiner Sohn AbRam mit der Nanny herumalberte und sie an den Haaren zog, war Aryan so aufgebracht, daß er sagte, ‘Laß ihn fünf werden und ich werde ihn erziehen!’

Sie klingen altmodisch.
Ich fühle mich sehr wohl unter den Frauen, mit denen ich arbeite. Aber ich stamme aus einer Familie, wo es dazugehört, dem Mädchen die Tür zu öffnen oder einen Stuhl für sie hervorzuziehen. Es bedeutet nicht, daß sie nicht auf sich selbst aufpassen kann, es bedeutet nur, daß Sie sich als Mann um sie kümmern. Ich habe viele trendige Filme verloren, weil ich mich weigere, in Filmen zu arbeiten, wo Frauen nicht respektiert werden. Adi (Regisseur Aditya Chopra) und ich streiten immer um Dialoge, wo ich in Punjabi zu meiner Mutter sagen soll, ‘Tu kya kar rahi hai.’ Wie kann ich meine Leinwand-Mutter mit ‚du’ anreden – doch sie zwangen mich dazu in Jab Tak Hain Jaan.

Das traurige ist, Shah Rukh, daß die indische Filmindustrie unter der Ungleichheit in der Geschlechterdarstellung leidet, sowohl qualitativ als auch quantitativ. Ihre früheren Filmpartnerinnen Madhuri Dixit Nene und Juhi Chawla sind zu Rollen als Schwägerin und Schwester verdrängt worden, während Sie weiter jüngere Schauspielern umwerben.
Madhuri, Juhi und Kajol sind solch schöne Frauen und wunderbare Schauspielerinnen. Ich bin ihretwegen ein Star, sie haben mir alles beigebracht, was ich weiß. Wann auch immer ich kann, versuche ich, sie in meine Filme zu holen. Aber wir müssen begreifen, daß dies letztendlich ein Geschäft ist, sosehr Sie es auch als kreatives Feld betrachten mögen. Es bezahlt die Rechnungen. Es ist in mancherlei Hinsicht ein Zwiespalt. Filme sind Kunst; Sie können es als kitschige, fantastische, ausgefallene, trendige, großartige und unverständliche Kunst bezeichnen – aber es ist Kunst. Und doch beruht diese Kunst nicht darauf, wie schön das Ergebnis ist, so wie eine Mona Lisa nur aufgrund ihres Lächelns beurteilt wird. Marktkräfte definieren die Kunst des Kinos. Eine Mehrheit des Publikums will jüngere Leute sehen. Die Leute definieren, was sie sehen wollen und die Filmemacher ziehen nach.

Sie haben darüber gesprochen, etwas zu ändern und darauf zu beharren, daß die Schauspielerinnen bei Ihren Filmen in den Credits vor Ihnen stehen. Aber die Lohnscala fällt noch immer erheblich zu Gunsten der Männer aus.
Lassen Sie es uns so betrachten. Ich kann mich an der Kinokasse nicht mit einem Salman Khan messen, keiner von uns kann das. Das ist die Wirklichkeit. In anderen Bereichen, wie bei einem männlichen oder weiblichen Piloten, werden beide gleich für ihre Arbeit bezahlt. So wird auch ein Designer, Arzt, Architekt, Chauffeur oder Ingenieur ohne Rücksicht auf das Geschlecht gleich bezahlt. Doch die Kräfte des Marktes diktieren unsere Bezahlung in der Filmindustrie, weil sie das Ergebnis an den Drehkreuzen definieren. Wenn wir gleiche Bezahlung fordern, wird auf die Schauspielerinnen viel Druck ausgeübt, den Film aus eigener Kraft zu verkaufen. Ich weiß, daß Schauspielerinnen fünfmal härter arbeiten und zehnmal geringer bezahlt werden als Männer. Auf meine eigene unbedeutende Weise habe ich darum gebeten, in den Credits ihre Namen vor meinen erscheinen zu lassen. Ich versuche, sie in meinen eigenen Produktionen so gut wie möglich zu bezahlen, ich habe Filme mit Regisseurinnen und Schauspielerinnen koproduziert. Ich glaube, daß ich was ändere. Ich betrachte eine Story immer vom Standpunkt einer Frau; stelle sicher, daß die Rolle der Frau gehaltvoll ist. Wissen Sie, daß mein Gang in Don dem einer Lady auf dem Laufsteg nachgestellt wurde? Und ehrlich gesagt halte ich es nicht für einen völlig aussichtslosen Kampf. Heute nehmen Deepika Padukone, Katrina Kaif und Priyanka Chopra wirklich gute Lohntüten mit nach Hause, mehr als einige Helden. Und sie verdienen sie. Ich weiß nicht, ob sie mehr nehmen als ich oder Salman, aber sie sind berühmt aufgrund ihres Wertes.

Werden sich die Dinge zum Besseren wenden?
Ich denke, daß der digitale Raum das Potential hat, etwas zu bewirken. Wenn eine Schauspielerin fünf Millionen Hits hat und ein Schauspieler zwei Millionen, werden sie auf dieser Grundlage bezahlt. Es wird wirklich transparent sein. Frauen können nahezu alles tun – von Romanze bis Action – ihre Stärke ist phänomenal, und das digitale Medium wird uns allen Klarheit darüber geben, wo wir wirklich stehen.

Sie haben in Gauri einen unternehmungslustigen und kreativen Partner. Was denken Sie, ist ihre Stärke?
Ich kenne Gauri, seit sie 14 ist, es sind jetzt also mehr als 35 Jahre, die ich sie kenne. Es ist ein schwerer Job, mit einem Schauspieler zu leben. Sie können sie nicht mal mitbesitzen; Sie bekommen nur einen kleinen Anteil. Die Welt besitzt mich. Mit mir zusammen aus oder in ein Restaurant zu gehen, bedeutet, den Leuten ausgesetzt zu werden, die meine Zeit wollen. Ich bringe eine Menge unerwünschten Ärger in das Leben meiner Familie. Sie werden provoziert, ihre Privatsphäre wird ihnen entrissen, und sie können nicht mal erwarten, daß ich normale, simple Dinge mache wie einen Spaziergang. Ich bin dieses große, nicht so schöne Mal auf dem Gesicht, daß zu lieben Sie gelernt haben. Und Gauri hat mir diesen Raum gegeben, ohne jemals eine große Sache daraus gemacht zu haben. Wenn manchmal schreckliche Dinge über meine Familie gesagt werden, fühle ich mich verantwortlich. Wenn ich mich im Wankhede Stadion schlecht benehme, bin ich es, der sich schlecht benimmt, nicht meine Kinder – Ich konnte nicht mal meine eigene Tochter und ihre Freunde beschützen. Daher respektiere ich Gauri dafür, ihre Identität zu wahren und den Störfaktor zu dulden, den ich in ihr Leben bringe. Ich wäre an ihrer Stelle nicht dazu fähig gewesen.

Hat Ihre Mutter jemals Gauri getroffen?
Wir waren eine offene Familie und ja, meine Mutter hat Gauri ein paar Mal getroffen, wenn sie von der Schule nachhause kam. Gauri war das einzige Mädchen, das ich traf und unsere Familie war recht cool diesbezüglich.

Woher kommt diese Sensibilität?
Sie kommt von dem Erlebnis, eine starke Frau wie meine Mama so viel durchmachen zu sehen. Nachdem mein Vater, Meer Taj Mohammad, eine Reihe von geschäftlichen Fehlschlägen erlitten hat, trat meine Mutter, Lateef Fatima, vor und wurde Amtsrichterin, die sich mit jugendlichen Straftätern befaßte. Mein Dad war Indiens jüngster Freiheitskämpfer, eine sanfte Seele, der nicht mal daran dachte, um irgendwelche Gefallen zu bitten. Meine Mutter war eine praktische Frau, die ein kleines Restaurant führte, eine Ölagentur besaß, soziale Themen aufnahm und es sogar schaffte, ein Stipendium von Oxford zu bekommen. Sie arbeitete hart für meine Schwester und mich, und am Ende starb sie an Erschöpfung.

War Ihre Mama der Katalysator hinter Ihrem Wechsel vom englischen Theater ins Fernsehen und schließlich zu Hindi-Filmen?
Mein Vater starb, als ich 14 war. Mama pflegte, sich nach einem harten Arbeitstag Filme auf dem Videorekorder anzusehen – größtenteils mit Biswajit oder Shammi Kapoor – während meine Schwester und ich ihre Füße massierten. Im Alter von 18 bis 25 war jeden Abend Filmabend für uns. Ich war jedoch ein wenig snobistisch, ich, der ich die Barry John Theaterklassen in Delhi mit meinem Birmingham-meets-Bathinda Akzent besuchte, und glaubte, daß ich für Filme zu intellektuell war. In der Heimatstadt meiner Mutter, Mangalore, hatte Jackie, der Sohn unseres Nachbarn, dem Komiker Mehmood sahab, diese große, ausgefallene Videokamera. Meine Mama bat ihn, mich aufzunehmen und er sagte zu ihr, daß ich weder hübsch noch fotogen sei. Sie war ziemlich deprimiert. Dann wollten wir eines Tages in Delhi umziehen und sie schaute sich Häuser an und erwähnte gegenüber dem Vermieter ihren Sohn, den Schauspieler. Der Vermieter sagte, daß sein Schwiegervater, ein Colonel Kapoor, zur Zeit eine Fernsehserie mit dem Titel Fauji mache und ich vielleicht Glück mit einer Rolle haben könnte. Ich bekam zuerst eine kleine Rolle, die ich nicht annahm und dann die Rolle, die an den Sohn von Colonel Kapoor gehen sollte, da der auch der Kameramann war. Daher ja, es war mehr der Traum meiner Mutter, mich auf der Leinwand zu sehen.

Sie hatten die ganze Zeit starke Frauen um sich, wie Ihre Mama, Schwester, Frau, Tochter und Mitarbeiter – würden Sie sich als Feminist bezeichnen?
Ich möchte eine Frau sein. Physisch bin ich es nicht. Geistig und emotional, möchte ich eine sein. Manchmal ist da ein Teil in mir, der, wenn ich Feministinnen kämpferisch werden sehe, zu Ihrer Unterstützung antreten möchte. Ich denke nicht, daß Frauen schwach sind, aber ich bin der Typ Mann, der für eine Frau seine Jacke ausziehen und über eine Pfütze legen würde, damit sie darüber gehen kann.

Feminismus bedeutet einfach Gleichheit.
Wenn Feminist zu sein, Gleichheit bedeutet, dann bin ich keiner. Ich glaube, daß Frauen mehr sein sollten als wir. Wenn Sie danach trachten, uns gleich zu sein, ist Ihr Ziel zu niedrig – Sie machen sich kleiner. Von der Schaffung von Leben, tagtäglich so viel Scheiße auszuhalten und es als ihre Stärke einzusetzen bis hin zum einfachen Akt, einen Personenzug zu betreten, ausgenutzt zu werden, einen Job wegen Ihres Geschlechtes nicht zu bekommen – es ist schockierend, wie viel Frauen jeden Tag aushalten müssen. Wir als Männer sollten alle erfahren, wie es ist und dennoch stark zu bleiben. Wenn sich einer meiner Söhne jemals bei einer Frau schlecht benimmt, werde ich ihn einen Kopf kürzer machen.