Autsch. Autsch. Autsch. Das tut weh. Da sind endlich mal die beiden Superstars Shah Rukh Khan und Sridevi in einem Film und dann das. Eine absolute Verschwendung von Talent und Material, von der Zeit ganz zu schweigen. Dabei ist die Story eigentlich ganz interessant und hätte einen großartigen Film abgeben können.
Sridevi spielt die schwangere Anwältin Geeta, die ihren Beruf an den Nagel gehängt hat und fünf Todeskandidaten, die für den Mord an einem Beamten hängen sollen, mit Hilfe ihres Bruders Raghbir Singh (Kiran Kumar), der in dem Gefängnis arbeitet, zur Flucht verhilft und sich mit ihnen in einem abgelegenen Anwesen versteckt. Die fünf Jungs, Kishan (Harish), Kevin (Ronit Roy, Khan (Sudesh Berry), Karta (Ravi Kissen) und Kabir (Mohnish Behl) sind störrisch, da sie nicht wissen, warum ihnen die Flucht ermöglicht wurde und rebellieren. Doch erst nach einem missglückten Fluchtversuch der Fünf und mehreren Plänkeleien erklärt Geeta ihnen endlich den Grund für ihr Handeln und wofür sie sie braucht.

Spoiler!!!

Geeta war glücklich mit Major Arjun Singh (Shah Rukh Khan) verheiratet und beide erwarteten freudestrahlend ihr erstes Kind. Doch dann wird Arjuns Schwester Gayatri (Neena Sofia) von dem örtlichen Tyrann und religiösem Oberhaupt Naagraj (Danny Denzongpa), dessen zweites Standbein der Waffenschmuggel ist, misshandelt und Arjun muss eingreifen. Dabei wird er auf  höchst grausame Weise umgebracht, was Gayatri mit ansieht und daraufhin den Verstand verliert. Daher fällt sie auch als Zeugin aus und Naagraj kommt ungeschoren davon. Infolgedessen gibt Geeta ihren Beruf auf und sinnt auf eigene Faust auf Rache.
Was soll ich viel beschönigen, der Film ist einfach nicht gut. Vielleicht lag es an der mangelnden Erfahrung des debütierenden Regisseurs Raam Shettys, denn der ganze Film ist schlicht und einfach schlecht umgesetzt. Sei es der Einsatz der Kamera, die Beleuchtung, die visuellen Effekte usw. Die darstellerischen Leistungen der Hauptfiguren sind da zwar besser, aber sie bekommen nicht wirklich eine Chance, sich zu entfalten. Shah Rukh absolviert hier einen ausgedehnten Gastauftritt, dem man auch ansieht, dass er sich zumindest Mühe gegeben hat, das Beste rauszuholen. Er hat ein paar witzige Szenen und zwei Lieder, eines in echter Gestalt und das zweite als Traumsequenz, und taucht in einem dritten als Geist auf. Er darf einmal schön gestellt sterbseln und dann ziemlich laut, brutal und blutig auch in echt. Sridevi hat etwas mehr zu tun, allerdings auch nur mehr in physischer Hinsicht. Zu Pferd mit dem Baby auf dem Rücken und einem Säbel in der Hand macht sie was her. Ihre lustigen und romantischen Szenen mit Shah Rukh aus glücklichen Zeiten sind nett und zeigen das Potenzial, das hier vergeudet wurde.

Danny Denzongpa bleibt in seiner glaubhaft dargestellten und stark überzeichneten negativen Rolle noch am ehesten im Gedächtnis. Dagegen bleiben die fünf Jungs einfach blass und ohne Wiedererkennungswert, die ausgedehnten Szenen ihrer Flirtereien sind einfach Verschwendung an Filmmaterial, da ihnen ein kleiner Affe eh meistens die Show stiehlt.
Die Story ist wie schon gesagt eigentlich vom Ansatz her interessant, wird aber ziemlich plan- und lieblos umgesetzt. Da sind Logiklöcher drin, dass nicht mal meine ausgewachsene Elefantenherde sie schließen könnten. Das die Rache vorhersagbar ist, ist dabei noch die kleinste Sünde. Die Nebenhandlungen sind unnötig und langatmig, die Aktionen der Protagonisten unausgereift und unüberlegt. Sie haben oft gar keinen Plan, was sie wo eigentlich wie tun sollen und scheinen nur dazustehen, um ihren Text aufzusagen. Das Rachemotiv hält diesen Film zwar zusammen, insgesamt wird dem Zuschauer aber zuviel menschliche Dummheit und Unausgegorenes zugemutet.

Da sind die Actionszenen noch mit das Beste am Film. Shah Rukhs Prügel und Sterbeszene hinterlassen wie gewöhnlich selbst bei den Hartgesottenen einen bleibenden Eindruck, er hat einfach eine Kunstform daraus gemacht. So idiotisch das auch klingt. Erwähnenswert hier auch Sridevis Scherbentanz, der frösteln lässt.
Der Rest der Musik ist ganz okay. Zwar nicht die Ohrwürmer und Hits, aber doch ganz passend für den Film. Am besten ist noch Shah Rukhs eingängige Nummer Main To Hoon Paagal Munda.
Alles in allem hat auch dieser Film so seine Momente und so hat sicher auch Shah Rukh seine Gründe und eine spezielle Szene gehabt, die ihn dazu brachten, ihn zu machen. Nur aus dem Grund respektiere ich auch seine nicht so guten Filme in seiner Filmographie und auch dieser Film landet hin und wieder in meinem Player. Auch wenn der Vorspulknopf dabei Überstunden schiebt und sich der Film auf gut die halbe Laufzeit reduziert, sollte man ihn sich zumindest einmal ansehen, schon um mitreden zu können und sich eine eigene Meinung zu bilden.