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February 4, 2010

Wofür soll ich mich entschuldigen, fragte Shah Rukh

London, 3.Februar: Shah Rukh Khan, der an dem Tag in London war, als in Mumbai Aktivisten der Shiv Sena Poster von My Name is Khan abrissen, sagte, dass er bereit wäre, sich zu entschuldigen, aber nur, wenn seine Kritiker ihm sagen könnten, wofür er sich entschuldigen solle.
Flankiert vom Regisseur Karan Johar und Filmpartnerin Kajol schaffte es Shah Rukh, seiner Sache treu zu bleiben, auf die beschwichtigendste Art und Weise wie möglich.

Shah Rukh wurde bei einer bis auf den letzten Platz besetzten Pressekonferenz über die Drohungen der Shiv Sena Führer gefragt, die davor gewarnt haben, dass sie nicht erlauben würden, den Film vorzuführen, es sei denn, dass er sich für seine Bemerkungen entschuldigte, den Ausschluss pakistanischer Spieler von der IPL zu bedauern.
„Was ich sagte, hatte keine Verbindung mit einer Person oder einer Gruppe von Leuten“, sagte er. „Was ich sagte, traf auf jede Person aus (aufgezogen in der Kultur) Indien, Pakistan, Bangladesch zu – so wie ich erzogen worden bin. Mein Land ist schön, ich bin sehr stolz darauf. Ich bin sehr stolz, dort geboren worden zu sein. Ich wünsche mir, dass die Leute in mein Land kommen und an der Güte meines Landes teilhaben. Wenn das falsch ist, dann lernen meine Kinder die falsche Dinge (in der Schule)“, sagte Shah Rukh.
Er erklärte, dass das, was er gesagt hatte, „kein Äußerung gegen irgendjemanden sei. Ich habe gesagt, von dem ich glaube, dass es wahr ist. Es ist nicht schön für einen Hindifilmhelden, der als Ikone betrachtet wird, das zu sagen, aber die Einsätze sind sehr hoch.“
Shah Rukh entschuldigte sich, allerdings bei seinen Kollegen vom Film. „Es tut mir sehr leid, ich möchte mich bei Kajol und meinen Geschäftspartnern entschuldigen – wegen dem, was ich sage, oder woran ich glaube, wird ihr Film beeinträchtigt. Ich habe keine Ahnung, wie das zu ändern ist.“
Er fuhr fort: „Ich bin sehr glücklich, der Welt meinen Film zu bringen, ich bin sehr glücklich, mit dem Publikum zu interagieren.“
Es gab einen emotionalen Moment, als er zugab: „Ich bin sehr traurig (über diese Kontroverse) – und das ist kein Jetlag. Ich bin sehr traurig, weil das ein ganz besonderer Film ist. Ich weiß nicht, warum es (meine Kommentare) persönlich genommen werden sollte. So ist es nicht gemeint.“
In seiner Art schaffte es Shah Rukh, die Shiv Sena auf dem falschen Fuß zu erwischen. „Ich weiß nicht, warum es so viel Konfusion über das gibt, was ich gesagt habe. Ich habe keine Ahnung, warum es die geben sollte. Wenn Sie unterschiedliche Ideen haben, haben drei Menschen unterschiedliche Standpunkte (diskutieren sie es). Ich habe auf keine Partei oder Gruppe oder Person abgezielt – ich erwähne keine Namen. (Es war) etwas, was ich über mich sagte und über das, woran ich glaube. Ich denke, dass 99.99 Prozent der Inder mir zustimmen. Ich kenne die Probleme nicht, worum es geht, ich weiß nicht, was es ist, erwartet man von mir zu bereuen… (erwartet man von mir zu sagen), dass ich nicht will, dass jemand in mein Land kommt, ist alles falsch, was mir von meinem Vater beigebracht worden ist, der ein Freiheitskämpfer für dieses Land war, lernen meine Kinder das falsche?“
Er appellierte an die Inder überall auf der Welt: „Ich habe keine Ahnung, was die Leute möchten, das ich es sage. Wenn das (oben genannte) ist, was sie wollen, dass ich es sage, werde ich es sagen. Wofür muss ich mich entschuldigen? Wenn mir das jemand erklärt und ich was Falsches getan habe (werde ich mich entschuldigen). Ich habe das in der Vergangenheit schon getan… Ich habe mich bei einem Segment einer moslemischen Gruppe entschuldigt (weil sie das Gefühl hatten), das ein Lied von mir falsch war. Wann auch immer ein Film von mir rausgekommen ist, ist er nie mit der Absicht erschienen, irgendjemandes Gefühle zu verletzen, und ich hoffe, dass es nie geschehen wird. Wenn ich Unrecht habe, möchte ich mich entschuldigen.“
Er betonte erneut: „Jemand wird mir erklären müssen, was falsch ist – die Leben und die Zukunft so vieler Leute hängen davon ab. Ich bitte nur jeden, ‚Lasst einfach den Film in Ruhe und befasst euch mit dem, was ich sagte‘.“
Findet er es ironisch, dass in Mumbai seine Loyalität in genau dem gleichen Moment in Frage gestellt wird, wo Akademiker der Universität Wien ein ganzes Seminar über die Bedeutung von Shah Rukh Khan als Symbol all dessen, was das Beste an Bollywood und Indien sei, geplant wird, wurde er gefragt.
„Es macht mich sehr demütig“, antwortete er. „Mir wird viel mehr Liebe gegeben, als ich verdiene, ebenso viel mehr Bedeutung dem Negativen, das ich abbekomme. Ich bekomme es nie richtig hin – ich bekomme entweder zu viel oder zu wenig, und das ist das Schöne dran, ein Superstar zu sein. Manchmal bin ich sehr, sehr glücklich und manchmal sehr, sehr traurig. Ich bin nie normal gewesen. Wenn Sie fragen, ‚Wie fühlt es sich an, ein Superstar zu sein?‘ es ist sehr, sehr unausgeglichen.“