Everything I do…

Anuradha Choudhary

Sie ist in heiterer Stimmung. Und eitel Sonnenschein. Star Make Up Künstler Mickey Contractor prüft seiner Hände Arbeit im Spiegel, während sie mit einem Freund sprechend vor Lachen zusammenbricht. Es ist einer dieser seltenen faulen Tage auf den Sets von Siddhart Malhotra’s Stepmom.
Die Dinge bewegen sich gemächlichen Schrittes. Und das ist ganz in ihrem Sinn. Die Aufnahme verlangt, dass sie ihrer Tochter bei einer Jahrestagsfeier in der Schule zujubelt. Kein  ernsthaftes Zeug. Das ist auch in Ordnung. In der Zwischenzeit sind Olafur Grinsson, der Präsident Islands, und seine Frau, selbst erklärte Hindifilmfans, im Studio eingetroffen, um sie in Aktion zu erleben. Und auch damit hat sie kein Problem. Die Anwesenheit einiger hundert Collegestudenten, die bei ihrem bloßen Anblick kreischen… Sie haben es erraten, auch damit hat sie kein Problem. Ihre Jovialität spiegelt sich im relaxten Ambiente des Sophia College wider.

So ist es immer mit Kajol. Diese brandyfarbenen Augen sind so lebhaft; sie könnten gut im Pixar Studio erschaffen worden sein. Ja, es liegt eine Vorahnung in der Luft. Mein Erregungsgrad ist hoch, weil sie nach acht Jahren für MNIK wieder mit Shah Rukh Khan und Karan Johar zusammenarbeitet. Mit Karan Johar zu arbeiten ist natürlich wie ein Heimspiel für Kajol. Es ist eine Heimkehr, über die sich das ganze Land freut. Sie weiß das, spielt es aber herunter, wie es ihre Gewohnheit ist.
Nachdem sie den Präsidenten getroffen, den Studenten gewunken und ein Radiointerview gegeben hat, ist sie viel ruhiger. Sie bestellt ihre soundsovielte Tasse Kaffee des Tages und grinst, „Ich hab mich so an dieses Zeug gewöhnt. Aber ich liebe es. Ich denke nicht, dass ich das Kaffeetrinken aufgeben kann.“

Sie ruft nach Percy, ihrem Fahrer und bittet um etwas Erdnussbutter. Und die kommt prompt. Während sie sie von ihrem Löffel ableckt, konzentrieren wir uns auf sie. Ein nachdenklicher Ausdruck verdunkelt diese Augen. Und sie beginnt, „Ich denke, dass ich heute viel ruhiger bin, viel reifer. Ein besserer Mensch. Viel konzentrierter, als ich es während KKHH oder K3G war. Und ich hoffe, dass ich eine bessere Schauspielerin bin, als ich es damals war.“
Sie bestreitet jedoch, dass es einen Zusammenhang zwischen dem gibt, ein besserer Mensch und eine bessere Schauspielerin zu sein. „Die Schauspielerei ist eine Fertigkeit“, informiert sie mich. „Üben Sie und Sie werden besser. Ein guter Mensch zu sein, hat nichts damit zu tun. Ein guter Schauspieler zu sein, hat alles mit dem gelebten Leben zu tun. Ihre Erfahrungen machen Sie zu einem besseren Schauspieler. Aber es hat nichts damit zu tun, ein guter Mensch zu sein. Einige der besten Schauspieler waren als durchgeknallt bekannt. Da gibt es wirklich keine Verbindung.“
Hmmm. Interessant. Da MNIK der Grund ist, warum sie mich eingeladen hat, taucht der Name des Films in dem Gespräch auf. Ihre Augen leuchten, als sie mir erzählt, dass es eine einzigartige Liebesgeschichte ist. Es geht um Menschen, die ihre Liebe beweisen müssen. „Es ist sehr selten, jemanden zu finden, der bereit ist, seine Liebe zu beweisen. Das ist das einzigartige an dieser Liebesgeschichte“, informiert sie mich. Die Schlichtheit dieser Liebe ist es, was sie gepackt hat. Während sie die Herzensdinge erläutert, will ich wissen, ob es für eine normale Frau möglich ist, sich in einen Kerl zu verlieben, der wie im Film gezeigt unter Autismus leidet. Sie sagt, dass es sehr wohl möglich ist. Wirklich?

„Wie prognostizieren Sie Liebe?“ fragt sie. „Werden Sie sagen, ich werde mich in einen Mann verlieben und habe dann eine Liste von Kriterien? Und nur wenn alle Kriterien erfüllt sind, werde ich mich verlieben. So funktioniert das nicht. Es gibt keine Checkliste. Sie verlieben sich nicht so. Die Liebe ist tatsächlich eines der wenigen Dinge, die unvorhersehbar sind. Sie können nicht voraussagen, in wen Sie sich verlieben werden oder nicht. Diese Dinge passieren einfach. Wenn Sie den Film sehen, werden Sie es erkennen. Es passiert auf natürliche Weise.“
Sie sagt, die größte Herausforderung, der sie bei der Arbeit an MNIK gegenüberstand war, wie man es nicht herkömmlich spielte. Sie wollte es nicht im Modus von K3G spielen. „In K3G passte jede Szene auf eine charakteristische Art und Weise hinein. Wir wussten genau, was wir taten. Hier wussten wir irgendwie nicht, was wir taten. Vielleicht wussten wir, was wir taten, aber wir wussten nicht, wie es auf der Leinwand umgesetzt würde. Es gab in jeder Szene ein Element der Unvorhersehbarkeit. Ich muss sagen, dass Shah Rukh die meisten Szenen sehr gut handhabte. Er erwischte Sie einfach unvorbereitet damit, er pflegte plötzlich zu lachen oder irgendetwas tun, und es wurde zu einem Moment.“
…Khan ist für Kajol definitiv eine Abweichung von der Routine. Ebenso wie es das für jeden im Team ist. Das ist der Grund, warum der Film ihre Zuneigung gewinnt. Und dennoch frage ich mich, ob das Publikum, das mit der romantischen Grundnahrung aus DDLJ und KKHH aufgewachsen ist, diese etwas andere Liebesgeschichte akzeptieren wird. Kajol hat jedoch keine solchen Bedenken. „Ich denke nicht, dass wir das Publikum irreführen. Der Trailer sagt Ihnen, dass etwas anders ist an dem Film. Und ich glaube, so lange es ein guter Film ist, so lange wir unseren Wert als Schauspieler bewiesen haben, als Regisseur, als Team, wird das Publikum es akzeptieren. Ich denke nicht, dass irgendjemand aufstehen und mujhe mere paise wapas chahiye sagen wird (ich will mein Geld zurück). Wir führen Sie nicht in die Irre, indem wir sagen, dass das ein weiterer KKHH ist.“

Sie sagt, dass für Karan Johar MNIK ein Sprung ins Ungewisse ist. „Es ist etwas, das er vorher nie versucht hat“, betont sie. „Das ist nicht sein Ding. Es ist etwas, worin er völlig unerfahren ist. Es ist fast ein neuer Anfang für ihn. Es gab ein bestimmtes Muster in all den Filmen, die er bis jetzt gemacht hat. Dieser Film ist völlig anders. Wenn Sie es mit irgendeinem seiner früheren Filme vergleichen, werden Sie denken, es ist von jemand anderem. Das Thema, die Technik, selbst die Art, wie die Szenen zusammen fallen, ist für ihn alles eine Abweichung vom Üblichen. Es ist sozusagen ein ganz eindeutiges Muster. Es zeigt die Art, wie er jetzt denkt. Es gibt eine Klarheit der Vision. Alle Spinnweben scheinen verschwunden zu sein.“
Ich frage mich, ob sie ebenso nervös ist wie der Regisseur selbst, der immer nervöser wird, während sich der Tag der Entscheidung nähert. Sie kichert dazu. Nein, sie ist nicht nervöser, als sie es gewöhnlich vor der Veröffentlichung eines Films ist. „Karan ist immer nervös, vor jedem seiner Filme“, gluckst sie. „Er war ein Wrack während K3G. Er hört auf, über jeden zu meckern, als sein Film vor der Veröffentlichung stand. Er beginnt, jeden Film zu loben, den er sieht. Er ist immer vorsichtig bei dem, was er sagt. Er will nicht mal für einen Kommentar aufgenommen werden. In der Hoffnung, dass im Gegenzug jeder seinen Film loben wird.“