Rider on the Beat

Der IPL läuft. Und Shah Rukh Khan wehrt die Googlies (gedrehter Ball beim Kricket) von Anuradha Choudhary mit direkten Schlägen ab

Der Weg ist bereitet. Wenn es um die Einbringung der Unterhaltung ins Kricket geht, gibt es wirklich nichts Größeres als die IPL. Schon längst werden neue Gleichungen auf dem Spielfeld aufgestellt und die alten aufs Abstellgleis verbannt. Und Shah Rukh Khan ist erpicht darauf, in diesem Jahre einige seiner eigenen aufzustellen. Als Eigentümer der Kolkata Knight Riders hofft er, dass seine Mannschaft besser als im letzten Jahr spielen wird. Das Marketing und die Werbung laufen auf Hochtouren. Und jetzt ist die Mannschaft dran. Shah Rukh Khan weiß dass besser als jeder andere. Darum überlässt er nichts dem Zufall… Ja, er geriet wegen seines Konzepts der vier Kapitäne in die Kritik, für seine Bemerkungen über Sunil Gavaskar… Der Superstar besteht jedoch darauf, dass er falsch verstanden worden ist.
Im Augenblick taucht er in Südafrika ins Kricketfieber ein. Feuert seine Mannschaft an, stachelt sie an, besser zu spielen, spricht mit den Jungs, lockt sie aus der Reserve. Die anfängliche Euphorie des Turniers hat dem ernsthaften Wettkampf Platz gemacht… Das Spiel läuft. Im privaten Bereich hat er mit Aamir Khan Frieden geschlossen. Er sagt, dass er über kleinliche Konkurrenz und Einzelkämpferaktionen hinaus ist. Er hat seine Dämonen gezähmt…
Während sich die Kolkata Riders draußen austoben, findet Shah Rukh Khan eine ruhige Ecke in seinem Badezimmer, um mit Filmfare zu sprechen. Obwohl das Gespräch zuweilen ein wenig gedämpft klingt, ist SRK wie üblich eloquent. Kontroversen klärend und Tatsachen so nachdrücklich darlegend, wie nur er es kann… Auszüge:

Wie tangierte Sie die Verlegung der IPL?
Es betrifft uns emotional. Ich wünschte wirklich, dass die IPL2 in Kolkata stattfinden würde. Der Rausch, die Tollheit und die Leidenschaft, die in diesem Stadion abgeht, ist etwas, was man sehen muss, um es zu glauben. Kolkata ist es, wo wir hingehören, wo wir anfingen, worum es bei diesem Team geht. Ich vermisse das wirklich. Trotz der ganzen hektischen Geschäftigkeit und der organisatorischen Probleme, des Hin und Herreisens, war es immens unterhaltsam. Das ist das, was man ganz deutlich vermisst. In Südafrika habe ich als Lizenzeigner nicht viel zu tun. Alles wird zentral kontrolliert, deshalb muss unsere Mannschaft nicht herumrennen. Normalerweise liegt Kolkata in der Zuständigkeit der Knight Riders. Jetzt haben wir nichts zu tun. Wir gehen nur hin und schauen uns die Spiele an.

Ist es wirklich so einfach?
Klar müssen Entscheidungen getroffen werden. Und wir müssen die Mannschaft vermarkten. Das ist Südafrika, darum ist es sicher etwas schwierig umzusetzen, aber ich habe aufgrund der Filme einen Vorteil. Wie gestern, da machten sie eine Parade und jeder stand da mit den Plakaten der Kolkata Knight Riders. In Gegensatz zu einigen der anderen Teams genießen wir einen Vorteil. Abgesehen davon gibt es nicht viel Marketing; es ist völlig anders als in Indien. Die Fernsehausstrahlung wird unverändert laufen. So weit es die Arbeit betrifft, ist es für uns wie Urlaub. Ich kriege mehr Zeit mit der Mannschaft, als zuhause in Indien.

Wer macht dann die Organisation?
Der Zentralausschuss der IPL und Cricket South Africa. Sie wissen, dass wir hier fremd sind, die Austragungsorte weit auseinander liegen und dass wir nichts über diesen Ort wissen. Deshalb organisieren sie alles und sie sind besser organisiert. Sie halten uns auf dem Laufenden bei Dingen wie, wie viele Sitzplätze uns zugeteilt werden. Alles ist so zentralisiert, das wir keinerlei Kalkulationen aufstellen müssen. Selbst die Kartenverkäufe sind zentralisiert. Am Ende des Turniers wird die IPL uns sagen, wie viele Eintrittskarten insgesamt verkauft wurden und uns entsprechend auszahlen.

Welche Lektionen lernten Sie von der ersten IPL Saison?
Eigentlich eine ganze Menge. Erstens, dass Sie die Arbeit in der Firma aufteilen müssen. Es ist ein schwieriger Job. So gibt es eine Gruppe von Leuten, die sich mit dem ganzen Kricket und der Mannschaftsführung befassen. Das zweite Team übernimmt die Verwaltung und das dritte Marketing und Sponsoring. Daher ist diese Lizenz in drei Teile aufgeteilt. Wenn es ums Kricket geht, können wir nichts sagen, da die Trainer und die Spieler wissen, wie man T20 spielt und neue Strategien ausgearbeitet haben. Im Laufe des Jahres haben wir auf der Suche nach neuen Talenten Kricketcamps besucht, die jetzt die Basis der Knight Riders bilden. Ich möchte ihnen die Chance zu spielen geben. In der ersten Saison wählten wir klar die erfahrenen Spieler aus. Jetzt nehmen wir unbekannte Spieler aus ganz Indien. Wir werden sie für ein Jahr trainieren, in jedem Jahr.
Das Feld ist hier in Südafrika anders, aber dieser Aspekt gehört zu den Kricketoperationen, daher werden sie sich damit beschäftigen. Jedes Jahr hängt nicht nur eine Menge davon ab, wie gut Ihre Mannschaft spielt, sondern auch, wie Sie Ihre Mannschaft vermarkten und wie Sie Sponsoren bekommen, abhängig von der Leistung. Sie können es nicht in einem Jahr richtig hinbekommen; Sie brauchen mindestens drei Jahre, da Sie, egal wie viel Sie planen, nur 40 Tage haben, um die Dinge auszuprobieren.

Das Konzept mit den vier Spielführern bekam viel Kritik.
Eigentlich weiß noch keiner, was dieses Konzept mit den vier Spielführern ist. Sie nehmen einfach an, dass es vier Kapitäne auf dem Spielfeld geben wird. Oder das es in jedem Match einen anderen Kapitän geben wird. All diese Annahmen sind falsch. Es ist eine Strategie, die sich John Buchannan ausgedacht hat und die Leute werden es verstehen, wenn sie es in der Praxis sehen. Die Leute sind immer bereit, etwas zu überstürzen, ohne das Konzept zu verstehen, nur weil es so genannte Kapitäne sind.
Wir haben uns dafür entschieden, vier Chefs für verschiedene Bereiche aufzustellen. Es wird eine Person geben, die abseits des Spielfelds (nicht auf dem Spielfeld) Informationen über das Werfen geben wird, eine weitere Person wird Information über das Schlagen geben, noch eine weitere über das Fangen. Und es wird einen Kapitän auf dem Spielfeld geben, der eine Wahl treffen wird, basierend auf den ganzen Informationen, mit denen er versorgt worden ist. Im Moment hat niemand das Konzept auch nur verstanden und sie bilden sich bereits Meinungen. So weit es uns betrifft, scheint es bei uns zu funktionieren. Eigentlich sollte es nicht vier Kapitäne genannt werden, sondern kollektives Strategietraining. Wir haben keine vier Kapitäne; es ist hirnrissig, vier Kapitäne auf dem Spielfeld zu haben. Wir haben Kapitäne für jede Abteilung, die dem Kapitän auf dem Feld Rückmeldungen geben werden. Es gibt nur einen Kapitän auf dem Spielfeld.

Ich glaube, dass Sie sich bei Sunil Gavaskar entschuldigten, ist das wahr?
Ich habe niemals gesagt, dass er sich eine Mannschaft kaufen sollte. Ich sage das zu jedem, der mir erzählt, wie ich diese Mannschaft zu führen habe. Wenn Sie etwas ausprobieren wollen, dann legen Sie los, kaufen Sie sich eine und machen Sie es. Gavaskar ist eine Größe im Cricket und er hat einen Standpunkt, der auch von 95 Prozent der Menschen in diesem Land geteilt wird – dass die Theorie der mehrfachen Kapitäne falsch ist. Wir haben diesen Standpunkt eingenommen. Aber was auch immer sein Rat über die Führung der Mannschaft ist, er weiß nicht, wie viel Geld wir ausgeben und warum wir was machen. Deshalb rief ich ihn an und sagte ihm, dass er es nicht missverstehen sollte. Ich sagte niemals, dass er eine Mannschaft kaufen sollte. Ich sagte es nur in derselben Konferenz, darum nehmen die Leute an, dass ich es zu Gavaskar sagte. Ich rief ihn an und sagte ihm, ich entschuldige mich, wenn Sie es missverstanden haben, warum sollte ich Ihnen sagen, eine Mannschaft zu kaufen?

Es wurde wirklich ein wenig hässlich.
Es kam so unhöflich rüber. Ich sagte es nur im selben Gedankengang. Gavaskar hat einen Standpunkt und wir werden ihn ganz sicher in Betracht ziehen. Ich würde nie zu irgendjemand unhöflich sein und ihn bitten, eine Mannschaft zu kaufen. Ich sagte es nur zu den 20 Millionen Menschen, die mir ständig sagen, aisa karo, warum machen Sie das nicht. Wenn so viele Menschen so viele Ideen haben, sollten sie sich eine Mannschaft nehmen und es ausprobieren. Als ich die Mannschaft übernahm, lachte jeder über mich, meinten, es wäre falsch.

Wie halten Sie Ihre Liebe zum Kricket mit dem damit verbundenen Geschäft im Gleichgewicht?
Beim Geschäft haben wir ein wenig Glück, da die Sponsoren auch mit mir verknüpft sind. Wir haben das maximale individuelle Sponsoring für eine Mannschaft. Es wäre falsch von mir zu sagen, aber ich glaube nicht, dass irgendeine andere Mannschaft über soviel Geld verfügt. Und doch kann ich mich irren. Ich weiß es nicht und kann mich nicht über die anderen Mannschaften äußern. Aber wir haben mehr Geld als im letzten Jahr, was in den Zeiten der Rezession eine Menge aussagt. Abgesehen davon hat selbst das zentrale Sponsoring um eine Milliarde Dollar zugelegt. Daher werden wir viel mehr Geld bekommen. Ich denke, dass die meisten Mannschaften in diesem Jahr kostendeckend arbeiten werden. Vielleicht werden wir bei unserer Lizenz etwas mehr als Rs 70 crore aufwenden.
Jede Lizenz hat andere Lizenzgebühren, unsere liegen bei Rs 30 crore. Im letzten Jahr waren wir die einzigen, die einen Gewinn erzielten, darum möchten wir auch in diesem Jahr letztendlich einen Gewinn erzielen. Die allgemeine Ansicht ist, dass Sie in den ersten paar Jahren Geld verlieren, aber ich denke, dass unsere Markenentwicklung viel größer geworden ist. Wir verkaufen die Höchstzahl von T-Shirts. Unsere T-Shirts verkaufen sich wie warme Semmeln und eine Menge Geld kommt von da rein. Es ist ganz klar eine Plattform für den Handel. Wenn unsere Mannschaft es unter die letzten zwei oder drei schafft, können wir die Verkäufe weiter anschieben.

In diesem Jahr gibt es wieder viele Erwartungen an Ihr Team.
Ich weiß nicht, yaar; die Leute setzen uns zu sehr unter Druck. Wie wurden sechste im letzten Jahr, wir spielten schlecht und akzeptieren das. Aber ich denke, dass wir den coolen Faktor haben, sind wir in der Lage gewesen, an die Jugend zu appellieren. Ich möchte, dass sich die Jugend unseres Landes für die Kolkata Knight Riders interessiert. Ich denke, dass wir in diesem Bereich ziemlich erfolgreich gewesen sind. Deshalb mögen sie unsere T-Shirts, sie mochten das Video, sie mögen die Ausstrahlung, die wir haben und einige unserer Spieler sind fantastisch, wie Brendon McCullum und Sourav Ganguly. Ich hoffe, dass wir so gut spielen, wie die Menschen es von uns erwarten.

Wie sehr sind Sie persönlich an der Vorbereitung der Mannschaft beteiligt?
Beim Cricketing kommt es viel auf die Jungs an, darum gehe ich nur hin und sitze dabei. Meine Meinung ist die, dass ich ihnen nichts übers Kricket beibringen kann, aber ich kann ihnen etwas über das Leben beibringen. Ich ergreife diese Gelegenheit, ein Lehrer zu sein. Ich liebe es, den Jungs zu erzählen, wie man ein Leben führt. Wir haben drei Bücher in unserer Mannschaft, eins über Kricket, eines über den Verhaltenskodex für Sportler, und das dritte handelt davon, wie ich den Leuten helfen kann, ein ehrliches und fleißiges Leben zu führen. Sie haben viele Probleme und stehen unter Druck und ich setze mich hin und erzähle ihnen, wie ich bestimmte Dinge im Leben erreicht habe. Ich mache mir auch Notizen von meinen Dialogen mit ihnen und schreibe dieses Buch, eine Grundlage, um Kindern beizubringen, wie sie versuchen sollten, ein Leben mit Ehrlichkeit und Glück führen. Wie gestern, da saß ich mit einigen der neuen Jungs zusammen und Sourav Ganguly half mir, mit ihnen zu interagieren. Ich sagte zu Dada, machen wir es so, dass sie sich wohl fühlen. Die Plattform ist wirklich groß und sie haben plötzlich viel Geld bekommen und wissen nicht, was sie mit ihren Leben tun sollen. Darum bin ich dabei sehr involviert, wie ich es mit dem Marketing, dem Sponsoring und der Werbung bin. Die Verwaltung macht Jay Mehta und ums Kricket kümmern sich John Buchannan und Matthew Mohan.

Ist die IPL wie die Filme geworden? Es gibt Helden und Schurken…
Nein, nein. Ich denke nicht. Ja, da gibt es diese Unvorhersehbarkeit, so wie Sie nicht wissen, ob Ihr Film erfolgreich sein wird oder nicht. Sie stecken Ihr Bestes rein und kennen das Ergebnis nicht. Aber Unvorhersehbarkeit ist das schöne an beidem, Sport und Unterhaltung. Was Schurken und Helden angeht, stimmt es nicht, es ist ein völlig anderes Produktionskonzept. Was auch immer für eine Geschichte Sie in Ihrer IPL Mannschaft erzählen wollen, das Drehbuch wird letztendlich von den Akteuren (den Kricketspieler) umgesetzt. Es geht nicht ums Talent. An einem guten Tag kann der schlechteste Akteur auf dem Feld einen ausgezeichneten Job machen und an einem schlechten Tag kann der beste schlecht spielen.
Ich denke nicht, dass Sie es auf einen Film reduzieren können, wo es einen Helden und einen Bösewicht gibt. Schließlich ist es Sport. Sport sollte frei sein von bestimmten Aspekten: Regionalismus, Gewinndruck und den kleinen unbedeutenden Meinungsverschiedenheiten, die die Sportler die ganze Zeit unter Beobachtung stellen. Ich denke, wir Inder haben nicht gelernt, den Sport vollständig zu verstehen. Wir sprechen nur übers Gewinnen und Verlieren. Eines Tages ist die indische Mannschaft Gott und am zweiten sind sie die Schurken. Wenn ich das zu Sourav Ganguly sage ist alles, was er sagt, Shah Rukh bhai yeh theek hai (das ist in Ordnung so). Er wird mit allem, was ich sage, sehr gut fertig und deshalb ist er ein großartiger Sportler. Wir nehmen unsere Niederlagen nicht zu hart, da wir am nächsten Tag wiederkommen und zu gewinnen versuchen müssen. Er muss sowohl ein wenig abgeklärt als auch leidenschaftlich sein. Es ist eine großartige Kombination, zu der wir nicht ganz einfach finden.

Sind Sie ein guter Verlierer?
Wenn Sie verlieren, müssen Sie ein guter Verlierer sein. Es geht nicht anders. In meinem Beruf bin ich fast gar nicht gescheitert, darum ist es für mich ein großartiger Lernprozess. Es gibt Zeiten, wo auch ich Angst habe, da ich der Mannschaft ebenso verbunden bin, wie ich es mit meinen Kindern bin. Und ich fühle mich einfach schlecht, wenn mein Kind das Rennen nicht gewinnt. Ich nehme es nicht persönlich, aber ich fühle mich wirklich schrecklich. Es tut sehr weh. Ich glaube, dass auch das wichtig ist. Gott hat mir im Laufe der Jahre so viel Erfolg geschenkt, ich glaube, dass es Zeit ist, dass ich auch einigen Misserfolgen gegenüberstehe. Es macht mich zu einem bescheideneren und netteren Menschen. Es lehrt mich Entschlossenheit und Geduld. Es lehrt mich auch, dass sich nicht alles zwangsläufig in Gold verwandelt, was wir berühren. Im geschäftlichen und Marketingbereich ist glücklicherweise alles Gold. Aber was die Leistung betrifft, lerne ich, dass die Dinge fehlschlagen können. Ich lerne, distanzierter und gleichzeitig leidenschaftlicher zu werden. Ich verliere nicht gern, ich bin kein guter Verlierer, andererseits verliert niemand gern. Sehen Sie, als wir im letzten Jahr die Mannschaft aufbauten, drehte sich alles ums Siegen. Ich habe erfahren, dass mir diese Mannschaft beibringt, wie man verliert, ohne ein Verlierer zu sein. Darum geht es bei den Spielen. Ich dachte früher, dass sich im Sport alles ums Gewinnen dreht. Morgen werden Sie aufwachen und können es neu angehen. Das ist das Leben. Es ist nicht das Verlieren, das zählt, sondern wie Sie damit umgehen.

Waren Sie verärgert, als Ihr SMSes an die Mannschaft veröffentlicht wurden?
Es ist für meine Kinder… und ich denke nicht, dass das, was ich meinen Kindern erzähle und was hinter geschlossenen Türen vorgeht, nach draußen durchsickern sollte. Deshalb rede ich mit ihnen. Was ich ihnen sage, mag gut oder schlecht sein. Wenn wir über andere Mannschaften reden, sprechen wir davon, sie zu schlagen. Und all die anderen Mannschaften sind die Teams meiner Freunde, wie Preity’s Team – Kings XI Punjab – Rajasthan Royals und die Mumbai Indians. Sicher sprechen sie in ihren Kreisen auch über uns, aber wenn es geschrieben wird, klingt es eigenartig, dass wir so über unsere Freunde sprechen.

Kommen wir zur Filmindustrie. Sie haben sich kürzlich mit Aamir Khan ausgesöhnt. Haben Sie sich wirklich versöhnt oder ist es nur der Producers’ Association zuliebe?
Die Götter wissen, warum die Leute das nicht glauben, aber ich bin weit über diese Kämpfe hinaus. Es ist manchmal erschreckend. Wenn jemand etwas Beliebiges über mich sagt, gut oder schlecht, berührt es mich nicht so weit, dass ich es korrigieren oder mich bei ihnen auch nur bedanken sollte. Ich bin so geworden. Ich habe so viele Dinge zu tun, dass ich das ignoriere, was die Leute über mich sagen oder denken. Ich bin zuweilen selbst darüber erschrocken, da es aufgehört hat, für mich von Bedeutung zu sein. Es ist angenehm, wenn die Leute nett zu mir sind. Ich benehme mich anständig und bin zu jedem freundlich und das erwarte ich auch von allen anderen. Obwohl ich möchte, dass alle freundlich zueinander sind, kann ich, wenn es nicht so ist, nicht meinen Verstand und mein Herz damit verschwenden, über all diese Dinge nachzudenken. Aamir ist auch ein freundlicher Mensch, darum trafen wir uns und sprachen über das Problem. In dem Bereich ist alles in Ordnung. Ich brauche von niemand seine Billigung oder Missbilligung. Jeden Tag werden Sie entweder gelobt oder Sie bekommen etwas zurück. Ehrlich gesagt, berühren mich diese Dinge irgendwie nicht mehr. Und dennoch ist es wichtig, dass die Leute meine Arbeit mögen, dass sie mich dafür lieben, was ich tue. Aber was die Leute über mich persönlich denken, ist egal.

Irgendwie klingen Sie sehr verletzt, wenn Sie so etwas sagen.
Ich bin nicht verletzt. Ich kenne mich selbst nicht mehr. Da ich so viele Sachen mache, für die ich über mich hinaus wachsen muss. Ich kann es nicht erklären; vielleicht müssten Sie in meiner Situation sein, um es zu verstehen. Ich mache so viele Sachen, dass ich nicht genug Zeit habe, mich zu verstehen. Wenn ich glaube, dass ich nicht genug Zeit habe, um mich zu verstehen, wie kann ich dann glauben, dass jemand anderer mich verstehen wird, negativ oder positiv? Jemand sagte einmal, dass Ihnen so viele Dinge passieren, dass Sie nicht das Vokabular oder das Verständnis haben, um all das zu erklären. Ich habe nicht einmal die Zeit, um mich zu verstehen, also warum sollte ich Zeit darauf verschwenden, was andere Leute denken? Viele Menschen loben mich sehr und ich denke, dass das nicht wahr sein kann und dann gibt es viele Leute, die mich nicht mögen und ich sage, dass auch das nicht wahr sein kann. Ich bin nicht verletzt yaar. Ich bin von den wunderbarsten Menschen umgeben, meinen Kindern, meiner Schwester. Ich werde mich sehr schlecht fühlen an dem Tag, an dem sie zu mir sagen, dass ich etwas falsch gemacht habe. Meine Kinder haben ein Problem mit meiner Frisur und den Shirts, die ich trage. Das ist wichtiger für mich als zu rechtfertigen, was eine Menge Leute sagen. Ich mein das überhaupt nicht böswillig. Ich fühle mich nicht verletzt oder wütend oder glücklich über das, was die Leute über mich sagen. Bedeutet das, dass ich unempfindlich bin? Bedeutet das, dass ich in einem Elfenbeinturm lebe oder dass ich zu egoistisch geworden bin? Ich weiß es nicht. Ich bin nur ehrlich.

Ist Salman Khan der nächste auf Ihrer Versöhnungsliste?
Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll. Ich weiß nicht, warum mich die Leute das ständig fragen. Ich bin mit niemandem verfeindet und kann nicht losgehen und jedem meine Integrität oder Schlechtigkeit verdeutlichen. Ich reserviere diese Erklärung für meine Kinder. Es ist für sie wichtiger zu wissen, wie gut oder schlecht ihr Vater ist, als Leute, die ihre wunderbaren Leben gelebt haben. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Vielleicht bin ich einfach zu egozentrisch, aber ich denke bei niemand über diese Dinge nach, gut oder schlecht. Ich denke nicht über viele Leute nach, ich denke nur an die Leute, die mir nah stehen.

Ich glaube, dass das der einzige Weg ist, sich Ihre geistige Gesundheit zu bewahren, bei den neuen Kontroversen, die jeden Tag aus dem Boden schießen.
Es ist großartig, in meiner Position zu sein und ich blicke auf keine Verifikation oder Kontrolloptionen herab, für die ich als Standard stehe. Es veranlasst mich, besser werden zu wollen. Dinge wie Shah Rukh sollte wählen gehen, Shah Rukh sollte das getan haben, Shah Rukh sollte dies getan haben, warum führt er die Mannschaft so, ist nicht von Bedeutung. Mein Vater und selbst Salim Khan sagten zu mir, das einzige von Dauer, was jeder besitzt, ist der eigene Schatten. Doch auch ihn können wir in der Menge verlieren, darum versuche, allein zu gehen. Ich werde alleine gehen; das ist das Leben, das ich gewählt habe.

Was denken Sie über Stars, die für politische Parteien agitieren?
Ich habe viele persönliche Freunde in der Politik. Ich mag sie, aber ich weiß nicht, was sie beruflich tun, da ich mich nie bemüht habe, es zu verstehen. Ich nehme an, dass der Job, den sie tun, auch gut sein wird, da sie gute Menschen sind. Doch nur weil Sie ein guter Mensch sind, kann ich Ihnen nicht sagen, zu kommen und mich zu vertreten. Sie können ein guter Freund oder ein guter Mensch sein, aber ich weiß nicht, wie Sie Ihren Job machen. Die Leute, die es tun, verstehen entweder die Politik oder haben einige persönliche Bindungen. Aber ich glaube, dass ich vom Wahlkampf Abstand nehmen sollte.

Sie sagen, dass die Gandhis versuchten, Sie zu umwerben.
Nein, nein, nein. Ich weiß nicht, wie oft ich das klarstellen muss, aber wir reden nie darüber. Ich mag Sonia Gandhi. Ich sehe eine Art Mutterfigur in ihr. Ich empfinde gewaltige Sympathie für sie. Ich wünsche ihr alles Gute. Aber das ist nicht politisch motiviert. Ich mag sie persönlich. Ich kenne sie nicht einmal so gut, habe aber einfach das Gefühl, dass die Symbolik, die sie bietet, wunderbar ist. Sie haben mich nie gefragt, mich genötigt oder mit mir gesprochen, um für sie zu agitieren. Sie haben erstaunlich viel Anstand. Ich sehe keine Rolle für mich selbst in der Politik, zumindest jetzt nicht.

Okay. Wie ist Ihre Einstellung zur moralischen Überwachung? Wie reagieren Sie, wenn Sie gezwungen werden, das Wort Barber aus dem Titel Billu Barber zurückzuziehen?
Sehen Sie, Filme werden immer wichtiger. Gleichsam werden die Medien immer aggressiver. Wenn Sie ein Produkt rausbringen, haben die Menschen das Recht, es so zu betrachten, wie sie es wollen. Sie können es mögen oder hassen. Aber ich denke, dass es absolut falsch ist, wenn die Leute die kulturelle Überwachung in Anspruch nehmen, um das Wort Barber zu entfernen. Das ist albern. Andererseits ist die kulturelle Überwachung etwas, womit Sie leben müssen, sie wird in naher Zukunft nicht aus unserem Land weichen. Sie können es belächeln oder akzeptieren. Letztendlich bin ich nicht dafür. Ich erzähle einen Witz, ich sage einen Satz, warum wird es völlig übertrieben?

Treten die Filme für Sie in den Hintergrund, da Sie so viele Sachen gleichzeitig machen?
Es geht nicht darum, viele Dinge zu tun. Ich kann eine Milliarde Sachen zur gleichen Zeit machen. Doch wegen der Operationen kann ich viele Dinge nicht tun. So kann ich keine Tanzszene drehen. So komme ich nur kurz zu Ihrer Filmfareveranstaltung. Ich bin sehr schnell und vielseitig, doch diese Operationen haben mich erschöpft. Abgesehen davon sind Filme mein Leben und könnten niemals die zweite Geige spielen.