Seit ich mit der Schauspielerei begann, stelle ich sicher, dass die allerletzte Unze meines Bluts in meine Darstellung fließt. Damit Sie nicht enttäuscht nach Hause gehen. Damit Sie mit den Worten nach Hause gehen, „Ich liebe diesen Kerl so sehr. Und er ist mein Geld wert.“

Ich kann die 10 Rupien, die ich bezahlt bekomme, nur dadurch ausgleichen, indem ich Sie zum Lachen oder Weinen bringe, Sie unterhalte, Sie glücklich mache.

Verstehen Sie, wie viel Macht Sie und Ihre zehn Rupien über mich haben? Dank Ihnen habe ich die Welt gesehen, lebte in den besten Hotels, aß in den besten Restaurants, besuchte die besten Kinos, die besten Theater. Dank Ihnen finde ich mich neben Amitabh Bachchan stehend, sage Hallo zu Hema Malini, tanze mit Madhuri Dixit, rede mit Parmeshwar Godrej und Rahul Bajaj. Mr. Vajpayee schaut meine Filme mit mir.

Ab einem gewissen Punkt beginnt es, unwirklich zu werden. Demnächst schwebe ich über dem Eiffelturm, besitze das Taj Mahal, und kann alles tun. Sie machen mich glauben, dass ich ein Halbgott bin. Ich befinde mich auf einer völlig anderen Ebene.

Und dann, während ich hoch oben in dieser unwirklichen Welt fliege, taucht plötzlich ein unbekanntes Gesicht auf: „Sagen Sie mir, schlafen Sie in rosa Pyjamas?“

Rosa Pyjamas? Sie stellen Halbgöttern solche Fragen nicht! Wer sind Sie, knurre ich.

„Ich bin der Kerl, der Ihnen die 10 Rupien gab, erinnern Sie sich?“

Oh ja, Sie sind der Kerl, der mir zehn Rupien gab, Sie sind das Gesicht, für das ich gespielt habe. Und wenn ich das Recht habe, Sie drei Stunden lang in einem dunklen Raum zum weinen zu bringen, haben Sie das Recht, mich alles zu fragen, was Sie wollen. Das ist der Preis, den ich dafür bezahle, über dem Eiffelturm zu schweben, ein Star zu sein.

Ich liebe es, ein Star zu sein; ich hoffe, dass ich als Star sterbe. Und wenn Millionen von Leuten kommen, um einen Blick auf mich zu werfen, mich stören und jede meiner Bewegungen beobachten, wenn sie wissen wollen, was ich esse, was ich trinke, wie ich atme und ob ich rosa Pyjamas oder rote Unterwäsche trage, dann ist das okay. Das ist besser als unbekannt zu sterben.

Deshalb denke ich, dass dieses ganze Problem mit der Privatsphäre unverhältnismäßig aufgeblasen wird. Niemand fragt mich, „Werden Sie sauer, weil Sie jeden Tag Make up tragen müssen?“ Natürlich trage ich nicht gern Make up, das ist peinlich. Aber es ist Teil meines Jobs. Ich muss auch tanzen, absurde Schritte machen, durch Feuer rennen, die Hände meiner Heldinnen halten und zu ihnen sagen ‚Ich liebe dich‘. Doch möchte ich es gar nicht anders haben.

Ich bin der glücklichste Mann der Welt, und ich möchte mich nicht vor den Gesichtern verbergen, für die ich spiele. Darum umgebe ich mich nicht mit Wachleuten, habe ich niemals ein Interview gegeben, in dem ich sagte, dass ich mich schlecht fühle, da ich nicht shoppen gehen kann, oder zu Chowpatty, um bhelpuri zu essen, ohne belästigt zu werden.

Ich bin nicht so ein Kerl, der mit einer Sonnenbrille hinausgeht (ehrlich gesagt, denke ich nicht, dass ich als Star groß genug bin, um mich hinter ihr zu verstecken). Ich sehe mir Filme im Kino an; ich gehe mit meiner Familie und Freunden ins Restaurant, obwohl ich weiß, dass mich die Menschen dort belästigen werden. Ich betrachte es nicht als Eindringen, sondern als Berufsrisiko. Es ärgert mich, aber es ist okay.

Sagte ich, dass ich mein Recht auf Privatsphäre aufgeben habe? Nein, lasst uns einfach sagen, dass ich gelernt habe, den Mangel daran zu akzeptieren. Welche Wahl habe ich denn? Wie kann ich eine öffentliche Figur sein und nicht mit der öffentlichen Aufmerksamkeit und dem Publikum rechnen, das mir folgt? Das ist dumm und ich bin nicht dumm.

Doch verletzt es mich. Wenn es sich um direkte und simple Respektlosigkeit handelt. Wenn ich die Straße hinuntergehe, jemanden nicht kenne und er sagt, „Ai, Shah Rukh, kaisa hai re?“ – Das ist wirklich nett. Aber es ist eine völlig andere Sache, wenn jemand sagt, „Ai Shah Rukh, tera picture dekha, ekdum bundal hai.“ Anfangs machte es mich wahnsinnig. „Kaun bola? Kaun bola?“ (Was sagst du?) rief ich zurück. Doch jetzt nicht mehr. Ich habe gelernt damit zu leben.

Genauso halte ich es mit all den Vermutungen, die die Menschen automatisch über mich aufstellen. Wenn Shah Rukh Khan solch ein großes Haus besitzt, muss er ein Betrüger sein. Wenn jemand mich beleidigt und ich böse werde und mit ihm streite, wird angenommen, dass ich betrunken war, dass ich Unrecht hatte. Wenn ich auf den Sets den Raum der Filmheldin betrete, gehe ich nur hinein, um mit ihr zu schlafen. Wenn ich mit einer Frau in einem Hotelzimmer bin, weil sie mit mir dreht oder mit mir arbeitet, dann schlafe ich natürlich auch mit ihr. Alle Filmstars sind so, yaar.

Als ich das erste Mal solche Geschichten gedruckt sah, hatte ich das Gefühl, es war nicht so sehr meine Privatsphäre, sondern vielmehr meine Integrität, die infrage gestellt wurde. Ich sagte zu meiner Frau und meinen Freunden „Lest diese Sch*** nicht.“ Und aus diesem Grund wurde ich in etliche Kämpfe mit Journalisten verwickelt. Sie sind so glücklich, dass sie uns ‚erwischt‘ haben, doch manchmal liegen sie so daneben, dass ich jetzt sogar gelernt habe es zu genießen. Das einzige Problem ist, dass es sehr peinlich werden kann, danach mit dem anderen Betroffenen zu arbeiten.

Aber dann denke ich, wenn ich einfach nur Mr. Chopra oder Mr. Kumar wäre und einiges davon getan hätte, würde es niemanden einen Dreck scheren. Es ist würdevoller, zu akzeptieren, dass die Menschen alles über mein Leben wissen wollen und die Journalisten es ihnen liefern. Ich weiß, dass ich nicht mit ihnen kämpfen kann, also tue ich mich mit ihnen zusammen und ich glaube nicht, dass es eine Niederlage für mich ist.

Nehmen Sie das eine Mal, als Vir Sanghvi mich in seiner Show fragte, ob ich bisexuell sei. (Er ist nicht der Erste, der mich das fragte. Da ich nicht herumhure, wird angenommen, dass ich homosexuell oder zumindest bisexuell sein muss. Er hatte zu mir gesagt, wenn ich auf eine besondere Frage nicht antworten möchte, würde er die Kamera anhalten. Nun, ich hätte ihn darum bitten können, es raus zu schneiden und er hätte es getan, da es Teil der Abmachung war und er ein Gentleman ist.

Ob es eine echte Frage war oder ob er die Gelegenheit ergreifen wollte, weiß ich nicht, doch begab er sich selbst auch in die Schusslinie. Ich hätte ihn fragen können ‚Sind Sie es? Sie sagen es mir und ich werde es Ihnen sagen.‘

Doch andererseits, wenn ich nicht Shah Rukh wäre, wäre ich nicht in Vir Sanghvi’s Show, ich würde ihm keinen Gefallen damit tun, in seiner Show zu erscheinen, es gäbe keine Einschaltquoten für diese Show und es gäbe keine Fragen wie diese. Es ist ein kleiner Preis dafür, das Taj Mahal zu besitzen. Wenn es den Medien Freude macht, mir solche Fragen zu stellen, ob ich bisexuell bin oder ob ich mit X oder Y schlafe, dann sei es so.

Doch insgesamt muss ich sagen, dass die Medien mehr als fair zu mir gewesen sind. Ich habe sie niemals benutzt, um dahin zu kommen, wo ich bin. Ich war zugänglich und kooperativ und habe ihnen gutes Material zum Schreiben gegeben, wenn sie es wollten. Da es Teil meines Jobs ist. Ich bin ein kommerzieller Schauspieler, ein Entertainer und selbst meine Interviews sollten unterhaltsam sein. (ich klinge so gut; wenn ich sie lese, ist meine Reaktion, ‚Sagte ich das? Das ist cool’. Die Journalisten lassen mich gut aussehen, so wie es Ashok Mehta und Binod Pradhan tun).

Das ist so, wie wenn Regisseur und Schauspieler zusammenarbeiten, um dem Publikum das zu geben, was es haben will. Aber wenn Journalisten anfangen, herumzumurksen, ist es, als ob der Regisseur sagt „Main is hero ki vaat laga doonga“ – wie kann dieser Film jemals gut sein? Und das verletzt mich auf mehr als eine Weise. Weil Sie das mir antun, sich selbst und das was Sie tun, falsch ist.

Schließlich verkaufen wir beide Träume. Da gibt es keine Wahrheit, ich weiß, dass ich lüge und Sie wissen, dass Sie lügen. Ich brauche Sie und Sie brauchen mich, um diesen Job für die Menschen zu tun, die diese Sachen lesen wollen. Das ist es, was ich jedem Journalisten sage, der zu mir kommt – können wir akzeptieren, dass wir beide lügen und mit dem Job weitermachen?

Und bitte glauben Sie nicht, dass Sie, während Sie ein Interview mit mir gemacht haben, eine gründliche Analyse von Shah Rukh Khan bekommen. Kommen Sie, ich bin ein Schauspieler, ich kann nicht aufhören zu spielen. Ich werde Sie nur das sehen lassen, von dem ich will, dass Sie es sehen. Bilden Sie sich nicht ein, dass Sie einige große Einblicke bekommen haben, einen tiefen und unterdrückten Teil von mir gesehen haben – und das bei einem Treffen von zwei Stunden! Das ist albern. Ich kann verstehen, dass meine Frau so denkt, aber kein Journalist.

Es gibt viele Dinge, über die ich niemals spreche, die niemand außer meiner Familie und sehr wenigen Freunden kennt. Wenn ein Journalist anfängt, ihnen nahe zu kommen, werde ich anfangen, sie zu verbergen. Vergessen Sie nicht, dass ich im Vorteil bin – ich bin ein Schauspieler und mein Gesicht verrät nur, was ich preisgeben will. Es gibt einen Teil von mir, in dem ich mit mir alleine bleibe, in den niemand vordringen kann, weil ich wirklich nicht möchte, dass irgendjemand weiß, was darin ist. Es ist nicht so, als ob dort viel verborgen wäre; es ist nicht voller Leichen. Doch ist es nur für Menschen, die mir sehr nah stehen.

Alles andere ist offen. Einschließlich meines Hauses. Ich betrachte mein Haus nicht als privaten Ort, der mich von den Menschen fern halten soll. Mein persönlicher Raum ist in meinem Herzen, nicht in jenen vier Wänden. Ich mag es, dass die Leute in mein Haus kommen, es ist diese moslemische Sitte von mir, dass die Leute dort willkommen sein sollten. Ich denke, es gibt meinem Haus barkat (Segen).

Einmal machte eine Geschichte die Runden, dass ich ein Haus ohne Fenster gebaut hätte. Fragt mich nicht, warum – mein Haus hat 37 Fenster. Ja, die Mauern sind hoch, aber nur weil die Leute diese Gewohnheit haben, zu ihrem Vergnügen Steine auf mein Haus zu werfen und meine Kinder verletzt werden könnten, wenn sie im Garten spielen. Ich verberge mich nicht hinter hohen Mauern; noch habe ich keinen Elfenbeinturm mit Meeresblick betreten. Niemals. Weil das mein Tod als Schauspieler und Star wäre.

Ich habe diese große Angst, das ich eines Tages aufwachen werde, aus meinem Haus gehe (wer weiss, vielleicht würde dieses Haus auch nicht da sein) und da sind keine Poster mit meinem Gesicht, niemand steht draußen, niemand schreit, „Ai, Shah Rukh!“ Niemand wird mich kennen oder sich an mich erinnern und ich werde alle Privatsphäre der Welt haben.

Und ich würde es nicht wollen. Ich würde sterben, wenn die Leute mich nicht wieder erkennen. Ich würde bei einer Veranstaltung nichts mit mir anzufangen wissen, wenn die Leute nicht auf mich zukommen würden. Ich wäre nicht in der Lage, auf der Straße spazieren zu gehen, wenn die Leute mich nicht belästigen würden. Das ist es, wofür ich arbeite, das ist es, warum ich Ihre zehn Rupien brauche. Zur Hölle, ich will keine Privatsphäre.