Wir müssen erwachsen werden – Shah Rukh verteidigt Dil Se

Jitesh Pillai

Er schwingt in der Satyam Hall in Juhu seine Hüften. Es ist die letzte Probe, bevor Shah Rukh Khan zu einer stürmischen Konzertreise nach London und Amerika aufbricht. Offenbar hat die Niederlage von Dil Se kommerziell und bei den Kritikern SRKs Geist den Wind aus den Segeln genommen. Ein wenig. Aber was zum Kuckuck, morgen ist ein anderer Tag.
Über die finanziell enttäuschende Vorstellung von Dil Se bricht aus SRK heraus, „Der Film wurde nicht gedreht, um dem Publikum ein Botschaft einzuflößen. Er zeigte, was heute um uns herum vorgeht und ließ die Zuschauer ihre eigenen Schlüsse ziehen. Das ist einer der Gründe, warum wir kein Happyend wollten, bei dem alle Probleme gelöst sind und Manisha Koirala und ich in den Sonnenuntergang schlendern. Mani Ratnam wollte die Geschichte nicht verzuckern. Der Film gehörte nicht der Sorte mit einer Patentlösung.“

SRK verfällt in den schrankenlosen Modus, äußert sich geradeheraus, „Unsere Filmemacher, Regisseure, Kritiker und Zuschauer müssen endlich erwachsen werden. Sie sind so an das Null-Acht-Fünfzehn Zeug gewöhnt, das alles, was nur ein wenig anders ist, ihnen nicht behagt.“
Der Schauspieler fügt hinzu, „Ich glaube von Herzen, dass Dil Se als Film ein Wendepunkt ist. Vielleicht ist er seiner Zeit voraus. Ich bin sicher, in 10 Jahren wird er als Klassiker gefeiert. Selbst Kagaz Ke Phool und Sholay wurden von den Kritikern zerrissen, als sie herauskamen. Sie sehen also, wir befinden uns in illustrer Gesellschaft.

Schauen Sie, die Kritiker beschuldigen mich, mich zu wiederholen. Sie reden ständig davon, dass ich nur oberflächliche und seichte Filme mache. Wenn ich loslege und einen erwachsenen Dil Se mache, hören sie trotzdem nicht auf, sich zu beklagen. Ich denke, dass die Beschuldigungen der Kritiker wiederholend werden. Die Filmindustrie versucht ganz angestrengt, mich einzuordnen, aber ich werde sie nicht lassen. Sie interessieren sich nur für das Drehen manipulativer Filme und euphemistischer Schmachtfetzen namens Familienunterhaltung.“
Einige ausländische Fans erscheinen aus dem Nichts für ein Autogramm. Der pathologische Performer ist wieder da. Er ist 33 Jahre alt, aber da gibt es diese schüchterne Jungenhaftigkeit. Es mag gespielt sein, aber dann ist es gut. Auch neben der Leinwand bekommen die Autogrammjäger ihre vollwertige Unterhaltung und schwirren dann ab.
Er ist noch immer mit Dil Se beschäftigt. Er knurrt missbilligend, „Einige Verleihertypen schlugen vor, dass wir den Schluss ändern. Sie wollten mich lebend. Sie glaubten, dass die Leute zurück in die Kinos strömen würden, um ihren Helden wieder zu sehen. Stellen Sie sich mal vor!
Ein paar Tage, nachdem Dil Se rausgekommen war, sprach Mani mit mir. Er schien sich nicht ganz wohl zu fühlen. Ich sagte ihm, keine Sorge. Der einzige Weg, wie wir all jene durchgeknallten Kerle zum Schweigen bringen können ist, sofort einen weiteren Film zusammen zu drehen.“
Ohne Frage ist SRKs Geist nicht unterdrückt worden. Wütend werdend, stellt er klar, „Mein nächster Film Kuch Kuch Hota Hai ist eine sichere Goldgrube. Davon bin ich überzeugt, da es ein näher liegender Film ist. Er ist darauf eingestellt, vom Publikum jedes Gefühl zu extrahieren.“
Dieser Khan besteht darauf, dass er sich nicht von den Tu’s und Tu’s nicht des Showbiz Vorschriften machen lassen wird. „Ich bin froh, das ich meine Produktionsfirma gestartet habe“, triumphiert er. „Jetzt kann ich meine eigenen Filme gestalten. Ich muss nicht auf irgendwelche analphabetische Produzententypen hören, die mir erzählen, wie viele Lieder rein sollen. Oder irgendein Emporkömmling, der mir sagt, enge T-Shirts zu tragen, daher kann ich mehr umsetzen.“

Nach der Geburt seines Sohns berührt er ziemlich oft das Thema der Verantwortung. „Mit Aryan habe ich eine ganz neue Ebene der Liebe empfunden“, sagt er ruhig. „Ich fühle mich verantwortungsvoller. Seit er am 12. November auf die Welt kam, habe ich doppelt so hart gearbeitet. Ich habe alle Darlehen abbezahlt, die ich für mein neues Haus aufnahm. Ich möchte Aryans Zukunft absichern. Er sollte niemals irgendetwas beraubt werden. Es ist wunderbar, ihn aufwachsen zu sehen. Sich mit Aryan und meinem Hund Chewbacca herumschlagend, steckt Gauri im totalen Chaos. Wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme, läuft sie da in einem Morgenrock herum, sieht aus wie ein Zombie. Die Ärmste, mein Sohn und der Hund sind einfach zwei zuviel für sie, um es auf die Reihe zu kriegen.“
Wir plaudern weiter über den schieren Nervenkitzel, an der Umsetzung von Chhaiyan Chhaiyan beteiligt zu sein, für den er fünf Tage ohne Sicherheitsgurte auf dem Dach eines fahrenden Zuges tanzen musste.
Ja, Dil Se liegt ihm sehr am Herzen. Es mag nicht klick gemacht haben. Aber wie der Schauspieler zum Schluss kommt, „Wir hatten viel Spaß dabei … drehten jede Szene voller Überzeugung… Und das ist es, was ich ehrliche Filmherstellung nenne.“