Die altbekannte Geschichte von drei Männern und einem Baby wurde hier unter der Regie von Sajid Khan unterhaltsam und aufs indische Publikum zugeschnitten umgesetzt. Die drei Männer, die in einer WG in Sydney leben und ihre Frauen öfter wechseln als ihre Unterwäsche, sind Arush Mehra (Akshay Kumar), Ali Haider (Fardeen Khan) und Tanmay Joglekar (Ritesh Deshmukh). Und das Baby ist ein kleines Mädchen (Juanna), das Arush eines Morgens als Preis ihres Lebenswandels vor ihrer Wohnungstür findet. Zu dumm, das nicht dabeisteht, wer von den drei Männern ihr Vater ist.

Nun beginnt das übliche Chaos, wenn sich Männer plötzlich um ein Baby kümmern sollen, das ihr Leben total auf den Kopf stellt. Bald wissen sich die Jungs nicht mehr anders zu helfen, als nach der Mutter zu suchen. Als das nicht klappt und sie nach einer folgenschweren Entscheidung das Kind fast verlieren, reißen sie sich jedoch zusammen und wachsen so langsam in die Vaterrolle hinein. Gerade als sie das Kind nicht mehr hergeben möchten, steht jedoch dessen Mutter (Vidya Balan) mit der Polizei vor ihrer Tür und nimmt sie wieder mit. Jetzt wissen sie, wer der Vater des Kindes ist und erfahren, warum es vor ihrer Tür landete. Und tun alles, was in ihrer Macht steht, das Kind, das allen dreien ans Herz gewachsen ist, zurück in ihr Leben zu holen…

Sajid Khan, der Bruder von Farah Khan, machte mit diesem Film sein Regiedebüt und schrieb auch am Drehbuch mit. Der Erfolg des Films ist zwar nicht ganz so nachvollziehbar, ist aber sicher den gnadenlos komischen Akshay, Fardeen und Ritesh geschuldet. Denn die Idee des Films ist nicht wirklich neu, die Handlung vor allem in der zweiten Hälfte arg bemüht und auf ein Happy End hin teils unerträglich kitschig und oft auch unübersichtlich. Die Wandlung der Machos zu Supervätern mag ja noch glaubhaft sein, die Läuterung des Kindsvaters kommt dann jedoch zu plötzlich. Doch man kann als Zuschauer auch bei den ausgelutschtesten Gags mitlachen, bei manchen emotionalen Szenen auch mitweinen und das liegt wirklich größtenteils an den Hauptdarstellern.

Akshay passt in solche Rollen einfach wie die Faust aufs Auge und spielt die Rolle traumwandlerisch sicher, Ritesh sieht neben ihm einfach süß aus, während Fardeen recht unspektakulär in Erscheinung tritt. Doch alle drei bilden ein unschlagbar komisches Trio. Vidya Balan als rachsüchtige Mutter hat ein paar gute Szenen und zeigt, dass sie mehr kann als nur flirten. Daneben taucht auch Boman Irani in einer kleinen Rolle als Großvater auf. Anupam Kher ergeht sich in amüsanten Anspielungen auf DDLJ und kündigt so das Erscheinen von Shah Rukh Khan an, der in Mast Kalander seinen großen Auftritt mit Pferdeschwänzchen hat. Diese langen Sherwanis stehen ihm aber auch so was von gut, könnte er ruhig öfters tragen…

Unter den Mädels sind ein paar bekannte Gesichter, die bekanntesten wahrscheinlich Malaika und Amrita Arora. Wer bei einer denkt, die hab ich schon mal gesehen, das ist Hrishita Bhatt, die in Asoka dessen Frau spielte. Ansonsten ist mir ein wenig zu viel helle Haut in dem Film, aber das liegt wohl an dem Ort, wo der Film spielt. Wahrscheinlich brauchte man all diese Mädchen auch, um die sexistischen Klischees alle anbringen zu können, ohne anzuecken.
Die Songs von Shankar-Ehsaan-Loy sind wie gewohnt ganz gut, bis auf Mast Kalander und Dholna bleibt zwar nicht viel hängen, doch sie passen wunderbar zur Handlung und sind auch gut choreographiert.
Das alles macht Heyy Babyy zu einem unterhaltsamen Film fürs Auge und Ohr, nicht mehr und nicht weniger. Interessant für Bollywoodfans und Fans von Shah Rukh sowieso, vor allem aber für die Fans von Akshay Kumar, den ich in solchen Rollen einfach mag.