I See You ist eine Adaption des Hollywoodfilms ‚Just Like Heaven’ (nach dem Klassiker von Marc Levy ‚Solange du da bist’) mit Reese Witherspoon aus dem Jahre 2005. Es ist besser, diesen Film nicht zu kennen, wenn man sich I See You anschaut. Ich kannte ihn und wusste so schnell, worum es ging, was dem Film viel von seiner Spannung nahm.
NRI Raj Jaiswal (Arjun Rampal) arbeitet als Fernsehmoderator in London. Er ist attraktiver, als für ihn gut ist, so hat er zwar keine Probleme mit Frauen, aber keinerlei Ambitionen, sich zu binden.

Als er eines Tages nach Hause kommt, steht eine fremde Schöne auf seinem Balkon. Shivani (Vipasha) ist ganz verdutzt, das Raj sie sehen kann, denn eigentlich ist sie nur ein Geist, ihr Körper liegt seit einem Unfall im Koma im Krankenhaus. Es dauert eine Weile, bis Raj ihren Worten Glauben schenkt, doch dann versucht er ihr zu helfen. Nicht sehr hilfreich ist dabei, dass er scheinbar ständig mit sich selbst redet…
Der von Mehr Rampal produzierte Film unter der Regie von Vivek Agrawal ist zwar arg konstruiert, aber dennoch eine annehmbare Liebesgeschichte. Wenn man Arjun Rampal mag, sollte man sich den Film anschauen, wenn nicht, wird man sicher Probleme bekommen, die zwei Stunden durchzuhalten, denn als Hauptakteur in einen Einheldenfilm kann er noch nicht wirklich überzeugen. Gefallen hat mir anfangs sein leicht genervtes und dann angespanntes Gebaren. Doch einen ganzen Film kann er noch nicht tragen. Das gleiche gilt für die leider kaum vorhandene Chemie mit Vipasha, die mir in dem Film noch am besten gefallen hat. Der Film plätschert so dahin, ohne nennenswerte Höhen und kann nicht wirklich richtig fesseln. Eigentlich schade, aber vielleicht ist es wirklich anders, wenn man unbeleckt an den Film herangeht.

Sicher liegt das nicht an der Optik des Films, er ist solide gemacht, die beiden Hauptdarsteller sind attraktiv und tun sicher ihr Bestes. Doch sie schaffen es nicht, die Spannung aufrechtzuhalten. Ihre Liebesgeschichte erzeugt kaum ein Kribbeln. Die Nebenrollen sind mit Chunky Pandey, Kiron Kher und Boman Irani gut besetzt, allerdings kommen ihre Rollen ein wenig zu kurz. Vor allem Chunky lockert die Handlung auf, Boman hätte ruhig noch öfters auftauchen können.
Ein weiteres Manko ist, das man die bösen Jungs gleich erkennt, das ist etwas, was Bollywood noch nicht geschafft hat, auszumerzen. So wird der Film einfach noch vorhersehbarer. Von den Logiklöchern, von denen manche so groß sind, das nicht mal meine Elefantenherde ausreicht, um sie zu füllen, will ich gar nicht reden. Ich sag nur, ganzpflegebedürftige Komapatientin im unvorbereiteten Privathaushalt…
Shah Rukh Khan und Hrithik Roshan tauchen nur im Vorspannlied Subah Subah kurz auf, sie sind also nicht wirklich ein Grund, sich den Film zu kaufen. Die Musik von Vishal-Shekhar schon eher. Es sind recht eingängige und von Shiamak Davar flott choreografierte Lieder vor toller Kulisse dabei, die den ganzen Film enorm aufwerten.
Alles in allem ist I See You mit seinen knapp zwei Stunden ein halbwegs unterhaltsamer Film, den man sich interessehalber mal anschauen kann, um Arjun Rampal visuell zu genießen, man muss es aber nicht.