I still haven’t sold my soul: SRK

Feb 19, 2010

Shah Rukh Khan gibt lächelnd zu, dass Pünktlichkeit keine seiner Tugenden ist, nachdem er uns fünf Stunden für das erste Interview warten ließ. Doch dann, in Gesprächen, die sich über zwei Tage erstreckten, erzählt ein ausgeruhter Khan Dhiman Chattopadhyay und Anusha Subramanian von den Plänen für sein wachsendes Geschäftsimperium, darüber, warum er bei allem was er tut leidenschaftlich ist, und die Lektionen, die er in seiner Entwicklung hin zu Indiens erfolgreichstem „Schauspieler/Unternehmer“ bis dato gelernt hat. Editierte Auszüge aus einem aufrichtigen Interview.

Von: Dhiman Chattopadhyay und Anusha Subramanian (Business Today)

Definieren Sie bitte Shah Rukh Khan, den Unternehmer. Ist ein Unternehmen ein Mittel für Sie, das Geld zu investieren, das Sie verdienen, oder sind Sie wirklich begeistert davon, Firmen zu gründen?
(Lacht) Ich bin ehrlich gesagt kein Unternehmer. Ich bin Null von 10. Ich bin nicht so intelligent, wie die Leute mich halten. Wenn ich ein Unternehmer wäre, wäre ich zufrieden damit, wie es den KKR (Kolkata Knight Riders, das IPL Team im Besitz von SRK) bis jetzt ergangen ist. Sie waren die erste Mannschaft, die rentabel wurde und sie erzielen weiterhin Gewinne. Aber bin ich glücklich? Nein, ich bin es nicht; ich möchte das Turnier lieber gewinnen, selbst wenn es bedeutet, finanziell Verlust zu machen.

Und was ließ Sie Red Chillies Entertainment in Gang bringen – war es eine geschäftliche Vision, die Sie hatten oder ein Weg, um Ihre Einkünfte aus den Filmen zu investieren?
Ich erwägte nie wirklich, ein Unternehmer zu sein, als ich Red Chillies (2002) startete. Ja, es gab dieses Gefühl, etwas zur Unterhaltungsindustrie beitragen zu wollen, aber damals oder jetzt sehe ich mich nicht als Unternehmer im wahren Sinne des Wortes, so wie Sie sagen, dass Mukesh Ambani ein Unternehmer ist. Und ganz bestimmt sind meine Unternehmen nicht nur ein Mittel, mein sauer verdientes Geld zu investieren. Diese Firmen sind meine Leidenschaft. Sie werden bemerken, dass sie alle einen Bezug zur Unterhaltungsindustrie haben. Wenn Sie mich bitten, in einem Satz zu sagen, was mein Ziel ist, dann ist es das zu helfen, all diese sehr talentierten Leute zu fördern, die mit mir arbeiten, so dass jeder von ihnen eines Tages Produzent, Filmemacher werden kann, ihre eigene VFX Arbeit tun; und dass mich alle Bereiche beschäftigt halten, sobald meine Schauspielkarriere zu Ende ist.

Was ist Ihre Hauptunternehmensphilosophie?
Wenn die Dinge richtig laufen, läuft alles richtig. Ich glaube daran, das Eisen zu schmieden, wenn es heiß ist. Meine elementare Philosophie ist ganz wie im Einzelhandel: „Subah ko dukan kholo, raat ko shutter down karo“ (öffne den Laden morgens, schließe ihn abends). Ich habe Leute wie Mukeshbhai (Ambani) und Lakshmisaab (Mittal) gesehen. Ich habe in ihren Sitzungen gesessen und versucht zu verstehen, was sie sagen und tun. Sie sind Ehrfurcht gebietend. Ich komme ihnen nirgendwo auch nur nahe. Für mich gilt „bijli paani ka kharcha nikal jaaye“ (wenn ich Strom und andere Rechnungen und Gehälter zahlen kann, bin ich glücklich) – so gründen Sie eine Firma.

Also gründen Sie keine Firma, um Geld zu verdienen?
Nein, das ist nicht der Hauptgrund. Ich kaufte keine IPL Mannschaft, um crores von Rupien zu verdienen. Wir haben jetzt seit zwei Jahren Gewinn gemacht, aber nicht wegen des Krickets! Meine Theorie ist einfach: Wenn ich dabei bin, mit einem Geschäft zu verdienen, das wegen des Geschäfts nicht funktioniert, dann ist es überflüssig. Das ist es, wo ich das Gefühl habe, dass ich noch eine gewisse Menge Ehrlichkeit in meinem Geschäft übrig habe. Ich habe meine Seele noch nicht verkauft. Wenn meine Mannschaft in diesem Jahr kein gutes Kricket spielen wird, dann liegt ein Schatten über der Tatsache, dass sie Geld einfahren. Es bedeutet gar nichts. Ich kann Geld verdienen, indem ich auf Hochzeiten tanze, und das tue ich. Warum muss ich mich mit den Kontroversen belasten, traurig sein, wenn die Mannschaft verliert?

Die Sportindustrie scheint eine Menge Raum in Ihren Gedanken einzunehmen. Warum?
Weil ich will, dass der Sport eine große Sache in diesem Land ist. Ich fühle mich schlecht, wenn ich höre, dass wir in den (Vorbereitungen für die) Commonwealth Spiele zurückbleiben. Schauen Sie sich unsere Stadien an! Ich wollte eine Promo für Chak De! drehen. Ich ging nach Pune, weil mir gesagt wurde, dass das Balewadi Stadion das Beste war. Und wir ließen es wegen des Spots besser aussehen. Wie billig es das, dass ein Typ, der kommt, um für eine Nacht zu drehen, das Stadion besser in Ordnung bringt, als es von den Leuten des Sports getan werden sollte! Ich will, dass mein Sohn kommt und sagt, „Dad, ich will Hockey spielen.“ Ich will diese Option.
Ich bin traurig, wenn ich den Sport leiden sehe. Athleten kommen aus kleinen Nationen hierher und gewinnen jeden Wettlauf. Ihre Einrichtungen sind viel besser als in Indien! Ich bin ein echt guter Hockeyspieler. Ich habe im Ambedkar Stadion (in Delhi) gespielt, auch in Bombay…, Aber als wir für Chak De! nach Australien gingen, war es völlig anders. Ich konnte auf dem Kunstrasen nicht spielen. Ich dachte mir, das habe ich in meinem Land nicht gesehen. Werfen Sie einen Blick auf den Fußball. Jedes Entwicklungsland ist fantastisch beim Fußball, weil am billigsten zu spielen ist – Surinam, Nigeria…. Ich will ein Bewusstsein für den Sport schärfen. Ich bin ein Filmstar. Ich bewerbe so viele Dinge. Warum kann ich nicht den Sport auf meine eigene Weise bewerben? Ich hatte ein Stadion bauen wollen. Ich sprach mit Nike, aber es klappte nicht. Nun, das ist meine Art, etwas zurückzugeben.

Wie beteiligt sind Sie bei Ihren verschiedenen Firmen? Dem tagtäglichen Betrieb, den Schlüssselentscheidungen, den Finanzen?
Finanzen? Gar nicht. Aber ja, bei den kreativen Entscheidungen bin ich vollkommen involviert. Ich lasse meine Jungs und Mädels die geschäftlichen Entscheidungen treffen. Es gibt Leute, um die Finanzen zu verwalten, die Deals zu machen, vor Ort Entscheidungen zu treffen. Mein Job ist es, kreative Eingaben zu liefern, Konzepte und Ideen zu präsentieren, um einen Bereich generell in die Richtung zu bringen, die meiner Vorstellung nach auf lange Sicht in dem Medium sein könnte. Sie wollen wissen, wie unbeteiligt ich bei den alltäglichen Tätigkeiten bin? Ich bin jetzt seit fast zwei Jahren in keinem meiner Büros gewesen! Aber ja, während ich älter werde, konzentriere ich mich mehr darauf, wie man die Dinge zentralisiert. Daher wird das neue Büro in Khar, das bis Ende 2010 fertig sein wird, alle Abteilungen von Red Chillies unter ein Dach bringen. Meine Plan ist es, dann nur an den Samstagen und Sonntagen ins Büro zu gehen, so dass die Jungs zweimal so hart arbeiten (Lacht) und auch an jenen Tagen anwesend sein müssen. Scherz beiseite, ich bin stolz auf die Leute, die ich angestellt habe. Sie arbeiten nicht nur hart, sondern jeder von ihnen betrachtet die Firma als seine eigene. Sie denken über Wege nach, die Dinge zu verbessern, nicht nur wie Angestellte, die in einem mechanischen Schema arbeiten.

Was sind die Schlüsselziele, die Sie sich selbst und Ihren Unternehmen im Laufe der nächsten drei bis fünf Jahre gesetzt haben?
Die letzten vier Jahre sind mit der Gründung neuer Unternehmen zugebracht worden. Die anfänglichen Schritte sind getan. Die nächsten paar Jahre werden entscheidend sein. Ich habe zwei elementare Agendas aufgestellt: Erstens, ich muss meine vorhandenen Unternehmen konsolidieren, bevor ich wieder abenteuerlustig werde. Zweitens, muss ich persönlich als Unternehmer professioneller werden… zumindest lernen, wie einer zu klingen (Lacht) und ein wenig passiver sein, in dem Sinne, weniger besorgt zu sein, ob die Dinge richtig laufen oder nicht – so dass ich mehr Energie dafür ausgeben kann, die kreative Seite aufzubauen. Immerhin wird egal was wir tun, im kreativen Bereich angesiedelt sein.

Hollywoodstudios wie Walt Disney haben Interesse daran gezeigt, Anteile von Red Chillies zu erwerben. Wie offen sind Sie gegenüber der Idee einer solchen Partnerschaft und Anteilverkäufen?
Ich mag es, dass meine Dinge mir gehören, zumindest, bis ich imstande bin zu beweisen, dass ich den größten Teil von dem getan habe, was ich vorhatte zu erreichen. Ich investiere gern in mein eigenes Zeug! (Lacht). Ich betrachte es auch aus der Perspektive der anderen Person, und könnte Ihnen nie in die Augen sehen, wenn ich Ihr Geld verloren habe. Wenn ich sicher bin, dass ich im Geschäft X, Y oder Z kein Geld verlieren werde, mag ich einen Partner wollen. Nicht jetzt.

Wie ist Ihre Auffassung als Schauspieler und Entertainer dahingehend, Ihre Familie an Ihrer Karriere zu beteiligen?
Natürlich bin ich vor allen Dingen Schauspieler und Entertainer. Aber bei meiner Familie bin ich seltsam förmlich. Und ich bringe meine Familie nie auf die Sets, weil ich vor ihnen niemals spielen könnte. Ich sage das mit dem gebührenden Respekt gegenüber vielen meiner Filmpartnerinnen, die ihre Mamas mit auf die Sets bringen. Ich weiß, dass sie die Sicherheit brauchen oder das Gefühl, dass sie Leute um sich herum haben. Ich habe meinen Kindern nie wirklich erzählt, was ich tue. Ein Filmstar zu sein, ist ein seltsamer Teil meines Lebens, über den meine Familie nichts weiß.
Ich denke, die Dokumentation von Discovery Travel and Living (Living with a Superstar – Shah Rukh Khan), ist der erste Versuch, diese Kluft zu überbrücken. Ich sah einige der Episoden, nachdem sie editiert wurden und freue mich wirklich darüber, was ich über meine Frau und meine Familie und meine Schwester gesagt habe, Dinge, die ich ihnen nie direkt werde sagen können. Ich bin seltsam förmlich bei meiner Familie. Ich habe noch immer nicht den Schrank meiner Frau geöffnet. Ich öffne ihre Handtasche nicht. Ich klopfe an der Tür meiner Kinder. Meine Frau sagt, „bist du verrückt?“ – Sie ist eine Pandschabi – „Warum klopfst du. Geh einfach rein.“ Doch ich kann nicht in persönliche Bereiche eindringen.

Was ist die nächste geschäftliche Möglichkeit, die Sie sehen?
Ich bin ein Entertainer. Daher muss es in diesem Genre sein. Nur davon verstehe ich was. Das Internet ist eine der möglichen Optionen. Aber nicht sofort.

Was SRKs Männer über den Mann zu sagen haben
„SRK gibt Ihnen nicht das Gefühl, dass Sie für ihn arbeiten, sondern mit ihm. Während er natürlich der Chef ist, benimmt er sich daher nicht wie einer.“ – Samar Khan, Chef Red Chillies Idiot Box
„Er hat einen scharfen Geschäftssinn und weiß instinktiv, was funktionieren wird und was vielleicht nicht. Er hat aber selten versucht, uns zu widersprechen, wenn die meisten von uns ein Projekt unterstützt haben, wovon er nicht überzeugt ist.“ – Keitan Yadav, COO, Red Chillies VFX
„Wir sind gesegnet, dass wir zu SRKs Unternehmen gehören… die Kehrseite ist allerdings der Druck wegen des Markennamens, den wir mit uns tragen.“ – Sanjeev ‚Bobby Chawla‘, Chef Filme, Red Chillies Entertainment

Gelernte Lektionen (Und eine habe ich nicht!)
Versuchen Sie in harten Zeiten nicht, die Kosten zu kürzen. Versuchen Sie stattdessen, Ihr Einkommen zu vergrößern. Das ist etwas, was meine Mutter mir immer sagte – meine erste Lektion im Unternehmen.

Denken Sie groß. Wenn Sie acht Meter springen wollen, visieren Sie 16 an. Sie mögen nicht imstande sein, 16 zu springen, aber höher als andere zu streben, ist wichtig. Das ist etwas, was Mukeshbhai (Ambani) mich lehrte.

Alle Geschäfte und Freundschaften bleiben stark, solange sie für beide Parteien rentabel sind.

Kleiden Sie sich lässig bei der Arbeit – nicht schäbig, aber lässig. Die Leute müssen sich wohl fühlen, cool, um in der Lage zu sein, ihr bestes zu geben.

Ich muss lernen, Deals schnell abzuschließen! Über kleine Dinge zu feilschen ist Zeitverschwendung.