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January 29, 2017

Was hat Sie an Raees begeistert?
Ehrlich gesagt, wenn eine Rolle wie in Fan sehr spezifisch gestaltet ist, ist diese Erwägung sekundär; es war die Vorstellung, daß ein realistischer Filmemacher wie Rahul Dholakia wollte, daß ich an einem Film teilnahm, dem er eine breitere Reichweite geben will. Raees war eine bereits von zwei Journalisten gut recherchierte Geschichte, aber Rahul wollte ihm einen Spin geben, um ihn zu mehr als nur einem Nischenfilm zu machen. Ich spiele normalerweise urbanere Charaktere. Es war interessant für mich, diesen Bereich zu betreten, um einen Charakter zu spielen, der in mein Repertoire fällt, aber trotzdem ein wenig anders ist. Ich habe nie diese Art von kleinstädtischem und urwüchsigem Charakter gespielt. Ich fand es sehr faszinierend, wie Schmuggler in den 80er und 90er Jahren die Restriktionen umgingen. Wir haben für diesen Film viele Fälle studiert und er liegt sehr in dem Bereich von Narcos und Breaking Bad.

Genießen Sie Gangsterfilme?
Ich mag einige Gangsterfilme, aber ich bin nicht verrückt nach ihnen. Ich mag Narcos. Ich mochte Der Pate, während ich heranwuchs. Ich habe quasi nie einen Gangsterfilm gemacht. Aber es war interessant, da es einen Hauch von Realität hat. Einige davon waren echte Fallstudien.

Zeigt Ihre kürzliche Wahl an Filmen wie Fan, Dear Zindagi und jetzt Raees einen Wechsel an?
Nein. Es ist nur Zufall, daß diese drei Filme im letzten Jahr rauskamen. Ich habe mich nie von dem Ort wegbewegt, wo ich bin. Ich habe immer solche Filme gemacht. Jetzt betrachten die Leute den Zeitraum und sagen, “Oh, das ist es, was er tut”. Wir sind sehr schnell dabei, zu urteilen und zu analysieren. Ich bin schon so lange hier, daß die Leute meine vorigen 15 Jahre vergessen haben, wo ich Baazigar, Darr, Ashoka, Paheli, Swades und My Name Is Khan gemacht habe. Ich habe immer versucht, es wenn möglich zu mischen. Wenn das nicht geht, dann müssen Sie tun, was Sie tun müssen. Es ist ein Job. Nicht zu vergessen, ich habe halbkommerzielle oder moderate Filme wie Chalte Chalte und Phir Bhi Dil Hai Hindustani gemacht. Ich bin sehr oft in dem Versuch gescheitert, was anderes zu machen. Dann versuche ich, einen populäreren Film zu machen, indem ich einen Eventfilm wie Dilwale, Happy New Year, Ra.One oder Chennai Express mache.
Ich hatte Happy New Year beendet, und die Dreharbeiten für Raees sollten starten. Aber ich hatte mich verletzt und wir mußten den Film verschieben. Fan sollte sogar vor Dilwale rauskommen, aber wir merkten, daß die VFX 11 Monate brauchen würde und es wurde verschoben. Dear Zindagi war eine Zusage, die ich Gauri Shinde vor drei Jahren gemacht hatte, da mir die Geschichte gefallen hatte. Normalerweise versuche ich, einen populären Film zu machen und einen zweiten, der neue Dinge in mein Denkschema als Schauspieler bringen kann. Es war Zufall, daß diese drei Filme innerhalb eines Jahres herauskamen.
Ein Blog meinte kürzlich, Sie haben eine ‘mutige Botschaft’ ausgesandt, indem Sie in drei Filmen in Folge muslimische Charaktere spielten. Und davor spielte ich 55 hinduistische Charaktere.

Obwohl die Prämisse von Fan großartig war, denken Sie, daß er unter dem Fluch der zweiten Hälfte litt?
Wir setzten uns nicht hin und analysierten die zweite Hälfte. Es war ein teurer Film und wir versuchten, ein breiteres Publikum anzusprechen. Wir haben diesen Film seit sieben, acht Jahren machen wollen und warteten, bis wir die VFX ausgetüftelt hatten. Was vielleicht in dem Film schief ging, ist da, wo Gaurav anfängt zu fragen:‘ Ek baar sorry keh de .’ Ich könnte völlig falsch liegen, aber zu diesem Zeitpunkt wissen Sie nicht, wer mitgehen sollte — Sie mögen denken, daß der Star hätte einlenken sollen. Nehmen Sie an, er hätte sich wirklich entschuldigt, würde Gaurav anfangen, seine Filme zu schauen und ihn zurück zu lieben? Wir hätten die Tatsache beibehalten sollen, daß dieser Fan die Abweisung durch den Star sehr wütend aufnimmt. Ich mache all meine Filme mit viel Liebe und Sorgfalt. Das war ein ziemlich schizophrener Film, aber Fan lag mir sehr am Herzen. Für Maneesh (Sharma, Regisseur) und Adi (Chopra, Produzent), war es ein mutiger Film. Ich bin immer enttäuscht, wenn ich Leute im Stich lasse. So viele Menschen wollten von dem Film unterhalten werden. Ich werde einige Zeit brauchen, um darüber hinwegzukommen.

Ist die Musik in Ihren Filmen jetzt in den Hintergrund getreten?
Es hängt vom Genre und dem Filmemacher ab. Sie können in einem Film wie Fan keine haben. Wenn ich in jedem Film Songs wie Gerua einbauen muß, gibt es eine andere Gruppe von Fans, die glauben werden, daß er immer dieselbe Art von Musik in seine Filme einbaut. Happy New Year hatte eine ziemlich überspannte Filmmusik, Jabra Fan war auch ein interessanter Titel. In Raees können Sie allerdings nicht viel Singen und Tanzen einbauen.

Wie groß ist der Konflikt für Sie, an populären Parametern festzuhalten, während Sie einen ‘realistischen’ Film wie Raees machen?
Es ist überhaupt nicht leicht. Rahul wollte Raees auf eine Art machen, die keines der beiden Genres verletzt (realistisches und kommerzielles Kino). Wenn ich einen populären Film zu machen habe, werde ich aufs Ganze gehen und einen Happy New Year machen. Ich glaube, daß jeder Film seinen eigenen Raum hat. Sie können Dear Zindagi nicht populär machen, indem sie zwei Songs mit mir reinbauen. Das ist dumm und ungebildet. In Happy New Year können Sie soviel Lieder reinstellen, wie Sie wollen und Sixpacks zur Schau stellen. Wir versuchten nicht, Fan zu kommerzialisieren, aber es wurde versucht, Katz und Maus Verfolgungsszenen zu haben, um dem Publikum einen Adrenalinstoß zu geben. Natürlich schafft es weder Raum für Kritikerlob noch populäres Kino.

In letzter Zeit haben Sie Ihren graumelierten Bart mit Stil getragen.
Selbst in meinem kommenden Film unter der Regie von Imtiaz Ali, wo ich einen Charakter aus dem Punjab spiele, trage ich einen Bart, weil Imtiaz das wollte. Wenn mein nächster Film erfordert, daß ich glattrasiert oder kahl bin, würde ich mir diesen Look zulegen.

Sie meinen also, daß dies keine Versuche sind, mehr Ihrem Alter gemäß auszusehen?
Sie können das als Schlagzeile einstellen: ich werde schamlos weiter einen 25-Jährigen spielen. Versuchen Sie herauszufinden, ob ich mich jetzt auf mein Alter einstelle? Nein, ich bin da völlig unbeständig. Mir einen Bart wachsen zu lassen, macht mich nicht älter. Es macht mich erotischer. Ich tue es nur für einen Film. Ich drehe 400 Tage pro Jahr. Daher trage ich immer die Frisur und den Look, den die Rolle erfordert. Der Look wird auch keine Reflektion meiner Gemütsverfassung sein.

AbRam ist den ganzen Tag durchs Mehboob Studio gelaufen. Wie oft begleitet er Sie?
Da sich das Mehboob Studio in der Nähe meines Hauses befindet, kommt er vorbei, wenn ich hier bin. Außerdem mußte Gauri heute jemanden außerhalb von Mumbai treffen. Es gibt hier so viele reizende Mädels aus den Marketing und Werbeteams. Er kennt und mag sie. Es laufen einige Hühner auf dem Studiogelände herum und er spielt gerne mit ihnen. Da er noch nicht zur Schule geht, kann er mich begleiten.

Nach der aufwühlenden Rede von Meryl Streep bei den Golden Globes gibt es viel Gerede, daß indische Promis, insbesondere die vom Film, nicht den Mund aufmachen.
Mich nach der Rede von Meryl Streep zu fragen, warum indische Schauspieler nicht dasselbe machen, ist sonderbar. Es ist genauso, als würden Sie mich plötzlich fragen, warum ich nicht Golf spiele wie Tiger Woods. Ich würdige, was sie sagte und denke, daß es sehr mutig von ihr war, dies bei einem von der Hollywood Foreign Press Association veranstalteten Event zu sagen. Unsere Schauspieler reden. Wie auch unsere Schauspielerinnen, Filmemacher, Produzenten und Journalisten.
Doch das Entscheidende ist, daß Sie mit Leuten sprechen müssen, die verstehen, was Sie sagen. Mehr als die Plattform, die Streep für die Rede benutzte, hatte sie die Plattform, wo die Leute verstanden, was sie sagte… Wie ich schon sagte, Journalisten sind den Ruhm nicht gewohnt — ihren als auch den der Promis. Plötzlich sieht jeder besser aus, legt besseres Make-up auf und der Moderator ist der Star jeder Show. Der Redakteur ist der Star jedes Schnipsels. Jeder schreibt einen Artikel mit einem Bild. Jeder versucht, Gewicht zu verlieren, gut auszusehen. Als ich sieben Jahre berühmt war, pflegte ich, mich so zu benehmen.
Ich warte darauf, daß die Medienleute über ihren wunderbaren, kürzlich erworbenen Ruhm hinwegkommen. Ich bin mit den meisten von ihnen befreundet und will sie wirklich fragen: warum wollen Sie sich dem fahrenden Zug gesichtsloser Leuten auf den sozialen Medien anschließen, die nur eine Sache sagen und berühmt werden wollen? Sie müssen das nicht tun. Sie präsentierten früher den Standpunkt von Leuten, so daß ich Ihre Meinung, die Meinung anderer Leute nehmen und entscheiden konnte, was auf der Welt passiert. Sie sind die erste Wissensquelle dahingehend, was vorgeht…
Warum würden Sie sagen, daß ich möchte, daß indische Schauspieler wie sie (Streep) sprächen? Kann ich sagen, ich wünschte, daß indische Journalisten mich auch so präsentierten? Ist das fair? Geben Sie mir eine Plattform, wo Sie meinen Standpunkt präsentieren, nicht als Teil der Agenda, die Sie in Ihrer Storyline haben. Ich würde sprechen — Ich tat es immer, ich werde es immer tun.