Sie sind als der 41. mächtigste Mann der Welt eingestuft worden. Was für ein Gefühl haben Sie dabei?
Ich bin ein Moslem; und ich bin auch ein moderner Moslem. Ich nehme diesen Status als Ikone sehr ernst. Und ich hoffe, das sich die Jugend irgendwie durch meine Arbeit, die Art, wie ich über den Islam rede, von dem inspirieren lässt, was ich tue. Sie müssen verstehen, dass es nichts Schlechtes ist, ein Moslem zu sein. Ich möchte meinen Kindern das richtige beibringen.

Haben Sie das Gefühl, durch Ihre Kunstform etwas dafür zu tun?
Ich möchte es, obwohl ich noch immer an dem Glauben festhalte, dass die Unterhaltung, die ich anbiete, im Wesentlichen der Unterhaltung dient. Im Rahmen davon ist es gut, wenn sie irgendwo eine kleine Botschaft der Dinge verbergen können, an die ich glaube. Aber sie sollten nicht die Unterhaltung überholen.

Denken Sie, indem Sie die immense Macht der Kunst bestreiten, in Ihren Fall Filme, erweisen Sie der Gesellschaft einen schlechten Dienst?
Seit ich mit der Schauspielerei anfing, habe ich niemals darüber nachgedacht. Vielleicht haben die jüngeren Leute angefangen, so zu denken. Ich schaue Filme, um den Problemen zu entfliehen, die ich hatte, als ich jung war und selbst jetzt. Vielleicht mache ich deshalb diese eskapistische Art des Kinos. Ich dachte niemals, dass das Kino mein Leben verändern würde. Vielleicht sollte ich anfangen, so zu denken.

Können Kino und Kunst den Weg von der Religion zur Spiritualität zeigen?
Ich denke, dass die Spiritualität eine Privatsache ist. Es muss von innen heraus kommen. Für mich ist die Schauspielerei spirituell. Es wird fantastisch sein, wenn wir es durchs Kino schaffen können. Aber wenn ich es durchs Kino mache, mag meine Spiritualität bei Ihnen nicht funktionieren. Es wird aufhören, universal zu sein. Aber es ist ein guter Gedanke. Das einzige ist, dass der Film kein Hit sein wird.

Denken Sie, dass die Reaktion auf Sie anders wäre, wenn Sie Shekhar Krishna wären?
Shekhar Radha Krishna. Ich denke nicht, dass es irgendeinen Unterschied geben würde. Mir ist in diesem Land niemals die Religion durch meinen Beruf oder sonst wie bewusst gemacht worden. Ich denke, dass Künstler diese Tendenz haben, Spaltungen zu überschreiten.

Wie nehmen Sie den Einzug von Unternehmen ins Filmgeschäft wahr?
Die Unternehmenskultur ist ein wenig zu kalt und absonderlich für Filme. Wenn ich sie treffe, fragen sie, wie sind die Einnahmen von unserem Film? Das Kino ist eine außergewöhnliche Kunstform, die auf dem Amboss der Finanzen gemessen wird. Normalerweise ist es Kunst um der Kunst willen. Aber es ist für Sie oder mich kein gutes Kino, es sei denn, es ist ein Hit.

Heute träumen junge Menschen davon, Filmstars und Kricket-Stars zu sein. Wie sehen Sie ihre Zukunft voraus?
Ich denke, dass jeder Jugendliche ermutigt werden sollte. Alle Kunstformen haben ein Niveau erreicht, wo sie kommerziell rentabel sind. Ich möchte, dass meine Kinder Schauspieler werden. Nicht weil sie meine Kinder sind. Nur als ein Beruf. Und sogar noch mehr möchte ich, dass meine Tochter eine Sportlerin ist. Eine Menge Hass würde vermindert, wenn wir Sportler wären. Ich denke, dass es uns lehrt zu verlieren, aber keine Verlierer zu sein.

Sind Sie von moslemischen Hardlinern dafür kritisiert worden, ein gemäßigter Moslem zu sein?
Noch nicht. Ich gehe sorgfältig damit um. Und ich habe niemals abschätzig oder falsch über den Islam gesprochen. Ich benutze die Worte des Korans, die tatsächlich denen der Bibel, der Tora und der Gita ganz ähnlich sind. Dieselbe Geschichte, dasselbe Thema, nur verschiedene Sprachen. Sie sind nur Übersetzungen.

Was können Sie und andere wie Sie tun, um den Frieden voranzutreiben?
Fragen Sie nicht, was die Filmindustrie für Sie tun kann. Fragen Sie, was Pakistan und Indien füreinander tun können. Schieben Sie es nicht auf uns ab.