India West (USA) Apr 18, 1997

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„Nach Karan Arjun fragte ich mich, welche Geschichte ich verfilmen würde“, erinnert sich der Filmemacher Rakesh Roshan. Er musste umsichtig sein, sagte er, weil er durchdenken müsste, was ungefähr anderthalb Jahre später funktionieren würde, was die typische Reifephase für einen Film ist. Er lief herum, mit einem wachsamen Auge auf das, was andere Filmemacher im Schilde führten.
„Eines Tages ging ich spazieren und mir kam diese Idee“, sagte er. „Es würde eine intensive Liebesgeschichte werden“, erinnert er sich. Als Kulisse für die Geschichte entschied er sich für die düstere und grausige sozioökonomische Wirklichkeit der Kohlenreviere.
Somit war Koyla geboren, der Film, über den Shah Rukh Khans sagt, dass er beim Drehen einer unerschrockenen Szene für den Film fast getötet wurde, als er für einen Stunt in Brand gesteckt wurde.
Der Film kam am 18. April in den Großstädten der Vereinigten Staaten in die Kinos.
Roshan wählte Shah Rukh Khan und Madhuri Dixit für die Hauptrollen – „Ich konnte keine Newcomer für einen solch intensiven Film auswählen“, sagt Roshan. Shah Rukh spielt die Rolle eines Stummen und Madhuri ist eine unschuldige Dorfschönheit. Die beiden verlieben sich, schaffen es aber nicht, dies zum Ausdruck zu bringen, bevor sie getrennt werden. Amrish Puri und Salim Ghouse spielen die Schurken, Amrish eine coole, kontrolliert possessive Figur und Salim den reinsten Terror, der Chaos hinterlässt. Johnny Lever liefert die lichteren Momente. Rajesh Roshan komponiert die Musik für die Lyrik von Javed Akhtar.
Rakesh Roshan hat nie zu denen gehört, die abkürzen und um den Film zu drehen, durchstreifte er buchstäblich das gesamte Indien, um am Ende in einem abgelegenen Teil von Arunachal zu drehen. „Als wir von Guwahati abfuhren, wussten wir nicht, wie lange es dauern würde“, sagte er. Nach einer 17-stündigen Fahrt erreichten sie einen abgelegenen Außenposten, gerade mal zwei Kilometer von der chinesischen Grenze entfernt. „Der Ort ist nicht von dieser Welt“, sagte er.
Die überwältigende Optik in dem Film zeugt davon: atemberaubende Aussichten von Berggipfeln, ein türkisfarbener Tümpel und schemenhafte, am Horizont verblassende Schatten von Bergen, die an impressionistische chinesische Wasserfarben erinnern.
Der Film wurde auch in Jaipur gedreht, im Süden in Ooty, in Hyderabad „am heißesten Ort in Andhra Pradesh, einem Ort, von dem nicht viele Menschen in Hyderabad wissen“, witzelt Shah Rukh.
Die Actionszenen sind nicht weniger sensationell, sagt der Filmemacher. Es gibt eine Szene, wo ein Hubschrauber herabstößt, um beinahe Shah Rukh zu erfassen, eine waghalsige Szene am Rand eines Wasserfalls mit einem senkrechten Fall, Stunts im Wildweststil auf fahrenden Zügen, und natürlich, den Höhepunkt.
Die Höhepunktszene wurde ein realer Höhepunkt, da Shah Rukh versuchte, einen Stunt mit sich in Flammen zu machen, und sich verbrannte und fast erstickte, sagt Roshan.
Ein zurückhaltender Shah Rukh erzählte Cine Blitz die ganze Geschichte: „Die Aufnahme ist in Indien noch nie zuvor gemacht worden, höre ich. Ich wurde vom Kopf bis Fuß in Brand gesteckt. Normalerweise machen die Leute solche Stunts mit einer Gesichtsmaske.
„Ich tat es ohne. Die Aufnahme war die, dass Amrishji mich in Brand steckt und mich für tot haltend vom Schauplatz des Verbrechens flieht. Er steigt in den Zug und sieht dann diesen Feuerball, der auf ihn zurast.
„Selbst wenn Sie feuerfeste Kleidung tragen, wenn Sie angezündet werden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich das Feuer durch sie hindurch brennen könnte. Ich hatte das Wasser-Gel, aber das schützt Sie ca. 15 Sekunden.
„Beim letzten Mal, als ich die Szene drehte, erstickte ich fast. Als sie mich anzündeten, hüllte es mich gleich ein. Die Flammen schossen einfach unkontrollierbar empor. Ich warf mich auf den Boden und all diese Leute drängten sich um mich, versuchten, das Feuer zu löschen. Sie warfen nasse Decken, aber auch das half nicht. Die Flammen kehrten einfach jedes Mal, wenn sie das machten, stärker zurück.
„Währenddessen geriet dieser Junge, der den anderen half, das Feuer zu löschen, arg in Panik, weil er dachte, dass auch mein Gesicht Feuer gefangen hätte. Er fing an, mir Kohlendioxyd ins Gesicht zu sprühen. Ich hörte einfach auf zu atmen und konnte gar nicht einatmen.
„Es war ziemlich beängstigend. An diesem Tag bin ich knapp dem Tode entkommen.“
Glücklicherweise können die Zuschauer beides haben: Sie können den gruseligen Schrecken spüren, während sie zusehen, wie sich im Film der Höhepunkt entfaltet, Gott sei Dank ohne, dass sie selbst knapp dem Tode entkommen.

Publication title: India – West. San Leandro, Calif.: Apr 18, 1997. Vol. XXII, Iss. 23; pg. C23