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9 January 2016 TASS

In einem exklusiven Interview mit TASS spricht Shah Rukh Khan, der ‚König von Bollywood‘, über die bevorstehende Veröffentlichung des Rohit Shetty Films ‘Dilwale’ in Rußland und gibt zu, daß er es vorzieht, auf der Leinwand die ‚bösen’ Jungs zu spielen.

Ihr neuer Film Dilwale soll im Februar in Rußland rauskommen. Werden Sie kommen können?
Ich möchte wirklich nach Rußland reisen. Es ist eines der wenigen Länder, in denen ich noch nie gewesen bin. Und es ist auch ein sehr schönes Land. Ich möchte außerdem einen meiner Filme dort drehen.
Das indische Kino ist in der Vergangenheit sehr populär in Rußland gewesen, und die Menschen genießen es noch heute. Was die Premiere in Rußland angeht, würde ich sie gerne besuchen, wenn mein voller Terminplan es erlaubt. Wir haben bereits Premieren in Großbritannien und den USA durchgeführt, und jetzt ist definitiv Rußland dran.

Denken Sie, daß Ihr neuer Film die Russen und Ausländer generell interessieren wird?
Ich denke, daß die meisten Menschen die Liebesgeschichten mögen, die im Fokus unserer Filme liegen, sowie die emotionale Seite der Filme. Ich habe viel Zeit mit Russen, Deutschen und Briten verbracht. Sie haben alle gesagt, daß im indischen Kino die Gefühle sehr ausgeprägt sind. In Dilwale haben wir zwei Liebesgeschichten auf einmal. Außerdem sind die Filme von Rohit Shetty immer sehr hell und farbenfroh. Daher bin ich fast sicher, daß Ausländer die emotionale Seite des Films mögen werden, die Liebesgeschichten und natürlich die Lieder und Tänze.

Sie waren in der Schule sehr gut im Sport. Haben Sie jemals daran gedacht, was Sie getan hätten, wenn Sie kein Schauspieler geworden wären?
Ein Sportler. Ich bin sicher, daß ich es in Kricket oder Hockey für meinen Staat weit hätte bringen können.

Am Anfang Ihrer Karriere spielten Sie häufig Antihelden, etwas, was von Ihren letzten Rollen nicht gesagt werden kann. Was finden Sie persönlich interessanter?
Ich mag dunkle Rollen – Ich nenne sie ‚grau‘ – viel mehr, mir ist jedoch vom Schicksal bestimmt worden, romantische Rollen zu spielen. Es ist kein Geheimnis, daß mir viel öfter die Rollen positiver Charaktere angeboten werden. Wenn ich wählen könnte, dann würde ich wahrscheinlich die Antihelden bevorzugen. Wie in meinem nächsten Film ‘Raees’. Mein Charakter in meinem neuen Film ’Fan’ ist auch zweideutig.
Um einen bösen Jungen zu spielen, müssen Sie hart daran arbeiten, um diese Seite aus irgendwelchen Tiefen in sich hervorzuholen und dann auf der Leinwand zu verkörpern.

Dilwale ist Ihr 12. Film mit Kajol, glaube ich. Planen Sie weitere Filme zusammen?
Wissen Sie, alle sagen, daß wir eine reife Liebesgeschichte machen müssen. Wir haben jetzt 22 Jahre zusammen gedreht, aber nicht viele solcher Filme gemacht. Das mag unverschämt klingen, aber ich möchte etwas Ernsthaftes machen. Ich denke, daß wir in diesem Stadium und diesem Alter alles summieren könnten, was wir gemacht haben und versuchen, es auf ein völlig anderes emotionales Niveau zu bringen.

Viele Menschen, die Ihre Filme ‘My Name Is Khan’ und ‘Dilwale Dulhania Le Jayenge’ mit Kajol gesehen haben, haben sich wahrscheinlich folgende Frage gestellt. Wie schaffen Sie es, von einem Film zum nächsten das romantische Märchen aufrechtzuerhalten, welches Sie dem Publikum geben?
Erstens bedeutet ein Märchen Magie. Und Magie ist etwas, was Sie nicht erklären können. Zweitens liegt vieles davon an den Leuten, welche die Filme mit uns machen und natürlich, den Zuschauern. Wir sind für sie zur Familie geworden. Wir sind normale Menschen und so spielen wir in unseren Filmen, ob wir beide dabei sind oder nicht. Wir haben uns nie als Starpaar gesehen. Die Zuschauer sehen sich in uns.

Sie sind nicht nur ein erfolgreicher Schauspieler, sondern auch ein Unternehmer, in dem Sinne, daß Sie Ihr eigenes Marketing erledigen und viel Zeit darauf verwenden.
Wissen Sie, wenn Sie ein Promi werden, fängt jeder an, Ihnen den Verdienst für alles anzurechnen. Leider sagen die Leute oft, daß der Erfolg eines Films Shah Rukh Khan zu verdanken ist und nicht den 200 daran beteiligten Menschen. Ich bin der Typ auf dem Filmposter. Das ist meine Rolle. Alles andere liegt bei meinem Team hoch gebildeter, kluger, besonderer Menschen, welche die Ideen präsentieren. Natürlich habe ich auch einen bestimmten Status in der Firma – das werde ich nicht bestreiten – aber wenn es ums Marketing geht, stammen die Ideen nicht von mir. Nennen Sie mich ein Marketinggenie, einen Unternehmer, was für Sie wollen – das alles ist ein Kompliment für die Menschen, mit denen ich arbeite.

Welche Ereignisse des letzten Jahres sind Ihnen im Gedächtnis geblieben?
Ziemlich viele Ereignisse hinterließen einen Eindruck bei mir. Manchmal in schlechter Hinsicht, wie zum Beispiel die Überschwemmungen in Chennai und die Terroranschläge in Paris.
Auf persönlicher Ebene hat mein Sohn seine ersten Worte gesagt und angefangen zu sprechen. Abgesehen davon bin ich 50 geworden. Ich habe eine Stufe im Leben erreicht, wo ich Einladungen erhalte, um junge Leute auf der ganzen Welt zu treffen. Das ist interessant, weil ich ihnen etwas mitzuteilen habe. Ich habe im Leben sehr viel gelernt, vor allem natürlich dank meiner Arbeit.