Shah Rukh Khan – an Actor and a gentleman

Suruchi Duggal, Nikki Duggal

Das Mittagessen in Mannat war so unprätentiös wie der Gastgeber. Es war ein wenig entnervend, Shah Rukh Khan, Indiens größten Superstar, die Rolle eines liebenswürdigen „Hausmannes“ spielen zu sehen, als er uns in seiner schönen Villa in Bandra begrüßte (wo er persönlich einen Stuhl für einen von uns organisierte, als er merkte, dass es keine adäquate Sitzgelegenheit gab). Im Laufe der nächsten vier Stunden verbrachte SRK im Spagat zwischen einem anstrengenden Fotoshooting, einem Plausch mit Gauri und Farah Khan (die vorbeischaute, um hallo zu sagen), und seiner Rolle als unser Gastgeber. SRK verlor nicht ein einziges Mal seine Geduld – ein vollendeter Profi. Aber er war mehr als das: des Filmstar-Images und Medienrummels beraubt fanden wir SRK anpassungsfähig, witzig, intelligent, aufrichtig und bemerkenswert geerdet. War das der ‚echte‘ SRK? Vielleicht. Er sagte im Laufe dieses Interviews, dass er in der Öffentlichkeit so ist, wie ihn die Leute zu sein erwarten. Und das es einfacher ist, das zu tun, als er selbst zu sein. Wie er selbst zugibt, kann SRK natürlich eine überzeugende Show bieten – das Vorrecht eines Schauspielers – und sich als der darstellen, wer auch immer er sich entschließt zu sein. Aber wenn dies eine Vorstellung war, dann verdient sie es, für bare Münze genommen zu werden, weil es eine so gute war. Er hat uns überzeugt – SRK ist kein Bollywood Egomane. Er ist nicht ohne Grund King Khan: ein Schauspieler und ein Gentleman. Und lassen Sie sich von niemandem was anderes erzählen.

Was hatten Sie zum Frühstück?
Ich frühstücke normalerweise nicht. Ich gehe gleich weiter zum Mittagessen. Und ich esse normalerweise keinen Reis oder Brot. Nicht weil ich gerade Diät halte, ich bin es halt nicht gewohnt. Da bin ich ganz Pathan. Meine Mutter war Hyderabadi und Dad Peshawari und beide kochten wirklich gut. Ich esse nur Fleisch – größtenteils Hühnchen. Nicht, dass ich ein großer Esser wäre. Ich finde Essen eigentlich überhaupt nicht toll. Für mich ist es nur ein weiterer Prozess, den ich durchlaufe, wenn ich aufstehe. Ich esse zweimal täglich.

Wie sieht Ihre Trainingsroutine aus?
Zeitlich ist es ziemlich seltsam. Ich mache es, nachdem die Kinder eingeschlafen sind und sobald ich ein wenig Zeit mit Gauri verbracht habe. Ich beginne das Training um drei, halb vier Uhr morgens, und schlafe sehr spät. Wenn ich drehe, schlafe ich gegen halb vier, vier und wenn nicht, penne ich gegen sechs Uhr ein oder nachdem ich die Kinder zur Schule verabschiedet habe. Ich kann nicht allzu viel Gewicht heben, weil ich einige Verletzungen und zwei Operationen hinter mir habe. Beim Training bin ich ein sachlicher Typ: sehr wenig Gewicht. Keine Musik. Keine Unterhaltung mit irgendjemand. Keine Partner. Kein Abhängen im Fitnessstudio…

Das klingt ziemlich ernsthaft…
Nicht ernsthaft – ich hasse es einfach. Niemand trainiert gerne. Mein erster Filmproduzent lehrte mich, dass Sie zuerst die Dinge erledigen müssen, die Sie nicht gern tun. Ich brauchte viel Zeit, um den Film dieses Typen fertigzustellen, weil ich ihn nicht mochte. Daher kam er eines Tages zu mir und sagte, „Du hasst meinen Film?“ Und ich sagte, „Ich hasse Sie.“ Und er erwiderte, „Schau mal, willst du mich noch länger sehen? Gib mir schnell den Rest.“ Jetzt ist er ein Freund. Training ist so was Ähnliches für mich. Ich bringe es in ungefähr 40-45 Minuten hinter mich, aber ich habe meinen eigenen Plan. Es ist eine Mischung aus vielen Dingen. Ich werde Sie nicht mit den Besonderheiten langweilen, aber es gibt eine Kugelhantel, ein wenig TRX, dann mache ich viel freihändig, aber ich baue keine großen Muskeln auf, wie Filmhelden es tun…

Sie haben einen großartigen Körper…
Aber ich baue keine großen Muskeln auf. Ich mag sie nicht wirklich. Ich esse nur zweimal täglich, und deswegen geben sie mir ständig all diese Vitamine und so, wenn ich trainiere. Ich trinke nur schwarzen Kaffee und davon eine Menge.

Also setzen Sie sich mit den Kindern hin und essen zu Abend?
Wenn ich zuhause bin, bin ich eigentlich nur mit den Kindern zusammen. Ich bin sehr unsozial und nehme zuhause keine Anrufe an. Wenn ich es wirklich muss, nehme ich sie im Badezimmer entgegen. Es ist zum Witz geworden. Wenn ich zu lange im Badezimmer bin, sagen die Kinder, „Papa, komm raus. Hör auf zu telefonieren.“ Daher nehme ich keinen Anrufe entgegen und viele Leute mögen mich nicht, weil sie denken, dass ich aufgeblasen und arrogant bin, aber es ist nur so, dass ich lieber mit meinen Kindern zusammen sein möchte, als mit ihnen zu sprechen. Und wenn sie das nicht mögen, dann sei’s drum.

Sie sind ein Junge aus Delhi. Irgendwelche Lieblingsorte zum Abhängen?
Ich habe diese seltsame Distanzierung zu Orten und Dingen. Meine größte Bindung an Delhi ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass sich dort die Gräber meiner Eltern befinden. Auch Gauri’s Familie ist in Delhi, und mir gefällt, dass die Kinder zurückgehen und die Großeltern treffen. Ich verlor sehr früh einen Großteil meiner Familie und ich glaube, dass die Bindung zu irgendeinem Raum oder Ort mit den Menschen besteht, die damit verbunden sind. Leider gibt es die dazugehörigen Menschen nicht mehr. Aber ich lege jetzt großen Wert darauf, vielleicht, weil ich älter, ein wenig nostalgischer werde, nach Delhi zurückzukehren. Ich fuhr kürzlich mit meinen Kindern hin und ich brachte sie zu dem Haus, wo ich früher lebte. Ich wollte, dass sie verstanden, dass ich ein sehr armer Typ war. Ein Star zu sein, ein großes Haus und ein Auto zu haben, erster Klasse zu reisen – ist mir nicht wichtig. Wenn Sie gewohnt sind, Dinge nicht zu haben, hängen Sie nicht daran. Die Leute begreifen es nicht, aber ich bin ein Verschwender, ich stecke mein ganzes Geld in meine Filme.
Heute habe ich ein Übermaß an allem, und in unserem Haus sind meine Kinder immer von Leuten wie Farah Khan, Karan Johar, Hrithik Roshan, Abhishek Bachchan und den größten Schauspielerinnen – Katrina Kaif, Juhi Chawla, Madhuri Dixit und Priyanka Chopra – umgeben gewesen. Meine Kinder dachten daher lange, dass jeder beim Filme arbeite. Ich wollte einfach, dass sie begriffen, dass es für mich so fantastisch ist zu wissen, dass es selbst heute, wenn ich Madhuri oder Juhi sehe, ist wie, „Wow, ich treffe Madhuri Dixit.“ Ich versuche zu sagen, dass es für mich anders ist, weil ich keinen filmischen Background habe. Wenn ich Madhuri heute auf den Sets von Jhalak besuchen gehe, werde ich nicht sagen, „Hallo, Mandy.“ So sind Filmleute nicht. Sie kennen einander seit langem und sind aneinander gewöhnt, aber ich bin ein Außenseiter.
Für mich ist Delhi das einzige, was real erscheint. Bombay erscheint nicht real. Dieses Haus erscheint nicht real. Ich meine, es ist herrlich, Realität ist für mich jedoch immer die Straße gewesen, auf der ich mich in Delhi fortbewegte. Daher ist es nicht nur Humayun’s Tomb oder das Restaurant von Karim. Meine größte Verbundenheit besteht mit den Häusern, in denen ich lebte. Ich habe einige Erinnerungen vom Asian Games Village, als das gebaut wurde, weil wir dort herum zu hängen pflegten…

Was ist mit Gauri?
Mit Gauri hing ich nicht allzu viel herum, weil sie gerade 14 war, als ich sie traf, und ich 18.

Seit jenen Tagen hat sich viel verändert…
Ich gehe ins Ferozshah Kotla (Stadion), um mir die Spiele der IPL anzuschauen, und erinnere mich an die Zeit, als meine Mutter nahebei arbeitete. Sie war Magistrat am dortigen Gericht – auf dem Weg in ihr Büro setzte sie mich am Ferozshah Kotla ab und ich schaute mir ein Spiel an. Ich erinnere mich, dass ich einmal Imran Khan um ein Autogramm bat, und zu dem Zeitpunkt musste er gerade raus… und herrschte mich an. Jetzt gehe ich wegen der IPL ins selbe Stadion und die Leute schreien meinen Namen.
Meine Verbundenheit mit Delhi ist sehr surreal. Etwa, wenn ich wegen der Promotion meiner Filme hingehe, ich war wegen Don dort, meine Freunde waren da – Farah, Ritesh, Priyanka und so, und wir beschlossen, uns im Taj Mansingh (Hotel) zu treffen. Ich erinnere mich daran, dort Kaffee getrunken zu haben… Sie gehen die Treppe runter und da gab es ein Café mit Tieren auf der Wand. Ich weiß nicht, ob es noch da ist…

Ich denke, dass das Taj Mansingh Hotel noch immer an ein wenig Nostalgie festhält…
Neulich nahm mich meine Familie zu einem Chinesen dort mit. Es ist seltsam für mich – ich kenne die Stufen, ich erinnere mich daran, mit Rs 59 in meiner Tasche dort gewesen zu sein, um immer wieder Kaffee nachfüllen zu lassen, und jetzt gehe ich dorthin, ohne Geld dabei zu haben, und ich weiß, falls ich nicht zahle, wird es okay für sie sein. Sie werden mir sagen, dass ich später zahlen kann… was sehr seltsam ist. Es ist ein wenig wie ein Traum, wo ich das Gefühl habe, dass ich daraus erwachen und mich plötzlich in meinem Haus wiederfinden werde, dem C7-223 SDA – einer kleinen DDA Wohnung (Delhi Development Authority). Ich brachte neulich meine Kinder dorthin und hinterließ der Person, die dort lebt, einen Brief. Ich weiß nicht, ob er geglaubt hat, dass ich gekommen war. Dann gibt es den Deer Park… es gibt so viele Stellen in Delhi, an die ich mich erinnere, aber das sind keine Wahrzeichen.
Ich erinnere mich daran, wie einige Freunde eine Firma namens Airtel gründeten und mich zu ihrem Markenbotschafter machten. Es war eine kleine Firma in Delhi, das kleine Telefone verkaufte. Sie sagten, „Shahrukh hum kisi ko nahin jaante, abhi tu actor ban gaya hai (Shah Rukh, wir kennen niemanden, und wo du nun ein Schauspieler geworden bist), sei bitte unser Markenbotschafter.“ Und jetzt ist Airtel so groß.

Erzählen Sie uns von Ihrem Übergang von dieser Realität in die Welt des Kinos, wo Sie sich heute befinden…
Es ist dasselbe, es ist vergänglich und es wird weitergehen. Wenn Sie mich im Fernsehen und so sehen, sage ich nicht offen meine Meinung, weil die Leute das nicht hören wollen, sie stellen Ihnen dumme Fragen. Wie „Wie geht’s Katrina Kaif, oder sehen Sie Priyanka Chopra?“ Was dämlich und unsinnig ist und das ärgert mich. Ist es das, was Sie von einer Person wissen möchten, die zwanzig Jahre gearbeitet hat? Nun, jedermanns Leben ist langweilig, und Sie brauchen mein Leben nicht zu kennen, aber wenn Sie sich etwas Zeit genommen haben, um mich kennenzulernen, finden Sie einen Teil von mir, der einem Kind helfen könnte, das Leben besser zu verstehen, oder das Kino.

Wieso arbeiten Sie so hart?
Mein 73er Film ist jetzt im Begriff rauszukommen, ich habe seit 20 Jahren unermüdlich gearbeitet, ich arbeite 16-18 Stunden pro Tag. Ich mag es. Ich mag es wirklich. Meine Frau fragt mich immer, warum ich das jeden Morgen tue. Und ich sage, „Ich liebe es.“ Ich liebe es zu spielen, so einfach ist das. Und ich denke nicht, dass ich ein Schauspieler bin, weil ich über die Schauspielerei Bescheid weiß, ich denke, dass ich ein Schauspieler bin, weil es meine Bestimmung ist. Fertig. Das ist alles, was ich weiß.

Wussten Sie das immer?
Nein. Ich wollte Sportler sein, und dann starben meine Eltern. Einige Leute in der Branche sagten mir, dass ich nie ein Filmschauspieler werden könnte. Heute arbeite ich mit diesen Leuten und es kratzt nicht an meinem Ego. Ich bin gebildet; ich habe meinen BA und meinen Master gemacht. Ich war ein guter Student, und ich denke, dass ich in den meisten Dingen gut gewesen wäre. Aber ich wurde Schauspieler.
Ich erinnere mich an diese Lady – Saroj Khan – die die ranghöchste Choreografin war – und sie sagte, „Tumhe dance nahin aata hai, par tumhe feel aata hai ka dance ka (du weißt nicht, wie man tanzt, aber du hast das Gefühl dafür).“ Ich traf damals einige nette Menschen, die sehr freundlich zu mir waren. Ich kann ihnen nicht genug Dankbarkeit für ihre Freundlichkeit ausdrücken. G.P. Sippy schaute mich an und sagte, „Deine Haare sind wie die eines Bären“, und besetzte mich dann als Helden in seinem Film. Da es mein erster Film war, wusste ich nicht um die Bedeutung dessen, aber in der Filmbranche war es wie ein „wow“. Starsöhne bekommen keine solchen Starts.
Menschen wie Hema Malini und Rakesh Roshan, die jetzt meine Freunde sind, waren so gut zu mir, als ich ankam. Sie vermittelten mir den Eindruck, dass ich zur Familie gehöre. Ich verlor meine Eltern und meine Schwester wurde krank, und eine Weile dachte ich, dass ich gar keine Familie mehr hätte. Nach rund drei Monaten in der Filmbranche hatte ich das Gefühl, dass diese ganze Filmindustrie auf einen Sohn wartete. Sie gaben mir ein so wunderbares Gefühl. Ich weiß, dass die Leute von außen denken, dass es in der Branche nur Trinken, Party und Frauengeschichten gibt, aber so ist es nicht. Diese Branche ist sehr säkular.

Sie bringen eine Menge Energie und Talent in Ihrer Arbeit ein. Haben Sie viel aus der Branche gewonnen?
Ich hätte, andererseits bin ich nicht der einzige Typ, der von der Filmindustrie wirklich gewonnen hat. Es gibt große Stars, die vielleicht nicht die besten Schauspieler sind, und Sie sich wundern, ob Talent wirklich alles ist. Sie können jedoch nicht die Tatsache infrage stellen, die es hier ein Unternehmen mit Jobs gibt, das jedem erlaubt, zu kommen und sich zu entfalten, und ihnen eine Chance gibt. In der Filmindustrie werden sie Sie einstellen, selbst wenn Sie nicht spielen können. Sie finden etwas Gutes an Ihnen, etwas Positives in Ihnen.

Wissen Sie, für uns von draußen ist es eine ganz andere Geschichte, die wir zu hören bekommen…
Ich weiß. Und manchmal habe ich nichts dagegen, die Leute das glauben zu lassen. Ich bin ein Schauspieler. Sie denken, dass Chammak Challo alles ist, wofür ich stehe? Ich werde Ihnen Chammak Challo zeigen! Es ist okay, es ist leichter für mich, Chammak Challo zu sein, es ist schwierig für mich, ich zu sein. Den ganzen Tag arbeite ich vor einer Kamera, ich weiß nicht, wer ich bin. Wie bin ich wirklich?

Versuchen Sie, für sich selbst Zeit zu finden?
Ich bin immer mit mir zusammen. Ich tue nichts anderes. Ich bin nicht sehr sozial, nicht aus irgendeinem Grund, sondern der Tatsache, dass ich unter Leuten unbeholfen bin. Das ist sehr seltsam. Ich arbeite in einem Beruf zur Unterhaltung von Millionen Menschen, aber unter Menschen fühle ich mich total unwohl.
Ich bin höflich, aber ich bin nicht sehr redselig oder so. Der leichte Teil daran ist für mich, dass 90 Prozent der Leute mit mir über Filme sprechen möchten, und das ist es, was ich tue, daher kann ich es. Aber wenn ich ein normaler Typ wäre, mit dem Sie sich am Abend treffen müssten, bin ich sehr langweilig und fadenscheinig…

Was ist die echte Marke SRK?
Marke, keine Ahnung. Den Leuten werden eine Menge Titel verliehen, um stark zu vereinfachen, wie sie sein müssen. Ich mag es – es gibt King Khan, es gibt Badshah, und einer davon ist auch die Marke SRK. Für mich es mehr wie ein Titel, als eine tatsächliche Marke zu sein. Vielleicht war ich einer der ersten Jungs, die anfingen, im großen Stil zu werben. Ich habe eine sehr einfache Logik – ich mache nur jene Filme, die ich wirklich machen will, ich mache nie einen Film aus irgendeinem anderen Grund. Alles andere, was ich tue, wie zum Beispiel, wenn ich ein Auto brauche, werde ich irgendwohin tanzen gehen und das Geld verdienen. Ich werde nie ein Auto nehmen, weil ich einen Film mache. Genau genommen verlange ich nie etwas für meine Filme… nur sehr wenige Menschen wissen das. All diese Stargagen, die über mich geschrieben werden, sind daher alle Blödsinn. Ich verlange nichts für meine Filme.

Sie sind auch viel karitativ tätig, was nicht viele Menschen wissen…
Ja, ich tue genau das, wonach mir ist. Es ist keine Organisation beteiligt. Wenn mir danach ist, für jemanden etwas zu tun, dann bitte ich einfach meine Leute, sie anzurufen und ihnen an Geld zu geben, was auch immer sie brauchen, aber ich sorge dafür, dass sie nicht wissen, dass es von mir kam. Ich will nicht, dass sie sich bei mir bedanken. Im Islam ist es so, wenn Sie für jemanden etwas tun wollen, sagen Sie es ihnen nicht. Sie tragen keine der Peripherien Ihres Lebens nach außen und das bezieht Wohltätigkeit mit ein, und was Sie als Marke darzustellen glauben. So Gott will, werde ich eine Krebsstation aufbauen.

Erzählen Sie uns ein bisschen über Ihre Produktionsfirma Red Chillies und Ihren kommenden Film…
Ich mache dieses Jahr zwei Filme. Einer ist mit Farah und heißt Happy New Year, der, so Gott will, im Dezember starten sollte. Es ist ein lustiger Farah Khan Film. Es ist auch eine große Produktion – ich mache gern große Filme. Nicht, dass ich irgendwas gegen kleine Filme habe – ich habe Paheli und Asoka gemacht – aber ich möchte, dass Kino wirklich cineastisch ist, und ich kann es mir leisten, das zu tun. Solange ich es kann, werde ich daher Filme wie Ra.One und Don, My Name is Khan und Om Shanti Om machen…
Red Chillies hat eine VFX Einheit, welche ich für die Beste im Land halte. Wir machen nicht die besten Filme, aber in Bezug auf die VFX gibt es keinen, der unsere Firma etwas anhaben kann. Ra.One war ein Test dessen, was wir in dieser Firma tun können. Wir arbeiten am nächsten Film von Hrithik. Ich glaube stark daran, weitere Technologien reinzuholen. Es bringt im Moment nicht allzu viel Geld ein, aber wir haben es neun Jahre lang unterstützt, und wenn die Dinge in Bezug auf VFX besser werden, dann wird Red Chillies hoffentlich wachsen.
Dann plane ich, einige weitere Filme mit einem Freund von mir aus Delhi zu machen. Einer heißt A for Apple, B for Billi and C for Kutta. Ich habe nie einen in Delhi ansässigen Film gemacht. Chak De sollte in Delhi gedreht werden, wir drehten jedoch an anderen Schauplätzen… das ist also ein Delhier Film, er spielt in der Gegend um die Defence Colony herum.

Sie twitterten neulich – Frei ist der Mensch, der sich nicht fürchtet, seine Gedanken zu Ende zu denken. Sei frei, heute und für immer. Das ist eine inspirierende Botschaft, leben Sie danach?
Eigentlich ist es eine Zeile aus dem Buch von Eduardo Galeano, einem südamerikanischen Schriftsteller, der sehr dunkles und unheimliches Zeug schreibt, aber eine sehr interessante Einstellung zum Leben hat. Ich stelle mich gern den Dingen, obwohl das Leben nicht konfrontativ ist – es wird weitergehen, trotz Ihnen und ungeachtet Ihrer.
Leider twittere ich jetzt nicht mehr allzu viel. Ich pflegte persönliche Sachen über meine Familie und die Sachen, die sie machen, zu schreiben, doch die Leute, es ist so traurig: der heutige Journalismus ist eine Analyse aus dem Blickwinkel der Geschichte, die Sie verkaufen wollen. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht das sagen kann, wonach mir ist und ich schätze, das ist der Grund, warum Schauspieler in einem Elfenbeinturm leben. Nicht weil sie es wollen, sondern weil die Leute sie dazu treiben. Daher bin ich jetzt sehr vorsichtig. Wenn mich jemand nach einem Schauspieler, einer Schauspielerin oder einem Regisseur fragt, sage ich, was gesagt werden sollte. Ich bin korrekt und ich bin ein Lügner, weil es nicht das ist, was ich wirklich fühle. Wenn Sie mich also nach einer Person fragen, werde ich sagen, dass ich sie/ihn liebe, und dass es eine Ehre ist, mit ihr/ihm zu arbeiten. Ich bin ein Schauspieler und kann nach Strich und Faden lügen und Sie werden es nicht mal merken. In meinen Filmen tue ich das für meinen Lebensunterhalt und es ist leichter für mich, das im wirklichen Leben zu tun. Die Schwierigkeit für einen Schauspieler liegt immer darin, ehrlich zu sein.

Haben die Leute Sie zur Rede gestellt?
Oh ja. Da war dieser Gentleman, der meinte, „Sie sind ein Moslem, Sie sind nicht gut genug, um in diesem Land zu sein.“ Ich sagte, „Gehen Sie zum Teufel. Ich werde in diesem Land sein.“ My Name is Khan kam raus und da gab es dieses Riesending in den Medien darüber, dass ich kein Patriot wäre. Mein Vater war ein Freiheitskämpfer, und ich würde für mein Land sterben, hundertprozentig. Wenn ich nicht sterben kann, werde ich an den Grenzen meines Landes singen und tanzen gehen…

Was würden Sie in diesem Land ändern?
Ich möchte Bildung für jedes junge Mädchen, weil ich enorm an die Frauen glaube. Ich bin mein ganzes Leben lang von Frauen umgeben gewesen. Der Grund für meinen Erfolg im Leben sind Frauen. Von meiner Mutter zu meiner Tochter und all den Frauen, die dazwischen gekommen sind. Schauspieler, Regisseure, Freunde, ich habe Frauen gehabt, die mein Leben eben zu dem machten, was es ist. Sie sind klüger, sie sind intelligent, und sie riechen viel besser als Männer. So einfach ist das und ich denke, dass sie einen viel höheren Rang verdienen.
Ich habe mehr als 70 Filme gemacht. Meine Heldin ist nicht nur ein Vorzeigeobjekt, und ich rede nicht von Paheli oder Asoka, sondern auch von Om Shanti Om. Sie werden sich an Deepika Padukone erinnern, Sie erinnern sich an Kajol in jedem Film, den ich mit ihr gemacht habe, sie werden sich an Rani Mukherjee erinnern. Und natürlich liegt es an ihrem Talent. Selbst wenn sie sexy und cool spielen, ist es ganz in Ordnung, sexy und cool zu sein. Ich möchte, dass meine Tochter eine Schauspielerin ist. Ich möchte, dass meine Tochter sexy und cool ist. Ich möchte, dass sie ein Filmstar ist. So viel Respekt habe ich für Frauen als Filmstars.

Was bedeutet Luxus für Sie?
Ich war immer der Meinung, Luxus ist imstande zu sein, in einen Laden zu gehen, sich nicht entscheiden können, welches Shirt Sie mögen und sich beide kaufen zu können.

Ihre Faustregel für den Erfolg?
Es gibt zwei Worte für den Erfolg, Tun und Versuch. Ich denke, dass selbst harte Arbeit nicht immer Erfolg hat, aber tun und versuchen Sie es, anstatt nur zu wissen, zu denken oder zu diskutieren. Ich tue es einfach. Das schlimmste, was dabei passieren kann ist, dass Sie etwas falsch machen können, was auch ziemlich cool ist. Einfach tun und versuchen.

In welcher Stadt möchten Sie Ihren Lebensabend verbringen?
Ich schätze, zu der Zeit, wenn die Dämmerung meines Lebens anbricht, werden wir Städte auf dem Mond haben.

Die Filmzitate, die Ihnen am meisten am Herzen liegen?
„Ich liebe dich, kkkk Kiran.“ Es funktioniert sowohl für Männer als auch Frauen. Ich mag sogar zwei oder drei – „Haar ke jeetne wale ko Baazigar kehte hain.“ Und dann mag ich „Agar ant mein sab kuch theek na ho, toh its not the end, picture abhi baaki hai.“ Und das dritte, was ich wirklich mag, ist aus Devdas, „Hum lailaaj ho gaye Chunni babu.“ Ich halte das für einen der romantischsten Sätze der Welt.

Ihr liebstes Urlaubsziel mit den Kindern?
Überall, wo es mit den Kindern hingeht, ist großartig, aber ich mag London ganz gerne. Ich habe mit ihnen einen Skiausflug in Österreich gemacht und es war absolut fantastisch.

Was ist das Geheimnis Ihrer tollen Haare?
Ich habe absolut keine Ahnung. Ich benutze kein Shampoo oder Seife in meinen Haaren. Ich wasche sie mit Wasser. Bisweilen wird mein Hairstylist Shampoo reintun, aber das ist selten. So habe ich keinen Kamm oder Bürste und benutze kein besonderes Shampoo, es sei denn, dass ich drehe. Ich verwende keine Produkte bei meinen Haaren. Vielleicht ist es genetisch. Meine Mutter hatte unwiderstehliche Haare…

Irgendein Lieblingsauto? Wenn Sie auf den Mumbaier Straßen ohne Verkehr ein Auto fahren müssten, welches würden Sie bevorzugen?
Ich stehe überhaupt nicht auf Autos. Was Mumbai betrifft, wäre ein Santro perfekt! Ich meine, ich tue das nicht, aber ich beginne jetzt, meinen Sohn Aryan zu unterrichten. Nicht zu fahren, sondern ihm einfach das Gefühl eines Lenkrades zu vermitteln, jetzt wo er 15 ist. Natürlich darf Aryan das im Moment noch nicht.

Welches sind die Werte, die Sie Ihren Kindern vermitteln möchten?
Sinn für Humor – ich halte das für äußerst wichtig. Bei Menschen urteilsfrei zu sein, erfolgreich oder nicht, ist ein weiterer. Wir urteilen sehr – ich hab das durchgemacht und es ist nicht schön.

Was bedeutet Glück für Sie?
Äußerst schwer zu beantworten, weil zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Dinge für mich Glück bedeuten. Ich bin am glücklichsten, wenn ich in Shorts und Unterhemd mit Junkfood auf meinem ganzen Körper mit meinen Kindern an meiner Seite herumsitze, einen albernen, sinnlosen Film schaue und jede Menge Cola oder Pepsi oder Kaffee trinke. Einfach völlig verwöhnt zu sein und jemand zu haben, der ins Zimmer kommt, nur um den Fernsehersender umzuschalten!

Eine Zeile, die die Menschen aus Delhi definiert?
Robust, laut und sorglos! Abgesehen davon denke ich, dass Delhiites wissen, wie man unbefangen Macho ist. Sie wissen schon, wie sie gehen und reden. Und wenn sie kämpfen, kämpfen sie, es wird nicht nur geredet. Deshalb werde ich manchmal einen Streit aufgreifen und sagen, „Weißt du nicht, ich bin aus Delhi!“