Bei einer einschüchternden Aura ist Gauri Khan ebenso bescheiden wie das Mädchen von nebenan. Vielleicht sogar schüchtern. Im Komfort ihres eigenen, atemberaubenden Heimes stieß ich auf eine entspannte, glückliche Frau. Im Frieden mit sich selbst, die Gelassenheit der ganz neuen Mutterschaft in ihrem Auftreten, sah ich auch eine Frau mit frischem Enthusiasmus, einem Gefühl der Stärke und Leidenschaft für ihr anstehendes Projekt. Sie hat das Heft in der Hand, ihre Karriere mit einem Projekt namens ‚Charcoal 8‘ in Gang zu setzen. Die Zahl 8 hatte immer eine besondere Bedeutung für sie, ihre Liebe zur Kunst und Dekor hat jetzt ihren Höhepunkt gefunden, in einem Geschäft aus einer Hand, das demnächst für die Elite Mumbais seine Pforten öffnen wird.
Ein Ort, der alles beherbergt, was man braucht, um sein Heim zu dekorieren, Charcoal 8 ist das Geistesprodukt von Gauri Khan. Von der Beleuchtung über Accessoires und Kunststücken bis hin zum Mobiliar wird die Boutique alle Elemente der Innenraumgestaltung auf Vorrat haben. Ihre Liebe steckt in diesem Geschäft, was bald in Mumbai aufmachen wird.

Wie haben Sie das Shooting für Noblesse erlebt?
Es war schnell, nett und machte viel Spaß. Ich liebte alle Looks!

Welchen Stil bevorzugen Sie?
Früher liebte ich Mode und mich zurechtzumachen, doch jetzt möchte ich mich einfach wohlfühlen! Vielleicht kommt das mit der Zeit. Ich möchte die ganze Zeit Jeans und T-Shirt tragen – Behaglichkeit ist ein Luxus! [Lacht]

Es ist ironisch, wenn Sie das sagen, weil Sie für Ihren Stil bekannt sind…
Eigentlich ist es Ironie, das über mich zu hören. Ich bin lieber behaglich zuhause als aufgetakelt außer Haus. Das ist mein wahres Ich! Abgesehen davon bin ich, wenn ich mich in Schale werfe, bei allem besonders wählerisch.

Irgendwelche Marken, die Sie besonders mögen?
Ich tendiere jetzt echt hin zu indischen Designern. Ich trage viel von Manish Malhotra, Abu Jani Sandeep Khosla, Monisha Jaising und Tarun Tahiliani.

Sie sind immer als Stil-Ikone angesehen worden, und jetzt sind Sie Innenarchitektin geworden. Wie kam es dazu? Wie begann all das?
Früher in der Schule machte ich Kunstgrafiken, malte Bilder und zeichnete mit Kohle. Ich hatte immer ein Faible für Farbgestaltung und Entwurf. Dann fing ich an, mein Heim in London, Dubai und schließlich auch hier zu gestalten.
Alles begann mit Sussanne; sie sah mein Haus zur selben Zeit, als sie ihren Laden eröffnete und bestand darauf, dass ich etwas mit ihr machte. Anfangs zögerte ich, begann jedoch später, für ihren Laden eine Kollektion zusammenzustellen. Ich assistierte ihr bei einigen Projekten, an denen sie arbeitete. Nach all dem denke ich, dass es jetzt an der Zeit ist, an meinem eigenen Geschäft zu arbeiten, mit dem Namen Charcoal 8.

Liegt Ihre Leidenschaft in den Möbeln oder dem künstlerischen Aspekt?
Ich kümmere mich um die Möbel, gestalte die Heime der Leute, füge den Dekorelementen eine künstlerische Note hinzu – die Farben, die Stoffe, die Oberflächen, alles – der ganze Look! Ich möchte es als ganzheitliche Designvision betrachten, umgesetzt in Räume.

Erzählen Sie uns von Ihrem Projekt Charcoal 8.
Ich bin immer sehr akribisch dabei gewesen, wie ich mein eigenes Heim dekoriere. Als immer mehr Leute das sahen, begann ich, Angebote zu bekommen. Eines Tages merkten wir dann, dass wir einen idealen Raum präsentieren wollten, der alles beherbergen konnte, was Sie brauchen würden, um Ihr Heim aufzumotzen. Raghuvanshi Mills erschien als der ideale Ort, weil es der Knotenpunkt der Innenausstattung ist. Was wir gegründet haben, gleicht mehr einer Boutique als einem Laden – ein loungeartiger Raum, der Design präsentiert. Es heißt ‚Charcoal 8‘, weil wir zu acht sind, die die unterschiedlichen Aspekte abdecken. Mustafa, C. Bhogilal Westend & Sicis, Symphony, Anemos, Objects & Rugs a.m. p.m. Light Art, Flos, Interior World Furnishing, Elegant Marble, wir alle teilen denselben Traum. Die Idee ist die, alles unter einem Dach zu haben. Ich erledige die Accessoires. Ich plane auch, eine Auswahl an kleineren Stücken zu kuratieren, weil die Häuser in unserer Stadt kleiner sind.

Sie sind also begeistert davon, eine berufstätige Frau in Vollzeit zu sein?
Ja, absolut. Es ist kreativ und ich liebe, was ich tue!

Wie sieht Ihr typischer Tag aus?
Seit ich angefangen habe zu arbeiten, ändert sich mein Leben jedes Jahr. Mein älterer Sohn Aryan ist in London, Suhana geht hier in die Schule und jetzt ist da der Kleine… und ich denke, dass ich es ganz gut hingekriegt habe, neben der Arbeit Zeit mit den Kindern zu verbringen. Ich habe drei bis vier Projekte am der Hand und jetzt kommt das Geschäft dazu. Ich reise viel, nehme die Kinder aber mit. Sobald das Geschäft aufmacht, wird es natürlich noch hektischer werden, aber ich freue mich darauf, meine Zeit mit dem Baby und der Arbeit zu koordinieren.

Was ist das für ein Gefühl, noch einmal ein Baby zu haben?
Ich glaube, dass Kinder eine Menge guter Energie und Schwingungen bringen. Suhana gibt die halbe Zeit auf ihn Acht, was so liebenswert ist…

Wollten Sie immer ein drittes Kind?
Immer.

Wie haben Ihre Kinder das neue Baby aufgenommen?
Sie lieben ihn mehr als ich. Sie machen den ganzen Tag Bilder von ihm. Suhana schläft sogar in seinem Zimmer!

Was ist Ihr größter Luxus?
Die unablässige Hilfe, die ich habe – mein Personal.

Was sind Ihre Träume für Ihre Kinder, jetzt wo zwei von ihnen groß werden?
Mein Traum ist der, dass sie im Leben unermesslich glücklich sein mögen und gut zu mir auf meine alten Tage.

Wachsen Ihre Kinder ganz anders auf als Sie?
Oh, das ist doch gar kein Vergleich! Sie sind im totalen Luxus aufgewachsen, den wir nicht hatten. Nicht, das ich glaube, dass das schlecht war und dies gut ist. Mit meiner einfachen Herkunft aus Delhi befinde ich mich in einer radikal anderen Position als meine Kinder. Ihr Vater ist ständig allerorts und überall. Aber ich denke, dass sie sehr vernünftig sind und normal aufwachsen.

Wie haben Sie sie am Boden bleiben lassen – da sie eigenständige Promis sind.
Ich denke, dass SRK sich mit den Kindern beschäftigt und viel Zeit mit ihnen verbracht hat. Alle Mütter tun das, Väter neigen jedoch dazu, sich in die Arbeit zu vertiefen und diese Rolle zu übernehmen. Ich rechne es ihm sehr hoch an, weil es viel ausmacht.

Sie erzählten mir davon, wie Sie Sachen von Trödelmärkten sammelten…
Zuerst begann ich, von allen indischen Künstlern wie Sangeeta Chopra Kunst zu sammeln – nur ein paar Sachen fürs Haus. Dann fing ich an, nach Paris zu reisen, London, Mailand, New York oder selbst Phuket. Wohin ich auch reiste, ging ich in einen Laden für Heimbedarf, um dort was zu entdecken. So habe ich im Laufe der Zeit die Dinge angesammelt.
Ein paar Leute kamen zu uns nach Hause und sie mochten, was ich getan hatte und boten mir neue Projekte an. Jetzt hat es eine andere Ebene erreicht. Ich wollte den Laden eröffnen, weil mir nicht wohl dabei ist, die Leute daheim zu treffen und von zuhause aus zu arbeiten. Es erscheint einfach nicht richtig. Das ist mein persönlicher Bereich, und ich brauche beruflich einen separaten Bereich.

Was ist im Moment Ihr größter Traum für Sie selbst?
Es hat mit meiner Arbeit zu tun. Ich möchte, dass mein neues Geschäft erfolgreich ist und weitere Projekte daraus hervorgehen. Ich will nicht, dass es nur ein Hobby bleibt, sondern ein Beruf, und ich bin bereits auf dem Weg dorthin. Die Sache ist die, als ich vor all diesen Jahren nach Mumbai kam, wusste ich zunächst nicht, was ich mir anfangen sollte. Ich wollte keinen Bürojob, nur um jeden Tag aufzustehen und irgendwohin zu gehen und das Leben auszufüllen. Im Laufe der Jahre habe ich begriffen, dass dies meine Leidenschaft ist. Sie müssen Ihre Arbeit genießen, egal, was Sie tun.


? The First Lady #Gauri Khan – Noblesse India… von vegainko