Von diesem Film war ich angenehm überrascht, da ich eine weitere Gurke aus Shah Rukhs Filmographie erwartet habe. Da der Film von Viveck Vaswani produziert wurde, hätte ich vielleicht nicht überrascht sein sollen, da mir seine Filme in der Regel gefallen. Ich mag seine Art, Geschichten zu erzählen, auch wenn sie aufgrund ihrer altmodischen Gradlinigkeit manchmal etwas behäbig und unaufgeregt rüberkommen. So fehlt dem Film der Drive, um wirklich spannend zu sein, er hat aber das Herz, um den Bollywoodfan anzusprechen und hat mir am Ende sogar ein paar Tränchen abverlangt. Das will was heißen.

Die Story birgt wie gesagt nicht viel Neues, wird aber solide erzählt und von einem sehr sympathischen Dilip Joshi wunderbar gespielt. Er spielt in diesem Film den in sich ruhenden und so mit dem Leben ganz zufriedenen Nebendarsteller Sanday in Bollywood. Da er es schafft, jeden zum Lächeln zu bringen und es fertig gebracht hat, auch ohne berühmt zu sein, einen Eindruck in der Branche zu hinterlassen, steht er mit den meisten Stars und Produzenten auf Du und Du. Damit verhilft er der jungen angehenden Schauspielerin Babli (Anoushka) zum Durchbruch. Sie möchte ihm als Gegenleistung etwas Gutes tun und Sunday bittet sie, seinen etwas schwierigen Sohn Jai wieder zum lächeln zu bringen. Jai hat seit einem traumatischen Erlebnis in seiner Kindheit ein großes Problem mit Bollywood und allen, die damit zu tun haben. Als Babli sich in ihn verliebt, darf er nicht wissen, als was sie arbeitet. Auch Jai verliebt sich nach anfänglichem Sträuben in das lebenslustige Mädchen. Als er allerdings herausfindet, das sie eine Schauspielerin ist, bricht er mit ihr, überwirft sich mit seinem Vater, seine Wut scheint alles zu zerstören. Doch dann erkrankt Dilip lebensgefährlich und Babli tut alles, um die beiden wieder zu versöhnen.
Sar Ankhon Par unter der Regie von Gyan Sahay war als Hommage an die Filmindustrie gedacht, und so tauchen auch alle Nase lang bekannte Gesichter auf. Regisseure wie N. Chandra und Schauspieler wie Mukul Dev und Shammi Kapoor spielen sich selbst, Shah Rukh taucht auf der Leinwand auf und auch häufig in Gesprächen. Shah Rukh spricht übrigens nur ein paar Worte am Anfang und Ende des Films, sonst taucht er nicht auf. Auch Viveck selbst spielt mal wieder mit, in einer kleinen knuffigen Rolle. Und selbst der bereits verstorbene Raj Kapoor taucht mittels Archivaufnahmen kurz auf, um Sunday einen Rat zu geben.
So plätschert der Film mit einer unoriginellen, aber sympathischen Liebesgeschichte dahin, unterbrochen von einigen ansprechenden Songs und ein paar dramatischen Szenen, die zum Höhepunkt hin ganz schön auf die Tränendrüse drücken.
Auch wenn der ganze Film allzu rosa angehaucht ist und sicher keine Reflektion der Tatsachen, liefert er doch mit seinem Blick hinter die Kulissen ein liebevolles Bild dessen, wie Bollywood sein sollte. Eine große Familie, die sich gegenseitig hilft und unterstützt. Keine Intrigen und neidische Hickhacks, dafür Freundschaften und nette Stars, die für jeden Fan erreichbar sind. Der Film ist vielleicht nicht so nostalgisch, wie er sein könnte, liefert aber doch genug für einen angenehmen Filmabend.
Sicher kein Film für Neulinge, aber für erfahrenere Bollywoodliebhaber eine Gelegenheit, viele bekannte Gesichter in einem Plot zu sehen und ein wenig von einer heilen bunten Bollywoodwelt zu träumen, die es so sicher nicht gibt.