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Shah Rukh Khan ist im Moment eines der heissesten Diskussionsthemen im Netz. Der Schauspieler erhielt Montagabend einen Crystal Award beim Weltwirtschaftsforum in Davos und gibt die ganze Anerkennung an die Frauen und Kinder weiter, mit denen er gearbeitet hat. Nach der Preisverleihung bekannte SRK in einem offenen Gespräch, dass die Opfer von Säureangriffen, mit denen er gearbeitet hat, ihm mehr gegeben haben, als er ihnen. Und er sagt das nicht aus Bescheidenheit, sondern Überzeugung. Er glaubt fest daran, dass sie ihn als Mensch geformt haben und redet offen darüber, warum er beschloß, mit den Opfern von Säureangriffen und Kindern zu arbeiten.
Er sagt, “Ich sage das nicht aus Bescheidenheit, aber ich halte es wirklich nicht für verdient. Als ich anfing, mit diesen Frauen zu arbeiten, ging ich hin mit diesem Verständnis selbstverliebten Mitgefühls, dass ich gute Arbeit leiste. So fangen die meisten Menschen an. Doch als ich mit ihnen zusammen war, begriff ich, dass sie keinerlei Mitgefühl brauchen. Sie sind wahrlich tapfer. Sie brauchen Ihre Wohltätigkeit nicht. Alles, was sie brauchen, ist Ihre Solidarität. Sie brauchen Sie, um mit ihnen zusammen zu sein, und sie brauchen keine andere Definition. Wir als Gesellschaft sind zu eifrig dabei, Frauen eine Definition zu geben, und ich sage Frauen, weil in diesem Fall 85 % der Opfer von Säureangriffen Frauen sind.”
King Khan fügt hinzu, “Ich merkte, dass sie viel mehr für mich tun. Da ich einen Beruf habe, wo Schönheit gesucht und geliebt wird und wo ich davon umgeben bin. Wir sprechen die ganze Zeit darüber, wie hübsch und schön die Dinge sind. Und dann gibt es da plötzlich diese Welt, wo ihnen die Schönheit entrissen worden ist. Und sie brauchen nichts anderes als die Fähigkeit, sich für sich selbst zu definieren. Wenn ich also diese Auszeichnung bekomme, ist es das erste Mal mit meinem Leben, dass ich einen Preis für die Arbeit und den Mut von jemand anderes bekam und davon bin ich wirklich überzeugt.”
SRK sprach auch darüber, was ihn überhaupt motivierte, mit Opfern von Säureangriffen und Kindern zu arbeiten. “Eigentlich ist es die Zahl. Ich war einmal im Krankenhaus. Ich brauchte eine Physiotherapie für meine Schulter. Das ist ein Krankenhaus, dass ich regelmäßig besuche und bisweilen treffe ich die Frauen, Kinder und Familien. Ich mache spätabends meine Runden, damit niemand gestört wird. Da waren diese beiden Kinder aus Kashmir. Ihr Haus wurde bombardiert und sie hatten ihre Familien verloren. Ihre Haut war zu 60-70 Prozent verbrannt und zu der Zeit wollte ich eine neue Playstation für meinen Sohn kaufen, und alle Läden waren geschlossen. Ein Laden wurde für mich geöffnet, weil ich ein großer Filmstar bin (er lacht), und ich kaufte die Playstation, bevor ich wegen meiner Physiotherapie ins Krankenhaus ging.”
“Ich traf dort diese Kinder, und ich glaube, sie realisierten nicht mal das Ausmaß ihrer Verletzungen, sie waren so jung. Ich ließ die Playstation dort, und versuchte es nochmal bei dem Laden, um eine andere für meinen Sohn zu kaufen, schaffte es aber nicht. Ich kam nach Hause und erzählte meinen Kindern davon. Meine Kinder waren damals im selben Alter wie die Opfer, daher war es ganz natürlich für mich, ihnen zu helfen. Sie werden teilnahmsvoller, wenn Sie Eltern sind. Ich begann, nachzuforschen und erfuhr von den Leuten, dass es in Indien offiziell ca. 400 Säureopfer gibt. Es war eine Zahl, von der ich glaubte, dass ich sie beherrschen und rehabilitieren könnte. Wenn es funktioniert, könnte ich sie sogar einstellen”, schliesst er.