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Dec 14, 2010

BEIJING: Wenige Wochen, bevor der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao nach New Delhi fliegt, um die Beziehungen mit Indien zu stärken, schafft es ein indischer Filmstar in die chinesischen Herzen. In einem Dutzend chinesischer Städte drängen die Zuschauer in die Kinosäle, die ‚My Name is Khan‘ mit Shah Rukh Khan zeigen.
Der Film ist seit seinem Start am 30. November in den Kinosälen von mehr als einem Dutzend chinesischer Städte gezeigt worden, einschließlich Beijing, Shanghai, Shenzhen, Guangzhou und Dalian. Das ist seit mehr als einem Jahrzehnt das erste Mal, das die staatliche Verwaltung für Radio, Film und Fernsehen, die chinesischen Zensoren, erlaubt hat, einen indischen Film in den Kinos zu zeigen.
Einige Beobachter haben angedeutet, dass der politische Inhalt des Films, der das Image der Muslime in den Vereinigten Staaten behandelt, ein Grund sein könnte, warum die Zensoren erlaubten, den Film zu zeigen. Ein Artikel in www.m1905.com, eine Seite mit engen Verbindungen mit dem offiziellen CCTV6 Fernsehsender, besagt, dass der Film die Vorurteile und unfaire Behandlung von Muslimen in den Vereinigten Staaten seit demVorfall des 9/11 darstellt.
„Wir sind von der Unkompliziertheit und Beharrlichkeit des Helden bewegt“, besagt eine Rezension auf der offiziellen Seite sina.com. Dazu haben Dutzende auf die Filmindustrie fokussierter chinesischer Zeitungen und Internetseiten ein Loblied auf den Film gesungen, der als der „indische Forrest Gump“ beschrieben wird.
Die Filmvorführung fiel mit einem viertägigen Kunst und Filmfestival zusammen, organisiert von der indischen Botschaft und der chinesischen Regierung in Beijing, das am Montag endete.
„Die chinesischen Zuschauer waren ganz begeistert von den indischen Filmen, die während des Festivals gezeigt wurden. Wir haben von vielen Leuten Anfragen erhalten, mehr indische Filme zu zeigen“, sagte Ma Zhen Xuan, Generaldirektor des GDB Bridge Art Center.
Indische Filme werden in China größtenteils durch Videotausch-Webseiten und DVDs vertrieben, von denen viele Raubkopien sind. Die Zensoren, die jedes Jahr nur die Vorführung einer Handvoll ausländischer Filme erlauben, erlauben fast nie die Vorführung asiatischer Filme. Das ist der Grund, warum die Entscheidung für ‚My Name is Khan‘ möglicherweise darauf hinauslaufen wird, in der Zukunft mehr indische Filme zu erlauben.