‘Maybe I’m a frustrated sportsman’

Dieses ereignete sich kurz nach SRKs Einzug in die IPL Arena. Das Interview entpuppte sich im Ton als eine ökonomisch / geschäftliche Interaktion, was interessant war. Interessant, da die größte Bollywood Marke sagt, dass er ein lausiger Unternehmer sei, niemals Geld leiht, und nach dem Sprichwort jitni chadar ho, utne pair phailaiye (So lang die Decke sei, so lang strecke die Beine – wenn das Geld knapp ist, musst du den Gürtel enger schnallen) lebt, weitergegeben von seiner Mutter – und dass er, in seinen eigenen Worten, noch immer ganz „Mittelschicht“ ist.

Wenn Sie in Bollywood wirklich groß rausgekommen sind, sind Sie ein Star. Desgleichen im Kricket. Aber wenn Sie in Bollywood UND Kricket ganz groß rausgekommen sind, was wären Sie dann? Diese Frage hat all die Jahre keine Chance zum Auftauchen gehabt. Bis ein Mr Khan seinen Worten Taten folgen ließ und das Spiel mit Starpower auflud. Nachdem Shah Rukh Khan – dessen Anwesenheit im Kricketstadion noch bis vor kurzem für Aufsehen sorgte – einstieg, wurden, um ein Klischee zu verwenden, die Spielregeln einfach umgeschrieben.

SRK denkt nicht, dass es eine umfassende Änderung ist, sondern bloß eine natürliche Erweiterung. „Das habe ich doch immer getan – mich für Sport interessiert und ihn unterstützt. Sobald die Grundbedürfnisse des Lebens vorhanden sind, begünstigt in jeder Gesellschaft der zunehmende Konsum die Unterhaltung, und der finale Vorstoß in die Unterhaltung ist hin zum Sport als Unterhaltung. Ich bin in erster Linie ein Entertainer und vielleicht bin ich meinerseits irgendwo ein frustrierter Sportler. Ich wünschte, ich hätte damit weitermachen können, konnte es aber aufgrund von Verletzungen usw. nicht.“

Für jemanden, dessen Kernkompetenz Unterhaltung ist, ist er nach Chak De! India der unbestrittene Glücksbringer des Hockeys. Er ist mit zunehmender Häufigkeit bei Polo und Golf-Turnieren zu sehen und packt mit an für seinen guten Freund Mallya, um Sympathie für das F1 Team des Letzteren zu stiften. Seine fotogene Präsenz im Kricketstadion und seine Gleichung mit der Kricketfraternität gehen seinem aktuellen IPL Werbeeinsatz voran. Und Fußballfans erwarten von ihm, dass er mit den Einnahmen seines Teams zur Unterstützung des Fußballs in Bengalen beitragen wird.

In dem aktuellen Projekt – der IPL – geht es jedoch ums wirklich, wirklich große Geld. Ein kluger Investor oder ein Träumer, der eine sportliche Leidenschaft verfolgt? „Es geht mehr um Träume als ums Geschäft“, sagt er. „Die Leute betrachten nur die Erfolge, die ich gehabt habe und denken, dass ich ein erfahrener Unternehmer bin. Das ist alles Mist. Ich habe vielen Fehlschlägen gegenübergestanden. Als ich meine Produktionsgesellschaft das erste Mal gründete, tat jeder sie ab. Als Phir Bhi Dil Hai Hindustani veröffentlicht wurde, wurde er sofort abgeschrieben, und ich erinnere mich an Schlagzeilen, die lauteten, ‚Träume, die sich in Albträume verwandeln, ‚Träume, die den Bach runtergingen‘. Und ich startete eine Internetfirma, die zu nichts führte, rein gar nichts“, fügt er hinzu.

Stattgegeben, aber hat er nicht einen Punkt erreicht, wo er ein Megadollar-Investor ist? „Sehen Sie, selbst wenn ich gescheitert bin, habe ich kein Darlehen genommen, weil mein Geschäftssinn sagt, ’nie ein Schuldner zu sein‘. Ich glaube daran, was meine Mutter mir sagte – pair utne phailao jitni chadar hai (Strecke die Beine so lang, wie die Decke ist). Deshalb habe ich, wann auch immer ich den Erwartungen nicht entsprochen habe, versucht, es zu kompensieren, durch mehr Arbeit, mehr Tanzen, indem ich tat, was auch immer es kostete – stellte aber sicher, dass, wer auch immer mich engagierte, etwas für sein Geld bekam. Ich bin altmodisch, wenn es ums Geld geht. Ich nehme nicht mal einen Vorschuss für einen Film, den ich mache. Ich mache keine Geschäfte, wenn ich es mir nicht leisten kann. Selbst beim IPL Investment – dazu bin ich nur dank all der Jungs in der Lage gewesen, die an Bord gekommen sind und mit mir Geld reingesteckt haben. Ich hoffe, dass ich hier nicht verlieren werde.”

Rührt der Grund dafür, kein Geld zu borgen, daher, womit Superstars in der Vergangenheit konfrontiert waren, die Geld geborgt hatten? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wo kommt das Geld zurzeit her? “Das ganze Geld, das ich für Kya Aap Paanchvi Pass Se Tez Hain? bekam, steckte ich in dieses Projekt, so, wie ich das ganze Geld nahm, das ich für KBC bekam und es in OSO steckte. Das Geld fließt zurück in die Arbeit.” Immer? “Ja. Als Person gehöre ich noch immer ganz zur Mittelschicht. Die Leute begreifen diese Dinge nicht. Die meisten schwarzen Anzüge, die ich trage, sind dieselben. All die Designerklamotten, die ich habe, stammen eigentlich aus meinen Filmen. Ich träume nicht von einem Rolls Royce und solchen Dingen. Die Leute sind so nett zu mir, mir die schönsten Dinge im Leben zu geben, aber das heißt nicht, dass ich daran gewöhnt bin.”

Wie groß wollen Sie als Marke sein, Shah Rukh? “Ich weiß nicht, was es bedeutet, eine Marke zu sein. Ich mache die Dinge genauso, wie ich sie immer gemacht habe. Ich lese manchmal The Economic Times und rechne aus, wie groß ich als Marke bin, aber die Grundlagen des Markenaufbaus sind die ältesten Klischees, die unsere Eltern uns sagen – sei fleißig, sei ehrlich zu dir selbst, sei glücklich, und wen auch immer du triffst, gib ihm das Gefühl, etwas Besonderes zu sein.”

Während er über Eltern spricht, sagt er auch, dass er “wie ein Kind” sei. Fühlt er sich denn nicht älter? “Ich drehte kürzlich für einen Werbespot und da war ein riesiges Poster von Dil To Pagal Hai, ich ging hin und machte ein Bild von mir, wie ich daneben stehe. Wissen Sie, ich denke, dass ich jetzt jünger aussehe, als ich es auf diesem Poster tat! Ich denke wie ein Kind, ich möchte mein ganzes Leben lang ein Kind sein.”