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November 13, 2012

King Khan wurde kürzlich 47, aber er sieht jünger aus als er wirklich ist. Seine übereifrige, aber einnehmende Persönlichkeit muss dafür verantwortlich gemacht werden! Eine mit offenherzigen Anekdoten gewürzte Aura der Weisheit verströmend, ist Shah Rukh Khan mühelos geistreich. Der Schauspieler und Produzent ist nicht nur optimistisch bezüglich seines neuesten Films, sondern auch nostalgisch in Bezug auf den Regisseur Yash Chopra. In einem offenen Chat spricht SRK über seine Karriere, Kino und Kritik.

Haben Sie es nicht satt, in jedem zweiten Film den Loverboy zu spielen?
Meine Frage an Sie ist, werden Sie es nicht leid, mich einen Loverboy zu nennen, obwohl ich ihn nicht in jedem zweiten Film spiele? (Lächelt) Eine klassische Liebesgeschichte wäre die, in welcher ein Junge ein Mädchen trifft, sich verliebt und ‚Tujhe dekha toh yeh jana sanam…‘ singt. Daher war Kuch Kuch Hota Hai meiner Meinung nach das letzte Mal, wo ich einen Liebhaber spielte. Nicht mal Veer-Zaara, weil der Film einen politisch-religiösen Blickwinkel hatte.

Also spielen Sie nicht die konventionellen Rollen?
Was anderen konventionell erscheinen mag, ist für mich unkonventionell. Man muss nur einen Blick auf meine Filmografie werfen. Ich machte einen Dilwale Dulhania… nach fünf Jahren, in denen ich Filme wie Anjaam, Baazigar und Darr machte, weil ich nicht als romantischer Schauspieler festgelegt werden wollte. Jede Figur, die ich spiele, unterscheidet sich von jenen, die ich zuvor darstellte.

Wie sehen Sie Ra.One im Nachhinein?
Um offen zu sein, ich halte keine Rückschau. Sobald ich einen Film beende, nehme ich ein zweistündiges Bad und bin darüber hinweg. Ich machte den teuersten Film, den Indien jemals gesehen hat. Es mag auf einige keinen Eindruck gemacht haben, anderseits bedeutet das nicht, dass die Idee inakzeptabel war. Ja, der Film hätte in einer anderen Konnotation, in einer anderen Epoche besser laufen können.

Wie definieren Sie einen schlechten Film?
So was wie einen schlechten Film gibt es nicht. Ich habe langweilige Filme gesehen, aber nie einen schlechten. Vielleicht macht mich das zur schlechtesten Person, um mit einer Meinung anzukommen. Ashutosh (Gowariker) zeigte mir Jodhaa Akbar und fragte, ob er zu lang sei. Ich sagte, mach ihn länger! Ich mag scheinheilig klingen, aber das ist genau das, was ich über den ganzen Prozess der Filmherstellung denke. Es ist nicht so leicht, einen Film zu machen, wie es ist, ihn zu kritisieren.

Ärgert Sie Kritik?
Ich hatte Rs 1.500 in meiner Tasche, als ich nach Mumbai zog und habe seitdem in ungefähr 70 Filmen gespielt. Daher kann mir niemand mehr wegnehmen als das, womit ich in diese Stadt kam. Sie können immer sagen, dass Shah Rukh nicht weiß, wie man Filme macht, oder wie man ein Kricketteam führt. Aber das ist egal, weil ich meinen Traum lebe. Und Sie leben nur einmal.

Denken Sie, dass aus dem Streit zwischen den Khans zu viel gemacht worden ist?
Nein, überhaupt nicht. Wir können das noch ein paar Jahre betreiben. (Lacht) Jetzt wo auch Kareena eine Khan ist, haben die Medien eine Menge Arbeit! (Pause) Ganz im Ernst, wir wünschen einander nichts Böses und obwohl wir nicht die Runde machen und einander umarmen mögen, sind wir herzlich.

Was bedeutet Yash Chopra für Sie?
Für mich war er ein außerordentlicher Freund. Ich konnte ihm Sachen erzählen, die ich meinem Vater erzählt hätte. Mein Vater wäre 88 gewesen, wenn er heute lebte. Daher hatten Yashji und ich diese Beziehung, die die Lücke zwischen zwei Epochen schloss. Während der Dreharbeiten kommunizierte er durch mich besser mit Adi (Chopra), da wir beide gleichaltrig sind.