Best actor – Kuch Kuch Hota Hai

„Meine Rolle verlangte nach einer erwachsenen Darstellung. Vorher hatte ich noch nie einen dreißigjährigen Vater mit einer achtjährigen Tochter gespielt. Und ich wurde sofort an meinen Sohn Aryan erinnert, als ich das kleine Baby hielt, das in dem Film mein Kind darstellen sollte. Ich machte Kuch Kuch Hota Hai wirklich gerne.“

Meine Eltern trafen sich unter seltsamen Umständen. Meine Mutter wurde bei einem Autounfall verletzt und brauchte eine Bluttransfusion. Mein Vater, der damals gerade im Krankenhaus war, spendete ihr Blut. So verliebten sie sich. Und obwohl er gut elf Jahre älter war, stimmte ihre Familie ihrer Heirat zu, da er ihr Leben gerettet hatte.
Ich wurde zu einer Zeit geboren, als es meinen Eltern finanziell nicht allzu gut ging. Aber sie machten keinen Unterschied zwischen meiner Schwester Shehnaz und mir, obwohl ich glaube, dass meine Schwester ihnen näher stand, weil sie sechs Jahre älter ist als ich.

Als Kind trat ich bei Ramleela auf, schrieb Kurzgeschichten und shers, die mein Vater mich rezitieren ließ. Ich erinnere mich an diese Tante, die einmal einen fürchterlichen rosa Lippenstift trug. Ich komponierte ein kitschiges Gedicht zum Lob ihres Lippenstifts. Ich denke, dass sie sich heimlich freute. Ich pflegte die Schauspielerin Mumtaz zu imitieren und so viele andere Menschen. Ich tue das noch heute, nur werde ich jetzt dafür bezahlt!

Meine Eltern liessen mich immer mein Ding durchziehen. Sie wollten nur, dass ich ordentlich lernte, was ich tat. Ich konnte schlafen, wann immer ich wollte, jederzeit ausgehen. Aber wenn ich ein anderes Kind schlug, sorgte mein Vater dafür, dass ich selbst mit dem Vater des Kindes fertig wurde. Es ließ mich erkennen, dass Eltern nicht bloße Autoritätspersonen sind, sie sind Freunde.
Dann erkrankte mein Vater an Krebs. In den acht Monaten seiner Krankheit verloren wir alles, was wir hatten. Eine einzige Injektion kostete um die Rs 5000 und wir mussten 23 Injektionen in zehn Tagen organisieren. Meine Mutter arbeitete Tag und Nacht, um das Geld zu beschaffen. Nach dem Tod meines Vaters 1981 belebte sie sein Geschäft neu und betrieb es effizient.
Sie wies nie irgendeine meiner Ansprüche ab. Als ich mit dem College begann, sagte ich, dass ich ein Auto bräuchte. Am nächsten Tag kaufte sie mir ein Auto. Sie zwang mich auch nicht, unsere Firma zu übernehmen. Als ich ihr sagte, dass ich zum Film wollte, hielt sie mich nicht auf. Vielmehr ermutigte sie mich, ich wollte meinen Magister in Filmproduktion ablegen. Sie drängte mich, mich in der National School of Drama einzuschreiben, was ich tat. Ich erinnere mich, dass ich in der Schule gewöhnlich sehr schlecht in Hindi war. Ich bekam Null von Zehn Punkten. Und sie sagte, „Wenn du zehn von zehn bekommst, werde ich dich in einen Film mitnehmen.“ Von diesem Tag war ich jedes einzelne Mal Klassenbester in Hindi. Ich erinnere mich an den ersten Film, in den sie mich mitnahm, es war Dev Anands Joshilay.

Meinen Sinn für Humor habe ich von meinem Vater geerbt. Einmal kam diese Dame aus Südindien und beklagte sich bei meinem Vater, „Ihr Sohn belästigt meine Tochter.“ Er sah sie an und sagte, „Wenn sie so hübsch ist wie Sie und wenn ich so jung wäre wie mein Sohn, würde ich wahrscheinlich dasselbe machen.“ Sie begann zu lachen. Er hatte es so lieb und nett gesagt, durchaus nicht anzüglich.
Als mein Vater starb, weinte ich nicht. Ich war einer der Sargträger. Doch ungeachtet der Tatsache, dass er mich auf seinen Tod vorbereitet hatte, fühlte ich mich betrogen. Der Tod meiner Mutter machte mir bewusst, dass nichts von Dauer ist. Ich weinte viel. Und jetzt erschüttert mich nichts mehr. Das ist der Grund, warum mir alles egal ist. Wenn ich ohne sie leben kann, dann kann ich ohne den Ruhm, Geld und all das leben…
Sie war krank gewesen. Ihr Blut hatte sich infiziert. Aber sie befand sich auf dem Weg der Besserung, als sie starb. Plötzlich. Einfach so. Es war sehr schmerzlich. Das erste Mal, als ich zu Gott betete, war, als sie im Sterben lag. Aber sie starb trotzdem.
Sie hatte mich gelehrt, sensibel zu sein. Sie konnte böse auf die Leute sein, doch gleichzeitig würde sie sie lieben. Weder sie noch mein Vater schlugen mich jemals. Sie waren sanftmütig. Meine Mutter benahm sich wie eine echte Freundin, als ich ihr sagte, dass ich Gauri heiraten wollte. Sie fragte nicht einmal, ob das Mädchen eine Muslima war oder Chinesin.

Ich glaube noch immer, dass sie da irgendwo ist und auf mich aufpasst. Ansonsten würde ich nicht all das haben, was ich habe. Sie ist meine Kurzwahl zu Gott, weil es nichts in dieser Welt gibt, dass ich will und nicht habe. Wann auch immer ich sehr glücklich bin, weine ich, weil ich mein Glück nicht mit ihr teilen kann.
Allerdings teile ich meine Gefühle mit meiner Schwester Shehnaz, die bei mir lebt. Sie ist naiv und süß, kann sich aber manchmal auch ziemlich verwöhnt benehmen! In Shehnaz sehe ich eindeutige Charakterzüge meiner Vaters und meiner Mutter. Sie hat ihre Wutanfälle. Daher sage ich ihr immer wieder, „Du bist genau wie Mama.“ Meine Schwester war früher kontaktfreudig, doch nach dem Tod unserer Eltern ist sie still und zurückhaltend geworden.
Meine Mutter war nicht einmal gegen meine Beziehung mit Gauri. Doch Gauris Eltern waren absolut gegen unsere Heirat. Daher führten wir unsere Beziehung sechs Jahre im Geheimen fort. Einmal erschien ich sogar inkognito bei ihrer Geburtstagsfeier. Ich verwendete den Namen Abhimanyu, der mir in meiner ersten Fernsehserie Fauji verpasst wurde. Aber als sie erfuhren, wer das war, brach die Hölle los!
Gauri pflegte zu sagen, „Shah Rukh, du kennst meine Eltern nicht. Du nimmst es zu leicht.“ Und ich pflegte sie zu trösten und zu sagen, dass am Ende alles gut ausgehen würde. Ich sagte zu ihr, dass wir in 10 Jahre über die harten Zeiten lachen würden. Und das ist genau das, was wir heute tun.

Unsere Hochzeit ging unter seltsamen Umständen vonstatten. Wir riefen Gauris Eltern aus dem Haus ihrer Tante an und behaupteten, dass wir bereits verheiratet wären. Die Hölle brach los und ihr Haus verfiel beinahe in Trauer.
Als ich hinging, um ihre Familie zu treffen, fühlte ich mich wirklich schuldig. Aber als ich mit ihnen sprach, gelangten sie zu der Erkenntnis, dass sie unsere Beziehung akzeptieren mussten. Schließlich gaben sie nach und wir entschieden uns dafür, die feierlichen Zeremonien durchzuziehen. Ich identifiziere mich wirklich mit diesem Gefühl, wenn ich einen Film wie Dilwale Dulhania Le Jayenge drehe.
Ich konnte ihre Besorgnis verstehen. Stellen Sie sich vor, wie sie ankündigte, dass sie diesen ruppig aussehenden Typ heiraten will, der zur falschen Religion gehört, die falsche Gesinnung hat und im falschen Beruf arbeitet. Es gab nichts, was für mich sprach.
Wir musste auf jeden Fall standesamtlich heiraten, da unsere Ehe eine Mischehe war. Es gab ein Problem, weil einige moslemische Organisationen der Meinung waren, dass ich keine Hindu heiraten sollte. Sie organisierten Protestversammlungen vor meinem Haus. Natürlich ließen wir dies unserem Glück nicht in die Quere kommen. Wir wollten, dass unsere Eheschließung kurz und gut war, aber Gauris Eltern wollten auch eine hinduistische Hochzeit. Ich gab nach mit dem Gedanken, dass Sie nur einmal heiraten! Wir hatten ein paar Gäste aus der Filmindustrie, bloß Rajiv Mehra, Viveck Vaswani, Aziz Mirza und GP Sippy. Juhi und ihre Mama veranstalteten eine Party für uns, als wir nach Mumbai kamen.

Bei der Hochzeitszeremonie stand ich auf meinen Zehen und wollte Gauri nicht die Girlande um meinen Hals legen lassen! Das war meine einzige Chance, eine Hochzeit so genau zu sehen (ich besuche sehr wenigen Feierlichkeiten), daher bat ich den Pandit, alles zu erklären. Das Ritual dauerte Stunden.
Als es Zeit für das bidaai (die Braut verlässt ihr Elternhaus) war, saß Gauri im Auto und begann zu weinen. Binnen kurzem fing ihre Mutter an zu weinen und ihr Vater und Bruder folgten. Dann sagte ich allen Ernstes, wenn sie sich alle so schlecht fühlten, könnten sie sie zuhause behalten und ich würde sie regelmäßig besuchen kommen!
Nachdem wir uns sieben Jahre kannten, verbrachten wir zum ersten Mal die Nacht zusammen. Vorher hatten wir immer Angst davor, zusammen gesehen zu werden, selbst bei einem Spaziergang. Daher war es ein aufregendes Gefühl zu wissen, dass sie neben mir liegen würde, wenn ich am Morgen aufwachte.
Ich liebe Gauri, weil sie ehrlich ist. Außerdem ergänzt sie mich. Sie lehrt mich, diplomatisch zu sein. Sie sagte mir immer wieder, dass ich zu vieles sage, was ich nicht sagen sollte. Die meisten Menschen kennen mich nicht gut genug, daher verstehen sie mich völlig falsch. Es ist besser, den Mund zu halten. Sie hat mir beigebracht, die Lichter zu löschen, bevor es ins Bett geht, am rechten Ort zu essen, meine Kleidung an ihrem richtigen Platz hinzutun. Sie hat mich auch gelehrt, mich richtig anzuziehen. Sie hat mich von einem Tier in einen Mann verwandelt. Und sie mag mich nicht wegen meiner Erfolge. Sie mag mich, weil ich sie zum Lachen bringe.

Ich respektiere Gauri, weil sie eine Frau ist und die Mutter meines Sohnes. Ich will, dass mein Sohn Aryan ein badmash ist. Er sollte all die falschen Sachen machen, wenn er 16 ist, damit er danach ruhig werden kann. Wenn ich eine Tochter habe, werde ich ihr all die Liebe geben, die in mir gespeichert ist. Ich werde sie zu den Parties bringen, zu denen sie eingeladen wird. Wenn sie mit ihrem Freund im Fond unseres Autos sitzt, werde ich am Steuer sitzen und sie herum kutschieren. Natürlich denkt Gauri, dass ich ziemlich irre bin, wenn ich ihr all das erzähle!
Meine Eltern waren meine Freunde. Daher werde ich auch für meine Kinder der beste Freund sein.
Das einzige, was mich im Leben reut ist, dass meine Mutter nie wirklich meine Arbeit als Schauspieler sah. Sie war nicht da, als ich meinen ersten Award gewann. Aber nein, sie muss es von da gesehen haben, wo auch immer sie jetzt ist. Ich vermisse sie sehr. Ich mag den Gedanken, dass sie ein Stern geworden ist. Wann auch immer ich sehr traurig bin, gehe ich daher einfach auf die Terrasse und weine.