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January 31, 2008

In einem umfassenden und ungekürzten Interview spricht Shah Rukh Khan mit der leitenden Redakteurin Sonia Singh von NDTV 24×7 über die Politik, seine tollen Muskeln, die neue Raucherkontroverse und seine Träume.

Sonia Singh: Bei mir ist heute Abend Shah Rukh Khan, ein wahrer NDTV-Inder.

Shah Rukh, was bedeutet für Sie der Titel ‚Indian of the Year‘?
Ich mag den Teil mit dem Jahr nicht. Ich bin sehr stolz auf den indischen Teil davon. Ich glaube an unsere eigenen bescheidenen Weg, wie klein die Arbeit auch ist, die wir tun, oder wofür wir stehen. Sehen Sie, ich glaube wahrhaftig daran, das wir alle in unseren Herzen wünschen, diese Dinge für uns selbst zu tun, aber dann am Ende, die Dinge irgendwie für uns selbst machen, wenn es einige andere Leute erreicht. Deshalb ist es mein hauptsächlicher Job, ein Entertainer zu sein, ich bin glücklich, dass die Unterhaltung viele Leute erreichen kann.
Ich weiß auch ganz sicher, oder zumindest glaube ich zu diesem Zeitpunkt, dass die Unterhaltung nicht den Verlauf der Geschichte, der Welt oder die geistige Haltung der Menschen ändern wird. Aber wenn es irgendwie herausreichen und einige Menschen berühren kann, bin ich stolz darauf. Ich denke, dass jeder Inder das mit seiner Arbeit versuchen sollte. Ich weiß nicht, ob meine völlig kapitalistisch ist oder auch einige emotionale Verbindungen hat. Preise wie der Indian of the Year erinnern Sie daran, dass Sie, um ein wahrer Inder zu sein, das Leben anderer Inder in einem positiven Sinne beeinflussen müssen.

Es ist aber interessant, dass Sie das sagen, da für viele Menschen das Kino in Indien nicht nur Unterhaltung ist, es ist wirklich eine Religion. Als Schauspieler muss jeder Film ein riesiges Glücksspiel sein; Sie wissen nicht, was funktioniert. Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie zwei von Indiens größten Blockbustern Chak De! India und Om Shanti Om wählten?
Ich bin dabei in einem seltsamen Sinn spirituell. Ich wähle die Filme nicht aus, ich glaube, dass die Filme mich auswählen. Das ist die schönste Art und Weise, darauf zu antworten und Sie nicht einfach mit Details zu langweilen, was bei der Auswahl eines Films hineinspielt. Doch will ich meinen Kindern die Fähigkeit vermitteln, sich mit Stolz hinzustellen und ihren Eltern und Lehrern zu sagen, ‚ich weiß es nicht.‘
Ich halte mich selbst daran und weiß nicht, ob es funktioniert oder nicht, ich tue es einfach, weil es sich gut anfühlt zu diesem Zeitpunkt. Ich denke nicht, dass ich ein großartiger Profi bin, der das Kino derart versteht. Und ich bin nicht bescheiden. Nach 17 Jahren habe ich noch immer nicht das Verständnis dafür, was funktioniert und was nicht. Die jungen Mädchen, die vor Chak De niemals gespielt hatten; Hockey, das ich seit der Kindheit gespielt habe, ein Nationalsport, sind einige gute Dinge und Sie müssen wissen, dass dies ein Teil meiner Philosophie ist, „Sattar minutes hain tumahre pass, isme itna chheen lo ke Khuda bhi tumse wapas na mang sake“.
Deshalb glaube ich, dass Sie nur wenig Zeit im Leben haben. Om Shanti Om ist exzentrisch, verrückt, hat einen Sinn für Humor, der übertrieben ist. Deshalb denke ich nicht, dass es gut ist, das zu tun. Doch ich weiß es wirklich nicht. Ich habe viele Filme gemacht, das viele Leute sagen … erlauben Sie mir, ‚Sch…‘ auf NDTV zu sagen?

Natürlich.
Viele Leute sagen, dass sie Sch… sind, aber sie sind mir alle sehr teuer. Weil ich selbst nachdem ich sie machte, nicht wusste, ob sie erfolgreich waren oder Pleiten. Ich weiß es noch immer nicht.

Sie alle sind in gewisser Hinsicht Ihre Babys.
Ich weiß nicht, ich bin glücklich, dass ich sie gemacht habe.

Dieses Jahr ist ein tolles Jahr für das Hindi-Kino gewesen, wir haben auch einige der größten Hits von anderen Schauspielern gesehen, aber es scheint, dass es in gewisser Hinsicht auch ein wenig provinziell war. Plötzlich all dies über Camps, die Leute arbeiten mit bestimmten Regisseuren. Führt all dies zur Abnahme des Experimentierens? Glauben Sie, das wir sozusagen zu rigide dabei werden, welche Art von Filmen bevorzugt werden? Große Stars wählen nur Filme, die von bestimmten Leuten gedreht werden.
Nein, das ist nicht wahr. Inzwischen bin ich seit 17 Jahren in der Filmindustrie, ich bin nicht aus Amerika, ich bin aus Delhi. Ich bin ein Außenseiter. Ich habe es für mich selbst in Bezug auf die Kreativität gut gemacht. Niemand stellte mich jemals infrage, woher ich komme und wohin ich gehe. Ich habe mit jedem gearbeitet. Sie pflegten zu sagen, Herr (Subhash) Ghai und Herr Yash Chopra und x, y, z Regisseure kommen nicht gut miteinander aus. Ich arbeitete mit ihnen im selben Jahr. Sie waren alle mit der Arbeit des anderen glücklich. Sie sind der Held des Films und Sie hoffen, dass Ihr Film gut läuft.
Ich möchte behaupten, ‚Camp‘ ist ein Begriff, der nur von Außenseitern verwendet wird. Es gibt keine ‚Camps‘. Offenbar gibt es Gründe von Bezahlbarkeit. Aber das größte Motiv ist das Motiv der Bequemlichkeit. Wenn ich mit bestimmten Leuten arbeite, ohne irgendetwas zu wissen, möchte ich mit lieber mit jemandem arbeiten, bei dem ich mich wohl fühle. Ok, ich bin ein teurer Schauspieler, um mit mir zu arbeiten, im Sinne von Liebe, Empfindsamkeit, Freundlichkeit und Sorgfalt. Deshalb bin ich sehr teuer…

Richtig, ich gehe nicht auf andere Preisangaben ein.
Ich nehme kein Geld für Filme. Die Leute sagen, dass dies ein Witz ist, aber es ist wahr. Ich bin sehr teuer. Ich möchte, dass die Leute sich sehr gut fühlen. Ich erschaffe etwas, und ich betrachte mich selbst als ein Künstler. Deshalb mag ich diese Atmosphäre. Deshalb wähle ich Leute, bei denen ich mich wohl fühle und arbeite mit ihnen. Ich habe mit verschiedenen Leuten gearbeitet. Ich habe mit Shimit (Amin, Regisseur von Chak De! India) gearbeitet. Ich arbeitete mit Farah Khan. Zum Glück für mich sind all diese neuen Leute, mit denen ich gearbeitet habe, riesige Filmemacher geworden. Deshalb werde ich einen zweiten Film mit ihnen machen.

Ich weiß, wir alle lieben es, Shah Rukh zu lieben. Aber plötzlich gibt es Filme mit spitzen Bemerkungen über Ihr Tanzen bei Awardzeremonien… nicht unsere …, aber das Tanzen bei Awardzeremonien und zu viel Werbung. Beunruhigt Sie diese Kritik überhaupt?
Nein. Das Tanzen bei Ihrer Awardzeremonie, nichts wäre besser. Wäre es ok, wenn ich tanze? Sie können mir sagen, wenn Sie wollen, dass ich tanze.

Sie können danach tanzen.
Aber dann können Sie sich mich nicht mehr leisten. Aber um wirklich ehrlich zu sein, weiß ich nicht, warum so viele Leute so viele Dinge sagen. Es gab eine Zeit, vor sechs Jahren, wo ich nicht nett darauf reagiert hätte. Dann wachte ich eines schönen Morgens auf und begriff, dass nur harte Arbeit und Talent entscheidend ist und es genau das ist, was mich so weit gebracht hat. Deshalb lenkt es ab. Ich weiß, woran ich glaube, ich glaubte an eine bestimmte Art der Unterhaltung mit einer Menge Reinheit und Ehrlichkeit, und ich würde dies weiterhin so machen. Ich würde letztendlich dabei scheitern oder sterben. Ich werde dies niemals ändern, nicht weil es funktioniert, sondern weil ich daran glaube.
Ja, Sie sollten versuchen, Geld zu verdienen; es ist eine gute Sache, dies zu tun. Ich sage das jedem Jugendlichen, den ich treffe. Deshalb sind alle Dinge, die die Leute über mich sagen, mein Tanzen… Ich bin sehr, sehr stolz darauf. Ich bin kein großartiger Tänzer, aber ich tanze nach wie vor und die Leute bezahlen mich dafür, um zu tanzen. Ich mache mir ihretwegen keine Gedanken mehr. Um genau zu sein, aß ich vor drei Tagen mit einigen jungen Schauspielern zu Abend, und sie sagten mir, wir wollen dasselbe machen. Wir wollen Geld verdienen; wir wollen das Kino machen, an das wir glauben. Also lächeln Sie weiterhin und stören Sie sich nicht daran. Ich bin wirklich nicht beunruhigt, ich meine nur, dass es manchmal weh tut. Aber es verringert sich, der Schmerz wird weniger. Deshalb ist es ganz ok für mich.

Ich möchte sagen ‚logo ko kuch kahna hai‘. Aber was treibt Shah Rukh Khan an? Das ist ein erstaunlicher Schwung, den Sie haben, Sie geben nicht auf, Sie lassen sich nicht unterkriegen und Sie präsentieren immer wieder etwas Neues. Was treibt Sie an?
Ich denke, dass ich leicht verletzt werde; ich bin verstört, wenn ich nicht gewinne. Und das ist die allgemeine Wahrheit. Doch auch wenn ich verstört bin, gebe ich nicht auf. Ich habe diesen Spruch, der vielleicht sehr gierig und nicht nett klingt, aber ich sage das zu meinen Kindern, ‚Verlieren gehört nicht zu meinen Optionen‘.
Wenn ich dies sage, sage ich es nicht aus Rache, Wut oder Aggression. Ich denke, dass Sie sich selbst aufraffen müssen, den Staub abschütteln und wieder aufsitzen müssen, und es noch einmal probieren. Das ist es, was ich jeden Morgen tue. Ich wache auf und sage, dies ist ein Aspekt, den ich gewinnen möchte, ich möchte gewinnen, aber nicht in einem Wettbewerb, sondern ich möchte mich selbst vom letzten Jahr übertreffen, die letzte Darstellung, die letzte Arbeit. Es ist nicht auf das Ziel x, y, z gerichtet.
Und der zweite Teil ist, ich will meine Karriere als ein Schauspieler beenden, indem ich ein Lächeln auf so viele Gesichter wie möglich zaubere. Sie wissen schon, ich fahre in einem Auto, ich komme gerade vom Flughafen und jemand lächelt einfach so ohne Grund, sie lächeln einfach, sie wissen nicht, ob ich ein guter Kerl bin oder nicht, aber sie lächeln einfach. Und das ist das Geschenk, das Allah mir gegeben hat, dass ich die Menschen zum lächeln bringen kann. deshalb will ich, dass viele Leute durch meine Arbeit lächeln, denn weil die Leute mir so viel geben, muss ich es zurückgeben. Das ist der Antrieb, um jeden Morgen aufzustehen und Danke zu sagen, durch meine Arbeit. Ich muss nur aufstehen und der Antrieb ist der, Danke zu sagen. Ich denke, dies ist ein positiver Antrieb, der negative Antrieb ist der, das ich gewinnen will.

Sie haben gerade gesagt, welchen Einfluss Sie auf die Menschen haben. Beunruhigt Sie diese Verantwortung jemals? Wir sahen kürzlich die Kontroverse über das Rauchen oder Nichtrauchen. Einige Schauspieler und andere Größen in Hollywood treten hervor und geben Erklärungen darüber ab, was sie über die Einflüsse der Politik in ihrem Land denken. Weil sie denken, das Schauspieler eine Verpflichtung dazu haben. Würden Sie das unterschreiben?
Als Schauspieler ist es meine Aufgabe zu spielen und ich glaube wirklich daran. Sehen Sie, ich kann nicht verwässern, was ich tue, indem ich zu viele Sachen in meinem Kopf habe. Ich tue nichts, was allgemein das Rauchen oder irgendeine andere schlechte Angewohnheit gutheißt, die gesellschaftlich falsch sind, und ich sage den Kindern die ganze Zeit, raucht bitte nicht, weil das sehr schlecht ist.
Aber ich mag es nicht, das jemand mir persönlich vorschreibt, was ich zu tun und zu lassen habe. Davor verwahre ich mich sehr sehr stark. Es gibt Zeiten, wenn ich die Verletzlichkeit spüre, ein Star zu sein, führt das zu bestimmten Bemerkungen und Dingen. Ich werde mich dafür nicht entschuldigen. Ich bin sehr arrogant bei diesen Dingen, Dinge, die persönlich sind. Sie können nicht mir vorschreiben, wie man einen Haufen Geld verdient, Sie können mir nicht vorschreiben, was ich essen soll, was ich tragen soll, was ich nicht zu meiner Frau sagen soll, all dies sind persönliche Dinge. Ich schütze das sehr sorgfältig. Außerdem denke ich, dass es meine oberste Pflicht ist zu spielen.
Es gibt einige Parameter, die ich mir selbst gesetzt habe. Ich werde eine bestimmte Art von Sprache nicht in einem Film verwenden. In diesem Jahr möchte ich mich dem Filmemachen für Kinder widmen, keine kindischen Filme, sondern einen Film für Kinder, und die Technologie des indischen Kinos weiter voranbringen.
Aber abgesehen davon, wenn ich aufgefordert werde, eine Botschaft des öffentlichen Dienstes abzugeben, tue ich es. Ich weiß nicht, welchen Pflichten ich folgen sollte. Ich denke, dass jeder von uns von Gott ausersehen worden ist, eine Sache zu machen, und wir sollten uns darauf konzentrieren. Ich habe so in etwa angefangen, die Schauspielerei richtig zu machen, deshalb will ich nicht mehr die Gelegenheit zu Lernen verlieren. Aber immer, wenn ich zu meinen Ansichten befragt werde, sage ich sie nicht – nicht weil ich ein Heuchler bin oder ein Feigling, sondern weil sie fehl interpretiert werden.
Das Rauchen an öffentlichen Plätzen kann fehl interpretiert werden; bei einem Kricketspiel zu erscheinen, kann fehl interpretiert werden. Deshalb werde ich nichts sagen, was politisch sehr gewichtig ist, das missverstanden werden wird, weil die Hälfte der Menschen denken, dass ich der Kongresspartei sehr nah stehe und der Politik beitreten werde.

Das tun Sie also nicht?
Ich kenne Priyanka (Vadhera, geb. Gandhi), Robert (Vadhera) und Rahul (Gandhi) sehr gut, aber rein persönlich. Ich habe einen Freund, Raman Sharma. Er ist Pilot. Das heißt aber nicht, dass ich lerne wie man fliegt. Und ich habe einen anderen Freund, der Software-Entwickler ist. Das bedeutet auch nicht, dass ich wie Azim Premji Programme entwerfen kann. Also, sie sind meine Freunde und das sind sie ganz uneigennützig – ich denke, dass Politiker sehr selbstlos sind – was sie beruflich machen spielt in der Beziehung zu ihnen nur eine Nebenrolle. Ich wünsche ihnen alles Gute, persönlich und in ihrer beruflichen Karriere. Aber sie sind meine Freunde und sie betrachten mich auch als ihren. Ich erzähle jedem, warum man denn sie nicht fragt, ob sie deswegen zum Film gehen werden.

Wie Sie schon sagten hatten Sie ein sehr außergewöhnliches Jahr. Aber man kann kaum glauben, dass ein Mann mit einem so ernsthaften Rückenproblem – ich glaube, Sie hatten einen Bandscheibenvorfall – es geschafft hat, sich diese Bauchmuskeln anzutrainieren. Die Leute sagten, dass sie nur aufgemalt waren, Sie sich haben operieren lassen … Welches Geheimnis steckt dahinter Shahrukh? Und nein, ich möchte sie nicht sehen.
Und ich werde sie Ihnen nicht zeigen. Das war ein hartes Stück Arbeit. Ich werde Ihnen jetzt mal was erzählen, das sehr großspurig klingt. Wissen Sie, da waren eine Menge Typen, die immer zu mir sagten ‚body nahin hai Shah Rukhbhai‘ (Du hast keinen tollen Körper, Shahrukh), oder ‚macho nahin lagate hai aap‘ (Du bist einfach kein Macho). Du bist nur der romantische Held, ‚Rahul – naam tu sunaa hoga’ (Rahul – den Namen kennst Du doch) Und ich sagte immer ‚’Main to body banaa longaa, tum acting kaise sikhoge‘? (Ich werde meinen Body schon bekommen, aber wirst Du jemals ein Schauspieler?) Ich wollte es mir einfach beweisen. Der Grund ist, ich hänge sehr an meiner Familie und mein Sohn fand, ich sei zu dick. Er sagte mir ‚Papa, du bist dick.‘ Ich hielt mich nicht für zu dick. Niemand sonst sagte mir, dass ich dick sei. Also sagte ich ihm ‚Hör’ zu mein Freund, ich bin nicht dick, es ist alles in Ordnung so.‘ Aber er sagte ‚Nein Papa, du bist dick.‘ Da streitest Du mit einem Jungen der sagt, sein Vater sei zu dick und kannst nicht mit ihm kämpfen weil du zu dick bist. Also sagte ich ‚Okay, gib mir nur ein wenig Zeit.‘ Der Film (OSO) erforderte es und ich wollte auch eine körperliche Veränderung. Ich glaube nicht, dass das jemand verstehen kann, aber ich nehme meine Schauspielerei sehr ernst. Ich spreche nur nicht besonders ernsthaft darüber. Ich spiele vielleicht nicht so, als ob ich ein übermäßig intelligenter Schauspieler wäre, aber ich nehme es sehr ernst. Man sollte sich durch mehr als nur seinen Körper von den anderen Schauspielern unterscheiden. Es sollte mehr sein, als sich einen Bart anzukleben oder sich ein wenig zurecht zu machen. Es war sehr schwer, das zu erreichen. Die Leute sprachen von ‚Airbrushing‘ – dann geht und lasst euch anmalen. Die Leute sagten ‚Operation‘ – dann lasst euch operieren. Ich habe auch nach dem Film immer deutlich gesagt, dass ich ihn (den Six-Pack) nicht zur Schau stellen werde. Nur wenn es wirklich notwendig ist, zeige ich ihn. Eine Menge Leute fragten mich, ob ich mich unbekleidet fotografieren lassen wolle und ich habe ‚Nein‘ gesagt. Er war nur für ‚Om Shanti Om‘, so wie es der Bart für ‚Chak De‘ war. Aber ich fange wirklich an, mein Six-Pack zu mögen und inzwischen bin ich ihm völlig verfallen. Also behalte ich ihn. Er fühlt sich gut an und sieht gut aus, wenn ich ein Bad nehme.

Shahrukh, sagen Sie das nicht! Es könnte sich sonst eine lange Schlange Fans vor ihrer Badezimmertür bilden.
Ich bin dermaßen kapitalistisch, ich werde dafür Eintritt verlangen.

Okay Shahrukh, nennen Sie mir eine Rolle, die Sie unbedingt einmal spielen wollen.
Sehen Sie, ich möchte einmal in der Lage zu sein, mich selbst zu spielen. Jeder erzählt mir, dass die Art wie ich spiele übertrieben und aufgesetzt ist. Der beste Zeitpunkt, mich zur Ruhe zu setzen, wird sein, wenn ich mich selbst spielen kann. Ich glaube, das Schwierigste für einen Schauspieler ist, sich selbst zu spielen. Ich spiele andere Figuren, andere Rollen weil ich mich selbst nicht mag. Ich möchte irgendwann einmal in der Lage sein, jemanden zu spielen, den ich nicht mag, und derjenige sollte ich sein. Das versuche ich. Also, so Gott will werde ich auch das eines Tages hinbekommen. Trotzdem steckt in jedem Film, den ich gemacht habe, auch etwas von mir – ‚Dilwale Dulhaniya Le Jayenge‘ hatte etwas von mir, ‚Kabhi Haan Kabhi Naa‘ hatte etwas von mir, ‚Kuch Kuch Hota Hai‘ hatte etwas von mir, aber meinen jüngeren Teil. Ich denke ‚Chak De‘ hat etwas und ‚Don‘ hat eine Menge von mir, ‚Baazigar‘ hat etwas …

Das sind alles leicht grau angehauchte Rollen.
Sie zeigen ein paar der Eigenschaften, die ich habe. Die würde ich aber nicht in Gesellschaft oder privat zeigen, aber es ist großartig, sie spielen zu können. Ich mag ‚Don ko pakarna mushkil hi nahin …‘ Ich genieße das. Sie sind mir so ans Herz gewachsen weil eben auch ein Teil von mir darin steckt. Ich weiß nicht, ob ich in meiner Zeit als Schauspieler es noch schaffen werde, mich selbst zu spielen, aber das wäre das Größte. Nicht, dass ich das jetzt herausfordern möchte, aber es wäre schon interessant. Es könnte auch langweilig sein. Aber es wäre schon toll, als Schauspieler diese Ebene zu erreichen, nur mich selbst spielen zu können.

Außer Sie selbst natürlich, wen aus der derzeitigen Filmbranche würden Sie als Shahrukh Khan casten?
Ich weiß nicht.

Es gibt nur einen Shahrukh Khan.
Nein, nein, nein. Ich bin sicher, dass es Jungs gibt, die besser sind als ich, viel besser aussehen als ich. Aber wenn ich einen Namen nennen würde, wäre das ungerecht gegenüber einer ganzen Menge anderer Schauspieler. Aber ich vermute, es müsste jemand Jüngeres sein. Ich bin sicher … Ehrlich gesagt, mein Leben war ziemlich aufregend, es ist eine ziemlich spannende Rolle.

Absolut, wie im Film.
Ja, wie im Film: Er kommt aus Delhi, verliert seine Eltern, hat einen Traum, erfüllt ihn sich irgendwie, sitzt hier bei NDTV und spricht darüber. Das ist eine so wunderbare Rolle und jeder könnte sie spielen. Ja, ich denke, es ist ein Film. Ein Film, der hoffentlich niemals zu Ende ist.

Gibt es eine Rolle des letzten Jahres, die Sie gerne gespielt hätten?
Nein. Ich habe damit aufgehört Rollen zu nennen, von denen ich mir wünschte, sie spielen zu können, sie zu bekommen oder sie irgendwann einmal zu spielen. Ich glaube, dass was ich im Moment mache, ist – und das soll jetzt nicht abgehoben klingen – Gib mir irgendeine Rolle und ich werde das Beste aus ihr machen. Mir hat es unglaublichen Spaß gemacht, der Quizmaster in ‚Kaun Banega Crorepati‘ zu sein. Ich hatte wirklich eine fantastische Zeit damit. Das war schon ziemlich nah dran, Shahrukh Khan zu spielen, denke ich. Ja, das war sehr nah dran. Ich habe diesen besonderen Humor, ich mag Menschen und bin nett zu ihnen. ‚Chak De‘ war sehr interessant, weil darin viel von dem steckt, wie ich zuhause mit meinen Kindern Schulaufgaben mache.

Sie sind bestimmt ein strenger Lehrer.
Sie sagen ‚Papa, da spielst Du genau so, wie Du mit uns Schulaufgaben machst.‘ – ‚Om Shanti Om‘ ist auch sehr gut. Ich denke, dass ich im letzten Jahr wohl die beste Arbeit meines Lebens abgeliefert habe. Es gelingt mir vielleicht nicht, das zu wiederholen oder irgendeinen Preis von NDTV zu gewinnen, wenn ich ihn nicht dieses Jahr bekommen hätte. Ich bezweifle, dass ich überhaupt noch einmal die Auszeichnung ‚Indian Of The Year‘ als Entertainer bekommen werde. Das war wirklich meine beste Arbeit als Entertainer, das glaube ich wirklich. Es sind jetzt 17, 18 Jahre (im Geschäft) und dabei sind schon ein paar solcher guter Jahre. 2007 ist eines davon. Ich denke nicht, dass es noch besser werden kann. Ich werde ein paar Rollen spielen, diesen oder jenen Preis gewinnen, aber es wird nicht mehr besser werden als 2007.

Doch, ich bin sicher, das wird es. Aber sagen Sie, woher kommt diese freche Seite an Shahrukh Khan? Woher haben Sie diesen Humor, den Sie im Film und auch sonst zeigen?
Ich weiß es nicht. Mein Vater hat mir beigebracht, dass das Leben wesentlich angenehmer ist, wenn du es mit Humor nimmst. Pranoy (Roy = Chef von NDTV) hat mich gebeten – es wurde eigentlich jeder darum gebeten – dem Premierminister eine Frage zu stellen. Ich hätte ihn Fragen können, ob er sich noch an den Film erinnern könne … (Es wird eine Szene der Awardzeremonie gezeigt, in der sich der PM nicht dran erinnern kann, wie der Film von Shahrukh heißt, den er am Tag zuvor gesehen hat) … Erinnert er sich jetzt an den Film? Ich denke, die Leute verstehen, dass ich es nicht böse meine, ich nicht versuche, jemanden zu unterminieren oder respektlos zu sein. Ich tue das weil die Menschen lachen sollten. Es fällt mir leicht, die Menschen zum Lachen zu bringen. Es kommt einfach so aus mir heraus. Ich muss mich nicht vorbereiten, das heißt, ich setze mich nicht hin und lese Bücher darüber. Ich liebe es, Witze zu machen und auch manchmal mit einem Witz eine durchaus ernste Sache anzusprechen und trotzdem damit durchkommen.

Irgendwelche unerfüllte Träume? Was fehlt einem Shahrukh Khan noch? Viel, hoffe ich. Aber für Sie speziell … Möchten Sie den Mount Everest besteigen oder so etwas?
Was meine Arbeit betrifft, da bin ich zufrieden. Ich bin glücklich über das, was ich gemacht und erreicht habe, und ich hoffentlich auch noch so lange weitermachen werde, bis ich mich selbst spiele. Ich möchte … Es ist nicht wirklich ein Traum, es ist etwas, worüber ich mir viele Gedanken mache. Ich möchte meinen Kindern eine gute Ausbildung ermöglichen. Nicht nur durch die Schule – ich glaube, dass sie in der Dhirubhai Ambani Schule sehr gut lernen – aber außerdem möchte ich, dass sie sich weiterbilden. Ich möchte, dass sie junge, gebildete Inder werden. Das ist der Traum. Aber das ist einfacher gesagt als getan. Im Moment sehe ich das als meinen Traum. Die Erfüllung meines Lebens wird sein, wenn ich meinen Sohn und meine Tochter zu jungen, gut ausgebildeten Indern erzogen habe, die etwas für ihr Land tun, egal in welchem Beruf sie später arbeiten werden. Sie müssen keine Politiker, Geschäftsleute oder Schauspieler sein. Ich hoffe nur, dass, welchen Beruf auch immer sie haben werden, sie unserem Land mit ihrer Ausbildung helfen, sich für die Gesellschaft einsetzen. Darum geht es in der Erziehung. Es gibt keinen größeren Traum, als Menschen eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Ich werde damit klein anfangen, wie ich es immer mache, Ich möchte damit in meiner Familie, bei meinen Kindern beginnen. Das ist mein Traum.

In jeder Hinsicht ein stolzer Vater, großartiger Ehemann, fantastischer Schauspieler und ohne Frage ein ‚Indian Of The Year‘ – Shahrukh Khan. Vielen Dank, dass Sie bei uns waren.
Vielen Dank und Gott schütze Sie.