Quelle

May 9, 2016

In einem exklusiven Gespräch mit T E Narasimhan spricht Khan über seine Markenbindungen, ob ein Indossant für die Aktionen einer Firma verantwortlich gemacht werden kann und die Rolle der sozialen Medien. Bearbeitete Auszüge:

Wie ist Ihre Meinung zu dem wahrscheinlichen Schritt der Regierung, Promis zu bestrafen, die an irreführenden Werbespots beteiligt sind. Können Markenbotschafter für die Handlungen von Marken oder Firmen verantwortlich gemacht werden, mit denen sie in Verbindung stehen?
Die meisten Marken, mit denen ich arbeite, sind verantwortungsvoll. Sie können auf sie schwören. Persönlich glaube ich, daß Sie sich darüber im Klaren sein müssen, was Sie verkaufen. Wenn Sie feststellen, daß Sie in den sozialen Medien von Trollen verfolgt werden (wie Dhoni im Fall von Amrapali), ist es am besten, Ihre Position klarzustellen und ihnen zu sagen, wo Sie stehen.

Ist das denn nicht die Rolle von Markenbotschaftern, sich mit der Evolution der sozialen Medien zu ändern?
Die sozialen Aufgaben/Verantwortlichkeiten eines Markenbotschafters nehmen dank der sozialen Medien zu. Das hat teilweise mit der Geschwindigkeit zu tun, mit der sich Informationen in den sozialen Medien verbreiten. Heute verbreiten sich die Dinge rasend schnell in den sozialen Medien, weit schneller als im Fernsehen oder auf Postern. Nichts entgeht dem Verbraucher, der deshalb alle Akteure unter Druck setzt, sich sozial verantwortlich zu verhalten. Doch wo es Vorteile gibt, gibt es auch Nachteile. Ich denke, wenn Sie den Lärm von der Stimme trennen können, können Sie es auch überleben, in den sozialen Medien von Trollen belästigt oder für die Aktionen einer Marke verantwortlich gemacht zu werden.

Sie haben einige der längsten Verbindungen mit Marken gehabt. Ein klassischer Fall ist Hyundai, wo Sie vor zwanzig Jahren unterschrieben haben. Ist es leicht gewesen, eine solch lange Verbindung zu pflegen?
Als Hyundai nach Indien kam, gingen sie ein großes Risiko ein, da sie einen Markt betraten, der von einer Marke beherrscht wurde. Ich sah es als eine Gelegenheit, mich mit einem internationalen Produkt zusammenzutun. Was ich nicht wußte, war, daß diese Verbindung zwanzig Jahre Bestand haben würde. Doch sie tat es. Was mir das Vertrauen gibt, weiter bei ihnen zu bleiben, ist ihre Arbeitskultur und Ethos.
Sie sind ehrlich überzeugt von Innovation. Ich finde das faszinierend. Wann auch immer ich wegen eines Projektes oder Geschäftes, welches ich in Angriff nehme, nervös bin, lege ich großen Wert darauf, eine Hyundai Fabrik zu besuchen, nur um selbst zu sehen, wie diese Jungs ihre Projekte realisieren. Es ist eine gewaltige Aufgabe von der Entwicklung eines Fahrzeug bis hin zur Produktion und Marketing. Das gibt mir das Vertrauen, zu meiner Arbeit zurückzukehren, die von meinem Büro ebenso anerkannt wird.

Wie bleiben Sie für einen Star, der solange dabei, aktuell?
Die Relevanz kommt mit Ihrer Arbeit, und wie gut Sie in Ihrer eigentlichen Arbeit sind. Niemand wird mich als Markenbotschafter behalten, wenn ich bei meiner eigentlichen Arbeit scheitere.

Können Sie sich vorstellen, daß Marken in der heutigen Zeit so lange Verbindungen mit Indossanten eingehen, wie Sie sie gehabt haben?
Das ist schwierig. Das hat nichts mit dem persönlichen Verhältnis des Indossanten und des Vermarkters zu tun, sondern mit der Wirklichkeit, in der Sie leben. Heutzutage bewegen sich die Dinge schnell. Wo Firmen früher glücklich waren, eine oder zwei große Fernsehkampagnen am Laufen zu haben, ist das heute nicht mehr der Fall. Die sozialen Medien zwingen einen Vermarkter dazu, schnell zu handeln, Werbungen schnell auszutauschen und selbst Markenbotschafter. Eine Marke kann heute nicht mehr an einem einzelnen Gesicht festhalten. Die sozialen Medien verlangen Vielfalt.