Quelle

Davina Raisinghani

15 February 2010

Er mag regelmäßig mit verrückten Fans und der „Einsamkeit“ zu tun haben – doch behauptet Shah Rukh Khan, dass er das Gesamtpaket liebt, das mit dem Ruhm einhergeht
LANGATMIGE, HÄUFIG überflüssige Interviews, eine umstrittene, aber gut beantwortete Pressekonferenz, ein eiliger Gang über den roten Teppich vor der Premiereaufführung seines neuesten Films My Name is Khan in Abu Dhabi und ein bevorstehender Flug nach Berlin in den nächsten beiden Stunden – des indischen Schauspielers Shah Rukh Khans Definition eines ‚langen Tages‘ dürfte alles andere als die typische und gewöhnliche Kost sein.

„Ich muss eigentlich einen Freund anrufen; hätten Sie etwas dagegen, ein klein wenig zu warten?“ fragt Khan höflich, bevor er mit seiner alten Freundin und Mitbegründerin seiner Produktionsfirma Dreamz Unlimited telefoniert, der Schauspielerin Juhi Chawla.
Ein sonderbares Gespräch ist zu belauschen (und da der Schauspieler weniger als fünf Fuß weit weg sitzt, ist es ganz unmöglich, nicht zu lauschen); er erzählt ihr von seinem Tag, dass sein Schmerz in der Schulter wieder Ärger macht und fragt sie sogar, wann sie seinen Film anschauen gehen möchte.
Zehn Minuten später geht das Gespräch zu Ende. Jetzt ist er bereit, sich zurückzulehnen und mit uns zu plaudern, bevor es für sein Gefolge Zeit ist, ihn zum Flughafen zu bringen.
„Ich habe bis jetzt drei Räume in Abu Dhabi gesehen; das ist der vierte – aber es ist nett, die Leute sind sehr süß“, kommentiert Khan, bevor er zu einer kurzen Diskussion über die Figur ansetzt, die er im neuen Drama des Filmemachers Karan Johar spielt.
„Ich kommunizierte mit zwei autistischen Menschen; sagte ihnen allerdings nicht, dass es für einen Film war. Ich würde sie weiterhin beobachten, weil ich wenig scheu bin, mich den Leuten zu nähern. Ich habe mir einige Freiheiten genommen, während ich Rizvan Khan porträtiere. Ich mag es auch, wie sich Kinder benehmen und es ist immer eine Spur davon in der Figur eingebaut, die ich spiele.“
Bei der Pressekonferenz früher am Tag, die der Schauspieler zusammen mit Johar und Schauspielerin und Freundin Kajol besuchte, hatte es ein begeisterter Fan geschafft, eine Umarmung von Khan zu bekommen. Zu den folgenden fieberhaften Schreien seitens des Mädchens, „ich liebe es ganz schamlos, ein Filmstar zu sein, und erfreue mich der Aufmerksamkeit. Ich habe sehr hart dafür gearbeitet.“
„Wenn ich eine Methode hätte, um jeden zu treffen, selbst wenn sie mich nicht mögen, würde ich es tun. Ich räume meiner Privatsphäre einen hohen Stellenwert ein, aber wenn ich aus meinem Haus gehe, selbst wenn ich in die Schule meiner Kinder gehe, bin ich mir ganz klar, dass ich eine Person von öffentlichem Interesse bin. Ich bin sicher, dass ich in diesem Leben imstande sein werde, jeden zu treffen“, schließt der Schauspieler mit einem Grinsen.
In Anbetracht der Kontroverse, für die Khan kürzlich den Gastgeber gespielt hat – der Kommentar des Schauspielers zum Thema, pakistanische Kricketspielern in den IPL Pott zu holen, entfachte die Wut der Mumbaier Shiv Sena – würdigt er die Freunde, die bereit sind, ihn zu unterstützen.
„Ich bin nicht besonders gut darin, Freundschaften aufrechtzuerhalten – über Anrufe und Nachrichten regelmäßig in Kontakt zu bleiben, ist schwer für mich. Ich rief Juhi gerade an, weil ich mich niedergeschlagen fühlte. Ich habe nicht viele Freunde, aber so bin ich glücklich.“
In Bezug auf bevorstehende Filme ist der nächste auf Khans Tagesordnung einer mit einem Superhelden, mit dem Titel Ra. 1, für den er in Form kommen muss, behauptet der Schauspieler. Und dann gibt es die Fortsetzung von Farhan Akhtars Don.

Kurzaufnahmen

„Es wird bei allen immer zwei Seiten geben. Aber im Fall eines Schauspielers, nun, wir stehen für ordinären Kapitalismus – Ruhm mit Geld, Drogen, Trinken und Affären. So wird es immer eine Reihe von Menschen geben, die glauben, dass wir schlechte Dinge verdienen. Sie fühlen sich schrecklich, daher vertrauen Sie Freunden. Und dann gibt es jene, die denken, dass dies alles für Werbung ist, aber zum Teufel mit ihnen.“

„Mir wurde von einem der größten Filmstars unserer Zeit gesagt, ‚wenn jemand dich schlägt, geh auf deine Knie  und entschuldige dich bei ihnen.‘ Kannst du das?“ fragte er. „Wenn deine Antwort „nein“ lautet, dann wirst du immer Probleme haben.“

„Ich hätte gern, dass meine Kinder in der Filmindustrie arbeiten. Sie sind äußerst gut aussehend – obwohl sie meine Kinder sind. Aber ich weiß nicht, ob sie im Stande sein werden, gut zu spielen, weil sie ein verdammt gutes Leben gehabt haben und nicht genug schlechte Erfahrungen. Ich möchte eigentlich, dass sie sich für Sport begeistern.“