2007, Januar 26

Alle SMS und Anrufe, die ich am Set oder an anderen Drehorten erhalten habe, waren positiv. Allen gefällt der Humor. Ein Freund eines meiner Kinder sagte, dass ihm der Petticoat-Witz gut gefallen hat. Offensichtlich mögen die Menschen KBC. Die neuen Folgen dieser Show werden aber etwas anders sein, da nicht ich die Hauptperson bin, sondern meine Kandidaten. Es hängt von ihrer Persönlichkeit ab, ob eine Folge ernst, lustig, emotional oder locker und natürlich wird. Ich habe jetzt einige davon gemacht, aber es ist noch ein weiter Weg. Wenn die Leute anfangen, sich an eine Sache zu gewöhnen, werde ich es ein wenig abändern und etwas Neues bringen, damit alle unterhalten bleiben. Mein Ziel ist: Wissenserweiterung mit Entertainment und viel Liebe. Wenn ich das erreichen kann, dann wäre das sehr schön.

Wie fühlten Sie sich beim ersten Drehtag am Set? Der erste Tag, die erste Frage. Mit einem Kandidaten in der Verlängerung.
Ja, es stand für alle eine Menge auf dem Spiel. Es ist eine große Show. Es ist, als ob man einen großen Film macht. Und am ersten Arbeitstag ist jeder Schauspieler unsicher, wie seine Leistung ausfallen wird. Von der Körperhaltung bis zur Ausdrucksweise. Als ich am ersten Tag das Set betrat, sah mich das Publikum zum ersten Mal. Und die Art, wie sie klatschten und nach mir schrieen, ließ mich spüren, dass ich herzlich willkommen war. Ich bin Schauspieler, und sobald ich den Applaus hörte und die Menschen meinen Namen riefen … es waren so viele, die schrieen, dass man sie auffordern musste, sich doch zu beruhigen.

Hatten Sie Stress? Weil es vorher einen anderen Moderator gab und Sie es nun sind? Fühlten Sie sich unter Druck?
Die Wahrheit ist, dass ich immer wenn ich arbeite, ein wenig beunruhigt bin. Weil es eine sehr kreative Arbeit ist und die solange nicht erfolgreich ist, bis auch die Leute sie mögen. Auch für meine Filme gilt, erst wenn sie draußen sind, fühle ich mich gut. Bis dahin mache ich mir Sorgen. Sobald der Film gestartet ist gibt es keinen Grund mehr, nervös zu sein. Denn dann liegt es nicht mehr in deiner Hand. Ich habe viele Filme gemacht, die das Publikum mochte, aber auch viele, die ihm nicht gefallen haben. Ich kenne also das Gefühl des Versagens und das des Erfolgs. Man kann aber nichts mehr ändern, wenn die Arbeit erst einmal getan ist. Abgesehen von diesem Gefühl mache ich mir keine Sorgen, denn ich war mir sicher, dass ich es nicht so haben wollte, wie es vorher war. Ich weiß nicht, wie es in der Zukunft sein wird. Was bringt es, sich Sorgen über etwas zu machen, was man noch nicht kennt? Ich werde auch jetzt nicht damit anfangen. Also, wozu sich Sorgen machen?

Haben Sie sich je selbst eine Frage gestellt, die Ihr Leben verändert hat?
Die wichtigste Frage im Leben ist eigentlich: Was machst du mit deinem Leben? Als meine Eltern starben und ich arbeiten musste, das war in Delhi, war die Frage … Soll ich nach Bombay gehen und mein Leben ändern? Weil ich mich in Delhi unglücklich fühle, weil es mich an meine Eltern erinnert? Diese Frage brachte mich hierher. Soll ich in Filmen spielen oder nicht, war eine andere Frage. Ich dachte, warum nicht! Wie viele Jahre? Ich dachte, dass ich es ein Jahr machen würde. Es gibt also Fragen, die man sich selbst stellt. Manche sagen, man sollte nicht verheiratet sein, um in Filmen zu spielen. Man würde Dir die Rolle des Helden nicht abnehmen. Das war eine Frage, aber ich bin froh, geheiratet zu haben. Ich habe wunderbare Kinder. Jedes Mal frage ich mich … soll ich diesen Film machen oder nicht? Soll ich KBC machen oder nicht? Soll ich ‚Star News’ ein Interview geben oder nicht?

Sie sind Schauspieler, aber hier sollen sie nicht schauspielern, sondern der Mann Shahrukh Khan sein. Wie wohl fühlen Sie sich dabei?
Viele Menschen kennen mich, Sie auch, und wann immer ich vor die Kamera trete, Ihre inbegriffen, kämme ich mir nicht extra die Haare oder lege ein spezielles Make-up auf. Ich bin einfach so. Die Leute sagen, meine Pressekonferenzen seien sehr intelligent. Aber ich bereite mich nicht auf sie vor. Bis jetzt habe ich vor keinem Interview im Voraus um die Fragen gebeten, um dann die Antworten aufzuschreiben oder sie per SMS zu schicken. Ich bin sehr echt im wahren Leben und deshalb mögen mich die Leute auch in meinen Filmen. Weil sie irgendwo in diesen Rollen ein Abbild meines wahren Lebens sehen. Ich muss mich nicht vorbereiten, um ich selbst zu sein, ich bin einfach ich selbst. Genau genommen, wenn Sie mich fragen, würde ich nicht mal Anzüge für KBC tragen wollen. Ich würde in T-Shirt und Jeans kommen und die Show machen. Ich würde meine Haare nicht kämmen, aber es gibt ein paar Vorschriften, die beachtet werden müssen, weil es für diese Show ein spezielles Format gibt. Davon abgesehen muss ich mich in KBC nicht verstellen. Aber natürlich bin mir der Kameras, die auf mich gerichtet sind, bewusst und auch wann sie eingeschaltet sind. Bei der Arbeit für KBC denke ich, dass die Menschen mich so am ehesten kennen lernen können.

Sie tragen heute keine Uhr.
Die hat Guggi mitgenommen.

Wie kam es dazu?
Ich möchte, dass jeder gewinnt, der hierher kommt. Plötzlich fiel er vom 3 lakhs 20 Tausend (320.000 Rupien) zurück auf 20.000 Rs. Und ich fühlte mich sehr schlecht. Das hatte ich nicht erwartet, ich dachte, es war die richtige Antwort. Ich war wirklich geschockt. Das war das erste Mal, dass jemand in meiner Show Geld verloren hat. Natürlich werden das auch noch andere, aber das war mein erstes Mal. Ich war sehr ergriffen davon. Und ich wollte, dass er etwas mitnimmt. Ich trug eine teure Uhr und ich fühlte, dass, wenn überhaupt möglich, ich den Moment damit aufwerten könnte, … also hab ich sie ihm gegeben. Ich hatte niemandem gesagt, dass ich so etwas tun würde, denn es war eine spontane Entscheidung und so konnte man es auch nicht richtig filmen. Daher wollte man, dass ich sie ihm vor der Kamera noch einmal geben sollte, aber ich sagte, dass ich das nicht tun würde, denn es kam von Herzen.

Meinen Sie, man wird Sie bitten, Ihre Sachen zuhause zu lassen, damit sie in emotionalen Momenten nicht alles weggeben?
Nein, was immer ich habe, werde ich geben. Da legt jemand einen so weiten Weg zurück, um für eine Stunde im Fernsehen zu sein und zu versuchen, ein wenig Geld zu gewinnen und etwas aus seinem Leben zu machen. Wenn es ihm nicht gelingt und wir ihm ein wenig Glück, ein bisschen Liebe und ein Lächeln geben können, bevor er seines Weges geht, gibt es nicht besseres im Leben, finde ich.

Laut Ihrer Werbung ist das Leben ein Kreislauf. Zunächst stellten Sie viele Fragen, etc. … Haben Sie wirklich so viele Fragen gestellt?
Ich hinterfrage viele Dinge und ich mag auch Spiele, Ratespiele. Ich lese auch sehr viel. Ich mag es, über Dinge Bescheid zu wissen. Da gibt es eine Menge kleiner Frage, zum Beispiel: Wie heißt Kaffee in Hindi? Viele Leute kennen die Antwort nicht und es fragt auch niemand danach. Welche Form hat der Himmel? Ist er rund, gerade, hoch oder niedrig? Warum werden Haare in der Sonne heller, die Haut aber dunkler? Es gibt so viele Dinge, die wir nicht wissen. Und ich würde gern die Antworten darauf finden. Als meine Eltern noch lebten, habe ich ihnen viele Fragen gestellt. Als sie dann nicht mehr da waren, hab ich sehr viel gelesen. Nun versuche ich, die Dinge auf diese Weise herauszufinden. Ich habe meinen Kindern gesagt, sie können mich fragen, was immer sie wollen und wenn ich die Antwort einmal nicht weiß, schlage ich im Internet oder in Büchern nach, um ihnen eine detaillierte Antwort geben zu können. Manchmal schicken mir meine Kollegen eine SMS und bitten mich um Antworten auf verschiedene Fragen. Dann finde ich es heraus und schicke ihnen die Antwort. Ich mag es von Natur aus, den Dingen auf den Grund zu gehen. Und wenn jemand durch diese Show auch nur ein oder zwei Dinge lernt oder sich selbst eine Frage stellt, wäre ich wirklich außer mir vor Freude. Ich glaube, in meinem Alter und an diesem Punkt meiner Karriere ist es sehr wichtig, dass ich etwas von gesellschaftlicher Bedeutung tue. Es macht mir immer wieder Spaß, neue Leute zu treffen. Und ich kann sehen, wie ich sie in den ersten Minuten beruhigen kann. Manche Menschen sind sehr reserviert. Da gibt es zum Beispiel eine Kandidatin, die mich eigentlich nicht mag. Sie war sehr wütend auf mich. Aber das ist es gerade, was ich daran mag. Die Kandidaten sollen die Freiheit haben, mich so zu behandeln, wie sie möchten. Ich hoffe, sie werden mich gut behandeln. Aber die unbequemen, die manchmal dabei sind, sind ebenso willkommen. Sie haben also den Freiraum, ebenso wie das Publikum. Man soll nicht denken, dass alles geplant ist und nur dazu da wäre, Shahrukh in den Himmel zu heben. Manche tun das nicht, Guggi zum Beispiel sagte, ich wäre nicht sein Lieblingsschauspieler, sondern George Clooney oder Mahesh Babu. In finde das wirklich süß. Ich freue mich darauf, zu sehen, wie die Kandidaten soviel gewinnen, wie sie es sich erträumten, weil es ihnen so viel bedeutet. Manch einer hat vielleicht einen hohen Kredit auf sein Haus und wäre dann in der Lage, ihn abzuzahlen.

Was empfanden Sie, als die junge Frau ihnen vor so vielen Leuten einen Heiratsantrag gemacht hat?
Sie hat’s nicht wirklich ernst gemeint. Es war nur Ihre Art von Humor. Niemand macht einen ernsthaften Heiratsantrag auf diese Art und Weise. Der eigentliche Zweck der Sendung ist doch, dass man alles ungezwungen und mit Humor angehen sollte. Niemand sollte es zu ernst nehmen, dass Shahrukh dies und das zu jemandem gesagt hat. Deshalb betone ich, dass ich nur mit ihnen scherze, weil ich empfinde, als gehörten sie zur Familie oder wären Freunde. Nicht, damit sich irgendjemand schlecht fühlt. Ich konkurriere mit niemandem in der Show. Mein Ziel ist es, dass jeder eine Menge Geld gewinnt. Und ich versuche, mein Bestes dafür zu tun ohne die Antworten zu verraten. Da bin ich sehr deutlich. Ich helfe niemandem mit den Antworten, aber sie können von mir Wasser bekommen, eine Massage oder einen Scherz. Oft sage ich ihnen, wenn sie nervös sind, sollen sie mit mir reden. Aber sie sollen nicht wegen der Show nervös werden. Ich glaube, wenn sie entspannt sind, können sie besser reagieren und antworten. Man sagt, dass man vor Prüfungen nicht aufgeregt sein soll, also versuche ich, der Lehrer oder der Freund zu sein, der sagt: Hey, entspann Dich, mach Dir keine Sorgen, Du wirst es gut machen. Und die meisten haben sich tatsächlich sehr wacker geschlagen. Vielleicht, weil ich sie so sehr beruhigt habe.

Sie drehen einen Film und arbeiten gleichzeitig fürs Fernsehen. Das Fernsehen kostet eine Menge Zeit, wie bekommen sie beides auf die Reihe?
Ich drehe KBC-Folgen an 5 bis 6 Tagen im Monat. Das Verhältnis muss stimmen. Also drehen wir die Folgen für eineinhalb Wochen in 5 Tagen. Das Set meines Films ist gleich gegenüber vom KBC-Set. Ich drehe also den Film an 20-22 Tagen und dann KBC an 5 Tagen. Es war ein bisschen hektisch, als wir das Musikvideo aufnahmen – da habe ich rund um die Uhr gearbeitet. Davon erhole ich mich gerade. In ein oder zwei Tagen werde ich mich völlig ausgeruht haben. Und wenn wir dann den zweiten Teil der Folgen drehen, werde ich bei KBC noch besser sein.

Sie hatten ein kleines Studio bei sich zuhause eingerichtet, in dem Sie mit Ihren Freunden trainierten. Wie war das?
Eigentlich war es kein kleines Studio. Was auch immer zu KBC gehört, das Computersystem, die Stühle, die Monitore gab es auch. Wir haben das gemacht, weil ich keine Zeit zum Üben hatte. Ich drehte einige Tage für Chak De India und dann nach Film City zu fahren, wäre ziemlich schwierig gewesen, weil die Filmaufnahmen in Chembur stattfanden. Also haben wir es zuhause aufgestellt, damit ich trainieren konnte. Wir hatten auch echte Kandidaten und natürlich Freunde, weil wir bei uns zuhause ziemlich häufig Trivial Pursuit und ähnliche Spiele spielen. Somit bekamen alle meine Freunde die Chance, KBC zu spielen. Ich bat Siddharth und Sameer und sie waren nur zu bereit dazu. Viele Freunde wie Farah, Karan usw. haben mitgemacht. Die Freunde meiner Kinder haben ebenfalls mitgespielt. Das hat großen Spaß gemacht und hat mir, glaube ich, sehr geholfen. Ich war locker mit ihnen und habe eine Menge Wörter benutzt, die ich jetzt auch in der Show nutze, wie zum Beispiel „Freeze“ (fürs einloggen), „alat palat“ (zum Tauschen der Frage), „Ladies and Gentlemen, Boys and Girls“, „kuchcha kuchcha, pukka pukka“ (unsicher, sicher) – all diese Wörter habe ich verwendet, als ich mit meinen Freunden spielte. Und Siddharth mochte sie und meinte, wir sollten sie in der Show benutzen.

Da Sie ja aus Delhi kommen, haben Sie als Kind an den Paraden zum Tag der Republik teilgenommen?
Ja, wir haben an vielen teilgenommen. Mein Vater war ein Freiheitskämpfer und so bekamen wir einen Platz in der Nähe des Präsidenten. Ich hab viele Live-Paraden gesehen. Leider konnte ich meinen Kindern diesen Anblick bislang nie zeigen, aber das will ich wirklich mal. Wir schauen es uns im Fernsehen an – es ist ein Feiertag wo wir spät aufstehen, aber ich würde gern in Delhi sein und sie mit dorthin nehmen. Delhi hat wegen der Erinnerungen an meine Eltern einen besonderen Platz in meinem Herzen. Wir gingen gewöhnlich jedes Jahr dorthin, haben uns verfahren, mussten das Auto sehr weit weg parken und dann den Bus nehmen, es gab jede Menge Geschiebe und Gedrängel und manchmal war es frustrierend. Aber es war auch aufregend, die Parade und die Pferde zu beobachten und den Präsidenten zu sehen. Es war auch immer ein Gast aus dem Ausland da. Das war sehr schön. Es war kalt zu dieser Zeit, aber es war sehr interessant, da wir einiges durchmachen mussten, um es sehen zu können. Ich glaube, da wir es jetzt einfach im Fernsehen verfolgen können, schenken die Leute dem nicht mehr so viel Bedeutung. Wir haben es bereits in unserer KBC Show gezeigt, aber ich möchte gern jedem einen schönen Tag der Republik wünschen. Ich denke, es ist ein Moment für jeden Inder, stolz auf sich selbst zu sein. Ich bin sehr stolz, ein Inder zu sein und ich bin sehr glücklich darüber, Inder zu sein. Und ich bin mir sicher, jeder sollte es sein und unser Land zum besten Land der Welt machen.

Shahrukh, würden Sie mich umarmen?
Ja, ich werde Sie in die Arme nehmen.