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da würde ich mich sofort einschreiben…

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London, 16. Januar: Im Westen werden viele Konferenzen über Bollywood abgehalten, aber diejenige, die von den Gelehrten an der Universität Wien organisiert wird, wird in einer entscheidenden Hinsicht anders sein – sie wird sich ausschließlich auf Shah Rukh Khan konzentrieren. Die Konferenz, die Shah Rukh Khan und das globale Bollywood heißen wird, erkennt an, dass er nicht nur der unbestrittene King der Hindifilmindustrie ist, sondern wohl auch mehr Schubkraft hat als jeder Filmstar, der von Hollywood aufgeboten werden kann.

„Wir haben Shah Rukh Khan und Karan Johar zur Eröffnungsfeier eingeladen“, sagte die Hauptorganisatorin der Konferenz, Elke Mader, Professorin für Anthropologie und Vizedekan der Fakultät für Sozialwissenschaften an der Universität Wien. In vieler Hinsicht scheint es so, dass, obwohl lediglich die Inder Gefallen an Hindifilmen finden, europäische Gelehrte sie einer ernsthaften Forschung als würdig betrachten.
Entgegen der Ansicht in Amerika, Europa und einigen anderen Teilen der Welt, „dominiert Hollywood nicht (die globale Kinoszene)“, sagte Mader gegenüber The Telegraph.
Was sie beeindruckend an Shah Rukh fand, war „seine Fähigkeit, verschiedene Arten von Emotionen innerhalb eines Films auszudrücken. Er ist der globale Held des Hindikinos. Für neue europäische Zuschauer ist er die zentrale Figur.“
Als Shah Rukh 2006 zur Enthüllung seines Wachsabbildes im Grevin Museum in Paris auftauchte, bestand die Mehrheit der draußen „ich liebe dich Shah Rukh“ schreienden Fans aus jungen weißen Europäern.
Die Konferenz vom 30. September bis zum 2. Oktober wird Anthropologen, Soziologen, Kulturhistoriker und andere Wissenschaftler quer durch Europa zusammenbringen und sich bemühen, das zu analysieren, was Oskar Wilde wahrscheinlich „die Bedeutung, Shah Rukh Khan zu sein“ genannt hätte.
Den zwei Tagen gelehrter Referate an der Universität Wien wird eine Eröffnungsveranstaltung im Museum für Völkerkunde vorangehen, das sich in der passend imposanten Neuen Burg (Wiener Hofburg) befindet.
Mader, die die Fanbasis von Shah Rukh unter den „neuen europäischen Zuschauern“ erforscht hat – dies bezieht sich hauptsächlich auf weiße Europäer in Frankreich, Deutschland, Österreich und osteuropäische Länder – ist mit Om Shanti Om, Devdas und anderen Hindifilmen vertraut. Sie wird nächsten Monat in Berlin sein, um die Sondervorführung von Shah Rukhs neuem Film My Name is Khan mitzuerleben.
„Die Konferenz wird sich auf die Bedeutung von Shah Rukh Khan für die neue Dynamik des globalen Bollywoods konzentrieren“, sagte Mader. „Sie wird Forschungsgelehrte und Vertreter aus der Filmindustrie zusammenbringen und ist den verschiedenen Aspekten seiner Arbeit, seiner Starpower und seiner Verkörperung von Werten, Einstellungen oder Gefühlen gewidmet.“
„Außerdem“ fährt sie fort, „wird Shah Rukh Khan als eine Art Symbol eines postkolonialen und globalisierten Indiens erörtert. SRK hat den Ruf, das größte Publikum in der modernen Welt des Kinos zu besitzen, das aus Menschen unterschiedlicher Standorte und kultureller Hintergründe besteht.“
Shah Rukh würde wahrscheinlich einräumen, dass er Maders Begründung für die Konferenz nicht verbessern könnte: „Der überspannende Rahmen ist Bollywoods Beziehung zu den postkolonialen, globalen Strömungen und den transkulturellen Prozessen, die die heutigen cineastischen Zusammenhänge prägen.“
Ein weiterer Beteiligter, Claus Tieber, der am Institut für Theater, Film und Medienkunde der Universität Wien die Studenten im Hindikino unterrichtet, betont: „Das ist kein Fantreffen.“
Auf die Frage, warum die Aufmerksamkeit Shah Rukh galt und nicht, sagen wir, Amitabh Bachchan, sagte Tieber: „In Österreich und Deutschland ist Shah Rukh ein indischer Star, der gleichbedeutend mit Bollywood geworden ist. Die hiesigen Fans sind größtenteils Fans von Shah Rukh.“
„Bollywood hat die westliche Meinung von Indien geändert“, erklärte Tieber. „Heute ist Bollywood nahezu gleichbedeutend mit einem modernen, globalisierten Indien. Bollywood hat den Westen nicht als filmische Woge, sondern als Lebensstil erreicht. Zur Zeit der Konferenz wird ein akademischer Verein zur Erforschung indischer Filme gegründet. Daher wird es weitere Konferenzen, Artikel und Bücher geben – das ganze akademische Programm.“
Unter den Rednern aus Großbritannien wird sich Rajinder Dudrah befinden, Rektor der Theaterwissenschaften und Seniordozent für Filmwissenschaften an der Universität Manchester.
Seine Ansicht ist die, dass Shah Rukh „mit Amitabh Bachchan in den 1970er Jahren verglichen werden kann. Es gibt viele andere Topleute – Salman, Saif, Aamir – aber Shah Rukh Khan ist eine ‚Einmannindustrie‘. Er hat seine Hände bei vielem im Spiel, einschließlich Sport, Fernsehen, Kino und jetzt Bloggen. Seine zukünftige westliche Fanbasis wird sehr davon abhängen, was sich bei My Name is Khan abspielt, der von Fox Searchlight erworben worden ist.“
„Diese Konferenz ist sehr zeitgemäß“, sagte Dudrah.