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February 18, 2010

PRATIM D. GUPTA

Kalkutta, 17. Febr: Wenn ‚SRK‘ morgens um 9.33 auf dem Handybildschirm aufleuchtet, kann das zweierlei bedeuten – entweder ist er wirklich über etwas beunruhigt, oder er ist in einem Teil der Welt, wo noch Nacht ist. Aber sobald die vertraute Stimme verbunden ist, wird klar, dass Shah Rukh Khan aus seinem Mumbaier Bungalow Mannat anruft, und dass er überaus relaxt ist.

„Jeder liebt Rizvan und My Name is Khan … zumindest die halbe Schlacht ist gewonnen… andernfalls hat man, wegen all diesen Nonsens, nicht nur dem Film Aufmerksamkeit geschenkt,“ lacht Shah Rukh. Mit „Nonsens“ meint SRK die Kontroverse, die die Veröffentlichung des Films wegen seiner Erklärung über die Teilnahme der pakistanischen Spieler in der IPL umgibt. Nach vielen Anfällen von überreizten Tweets im Internet aus Abu Dhabi und Berlin kennzeichnet diese Aussage SRKs Rückkehr aus dem virtuellen Bereich in die echte Welt.
„Ich denke, irgendwo gab mir die Rolle des Rizvan auch die Stärke, um zu sagen, okay, Sie können nicht ständig aus Menschen Superhelden machen, es sei denn, dass Sie sich mit ein wenig mehr Würde im echten Leben benehmen können,“ sagt er. In dem Film von Karan Johar, veröffentlicht am letzten Freitag, ist Shah Rukhs Rizvan Khan ein Patient mit dem Asperger Syndrom, der seine Angst vor der sozialen Interaktion überwindet, um die Botschaft der Menschlichkeit zu verbreiten. „Wir waren wegen Maharashtra sehr besorgt, als der Film rauskam, aber es scheint, dass es nun nichts ausmacht“, lächelt Shah Rukh. „Der Film macht einen erstaunlichen Umsatz und ich bin so glücklich, dass er sich in ganz Indien so breitgemacht hat.“
Nicht nur in Indien, wo MNIKs Sammlung des ersten Wochenendes (Rs 29.5 Crore netto) an zweiter Stelle liegt, nur hinter dem größten Blockbuster aller Zeiten 3 Idiots (Rs 37.5 Crore netto), hat der Film mit Shah Rukh und Kajol in den Hauptrollen auch manche Kinokassenrekorde in Übersee zerschlagen (im Ganzen Rs 25 Crore netto), wo er besser gelaufen ist als Aamir Khans Film (im Ganzen Rs 18.5 Crore netto).
Das Schicksal des Films mit der beschwerlichen, aber erfüllenden Reise von Rizvan in dem Film vergleichend, sagt Shah Rukh: „Es ist durchaus übereinstimmend. Normalerweise reflektiert der Film das Leben … das Leben reflektiert nicht den Film. Aber zum ersten Mal sieht es so aus. Was man im Film sagte, geschieht jetzt ringsum.“ SRK räumt allerdings ein, dass ihn das Trauma um die Veröffentlichung nicht über den Erfolg von MNIK hat freuen lassen. „In den letzten paar Tagen war ich überhaupt nicht in der Lage, es zu genießen. Ich will mich jetzt nur zuhause hinsetzen und den Film anschauen. Ich werde ab Morgen feiern.“
Andauernde Anrufe von Verleihern und Kinobesitzern in Indien erlaubten ihm auch keine ruhige Minute bei der Berlinale, wo der Film letzte Woche gezeigt wurde. „Die Ansprache war fantastisch… ich wünschte, ich hätte in einer besseren Gemütsverfassung sein können“, sagt er. „Ich ging wirklich mit dem Gedanken nach Berlin, dass ich Urlaub machen würde… Ich dachte main jaoonga, picture release hogi, ich werde einfach etwas guten Wein trinken, mich entspannen und zusehen. Aber ich hatte kaum irgendwelche Zeit.“
Es war wichtig für Shah Rukh, dass MNIK an der Kinokasse groß punktete, angesichts der Tatsache, dass seine letzte große Veröffentlichung Rab Ne Bana Di Jodi Ende 2008 war, dessen Erfolg fast sofort verblasste, als Aamirs Ghajini innerhalb von Wochen das Land rockte.
Im letzten Jahr hielt eine Rückenoperation Shah Rukh zurück, seine Eigenproduktion Billu lief nicht allzu gut und seine IPL Mannschaft Kolkata Knight Riders landete in Südafrika auf dem letzten Platz.
„Alles, was ich für MNIK tat, machte mich glücklich, weil ich für den Rest des letzten Jahres nichts anderes tat“, erinnert er sich. „Mittendrin verloren wir so böse in der IPL. Daher waren die Dreharbeiten für diesen Film wie täglich an die Arbeit zu gehen und Ihren Verstand abzulenken… es war durchweg therapeutisch. Die Dreharbeiten für den Film waren schwierig, weil es durch ganz Amerika ging. Ich hatte einiges Kortison genommen, und dann war da die Operation… ich hatte eine Menge Schmerzen. Aber die Art von Film, die es war, half mir einfach, es zu überstehen.“
Jetzt ist es Zeit für den Kricketteameigner, um auf dem Platz die Dinge richtig zu stellen. „Ich komme Ende des Monats nach Kalkutta. Inshallah, werden die KKR dieses Mal erfolgreich sein.“