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October 9, 2008

Das Böse ist eine Religion für sich. Es gibt so etwas wie einen professionellen moslemischen Terroristen nicht. Es gibt nur einen professionellen Terroristen. Das Böse ist zu einer Disziplin geworden, einem Glauben an sich. Es erfordert immerhin eine Menge Planung, Sprengstoffe herzustellen, aufzuklären, wo sie platziert werden und dann einen Fluchtweg zu planen. Meine Kinder wachsen in einer Zeit auf, in der eine neue Religion entstanden ist, die moralisch, ethisch und human gegen die Grundsätze jeglichen Glaubens geht. Der Fundamentalismus an sich ist zu einer neuen Religion geworden. Und ich fürchte, dass es Elemente von jeder Religion entnehmen und eine neue Macht schaffen wird, wenn wir unsere Kinder nicht angemessen erziehen.

Jedes Mal, wenn ich von einem Bombenanschlag lese oder solch einen Vorfall im Fernsehen sehe, fallen mir zwei Dinge auf. Eines ist gut. Das diejenigen, die direkt von dem Anschlag betroffen sind, niemals wirklich irgendeine bestimmte Gemeinschaft verantwortlich machen. Aber was mich beunruhigt, ist dies – und es geht wirklich gegen meinen grundlegendsten Glauben – dass Bildung die Lösung für all unsere Probleme sei. Wann auch immer ich lese, dass ein gebildeter Mensch hinter einem Bombenanschlag steckt, betrübt es mich. Es könnte sein, dass für diesen Menschen dieser Grad nur ein Stück Papier ist oder dass die Ausbildung wirklich keine Auswirkung auf ihn hatte. Sie prägte seine Intelligenz oder seine Denkweise nicht in der Art, wie sie es hätte sollen.

Was ich als indischer Moslem für ein Gefühl bei der ganzen Sache habe? Nun, zum einen möchte ich glauben, dass meine Arbeit zu meiner Religion geworden ist, zu meiner definierenden Identität. Ja, wenn ich ein moslemisches Gebiet betrete, werde ich bhai (Bruder) genannt. Aber ich denke, selbst wenn ich eine moslemische Nation besuche, ist die Tatsache, dass ich in Hindifilmen größtenteils Charaktere namens Rahul oder Raj gespielt habe, niemals ein Thema. Ich habe nur einmal in meinem Leben eine moslemische Hauptrolle gespielt, die des Kabir Khan in Chak De! India. Ich verpasste ihm einen kleinen Bart, ließ ihn ein wenig mehr Urdu reden und hatte sogar eine namaz Szene (Gebet) in dem Film, die letztendlich wegen der Länge geschnitten wurde. Aber ich erinnere mich nicht, dass irgendjemand das auch nur bemerkte. Erst gestern startete ich ein geschäftliches Projekt in Dubai und meine Gastgeber waren religiöse Moslems. Sie wollten meine ganze Familie auf die Haj (Pilgerfahrt nach Mekka) nehmen, selbst meine Schwiegereltern. Nichtsdestotrotz fühle ich mich herabgesetzt oder sagen wir, irritiert, da ich nun viel mehr gefilzt werde, wenn ich nach Amerika reise.

Überraschenderweise habe ich allerdings das Gefühl, das wir als Nation viel toleranter geworden sind. Ich erinnere mich daran, als Gauri und ich vor fast zwei Jahrzehnten heirateten, war unsere Religion ein Problem, sowohl für Hindus als auch für Moslems. Wir beide mussten falsche Adressen angeben, als wir unsere Hochzeit registrierten. Als ich kürzlich verreiste, erzählte mir eine Stewardess aus Dubai, das sie eine Hindu sei und verheiratet mit einem Moslem. Ich fragte sie, ist dass so eine große Sache? Und sie sagte, nein, es war nur etwas, dass sie mit mir teilen würde. Jeder weiß, dass ich sowohl Id (Fastenbrechen) als auch Diwali (Lichterfest) feiere. Und doch hat meine Frau keins von beiden jemals anders oder weniger gefeiert. Die Kinder machen sowohl die Id namaz (Gebete zu Id) als auch Diwali puja (Gebetszeremonie) und mischen und kombinieren es immer mit Leichtigkeit.

Mein einziges Gebet an jeden ist das, wenn eine Nonne in Orissa vergewaltigt wird, macht es bitte nicht zu einem Problem Christen versus Hindu, oder wenn eine Explosion erfolgt, sagen Sie nicht, dass es eine Sache Moslem versus Hindu sei. Dies sind Mörder. Schlicht und einfach. Sie haben keine Religion. Und wenn sie wirklich ein Programm haben, würde ich ihnen gern sagen, suchen Sie sich ein anderes. Werden Sie umweltfreundlich, seien Sie gut zu armen Menschen, geben Sie einem Mädchen eine Ausbildung oder seien Sie einfach nett zu Tieren. Ich glaube ganz fest daran, dass das Land auf dem Weg hin zu einem Staat der Religionsgleichheit war, bis ein paar Menschen entschieden, dass sie nicht wollten, dass dies passierte. Ja, Hindus und Moslems hatten seit der Teilung geschichtliche Probleme, wie auch Christen und Moslems seit dem finsteren Mittelalter.

Doch wird Geschichte schnell vergessen. Ich glaube, moderne junge Inder brauchen das Gefühl, dass ihre Arbeit ihre Religion sein und sie definieren sollte. Es wird eine neutralere Identität sein, die international gebilligt wird und auf ihrem Talent, ihrer Denkweise und ihrem Herzen beruhen wird.