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2 Apr, 2014

Shradha Sukumaran

Ein Spielzeugroboter liegt in der Mannat’schen Bibliothek auf dem Boden. Das ist die heimische Höhle von Schauspieler und Unternehmer Shah Rukh Khan, ein Raum, wo Indiens reichste Persönlichkeit seine geschäftlichen Meetings abhält, um Strategien sowohl für seine Rs 400 crore einspielenden Filme als auch sein IPL Team, die Kolkata Knight Riders, zu entwerfen. Es gibt genug Beweise, dass Shah Rukh Khan sich selbst leicht nimmt, selbst während er sich gegenüber ETPanache öffnet, in Bezug auf seine Mantras der Arbeit, seinen drei Kindern ein Erbe zu hinterlassen und dem ganzen Geschäftsleben.

Was war ihre erste Begegnung mit dem Business?
Ich habe Wirtschaftswissenschaften studiert, jedoch nie einen Geschäftssinn gehabt. Ich stamme aus einer Familie, die vielen Geschäften nachging und in allen scheiterte.

Was waren das für Unternehmen?
Mein Vater (Taj Mohammed Khan) entwarf die erste Flasche Diplomat Whisky. Dann entwarf er Möbel, und der damalige Präsident Indiens weihte seinen Laden ein. Danach stieg er in Tharu, Haryana, ins Transportwesen ein. Er war zu ehrlich und aufrichtig; seine Partner besaßen zum Schluss den größten Teil der Geschäfte und ließen ihn auf dem Trockenen sitzen.
Und dann war er ein Freiheitskämpfer. Und am Ende sah ich diesen großen, aufrechten Mann, der um unsere Unabhängigkeit kämpfte, diesen kleinen 4×4 ft. großen Teeladen hinter dem (Dr Ram Manohar Lohia) Wellington Hospital in Delhi führen. Er verkaufte Tee in der Mensa der National School of Drama. Ich weiß noch, das so tolle Schauspieler wie Raj Babbar und Ajit Vachani, die an der NSD studierten, bei ihm mit anpackten. Nach seinem Tod bewarb sich meine Mutter für eine Mineralöl Vertriebsfiliale, die ihr bewilligt wurde, weil er ein Freiheitskämpfer war. Es war ein leicht zu führendes Handelsgeschäft, das wuchs. Wir hatten 18 Tanker pro Tag, doch die Transporter korrumpierten unsere Lieferungen. Wir gewannen den Fall vor dem Patiala Court, doch nach dem Tod meiner Mutter (1990) gab ich das Geschäft auf.

Welche Lektionen haben Sie gelernt?
Ich erlebte eine Menge Misserfolge; manchmal war es ein Leben von der Hand in den Mund. Die Lektionen, die ich lernte, lernte ich durch meine Eltern. Sie gaben alles, was sie verdienten, für unsere Bildung aus. Um erfolgreich zu sein, müssen Sie Bildung besitzen – vielleicht nicht wie bei mir, von der St. Columba’s School, Hansraj College oder Massenkommunikation an der Jamia Millia. Doch jegliche Bildung ist wichtig. Steve Jobs mag ausgestiegen sein, doch er war gebildet und selbst Bill Gates saß nachts irgendwo und arbeitete an Programmen.
Zweitens müssen Sie geduldig und redlich sein. Leute bieten mir Unmengen an Geld, doch ich habe nie finanziell infundierte Transaktionen getätigt. Ich bin ein Muslim, daher glaube ich nicht an Zinsen. Ich bin nicht im Kreditgeschäft. Wenn ich zusätzliches Geld habe und Freunden helfen kann, werde ich es geben, aber ich will keine Zinsen, wenn sie es mir zurückerstatten. Ich borge nicht; ich benutze mein eigenes Geld. Sie müssen ehrlich sein, selbst im kreativen Business. Ich rede da nicht langatmig drüber oder bin diesbezüglich utopisch. Ich glaube daran.

Was ist Ihre Strategie?
Ich tätige nur Geschäfte, die mich stimulieren. Ich liebe Filme, also produziere ich sie. Ich liebe Kinder, daher promote ich Kidzania. Sport törnt mich an, also gibt es die IPL und so Gott will Fußball. Neue Aufgaben reizen mich. Ich beschloss kürzlich, die Negative meiner Filme zu kaufen, die durchgefallen waren. Die Schöpfer meiner Hits werden mir dessen Negative nicht geben, daher will ich meine Flops.
Mein Geschäftsführer (Venky Mysore) meinte zu mir, dass es ein Verlustgeschäft sei. „Warum verschwendest du Geld? Investiere in Immobilien.“ Doch ich möchte es für meine Kinder. Ich habe Chaahat (1996) und ich will Oh Darling Yeh Hai India (1995) und English Babu Desi Mem (1996).

Was planen Sie hinsichtlich des Fußballs?
Es ist ein wunderbares Vorhaben. Ich glaube, dass die IMG-Reliance Versteigerung anliegt. Ich werde mit Mukeshbhai (Ambani) sprechen. Wenn ich die Mittel habe, würde ich gerne einen Kolkata Club besitzen. Das ist ein persönlicher Wunsch, kein geschäftlicher. Ich mag Fußball; mein Sohn (Aryan) und ich spielen das, und ich bin gut bei FIFA Videospielen.

Finden Sie Zahlen interessant?
Überhaupt nicht, ausgenommen meine Position, die Nummer Eins (Lacht). Ich hasse Zahlen. Ich kann mich nicht mal an Telefonnummern erinnern.

Waren Sie in Mathematik nicht an der Spitze?
Nein, ich war gut in Statistik. Ich bekam in Mathe 88 Punkte, weil ich gut addieren konnte. Ich lernte meine Antworten und ich unterrichtete meine Kinder bis zur siebten Klasse, doch darüber hinaus habe ich keinen Sinn für Zahlen. Ich habe begriffen, was für mich im Business funktioniert, das ich in einem Anzug gut aussehe. Ich sehe firmenmäßig aus.

Haben Sie als Chef der Firma das letzte Wort?
Wir treffen Entscheidungen als Team, aber ich helfe dabei. Bei der Hälfte ist es die richtige Entscheidung gewesen. Ich bekomme auch mehr gutgeschrieben, als ich sollte. Sehen Sie, ich bin Shah Rukh Khan… (Lacht) Sorry, dass ich von mir selbst in der dritten Person spreche. Selbst mein Schweiß riecht wie Rosenwasser.

Errichten Sie Ihr Reich für Ihre Kinder?
Ich möchte lieber, dass sie Respekt für das Leben aufbauen, das sie haben. Ich möchte, das Aryan (16), Suhana (13) und AbRam (10 Monate) etwas Neues auf ihren Gebieten erschaffen, sei es Chemietechnik oder Fußball. Ich hoffe, dass sie mich in den Schatten stellen. Es gibt da ein Wort in Hindi – uttaradhikari (Nachfolger). Wünschen Sie das nicht Ihren Kindern, weil es ihnen ihre Entscheidungsfreiheit nimmt. Ich will nicht, dass sie meine Erben sind. Ich arbeite nicht für die Nachwelt oder Wohlstand.

Neha Dhupia’s berühmtes Zitat „Nur Sex und Shah Rukh Khan verkauft“ ist hängen geblieben. Sehen Sie sich als Ware?
Dieser Satz wird so lange mit mir leben wie „Ich liebe Sie, Kkk… Kiran.“ Ich treffe Neha nicht oft, bin aber immer noch ein wenig schüchtern, wenn ich es tue. Ich stehe jedoch nicht zum Verkauf. Ich bin unbezahlbar. Sie können mich mit einer Geschichte kaufen, einem Gedanken, einer aufregenden Idee, aber nicht mit Geld. Ich bin keine Ware, und deshalb verkaufe ich. Ich bin nicht aufgeblasen, doch Geldverdienen ist der kleinste Teil meiner Existenz.

Haben Sie geschäftliche Entscheidungen aufgrund von Gefühlen getroffen?
Die meisten davon sind emotional. Ich ging zum Chef von Tata und sagte zu ihm, dass ich einen Starbucks in meinem Bürogebäude haben möchte, weil meine Tochter den Kaffee mag. Red Chillies VFX ist mein Lieblingsprojekt. Es ist teuer, und die Technologie veraltet so schnell. Ich habe daran festgehalten – auch wenn andere VFX Firmen zumachen – nur weil es unser Filmerlebnis optimieren wird. Es gibt dieses alte Mafia Zitat, ‚Es ist nichts Persönliches, rein geschäftlich.‘ Doch ganz ehrlich, für mich ist es immer persönlich gewesen. Ich habe mich nur immer gemüht, ein Schauspieler zu sein. Ich gehe nicht in mein Büro und ich habe da keinen Raum. Mein Büro ist mein Set.