Quelle:movies.ndtv.com

Barkha Dutt, Group Editor, NDTV

December 7, 2008 (New Delhi)

Shah Rukh Khan ist schließlich herausgekommen, um offen gegen die Mumbaier Terrorangriffe und ihre Nachwirkungen zu sprechen. In einem Interview mit NDTV’s Gruppenredakteur Barkha Dutt nahm der Superstar Bollywoods Stellung zu den Anschlägen und der Wichtigkeit dessen, die Wut auf eine konstruktive Art und Weise zu benutzen. Er sprach auch als praktizierender Moslem über den Islam, Indiens Umgang mit Pakistan und über die Veränderung des Systems.

In dem Interview sagte Shah Rukh Khan, das er von den Terroranschlägen in Mumbai geschockt war, verstört und ungeheuer traurig. Doch war er auch besorgt wegen der Nachwirkungen und wie die Menschen über den ganzen Vorfall sprachen, was die Situation verschärfen könnte.

„Ja, ich denke, dass es eine brisante, zornige, frustrierte, vielleicht sogar zynische aggressive Reaktion darauf geben sollte. Aber ich bin da sehr deutlich – wenn Sie frustriert sind, wenn Sie über etwas böse sind, sollten Sie es zurückhalten, in Ihrem Innern bewahren und es dann als das verwenden, was ich konstruktive Aggression nenne.“ War das also der Grund, warum King Khan von einem öffentlichen Kommentar Abstand nahm? Er sagt, „Ich hatte das Gefühl, das ich mich für eine Weile davon fernhalten sollte. Ich würde das nicht als Filmstar sagen, sondern als normaler Bürger dieses Landes und ich denke, auch als weltlicher Moslem. Wenn ich irgendetwas sage, sollte es nicht behandelt werden wie ‚Oh sieh mal, ein Filmstar spricht‘. Ich bin besorgt darüber, ich mache mir jedes Mal Gedanken deswegen“, sagt er.

Ausführlich über den Terrorismus sprechend, versuchte King Khan auch, Gründe zu präsentieren, warum Indien immer wieder von Terroristen angegriffen worden ist. Er glaubt, dass es drei Gründe für den Terrorismus gegen das Land gibt. Erstens richtet sich der Terrorismus immer gegen Indiens Säkularismus, zweitens ärgert die Würde dieses Landes die Terroristen und drittens ärgert sie auch die Wirtschaft des Landes.

Er argumentiert, „Warum greift ein Terrorist an? Sie können unsere Stadt nicht übernehmen, sie können dadurch nicht das Land übernehmen und ich glaube voll und ganz, dass der Säkularismus etwas ist, was in unserem Land und seinen Menschen solide verankert ist. Nur wenn das hintertrieben wird, kann die Schönheit dieses Landes angegriffen werden.“ Er fügt hinzu, „Hindus und Moslems stehen seit Jahren in diesem Land zueinander und wir werden das auch weiterhin tun. Es ist ein erstaunlich säkularer Ort und erstaunlich demokratisch. Vielleicht sind wir zuweilen zu demokratisch.“

Shah Rukh sprach auch über die Aufsaugung des Säkularismus von der Basis an. So, wie er seinen Kindern die Terroranschläge erklärt. Er sagt, „Vielleicht müssen wir unseren Kindern nicht erklären, was passierte. Das einzige, was ich jetzt erklären kann, ist, wie man betet. Das ist das einzige, was ich mit meinen Kindern in diesen Nächten tat, als die Angriffe weitergingen.“ Er fügt hinzu, „Wir glauben alle an die Einheit Gottes und das ist es, was ich meinen Kinder jetzt beigebracht habe. Ich denke, es wäre falsch, wenn ich versuche, ihnen zu erklären, dass ich ein Moslem bin und Ihre Mutter eine Hindu und wir verschiedene Methoden haben, die Dinge zu machen. Ich möchte nicht, dass sie irregeführt werden.“

Wie jedem weltlichen Moslem fällt es auch Shah Rukh schwer verdaulich, wenn er gebeten wird, über solche Themen wie Terror Stellung zu beziehen oder seinen Säkularismus zu beweisen. Er sagt, „Nun, wenn Sie sagen, Sie müssen Stellung beziehen, macht mich das ein wenig zornig. Ich bin in einer hinduistischen Atmosphäre in Delhi aufgewachsen, meine Frau ist eine Hindu, ich las den Koran, ich verrichte die namaz, ich liebe die Religion.“ Doch der Starschauspieler akzeptiert auch die Tatsache, dass die meisten Terroranschläge in der Welt von Moslems verübt werden. „Das ist eine Wahrheit, der Sie sich stellen müssen. Der einzige Weg, sich dem zu stellen ist, ja, sie sind Moslems, aber sie verstehen den Islam nicht richtig“, meint er.

Der Bollywood Superstar betonte auch die Wichtigkeit dessen, das System durch Eingabe zu verändern. Er findet politische Prügel zu vereinfacht und hat auch das Gefühl, dass die Wut auf eine bessere Weise genutzt werden kann. „Verschwenden Sie nicht so viel Energie mit den Plakaten an die Politiker, da Sie am Ende gar nichts damit erreichen.“ Er fügt hinzu, „Mein Vater erzählte mir, wenn du denkst, dass die Politiker ihren Job nicht machen, dann werde Politiker. Leider bin ich Schauspieler geworden. Wenn Sie mit dem System nicht zufrieden sind, dann gehen Sie ins System und versuchen Sie, etwas dagegen zu tun.“

Shah Rukh äußerte sich auch über den Terrortourismus und den umstrittenen Besuch des ehemaligen CM Vilasrao Deshmukh im Taj Hotel, in Begleitung des Filmemachers Ram Gopal Varma. Er meint, „Es ist falsch. Ich denke, dass genug bestraft worden ist. Der CM ist deswegen drangsaliert worden. Aber lasst uns das nicht fortsetzen. Das ist nicht der wichtige Teil. Der wichtige Teil ist, dass Inder ihre Leben verloren.“

Er sprach auch darüber, wie Indien Pakistan behandeln sollte, insbesondere nach den Mumbaier Anschlägen. Er erklärt, „Pakistan sollte die Probleme aufklären, welche auch immer wir haben. Wenn wir sagen, diese Kerle sind aus Ihrem Land, sie haben dort trainiert, und wenn wir Beweise haben, sollte es auch herauskommen, da auch dieses Land durch ähnliche Anschläge verwüstet worden ist. Ich nehme an, dass auch sie unter denselben Organisationen leiden. Wenn sie die Situation nicht in die Hand nehmen können, sollten sie um einen Außenseiter bitten, Amerika oder Indien.“

Shah Rukh begreift die Wichtigkeit dessen, unter der Jugend die Gewaltlosigkeit zu predigen, hat aber auch das Gefühl, dass man realistischer sein sollte. Er sagt, „Ich denke nicht, dass meine Kinder die andere Wange hinhalten werden und ich denke nicht, dass sie das sollten. Wenn Sie geschlagen werden, sollten Sie den anderen Kerl dazu kriegen zu sagen, Es tut mir leid, ich werde Sie nicht mehr schlagen.“