Quelle:www.mumbaimirror.com

February 06, 2009

Nach Abschluss eines turbulenten Drehplans von My Name is Khan in Los Angeles lässt Karan Johar Dampf ab

Sie haben anscheinend während Ihres Drehplans von My Name Is Khan in Los Angeles (LA) vielen Problemen gegenübergestanden?
Wem sagen Sie das. Neben kleineren Problemen gab es auch unvorhergesehene. Ich danke Gott für mein fabelhaftes Technikteam, ohne sie hätte ich meinen Film nicht auf die Weise drehen können, wie ich es wollte. Ja, es gab Stress.

Es gab Berichte, dass einige zum Film gehörende Moslems Visaprobleme hatten?
Ja, es gab Probleme, die aus der Welt geschafft wurden. Wir hatten gewisse Rechtsprobleme, nahmen aber Änderungen vor, um uns den Entwicklungen anzupassen. Ich halte mich an die Gesetze eines jeden Landes. Das taten wir auch in LA, als die Schwierigkeiten auftauchten.

Brauchte der Austausch von Aamir Bashir gegen Jimmy Sheirgill viel Überlegung und bereitete es Ihnen Kummer?
Ich würde nicht sagen, dass es unangenehm war, aber ja, wir mussten einiges gravierend überdenken. Ich sprach mit meinem Besetzungschef Shanu Sharma wegen der sofortigen Freigabe. Ich war sehr glücklich, Jimmy Sheirgill an Bord zu haben.

Liefen die Dreharbeiten in LA so, wie Sie wollten?
In all meinen 11 Jahren als Filmemacher habe ich niemals das Gefühl erfahren, so anders zu sein. Der Inhalt von My Name is Khan ist das genaue Gegenteil dessen, was ich in der Vergangenheit getan habe.
Am allerersten Drehtag sah mein Kameramann Ravi Chandran mich an und sagte, ‚ich denke nicht, dass du jemals so etwas gedreht hast.‘ Das ist das erste Mal, das ich bei einem Drehbuch Regie führe, das ich nicht selbst geschrieben habe.
Das gibt mir einen Grad des Abstands von den Vorgängen und dennoch viel Verbundenheit. Es hat eine ganze Fülle von unerforschten Emotionen in meinem Kopf freigesetzt. Dieses Mal bin ich auf andere Weise kreativ. Und Shah Rukh Khan spielt einen völlig anderen Menschen, diese Person habe ich niemals zuvor geleitet.

Ihr Film hat keine lippensynchronen Lieder.
Keine. Die Lieder sind alle im Hintergrund. Rakeysh Mehra’s Rang De Basanti hatte auch keine lippensynchronen Lieder. Doch hat uns überhaupt irgendetwas gefehlt? Musik ist ein wesentlicher, aber nahtloser Teil von My Name Is Khan, wie bei Rang De Basanti. In diesem Film gibt es keine Lieder vom Typ ‚It’s the time to disco‘ und ‚Where’s the party tonight‘. Aber es liegt Mut, Seele und Herz in der Musik. Ich fühle mich sehr wohl bei meinen Komponisten Shankar-Ehsaan-Loy. Das ist der einzige Weg, wie gute Arbeit geleistet werden kann.

Nach langer Zeit führten Sie wieder Regie bei Shah Rukh und Kajol, wie war es?
Wenn ich eine Szene mit Shah Rukh und Kajol leite, weiß ich, dass ich mein Bestes gebe. Ich bin glücklich, sie in meinem Film zu haben. Ich weiß nicht, was es bei ihnen ist. Es ist einfach magisch. Sie erschaffen eine unerklärliche Energie auf der Leinwand. Sie verstehen instinktiv das Spiel des anderen. Diese beiden Charaktere in My Name is Khan mussten SRK und Kajol sein.

Wurde Kajol vor Ort von ihren mütterlichen Pflichten niedergedrückt?
Überhaupt nicht, Tatsache ist, ich habe mit Kajol in verschiedenen Phasen ihres Lebens gearbeitet. Ich arbeite nach acht Jahren wieder mit ihr. Als wir das letzte Mal zusammen arbeiteten, hatte sie keine Tochter. Darum ist sie heute natürlich ein anderer Mensch. Heute finde ich sie ruhiger und konzentrierter auf ihre Arbeit als jemals zuvor.

Erzählen Sie uns etwas über Shah Rukh Khan in My Name is Khan?
Ich werde immer wieder von Shah Rukh umgehauen. Zuweilen frage ich mich, wie er so viele Variationen in seinen Charakter einbringen kann, wenn er bereits so viele auf seinem Buckel hat. Er hat erhebliche Forschung über seine Rolle als Autist in dem Film betrieben. Ich war überwältigt, wie viel er über das Thema wusste.
Und er rief auf den Sets all dieses Wissen ohne irgendwelche Anstrengung ab. Er hatte Stapel von Notizen geschrieben, wie er seinen Charakter interpretieren wollte. Und für ihn war es keine große Sache. Ich denke, dass er bereit ist, Regie in einem Film zu führen. Er wird hervorragend darin sein. Mit seinem Verständnis der menschlichen Natur und Emotionen werde ich mich niemals messen können.