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Jitesh Pillaai

Karan Johar ist der aktuelle Prügelknabe im Kreuzfeuer der Intoleranz Debatte. Er schüttete beim Jaipur Literary Festival sein Herz aus und das war wahrscheinlich die Lektion. Sie sollen sich dieser Tage nicht vom Herzen leiten lassen. Man sollte sich nicht nur sorgsam von seiner besten Seite zeigen, sondern jedes Wort bedenken, das jemanden verärgern könnte. Sie können nicht jeden bei Laune halten. Es muss jemanden geben, der die harmloseste Bemerkung auf den Kopf stellen und ihm eine unbeabsichtigte Bedeutung verleihen wird, eine unbeabsichtigte Wendung. Sie könnten genauso gut die Klappe halten und überhaupt nichts sagen.
Das Problem bei dieser Art von Argumentation ist, daß es uns faktisch sagt, Dissens zu unterdrücken. Wollen wir wirklich eine Gesellschaft erschaffen, die das freie Denken unterbindet und die Menschen davon abhält, ihre Meinung zu sagen? Das ist intolerant gegenüber intellektueller Diskussion. Wohlgemerkt, es sind die kreativen Menschen, welche die Gesellschaft zum Besseren führen. Und Sie sagen ihnen faktisch, aufzuhören mit dem, was sie am besten können. Es braucht keine Ayn Rand, um Ihnen zu sagen, daß, wenn fantasievolle Menschen aufhören, ihre grauen Zellen anzustrengen, wir alle in einer im blassesten Grauton gefärbten Welt enden würden. Das würde langweilig und eintönig werden. Das Rad muss frei sein, um voranzukommen, ansonsten wird der ganze Fortschritt aufgehalten und Anarchie folgen. Wollen wir wirklich eine dystopische Zukunft, wo Gewalt das einzige Recht ist?
Bei Prominenten wird von Natur aus selbst über die Marke ihrer Unterkleidung geschrieben. Doch traurigerweise werden sie nicht ernstgenommen, wenn sie versuchen, etwas Konkretes zu sagen. Worüber Shah Rukh Khan oder Aamir Khan und jetzt Karan gesprochen haben, ist eine ernste Sache. Lassen Sie ihre Prominenz beiseite und denken Sie nach – stimmt da tatsächlich was nicht in unserer Gesellschaft?
Die gegenwärtige Situation in Syrien hat zu einem Massenexodus geführt. Und eine der ersten Ursachen des Zusammenbruchs von Syrien war die Beschränkung der Redefreiheit. In den Vereinigten Staaten wurden Präsident Obama und seine Politik im Fernsehen kritisiert, sogar verspottet. Sind die Leute, die das tun, anti-amerikanisch? Schwarze Schauspieler boykottieren die diesjährigen Oscars. Sollten sie als intolerant bezeichnet werden? Wir müssen die richtigen Schritte tun, um ein Straucheln als Demokratie zu vermeiden – und zwar bald.